Wie die Kinderbetreuung abdecken (7 Jahre)

  • Hallo, wie deckt ihr die Kinderbetreuung ab. Eckdaten: Grundschulkind, Ganztagsarbeit bis mind. 18 Uhr, evt. Reisetätigkeit, Verdienst im Niedriglohnbereich. Keine Grosseltern, kein KV. Wie kann man das schaffen? Was gibt es kurzfristig (schnell realisierbar) für Möglichkeiten? Ganztag ist klar, aber was ist danach? Wie deckt ihr die 2-3 Stunden danach ab?


    PS: könnt ihr bitte dazu schreiben, wo ihr lebt (Stadt/Land/Ost- oder Westdeutschland etc.).

    Einmal editiert, zuletzt von Malindi ()

  • Um ehrlich zu sein: Meine Tochter bleibt jeden Tag ca. 2 Stunden allein, bis ich von der Arbeit nach Hause komme. Das macht sie, seit sie 7 ist. Ist natürlich keine Super-Lösung, aber anders ging es eben nicht. Und es klappt gut. Allerdings bin ich auch jederzeit telefonisch erreichbar. Das ist super wichtig.

    LG m_m_h
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    Wer sich auf die Suche nach einem Tiger begibt, muss sich nicht wundern, wenn er einen Tiger findet. (indisches Sprichwort)


    Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee.

  • Ich kann hier mal die Situation in Berlin erläutern. Ich habe früher im Handel Schicht gearbeitet und die Kita hatte bis 18.00 Uhr offen. Mir wurde beim Jugendamt gesagt das ich dann ergänzend eine Tagesmutter beantragen kann. Die hätte dann das Kind von der Kita abgeholt und betreut bis ich zuhause gewesen wäre. Ich habe das aber dann nicht in Anspruch genommen, da ich die Betreuung mit dem Kindsvater regeln konnte. Wäre so etwas vielleicht auch bei Dir möglich? Eventuell einen Babysitter privat engagieren. Schülerin oder Studentin. Ich habe das bei meiner zweiten Ausbildung auch als Nebenjob gemacht.

    Der größte Reichtum ist die Armut an Bedürfnissen.

  • @Mama-mit-herz: Dein Kind läuft dann allein nach Hause mit Schlüssel? D.h. Schule ist fußläufig oder? Ich würde meiner da noch nicht ganz vertrauen. Ich glaube, die würde den ganzen Nachmittag vorm PC hocken, vorm TV oder vor Langeweile raus auf die Strasse gehen. Ist deine allein oder sind da noch Geschwister?


    @hobbit: Kita für Grundschulkind? Gibt es das im Osten? Babysitter privat geht finanziell gesehen nicht. :(

  • Meine ist allein. Die Schule ist tatsächlich nur ca. 300 m entfernt. Sie geht die Strecke nur selten allein. Meist sind irgendwelche Mitschüler, die die gleiche Strecke zumindest zum Teil mitgehen. Manchmal sind auch noch andere Mütter dabei. Sie hat einen Schlüssel. Sie ruft mich an, wenn sie zuhaus ist. Manchmal fängt sie dann schon an mit den Hausaufgaben, hat sie manchmal schon fertig, wenn ich nach Hause komme. Dann essen wir gemeinsam - ich koche abends vor, damit wir das am nächsten Tag nur aufwärmen müssen. Sie hat also auch die Möglichkeit, sich das Essen allein in der Mikro warm zu machen, wenn sie Hunger hat.
    Wenn du ihr die Strecke nicht allein zutraust - sind vielleicht Mitschüler da, die fast den gleichen Weg haben? Dann könnte sie sich anschließen.
    Ich bin ehrlich, mir ist und war es immer wichtig, die Betreuung möglichst unabhängig von anderen zu machen. Ich verlasse mich gern nur auf mich und meine Tochter - dann kann nicht so viel schiefgehen.
    Aus diesem Grund ist meine wohl auch schon selbständiger als andere in ihrer Klasse. Sie weiß, es geht nicht anders - und dann klappt es auch. Und meist genießt sie die Ruhe zu Hause, bevor ich komme. ;) Mir ist es dann egal, ob sie die ganze Zeit Nintendo spielt oder liest oder spielt oder sich nur ein Hörspiel reinzieht. Das ist der Kompromiß, den ich eingehe. Das gleicht sich aber durch ihre Selbständigkeit wieder aus. Sie ist dadurch schon sehr vernünftig geworden.

    LG m_m_h
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  • Meine braucht Leben um sich, andere zum spielen oder mich. Für sie ist Ruhe wie Gefaengnis. Sie ist ein sehr extrovertierter Typ (auch selbststaendig), aber ich trau ihr das mit allein zu Haus nicht zu... :(. Leider. Das würde sonst vieles einfacher machen.

  • Das ist echt Mist.
    Meine nutzt einfach dann die Ruhe zum "runterkommen".
    Manchmal findet sie es auch ätzend, aber ändern kann ich es leider nicht.
    Also, bleibt nur eine externe Lösung für Euch. Das ist aber nicht so einfach, denke ich. Von welchem Zeitraum reden wir denn?
    Reisen würde ich über soziale Kontakte - Freundinnen - abdecken. Vielleicht gibt es im Gegenzug auch Mädels, deren Eltern sich über einen kindfreien Abend freuen.
    Es wird dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als zu versuchen, ein starkes soziales Netzwerk aufzubauen.

    LG m_m_h
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  • Schwierig, wenn keine Familie am Ort ist. Aber vielleicht gibt es Paten, Freunde, andere Eltern, aus Kindergartenzeit oder vom Hort, die das Kind die betreffenden zwei Stunden mit nach Hause nehmen könnten?


