Depression und das Kind zurück möchten

  • Ich versuche mal zu beschreiben worum es geht... Es ist nicht so leicht, da es mich nicht direkt betrifft.


    Die Tochter meiner besten Freundin hat einen fast 5 Jahre alten Sohn, der seit einiger Zeit (ca. 1 Jahr) beim Vater und seinen Eltern lebt und tagsüber im Kiga untergebracht ist. Da die Tochter eine Ausbildung machen wollte lebt das Kind beim KV.


    Leider hat es mit der Ausbildung nicht geklappt und sie hat einen Job angenommen. Diesen hat sie abgebrochen da sie stark depressiv ist aufgrund der momentanen Lebensumstände (Exisenzängste, Schulden, Kind beim KV ect.).


    Sie war auch schon bei der Schuldnerberatung... Wir sprechen hier von ca. 2000 Euro Mietschulden.


    Jetzt möchte sie ihren Sohn zurück. Hat sie da Chancen? Obwohl sie vom Arzt als Depressiv eingestuft wird. Wie soll sie sich weiter verhalten?


    Ausserdem hat sie auch noch eine Klage gegen ihren EX-Freund wegen körperlicher Misshandlung laufen.


    Keine Ahnung was ich ihr raten soll...


    Habt ihr Ideen und kann sie ihren Sohn zurück bekommen mit der Diagnose?

    Einmal editiert, zuletzt von Marian14 ()

  • Ist das Kind nicht besser beim Vater aufgehoben oder wird der Junge dort nicht anständig versorgt?


    Im Moment sollte sie gesund werden und dann weitersehen.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Jetzt möchte sie ihren Sohn zurück. Hat sie da Chancen? Obwohl sie vom Arzt als Depressiv eingestuft wird. Wie soll sie sich weiter verhalten?


    Hallo Marian14,


    die Chancen für einen Wechsel zur Mutter sind so ungefähr bei 5-10%.


    Das hat nun weniger mit der Diagnose zu tun, sondern eher damit, dass das Kind einen erheblichen Vorteil vom Wechsel zum anderen Elternteil haben muss damit ein Richter eine derartige Entscheidung trifft.
    Diesen erheblichen Vorteil sehe ich hier nicht.


    Sinnkrisen und Zielfindungsprobleme können auf diese Weise sowieso nicht gelöst werden.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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  • Hallo FrauRaussteiger


    ich sehe es ja genauso und sicher hat die Tochter meiner Freundin noch einen langen Weg vor sich bevor sie daran denken sollte ihren Sohn zu sich zu nehmen. Das ist meine persönliche Meinung. Aber sie wünscht sich so sehr ihr Kind zurück?!


    Liebe Grüsse
    Marian

    2 Mal editiert, zuletzt von Marian14 ()

  • Ich gebe meinen Vorredner recht: An der Diagnose allein liegt es nicht (ich habe ua. auch diagnostizierte schwere Depressionen und habe meine beiden Kinder bei mir), aber bevor das JA einem Wechsel zur Mutter zustimmt, müsste sie erst ihre finanziellen und sonstigen Probleme gelöst haben. Krass gesagt: Wovon will sie das Kind denn ernähren, wenn sie schon Probleme hat, sich selber durchzubringen?
    Außerdem, wenn es dem Kind beim Vater gut geht, halte ich ein Rausreißen für bedenklich. Und: Ein Kind großzuziehen mit der Diagnose ist nicht einfach, das muss sie sich vor Augen führen, ob sie wirklich die Kraft dazu hat.
    Ich würde meiner Freundin in dem Falle eher raten, erstmal die aktuellen Probleme zu lösen, die Depression in den Griff zu kriegen und versuchen, erstmal einen guten, regelmäßigen Kontakt zum Kind aufzubauen. Das geht auch, wenn das Kind beim anderen ET lebt.

  • die Depressionen würd ich auch nicht als (alleinigen) Grund dagegen ansehen- aber in Verbindung mit dem sonst nicht geradlinig verlaufenden Weg schon-


    Muss sie wirklich jetzt noch eine neue Baustelle aufmachen? Wo sollten die Vorteile für das Kind liegen?


    Schulden, geschmissene Ausbildung (und oben drauf noch die Depressionen) sind nicht gerade das, was unter positiver Prognose und geregelten Lebensumständen läuft-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Sie sollte erstmal versuchen, ihr Leben auf die Reihe zu kriegen.


