Diskussionsforum - Wechselmodell - Die bessere Form der Kinderbetreuung nach Trennung und Scheidung ?

  • Unsere Kinder haben Mama und Papa spätestens nach zwei Tagen wieder (von Urlaub mal abgesehen, wo wir tatsächlich Koffer packen) und das gefällt ihnen richtig gut. Im Normalfall wirklich Null Umstellungsprobleme. Morgens Mama, abends Papa, fast wie früher auch. Ob es ewig so bleiben wird?


    Wie lange praktiziert Ihr dieses Modell denn schon? Wie alt sind Eure Kinder? Freut mich ja, wenn es funktioniert, und insbesondere, wenn Ihr Euch zu kindbezogenen Angelegenheiten gut einigen könnt. War das schon immer so, oder habt Ihr beide darauf hinarbeiten müssen?


    Eigentlich sind das ja optimale Voraussetzungen, um sich nicht zu trennen, oder? Warum lebt Ihr dann nicht als Familie zusammen?

  • Das frage ich mich allerdings auch. Warum trennt man sich dann eigentlich??? Wenn man eh noch so miteinander verwoben ist. Dann muss man den Kindern doch eigentlich garnicht die Wechselei jeden Tag zumuten. Waere doch viel einfacher, dann gleich einen Haushalt beizubehalten.


    Weitere Fragen meinerseits sind: wie gehen eure neuen Partner damit um? Oder gibt es bisher keine Neuen? Wie regelt ihr das mit den Kindern des neuen Partners, falls es welche gibt? Finanziell ist es offensichtlich schwierig. Jobmaessig auch nicht unkompliziert.


    PS: hab es mir zusammen gesucht: Kinder sind 2 und 3. Die Trennung ist noch frisch (zum Jahreswechsel). Neuer Partner von Nature gibt es glaube ich noch nicht. Trennung erfolgte, weil Ex einen neuen Typen hat. Finanziell ist es schwierig. Jobmaessig auch nicht unkompliziert. Meine Prognose: die Probleme kommen erst noch. Wuerde mich aber freuen, wenn ich unrecht habe.

    Einmal editiert, zuletzt von Malindi ()

  • Kids sind nun 3 und 5, praktizieren es seid 1,5 Jahren. Nestmodell aber nur die ersten Wochen anschließend in der Nähe wohnend.


    Trennungsgrund: sie hatte nen Neuen grob gesagt. Familienmäßig lief es meist gut, persönlich lief es dann eher auseinander.


    @Malindi: nee du, da schau mal aufs Jahr, sie sind mittlerweile 3 und 5.
    Und deine Art zu argumentieren: nachlesen und vorschnelle Schlüsse ziehen bis das Weltbild wieder passt, ist aufschlussreich. Gleich mit Prognose, ich sitze auf meinen Fingern. Macht man das hier so?

  • Das Argument, die Eltern müssten sich verstehen, damit ein Wechselmodell praktiziert werden kann, finde ich schwierig.
    Entweder hängt Umgang mit der Bereitschaft der Eltern zur Kooperation zusammen - dann würden sehr viele Residenzmodelle in "hat keinen Kontakt mehr zum anderen Elternteil" umschlagen, denn die Familiengerichte haben ja nicht zum Spaß immer wieder mit Umgangsboykott und Co. zu tun. Oder Umgang mit beiden Eltern ist ein Recht des Kindes, dem Rechnung zu tragen ist, unabhängig davon, was die Eltern zu unterstützen bereit sind. Dann stellt sich die Frage, warum das gilt bis zu einer 30/70 Verteilung und dann schlagartig nicht mehr.


    Auch könnte man anbringen, dass umso besser die Eltern miteinander kooperieren können, umso weniger Umgang ist "notwendig", um die Bindung zwischen Kinde und UET aufrecht und solide zu halten. Kinder, bei denen ein Elternteil in Schicht arbeitet oder auf Montage fährt entfremden ja auch nicht. Weil eben der Elternteil zu Hause den anderen, abwesenden ständig positiv präsent hält. Bei zerstrittenen Eltern kann aber genau davon nicht ausgegangen werden, ergo müsste eigentlich umso uneiniger die Eltern umso mehr Umgang festgelegt werden, um die Beziehungspflege zum UET zu sichern.

