Mir geht es ja wirklich sehr gut, viel besser als ich das jemals erwartet habe, aber eine Sache gibt es, die mir doch ziemlich auf der Seele lastet und das ist die Wohnungssuche.
Erstmal unsere Vorgeschichte für die, die noch gar nichts von mir gelesen haben. Mein Noch-Mann hat mir letztes Jahr im Mai von heute auf morgen alles vor die Füße geworfen: Kind, Hund, das gemeinsam in 2007 gebaute Haus! Im August nahm er sich eine eigene Wohnung und meinte, wir könnten bis zum Schulwechsel im Haus bleiben. Meine Bedenken, dass wir das finanziell gar nicht schaffen, wollte er gar nicht hören. Aber ich kenne unsere finanzielle Situation und wusste, dass das nur klappen kann, wenn beide sich am Riemen reissen. Also begann ich schon mal locker mit Wohnungssuche. Das Problem dabei ist, dass ich meiner Tochter auf keinen Fall einen Schulwechsel zumuten möchte. Sie besucht hier im Ort die Grundschule und kommt im Sommer in die 4. Klasse. Sie hat alles bisher so gut geschafft, aber raus aus dem Haus zu müssen ist für sie der Horror. Wenn wir dann noch weg aus ihrem Freundeskreis müssten, ich glaube, das könnte ich nicht mehr auffangen.
Aber auch ich habe hier meinen Lebensmittelpunkt. Ich habe die SchwieMu am Ort, meine Mutter in 15 km Entfernung, ein super soziales Netzwerk für Kind und vor allem auch für den Hund, der ja auch noch zu uns gehört. D.h. wenn ich ausfalle, bekomme ich sofort Hilfe von allen Seiten.
Im Oktober eröffnete mir mein Mann bei der Mediation, dass er das Haus verkaufen will, weil sein Geld knapp wird. Zu dem Zeitpunkt wusste ich schon, dass er eine Freundin in Estland hat und zu der er mind. 1x im Monat hinfliegt. Auch sonst scheint sein Lebensstil sich verteuert zu haben. Und seitdem macht er Druck ohne Ende. Er will unbedingt mit Makler arbeiten und ihm ist es sch...egal, ob das Zauselkind die Schule wechseln muss oder nicht. Ich weiss, dass er ohne mich eh nichts machen kann, aber auf Dauer zermürbt mich dieser Kampf mit dem Haus ungemein. Besonders die Makler sind echte Haie, was ich mir schon alles anhören musste. :radab
Naja, jetzt ist es aber so, dass ich auf 3 Ortschaften wohnungstechnisch beschränkt bin, wir haben einen Hund und mein Budget ist eng. Ich habe mal alle Kosten überschlagen und gehe vom Worst Case aus, dann kann ich max. 500 € warm ausgeben. Wer Marburg kennt, weiss, dass es hier mit Wohnungen katastrophal aussieht. D.h. die Wohnungssuche war bis heute nicht erfolgreich.
Mittlerweile habe ich so ziemlich jeden im Ort angesprochen, ich habe Aushänge gemacht und ein Inserat in die Zeitung gesetzt. Nächste Woche werde ich die Aushänge überall kontrollieren, evtl. neue aufhängen und ein neues Inserat starten. Aber seit 4 Wochen tut sich gar nichts. Hier wird nichts frei. Der Hund war bis auf einmal überhaupt kein Problem, das Budget ist einfach zu eng, weil die Wohnungen oft recht groß sind und durch die Bauweise (70er Jahre) die Nebenkosten so hoch sind.
Nun sitzt uns schon der nächste Makler im Nacken und der soll nun das Haus verkaufen, aber wir kommen halt immer wieder an den gleichen Punkt. Ich kann niemanden sagen, wann ich hier raus bin, muss es dann aber irgendwann machen, weil die potentiellen Käufer ja wissen möchten, wann ich raus bin. :kopf Meine Angst ist, dass ich einen Termin nenne und eben noch nichts habe. Was dann?
Im Moment zahlt übrigens mein Noch-Mann Abtrag und Grundsteuer, ich die Nebenkosten. Er rechnet sich dafür im Nettogehalt soweit runter, dass ich für unsere Tochter den Mindest-KU bekomme. Seit wir die Lohnsteuer gewechselt haben, bekomme ich keinen Unterhalt mehr. Ich wohne also nicht mietfrei hier, denn wenn ich das Haus wegrechne (Abtrag und Wohnwert) würde ich 700 Euro Unterhalt bekommen. Jetzt sagt ihr mir bestimmt, dafür könnte ich mir eine schöne Wohnung suchen, aber ich falle ja unter das neue Unterhaltsgesetz und werde wahrscheinlich nur 2 Jahre insgesamt Unterhalt bekommen. Ausserdem besteht die Möglichkeit, dass mein Noch-Mann nach Estland übersiedelt, dann muss ich froh sein, wenn ich überhaupt noch KU bekomme. Ich kann ja nicht mit Geld rechnen, dass ich bald nicht mehr bekomme.
Wenn das Haus verkauft ist, gehen wir jeder mit ein wenig Guthaben aus der Sache raus, d.h. ich habe ein beruhigendes Polster auf der Bank, des mich im Falle von "Auto kaputt", "Waschmaschine defekt", "große Hunde-OP" usw. auffangen kann. Doch ich muss ja dieses Jahr noch einen Umzug, Kaution und eine Scheidung bezahlen und keiner weiss, wann das Haus verkauft wird.
Lange Rede, kurzer Sinn: Manchmal habe ich Panik, dass wir keine Wohnung finden, die ich bezahlen kann und in der wir uns wohl fühlen können. :heul