    Andererseits: wer kümmert sich dann um Hausaufgaben und deren Kontrolle?


    Kann man das JA nicht auch hier um Unterstützung bitten (ambulante Maßnahme)?


    Ich finde es jedenfalls prima, dass Du arbeiten gehst und versuchst, autonom zu bleiben. Wieviel hat Deine Tochter denn von Dir? Kannst Du nicht eine Arbeit suchen, die besser bezahlt ist, bei der Du dann nicht mehr ganztags arbeiten musst - so mittel- bis langfristig gedacht?

  • Hausaufgaben werden in der Regel im Ganztag erledigt. In meinem alten Wohnort war ueber das JA nichts zu machen. Sie haetten Engpass an Tagesmüttern. Mir wurde eine Pflegefamilie für diese Zeiten nahe gelegt ?( , weil sie was anderes nicht anbieten könnten. Aber auch das würde lange dauern etc. Aber vielleicht haben andere da andernorts andere Erfahrungen? 30 Stundenjobs oder TEilzeit gibt es in meinem BEreich einfach nicht (besser bezahlt gibt es auch nicht wirklich). Einfach irgendwas machen ist ja auch nicht so einfach, weil man nach wie vor überqualifiziert, unflexibel und AE bleibt. In meinem alten Job habe ich es einfach am Ende nciht mehr hin bekommen mit der Kinderbetreuung und musste deshalb kündigen. Das muss diesmal anders laufen.

  • Empfindest Du Dich für Deine Tätigkeit als überqualifiziert? Wenn ja, darf ich fragen, warum Du dann nicht einer Tätigkeit nachgehst, die Deiner Qualifikation entspricht?

  • Ich kann auch nur sagen, dass mein Grundschulkind allein zu hause ist (manchmal mit älteren Geschwistern, aber nicht immer). Aber auch nur dann, wenn es keine Lust hat, bis zum Schluss in der Nachmittagsbetreuung der Schule zu bleiben. Die Betreuung geht bis maximal 16.30Uhr, aber das findet mein Kind zu lang und geht dann lieber schon mal nach Hause, wenn die Pflichtanwesenheitszeit vorbei ist. Zu Hause werden teilweise noch Hausaufgaben gemacht, auch ferngesehen, aber finde ich so in Ordnung. Meist geht es dann auch noch zum Sport.

  • musicafides: Ich empfinde mich nicht als überqualifiziert. Aber oft ist das Argument: dann mach doch einfach erstmal irgendwas, was arbeitszeitmässig geht,... dafür würde ich mich schon überqualiziert fühlen, würde es aber machen, wenn es nicht anders geht. Nur ist es so, dass dieses "dann mach doch einfach erstmal irgendwas" ja auch nicht so einfach ist, weil es dann eben heisst: völlig überqualifiziert, Sie würden sich langweilen etc. Ausserdem kommt dazu, dass auch da die Arbeitszeiten eben oft nicht passen und gehaltsmässig ist "einfach irgendwas" auch nicht gerade besser. Dazu kommt: wenn man in meinem Alter einfach erstmal irgendwas macht... kommt man von dem Status auch nciht mehr so leicht weg.


    Ich denke, es dauert nicht mehr lange, bis das bei uns dahin gehend einfacher wird, dass mein Kind wirklich die Zeiten, wo ich arbeiten muss, allein zu Hause verbringen kann, aber zur Zeit trau ich ihr das nicht zu. Sie ist ein ziemlicher Wirbelwind, hat immer "interessante Ideen". Ich hätte da nicht wirklich Ruhe, wenn ich sie allein zu Hause wüsste.

  • Ich kann dich verstehen.
    Ich habe auch wirklich ernsthaft und eindringlich mit meiner gesprochen, bevor ich sie dann tatsächlich allein gelassen habe. Sie musste den Ernst der Lage erkennen und ich musste mich auf sie verlassen können.
    Das war von Anfang an klar.
    Sollte das nicht möglich sein, wäre das für mich ebenfalls keine Option gewesen.

    LG m_m_h
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    Wer sich auf die Suche nach einem Tiger begibt, muss sich nicht wundern, wenn er einen Tiger findet. (indisches Sprichwort)


    Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee.

  • Ich steh gerade auf dem Schlauch... was meint ihr denn immer mit Hort? Damit bin ich irgendwie nicht vertraut. Zumindest nicht für Grundschulkinder...

  • Der Hort ist eine Betreuung für Grundschulkinder. Dort werden die Kinder bis ca. 17 Uhr (ist überall anders) betreut. Machen dort die Hausaufgaben, essen dort.
    Meistens ist dieser Hort in den Nähe der Grundschule.
    Es kostet einen monatlichen Beitrag - eben genau wie ein Kindergarten.

    LG m_m_h
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    Wer sich auf die Suche nach einem Tiger begibt, muss sich nicht wundern, wenn er einen Tiger findet. (indisches Sprichwort)


    Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee.

  • Hort = Schulkinderbetreuung/Schulkinderhaus


    unsere Grundschule ist keine OGS - d.h. Unterricht bis 11:30/12:30 Uhr


    dann kommt eine FachKraft die 15 Zwerge für den Hort abholt (600-800 m) quer durch die Stadt


    Hort läuft 07-17 Uhr mit FachKraft für den Transfer/Schulweg = 279 Euro pro Kind/Monat


    mit Essen & Hausaufgaben


    Der Hort hat nichts mit der Schule zu tun.