  • Nature: Finde ich super, dass es bei euch so gut klappt. Aber akzeptiere auch, dass andere Familien so ein Modell nicht leben möchten. Und nicht immer ist das die böse böse Mutter


    In den meisten Familien ist doch sowieso so, dass der Mann mehr arbeitet und weniger mit den kids zusammen ist, da übernimmt überwiegend die Frau die Betreuung der Kinder. Warum das nach einer Trennung auf einmal schlecht sein soll, verstehe ich nicht. Meine Kinder haben ihren Vater während der Ehe auch nicht viel mehr gesehen als jetzt und ja, wir treffen trotzdem Entscheidungen gemeinsam, auch, wenn wir nicht Wechselmodell leben und ja, beide Kinder gehen immer noch zu ihrem Vater, obwohl der Große schon 17 ist und sicher auch andere Dinge am WE machen könnte.


    Ich verlange von meinem Ex-Mann, dass genauso erzieht wie ich auch. Wenn die kids gute Noten schreiben und gute Dinge erleben, klar, dann rufen sie ihn an. Wenn schlechte Noten oder was negatives passiert, dann soll Papa das am Besten gar nicht wissen. Aber ich informiere ihn auch darüber und erwarte von ihm, dass er mit mir gemeinsam Konsequenzen überlegt und die mit mir gemeinsam durchzieht. Das geht auch ohne Wechselmodell und ich habe meine Kinder gefragt, seit diese Diskussion läuft, ob sie sich das für sich vorstellen könnten. Nein, sie würde das doof finden. Allerdings können unsere Kinder auch entscheiden, bei wem sie leben wollen


    Wenn man nicht Wechselmodell lebt, heisst es nicht, dass einer der Herrscher über die Kinder ist und der andere das sich fügen müssende Elternteil

  • Ich würde immer sagen, dass Umgang individuell gestaltet werden sollte und nicht pauschal eines ablehnen oder befürworten.


    Ein WEchselmodell würd für mich nur Sinn machen, wenn bspw auch schon in der Partnerschaft beide ET präsent waren. Es gibt genügend Partnerschaften, wo sich einer kaum gar nicht kümmert, nur am WE präsent ist oder ähnliches. WAs sollte da das Wechselmodell für ein Sinn machen hinterher?


    Wenn der Beruf das nicht hergibt, soll dann der ET umschulen müssen, damit WM möglich ist? Viel zu starr.


    Zumal im übrigen auch in einer intakten Partnerschaft, häufige Abwesenheit / Schichtwechsel sehr wohl Einfluss auf die Bindung haben kann.


    Ich würde daher immer auch schauen, wie liefs vorher, wie war die Bindung vorher. Und später sowieso wie auch bei Übernachtungen eh das Kind entscheiden lassen, wenns alt genug ist.

  • Hi Sahummel,
    ich vermute mal, dein Ex-Mann hätte auch kein Interesse dran, also wären alle Beteiligten dagegen, klingt nach einer einfachen Lösung. ;)


    Die Rollenbilder ändern sich uns so werden sich die Betreuungsmodelle anpassen müssen. Gemeinsam festgelegter, individueller Umgang ist super, aber es wird schwierig wenn einer der Hauptakteure nicht ernstgenommen wird, weil der andere auf sein Kind schaut und weiß, was richtig ist.
    Gruß Nature

  • Ich würde daher immer auch schauen, wie liefs vorher, wie war die Bindung vorher. Und später sowieso wie auch bei Übernachtungen eh das Kind entscheiden lassen, wenns alt genug ist.


    Wie alt wäre für Dich alt genug? Das Prinzip, darauf zu schauen, wie es vorher lief, um für maximale Kontinuität zu sorgen, finde ich gut, nur war es bei uns nicht gegeben - von einem Tag auf den anderen hat unsere Tochter mich jeden Tag gesehen, aber dafür hatte sie andere Punkte in ihrem Leben, bei denen Kontinuität gegeben war.