    Da das Kind derzeit wohl gut aufgehoben und gut versorgt ist, kann sie die Zeit nützen,
    um ggf eine Reha-ausbildung zu machen, um irgendwann mal für sich selber sorgen zu können.


    Das klingt so, als ob: ich hab eh grad nix zu tun, da hol ich mir mein Kind.


    So klappt das aber nicht, in erster Linie sollte sie mal lernen, Verantwortung zu übernehmen.
    Für die eigene Existenz (Ausbildung), für die Genesung (Therapie).

  • Ihr seht das alles genauso wie ich. Natürlich habe ich es auch meiner Feundin so mitgeteilt...


    Jetzt hat sie mir dann noch erzählt, dass der Kleine eine Therapie macht. Er war im Kindergarten verhaltensauffählig und das Jugendamt versucht zwischen den Eltern zu vermitteln. Der KV lässt wohl kein gutes Haar an der KM und das wohl auch vor dem Kind. Die Therapeutin hat wohl gemeint, dass der Kleine sehr darunter leidete und seine Mutter stark vermisst. Sowohl KV und das Kind sind agressiver unterwegs...


    Ich denke sicher ist hier noch vieles aufzuarbeiten bevor man genau sagen kann, wo das Kind gut aufgehoben ist.


  • Das Prinzip, welches hier greift, ist Kontinuität für das Kind. Also wird man (auch unabhängig von der Frage nach einem potenziellen Gerichtsverfahren, welches nebenbei auch eine Belastung für das Kind bedeutet) gut daran tun, den Lebensmittelpunkt bei den Hauptbezugspersonen für das Kind zu belassen, also hier KV, Kindergarten, Freunde / Bekannte. Wenn die KM das Kind zurück haben will, lese ich daraus vor allem ihr Interesse heraus und nicht das des Kindes. Was man sich aber (nach Möglichkeit gemeinsam als Eltern) überlegen kann, ist, wie man den Umgang mit der KM verbessern kann, falls das relevant ist. Wie häufig sieht denn das Kind seine Mutter zur Zeit? Wie gut können die Kindeseltern miteinander über Angelegenheiten des Kindes sprechen?


    Meiner Meinung nach sollte neben einem regelmäßigen Umgang das Erreichen einer guten Elternebene Priorität vor allem anderen haben.

  • Das Kind sieht die Mutter einmal in der Woche und jedes zweite Wochenende. Es gibt also einen geregelten Ungang.


    Die Eltern sind sehr zerstritten. Es findet schon Komunikation statt, jedoch keine sachliche... eher eine sehr feindliche. Der Kindergarten hat die Eltern jetzt nochmal ermahnt sich dem Kindeswohl mehr anzunehmen und einen friedlichen Umgang miteinander zu erreichen. Das Problem sind hier wirklich die Eltern.


    Mutter und Kind vermissen einander sehr. Das steht ausser Frage. Ich weiss leider nicht was das Kind möchte. Aber so wie es sich anhört möchte es beide Elternteile zusammen sehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Marian14 ()

  • Der Kindergarten hat die Eltern jetzt nochmal ermahnt sich dem Kindeswohl mehr anzunehmen und einen friedlichen Umgang miteinander zu erreichen. Das Problem sind hier wirklich die Eltern.


    Vielleicht können Übergaben ohne das Zusammentreffen der Eltern erfolgen? Parallel dazu sind Elterngespräche, z. B. beim Kinderschutzbund, empfehlenswert (zu beantragen über das Jugendamt). Falls das gemeinsam nicht möglich ist, kann sich natürlich auch ein Elternteil professionelle Unterstützung holen, und zwar der einsichtigere. Hast Du nur Kontakt zur KM, oder auch zum KV? Welchen Einfluss hast Du auf die KM? Nimmt sie Rat von Dir an, oder ist sie eher beratungsresistent?

  • Mit dem Jugendamt finden schon Gepräche statt. Leider sind in diesem Fall wohl beide beratungsresistent. Der KV schafft es nicht neutral zu bleiben und ist verbal sehr aggressiv... leider auch im beisein des Keinen. Wie schon erwähnt ist er bereits in therapeutischer Behandlung. Hier wurde klar festgestellt, dass er unter dem Umgang der Eltern miteinander sehr leidet.


    Leider habe ich meine Informationen nur von der Mutter der KM... Ihren Rat nehmen sich sowohl KM als auch KV an. Nur das Umsetzten funktioniert irgendwie einfach nicht.

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