Belohnungsplan für Kleinkind

  • Ich denke, es wäre wichtig sich auf eine Sache zu konzentrieren. Also eine Sache, die im Alltag klappen soll oder im Moment am meisten stört/schwierig ist.. Nehmen wir als Beispiel das Zähne putzen...Dieses sollte möglichst positiv formuliert werden. Also quasi dem Kind zu sagen was es tun soll, nicht was es unterlassen soll.


    Belohnungssysteme halte ich nur für sinnvoll, wenn es etwas gibt, was massiv stört und sich stetig wiederholt. Zur alltäglichen Regeleinübung halte ich das für Nonsens...diese erlernen Kinder durch Vorbildverhalten.
    In dem Alter würde ich es persönlich sehr vorsichtig angehen lassen. In dem Alter probieren Kinder noch viel aus wie z.B. den Geschmack der Zahnpasta oder wie fühlt es sich an, wenn Ich meine Zunge damit putze. Das halte ich für normal und wichtig.


    Zur Toiletteneinübung finde ich es nicht geeignet. In dem Alter nässen Kinder eben noch ein. Das kann auch ganz schön auf ein kleines Gemüt schlagen :(

  • Zitat


    Interessant. Demnach wäre es eigentlich völlig unnötig, sich gesonderte Belohnungen auszudenken, es würde genügen, "nur" zu loben. Oder sehe ich da etwas falsch?


    ja, wobei man so ein Lob mit einem bunten Sternchen dann z.B. unterstreicht, bzw. visualisiert.


    Sicher würde es auch funktionieren, wenn man dem Kind jedes mal einen Zuckerwürfel gibt, genau wie es bei Laborratten funktioniert.
    Aber da fehlt dann die Beziehung und die persönliche Komponente.

  • Das Belohnungs System- der Punkte Plan sollte sich immer nur auf eine einzige Sache beziehen, die als sehr störend empfunden wird und im Alltag immer wieder für Probleme sorgt. Man kann bei zweijährigen Kindern auch schon Dinge haben, die sich dafür eignen.
    Beim Thema Zähne putzen eignet sich auch gut die “fragen-sagen-tun “Methode.

    Wir Frauen sind Engel...


    ...Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter...
    ...auf einem Besen!!! Wir sind ja schließlich flexibel...

  • Dein Kleiner ist viel zu klein. Punkt eins.


    Punkt zwei: Ein Belohnungssystem ist die andere Seite der Medaille Bestrafung.


    Du lernst ihm an, daß er Dinge nur tut, um Sternchen, Aufkleber oder sonstwas zu bekommen.


    Manche machen das auch in der Schule oder KiGa. Ich halte das für Blödsinn.
    Das raubt ihm früher oder später die Freude an Lernen, Neugierde, etc.


    Das ist nicht echte Wertschätzung der Person an sich - dies zu übermitteln, damit das Kind sich geborgen fühlt - und zwar EGAL, was es macht - das wäre wichtig.


    Mit jedem verweigerten Sternchen wird das Kind irgendwann frustiert.


    Ich würde Dir davon dringend abraten. Auch später.


    LG
    vom Wiesel

  • Beim Thema Zähne putzen eignet sich auch gut die “fragen-sagen-tun “Methode.


    Hmm, kannst Du bitte mal erklären, wie Du das meinst? Mir sagt die Methode grad gar nichts..... :hae:


    Ich habe gerade auf einer anderen Plattform aktuell einen sehr schönen Tipp zum Thema "Kinder loben" gefunden.... vielleicht kann der/die Eine oder Andere daraus etwas für sich entnehmen... Hier ist der Link

  • An unserer Schule haben wir eine riesige Diskussion über die Effektivität des Belohnungssystem geführt. Dabei bestätigten viele Grundschullehrer und Erzieher, dass das systematische Belohnen durch Sticker nichts bringt. Bei allen Untersuchungen hat es wohl keine Lerneffekte gegeben.


    Nur wenn Belohnungen "zufällig" vergeben wurden - also für außergewöhnlich gute Leistungen, hat es etwas gebracht.


    Davon abgesehen, habe ich aber trotzdem beide Kinder an das Töpfchen mit Stickern herangeführt... :D

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  • Aufgrund der Verhaltensstörung habe ich einige Elterntrainings mitgemacht. War viel Mist dabei , aber auch viel gutes.


    Belohnungssystem mit mehreren Aufgaben macht wenn sie so klein sind, kaum Sinn. Eine Aufgabe.


    Wir haben mit 2 1/2 die Belohnungssonne eingeführt. Totale Verzweiflung, denn Junior wollte partout nicht in seinem Bett bleiben, entweder ich blieb daneben oder er kam schreiend aus dem Bett. Ich sagte damals zu unserem Psychiater, dass ich zum einem will, dass er liegenbleibt und zum anderen das er die Nacht in seinem Bett verbringt. Der Psych nahm mir gleich den Wind aus den Segeln, IMMER NUR EINS, ich solle mich entscheiden was mir wichtiger ist.


    Für jede geschaffte Nacht gab es einen Smiley an einen Sonnenstrahl. Für eine ganze Sonne gab es ein Teil für de Holzeisenbahn. Tatsächlich schnallte mein Großer was ich von ihm wollte und er kämpfte gegen seinen inneren Schweinehund an, für seine geliebte Eisenbahn.


    Zwei drei Sonnen später, war das ganze fast automatisiert, er brauchte die Sonne für diese Aufgabe nicht mehr. Es hatte sich verselbständigt und war normal geworden, in sein Bett zu gehen. Bis vor einiger Zeit.


    Da kam dann wieder so eine Phase. Inzwischen haben wir eine Punkteschlange in der Küche hängen. Tja, eine haben wir voll gemacht, eine ist zur Hälfte voll. Es interessiert ihn nicht mehr. Wir haben die Phase durchbrochen, und gut. Er hat noch drei Punkte ausgemalt, seitdem hängt sie so da wie sie ist.


    Wichtig ist wie gesagt, das es eine Aufgabe ist. Und nicht ´gleich ein ganzer Plan wo der Tag drauf geregelt ist.


    Und eine sehr wichtige Regel ist befolgt: Nur positives Verhalten hervorheben. Denn hat mal eine Nacht nicht geklappt, wurde kein Punkt weg genommen, sondern einfach keiner dazu gemacht, also negative Sachen hat man zur Kenntnis genommen, wurden dem Kind aber nicht vor Augen gehalten.




    Lg Shantra

    Wer den Kopf steckt in den Sand- wird am Hinterteil erkannt.... :wink

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