  • Also ich kenne mehr als einen Fall bei dem beide Eltern eine gewisse berufliche Karriere gemacht haben, vereinbart und geplant war auch, dass, wenn das erste Kind kommt, beide weiterhin arbeiten, ggf. beide weniger, so wie man es eben regeln kann und dann, nachdem das Kind da war, änderte die Frau ihre Meinung und wollte lieber klassische Aufteilung - sie bleibt ganz zu Hause, er geht ganz oder sogar mehr arbeiten als vorher, weil er ihr ausfallendes Gehalt ausgleichen muss.


    Und grade letztere Konstellation sehe ich regelmäßig. Weil die Mutter ganz daheim beim Kind bleiben will, muss der Vater mehr arbeiten als vorher, um den Lebensstandard aufrecht erhalten zu können und sieht somit das Kind nur selten. Derselbe Vater hat dann aber auch sämtliche Wochenenden und sämtliche Urlaube, um Zeit mit dem Kind zu verbringen. Plus die Mutter wird regelmäßig den abwesenden Papa positiv ins Gespräch bringen. Ein Trennungsvater hat maximal jedes zweite Wochenende und maximal die Hälfte der Ferien und wenn es gut läuft, wird er gar nicht erwähnt, wenn nicht grade Umgang ansteht. Wenn es schlecht läuft, kriegt das Kind noch eine Packung "Wenn dein Vater genug Unterhalt zahlen würde, dann..." mit. Und da wären wir ja noch nicht mal bei PAS sondern "nur" bei Rücksichtslosigkeit gegenüber dem Kind.

  • Das Alter, na das hängt ein bisschen von der individuellen Reife des Kindes ab. Übernachtungen schon sehr früh. Weil sich das auch einfach zeigt, würde ich sagen. Das sagte ich ja schon mal, wenn es sich weinend mit Händen und Füßen wehrt, , würde ich es lassen, vielleicht den Kontakt etwas intensivieren und nach einer Weile einen nächsten Versuch starten. Genauso würd ich es ein Kind versuchen lassen, auch auf die Gefahr hin, dass es sich mitten in der Nacht um entscheidet und zurückgebracht werden muss. Wenn es darauf behaart, dass es das möchte.


    Das Wechselmodell: So zwischen 6-10 eventuell zunächst auf Probe, damit das Kind die Tragweite erlebt.
    Auch das sollte individuell entschieden sein.


    Ich finde auch, es ist ein massiver Unterschied, ob man ein Kind an einer Entscheidung für etwas teilhaben läßt, ausdiskutiert, oder ob man als Eltern etwas gegen den ausdrücklichen Willen durchsetzt.


    Bei euch wars ja auch eine individuelle Entscheidung aus einer besonderen Situation heraus. Klar gibt's immer. Da gibt's ja auch viele Zwischennuancen. Aber wenn das Kind es zb tatsächlichj auch von früher so kennt, dass es Papa nur Sonntags gesehen hat, er sich aus den Belangen raushielt, wäre WM hier mit Sicherheit nicht erste Wahl, außer es spräche etwas gravierendes gegen die Betreuung durch die KM. Wozu auch?


    Bei uns lebt jetzt auch ein Mann mit dem Kind, weil Mutter Alkoholikerin ist.

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  • Tüftels: er Punkt ist, es gibt die Fälle, aber es gibt auch andere. Wo der Vater in Elternzeit ist, wo beide arbeiten, weil ein Gehalt nicht ausreicht, Fälle wie meine, wo ich auch am Wochenende allein mit Kind loszog, weil der Herr keine Lust hat, es gibt die Fälle wo Mama den Papa ausgrenzt, aber auch die, wo Papa auch auf Betteln und Flehen es ablehnt, Kind zu übernehmen, ins Bett zu bringen etc, es gibt die Fälle, wo das Kind ein ET eher ablehnt und mehr Kontakt zum anderen will, weils einer eben doch nicht so gut kann und irgendwie nicht die Kindebene findet ( klar liebt das Kind den trotzdem) aber es zieht den anderen eben vor aus verschiedenen Gründen. Es gibt die Paare, kenne ich sogar auch, wo ein ET arbeitet, dass Kind in der Kita ist und der nichtarbeitende trotzdem nur die Verpflegung übernimmt, weil der arbeitende nicht da ist. Es gibt auch die Paare, wo ein ET bspw mal eine Nacht woanders schläft ohne Kind in Absprache und der andere betreuende, morgens um 9anruft, wann er/ sie denn endlich nach Hause käme, dass Kind sei so anstrengend.
    Nicht zu vergessen die Paare, wo ein Et eigentlich nur dem anderen zuliebe Ja zu einem Kind gesagt hat.


    Es gibt alles und deswegen kann Wechselmodell nicht das einzig Wahre sein. Für die eine Familie ist das das Wahre, für die andere, dass es bei der Mutter lebt, für die 3. das es beim Vater lebt, für die 4. dass es ein ET am besten gar nicht mehr sieht.


    Auch das gibt es alles.

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  • Und da drehen wir uns im Kreis:

    Es gibt alles und deswegen kann Wechselmodell nicht das einzig Wahre sein. Für die eine Familie ist das das Wahre, für die andere, dass es bei der Mutter lebt, für die 3. das es beim Vater lebt, für die 4. dass es ein ET am besten gar nicht mehr sieht.


    Auch das gibt es alles.


    1. Wer weiß das, entscheidet das und wieviele Familien leben wirklich die vermeindlich passende Lösung? Derjenige, der das Kind mehr betreut hat, schaut auf sein Kind und hört auf seinen Bauch, klingt mir zu einfach. Und vieles andere ist normalerweise mit sowiel Stress verbunden, das der Stress als Gegenargument reicht, paradox...
    2. Von außen betrachtet: spiegelt die heutige Zusammensetzung der Betreuungsmodelle wirklich die Komplexität des Problems wieder? Oder wird nicht die Lösung in (zu) vielen Fällen per "Kind gehört zur Mutter" gefunden?
    3. Wieviele Familien berücksichtigen WM ernsthaft bei der Lösungsfindung. Wenn es erst vom Unterhaltszahler als "Sparmodell" ins Gespräch gebracht wird, ist es zu spät imho.
    Gruß Nature

  • Ich finde jede Debatte in Richtung "alle MÜSSEN WM machen" völlig am Thema vorbei.
    Wir befinden uns in einem Land, in dem Gerichte trotz gegensätzlicher Gesetzeslage Abstand davon nehmen - und das mit Ansage - Wechselmodelle auszuurteilen, weil man der Ansicht ist, das sei nicht ohne Kooperation also Freiwilligkeit der Eltern durchführbar.


    Es ist so, dass wir zahlreiche Wechselmodelle haben und die meisten davon scheitern, sondern das WM als Möglichkeit aktuell nicht nur selten sondern auch praktisch nicht zu erreichen ist, sobald einer der Eltern "Nein" sagt. Es muss ja nicht einmal wirklich begründet werden.


    Und die Forderung, das Wechselmodell als grundsätzlichen Ansatz herzunehmen und Abweichungen begründen zu lassen statt dem Gegenteil hat nichts mit erzwungenen Wechselmodellen zu tun.

  • Manchmal erweckt sich mir hier der Eindruck als DARF ein Kind garnicht mit nur einem Elternteil eine glückliche und erfüllte Kindheit haben. Schade, denn dann ist für mein Kind eh alles zu spät...


    Hier musste ich grinsen, entschuldigt - es ist ja tatsächlich ein ernstes Thema

    Plan A: Gemeinsame Lösung für die gemeinsamen Kinder, Wechselmodell als Option realistisch berücksichtigen
    Plan B: Einer zieht sein Ding mit seinen Kindern durch


    Hier würde ich gerne sanft korrigieren:
    Plan 0: BEIDE haben WÄHREND der Partnerschaft eine gute Beziehung zum Kind (und hier ist es in meinen Augen nicht wichtig, wer mehr Zeit mit dem Kind verbringt. Wenn Mann/Frau will, lässt sich eine tolle und intensive Beziehung auch mit weniger Zeit als der andere Elternteil hat, herstellen).
    Wenn Plan 0 erfolgreich war, dann kommt eigentlich danach nur Plan A in Frage (hoffe ich, oder bin ich zu naiv???)


    ergo müsste eigentlich umso uneiniger die Eltern umso mehr Umgang festgelegt werden, um die Beziehungspflege zum UET zu sichern.


    Das ist ein sehr interessanter Ansatz.
    Stimmt, unser Mini hat zeitlich gesehen nicht sooo viel von seinem Vater, aber eine tolle Bindung. Das ist immer wieder schön zu erleben.
    Leider lässt sich nicht mehr Zeit aus den Rippen schneiden *seufz*
    Edit: das Mehr an Zeit würde ich trotz der tollen Bindung beiden wünschen

  • Nature:


    Das ergibt sich ja des Öfteren von selbst: Oder meinst du, es ist von Interesse des ET, der vor der Trennung darüber gejammert hat, sein Kind versorgen zu müssen, das Wechselmodel zu fahren. Oder zum Wohle des Kindes. Oder den ET der auszieht in eine Gegend zu zwingen, wegen Schule und Kita. Oder seinen Job zu wechseln.
    Daran scheiterts dann ja schon oft. Wenn ein ET noch nicht mal zum Umgang per se verdonnert wird, was macht es für einen Sinn zum Wechselmodell zu verdonnern.


    Zudem ist jedes Kind anders. Ich hätte meine Eltern dafür gehasst, wenn sie mich dazu gezwungen hätten. Ich bin bereitwillig umgezogen, weil ich nicht beim Vater leben wollte, sondern bei meiner Mutter und meinem Bruder. Ich fand schon das 14 tägliche Wechseln Wochenende schrecklich nervig.


    Statistiken haben mal festgestellt, dass sich zwar immer mehr Väter kümmern, aber immer noch verhältnismäßig wenige. Klar geht's daher meist noch zu den Müttern. Ein Vater, der vorab vorwiegend die Betreuung übernommen hat, hat aber gute Chancen heutzutage.
    Und es steckt doch auch oft noch selbst in den Köpfen der Männer. Warum sonst sollten sie oft so bereitwillig einfach ohne Kind ausziehen. In doch noch recht vielen Fällen ists den Männern auch ganz Recht der Spaßpapa zu sein. Und es wird sich geeinigt, dass das Kind bei der Mutter lebt.


    Ich sehe im übrigen auch nicht wie das Wechselmodell gegen den Willen eines ET funktionieren sollte. Der eine ist Event gefrustet, weil er das Kind mehr abgeben muss, als er möchte, der andere unter Umständen, weil er das Kind mehr betreuen muss, als er möchte. In beiden Fällen wird's unweigerlich beim Kind ankommen.


    In den Fällen, wo beide ET daran Interesse haben, sich zu kümmern unds auch schon vorher getan haben, ist es sicher von Vorteil, wenn das Kind das möchte,
    aber ich versteh auch nicht ganz Problem daran, wenn sich schon in der Partnerschaft einvernehmlich nur einer um das Kind kümmert, ( auch da kenn ich welche, die Aufgaben Kind betreffend, kategorisch ablehnen. Ja einen sogar, der nicht arbeitet, der schon angesprochen hat, dass sie nach der Elternzeit eigentlich besser doch auch nicht wieder anfangen sollte, denn er wüßte nicht, wie das werden soll, wenn er dann die Betreuung außerhalb der Kitazeiten an der Backe hätte) was daran so falsch sein soll, es nach der Trennung auch zu machen.

    Einmal editiert, zuletzt von Borte ()

  • Ich finds im übrigen auch total menschlich, das Wechselmodell auch aus egoistischen Gründen nicht zu wollen. Und da ist dann ja noch ein weitere Punkt. Ich kenne einige ( insbesondere Frauen) die lieber in einer unglücklichen Beziehung nebst betrogen zu werden leben würden, als die Aussicht das Kind, welches sie unter Umständen bis dato sogar so gut wie alleine versorgt haben, nur noch die Hälfte der Zeit zu sehen.
    Zumindest bis zu einem gewissen Alter.
    Das Kind bekommt die unglückliche Beziehung aber mit. Und das unter Umständen sogar dafür, dass der Mann eh nicht so scharf aufs WM ist ?, Ne, also Wechselmodell auf Zwang ist mit Sicherheit nicht das Wahre.


    Der Entfremdung kann UET auch vorbeugen mit 14 Tage Regelung. Anrufe zwischendurch, noch ein Tag in der Woche und vor allem: Diese Zeit intensiv nutzen. Dazu brauchts nicht zwingend das WM.
    Nicht für das Kind. Das wird sich im Zweifel nehmen, was es braucht.


    Und wenn man mal bedenkt, dass der Wunsch nach dem WM -verständlicherweise- von UET ausgesprochen wird, die sich denn tatsächlich kümmern wollen, liegts doch klar auf der Hand, dass auch hier mehr der Egoismus , denn das Kindeswohl seinen Weg nach oben gefunden hat.

    2 Mal editiert, zuletzt von Borte ()

  • Bin ich absolut deiner Meinung:


    Und es steckt doch auch oft noch selbst in den Köpfen der Männer.


    Sie wird sich schon kümmern, sie ist schließlich die Mutter ist genauso verstaubt aber real wie: Nur ich weiß, was das Beste für's Kind ist, weil ich die Mutter bin.


    Und mir ist bewußt, dass sich sowas nur langsam ändert.



    Ich finds im übrigen auch total menschlich, das Wechselmodell auch aus egoistischen Gründen nicht zu wollen.


    Auch das kann ich verstehen, aber den Blick aufs Kindeswohl schärfen diese Ängste nun mal nicht.


    Das kann ich dagegen weniger nachvollziehen:

    Zitat


    Ich kenne einige ( insbesondere Frauen) die lieber in einer unglücklichen Beziehung nebst betrogen zu werden leben würden, als die Aussicht das Kind, welches sie unter Umständen bis dato sogar so gut wie alleine versorgt haben, nur noch die Hälfte der Zeit zu sehen.


    Geht es da nicht eher drum, die Familie zu erhalten und die Erfahrung der Trennung vom Kind fern zu halten. Quasi zusammenbleiben wegen der Kinder, egal um welchen Preis? Wenn Männer sich nicht trennen, aus Angst, die Kinder nur noch alle 14 Tage zu sehen, ist das schon realistischer, denke ich.

  • wenn sich zu beziehungszeiten beide mehr oder weniger gleich viel um das kind gekümmert haben,kann ich mir ein WM vorstellen,denn dann sind alle beteiligten daran gewöhnt,kind wie eltern.
    dann muss man nur schauen wie es sich letztendlich aktiv leben läßt aus 2 wohnungen heraus..kann aber sicher gut klappen.
    aber ein WM aus dem nichts ins leben rufen,halte ich für mich persönlich für ausgeschlossen.
    allerdings finde ich die 14 tage regelung genauso befremdlich,um nicht zu sagen schlimm.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

    Einmal editiert, zuletzt von zozzy ()

  • Geht es da nicht eher drum, die Familie zu erhalten und die Erfahrung der Trennung vom Kind fern zu halten. Quasi zusammenbleiben wegen der Kinder, egal um welchen Preis?


    Das Problem dabei ist, dass die Eltern eigentlich getrennt sind, auch wenn sie noch zusammenleben. Ich denke schon, dass die Kinder das merken, insbesondere dann wenn häufig gestritten wird. Ich kann sicherlich nicht empfehlen, sich zu trennen, ohne gemeinsam geprüft zu haben, ob es nicht doch möglich ist, zusammenzubleiben - insbesondere im Blick auf das Wohl der Kinder. Ich empfinde es aber als unehrlich, wenn man trotz eines hohen Preises und zu Lasten der Kinder trotzdem zusammenbleibt.

  • Mich wuerde mal bei denen mit Wechselmodell interessieren: wie sehen eure neuen Partnerinnen das? Haben die Kinder? Haben die auch ein Wechselmodell? Wie wirkt sich das auf alle beteiligten Kinder aus? Wenn selbst nicht neue Partnerin: Hat der Partner der Ex Kinder? Wie bekommt ihr das unter einen Hut?


    Nature: ok, sorry, ihr seid ein Jahr weiter. Das aendert natuerlich alles ;).

    Einmal editiert, zuletzt von Malindi ()