Schock! Kind hat Lernbehinderung. Erfahrungsaustausch gesucht.

  • Schock! Kind hat Lernbehinderung. Erfahrungsaustausch gesucht.Hallo!


    Heute hatte ich das Auswertungsgespräch mit der Psychologin. Vermutet wurde bei meiner Tochter (8 Jahre alt) Dyskalkulie und ADS. Herausgekommen ist eine Lernbehinderung. Damit hatte ich nicht gerechnet und bin gerade total geplättet.


    Besonders schlechte Ergebnisse erzielte sie im Bereich logisches Denken, Arbeitsgedächtnis und Verarbeitungsgeschwindigkeit. Letzterer liegt sogar im Bereich der geistigen Behinderung, kann aber lt. Psychologin auch eine Strategie sein. Lese- und Sprachverständnis sind altersgemäß entwickelt. Außerdem wird sie immer als sehr alltagskompetent eingeschätzt.


    Ein Förderausschussverfahren habe ich schon in die Wege geleitet, ansonsten aber keinen Plan, was mich jetzt erwartet. Dass sie keine Regelschule besucht rettet ihr jetzt den A..., da sie bis zur 6.Klasse nicht diesem ganzen defizitorientierten Mist ausgesetzt ist. Kleine Klasse, mehr Pädagogen etc., dass alles hat sie Gott sei Dank schon.


    Bin einfach total geschockt. Eigentlich ist mir zum Heulen, aber im Moment funktioniere ich nur. Schuldgefühle oder sowas habe ich keine. Ausnahmsweise mal nicht, aber grad mit meinem Latein total am Ende. Kann mich mal bitte jemand wieder aufbauen?


    Der Kindesvater hat gefragt, was heute rausgekommen ist. Dem hab ich das nicht am Telefon erzählt. Das wird auch nochmal haarig. An der Stelle habe ich Gott sei Dank aber Hilfe und muss da nicht alleine durch.


    Wer also hat Erfahrungen mit Lernbehinderungen und kann mir davon berichten. Danke schon mal im Vorraus.


    Liebe Grüße
    Tine

    Früher hatte ich drei Theorien über Kinder. Heute habe ich drei Kinder und keine Theorie.


    Das letzte Kind hat ein Fell.

  • Hallo,


    mein Kind hat keine Lernbehinderung, aber eine körperliche. Als die Diagnose stand war ich auch erstmal total durch den Wind.
    Daher wollte ich dir nur kurz Mut machen. Unsere tollen Kinder bekommen alles was sie brauchen, und haben alles was sie brauchen um da draussen zu bestehen.
    Wenn du den ersten Schock verdaut hast wird alles nur halb so schlimm sein. Ganz sicher!

  • Hallo Tine ,


    klar haut Dich das erst mal um, ich kann Dir rehakids. de empfehlen.Der Austausch mit andern Eltern hat mit gerade in der Anfangszeit sehr geholfen.


    Ich habe selber einen behinderten Sohn, der geht seinen Weg und den geht er gut,


    Aber es hat gedauert zu meinem Credo es ist wie es ist und das ist gut so zu kommen.


    Die Nachricht, das man ein behindertes Kind hat steckt niemand so einfach weg.


    Wie gesagt mir hat es geholfen mich mit anderen betroffenen auszutauschen.


    Alles Liebe für Euch


    Liebe Grüße


    Ute

  • Hallo Tine,

    Zitat

    Wer also hat Erfahrungen mit Lernbehinderungen und kann mir davon berichten. Danke schon mal im Vorraus.


    Erfahrungen habe ich keine, Dyskalkulie wird bei unserer (leben getrennt, Kinder sind bei der Mutter) 7 jährigen Tochter vermutet. Test wird noch gemacht. Wir Eltern waren zusammen in der Schule, wo mit uns die folgenden Massnahmen besprochen wurden.


    Zitat

    Kann mich mal bitte jemand wieder aufbauen?


    Du solltest Dich erst mal informieren, was Diskalkulie und ADS bedeuten.


    Zitat

    Der Kindesvater hat gefragt, was heute rausgekommen ist. Dem hab ich das nicht am Telefon erzählt. Das wird auch nochmal haarig.


    Wieso? Denkst Du er liebt seine Tochter DESWEGEN??!! weniger?


    Zitat

    Wenn du den ersten Schock verdaut hast wird alles nur halb so schlimm sein. Ganz sicher!


    :daumen


    Leg mal Deine eigene Panik ab. Wichtig ist, dass Du jetzt für Dein Kind DA bist. Es bestärkst, es begleitest. Das kannst Du nicht, im Moment. Aber Du solltest dazu in der Lage sein. Bald. Unsere Kleine lässt das selbst auch nicht kalt, sie fragt ständig, "Mache ich das falsch?", "Habe ich das und das?" "Was ist, wenn ich diese Schwäche habe?" Wie ist das bei Deiner Tochter. Welche Antwort kannst , WILLST Du ihr geben, wenn sie fragt?


    Hab mal Vertrauen, alles wird gut.

  • Hallo Tine,


    ich kann völlig mit Dir mitfühlen. Meine kleine Tochter hatte schon im Kindergarten Schwierigkeiten mit der Fein- und Grobmotorik. Sie hat nach einem Einspruchverfahren dann doch Frühförderung f. ein dreiviertel Jahr bekommen. Paralell bekam sie noch Ergotherapie.


    Letzten Mai bei der Schuluntersuchung ist sie dann völlig durchgerasselt. Es hieß sie wäre hochgradig förderbedürftig und könne nur mit zwei Augen zudrücken in die Regelschule. Daraufhin wurde sie von August bis Oktober im SPZ durchuntersucht. Im November war ich dort dann zum Diagnosegespräch. Mir wurde gesagt, dass meine Tochter eine Lernschwäche habe, dass sie jetzt zwar in der Regelschule wäre, ich mich aber schon mal um eine integrative Beschulung kümmern solle. Sie würde niemals normal lernen können, auch bei der Wahl der Lehrstelle (meine Tochter ist 6!) müsste darauf geachtet werden.


    Da war ich natürlich erstmal geplättet, völlig aufgelöst. Klar habe ich gemerkt, dass b. ihr Schulstart alles andere als einfach war. Im Vergleich zur großen Tochter hatte sie echte Schwierigkeiten beim Schreiben der ersten Zahlen u. Buchstaben. Wenn sie eine Reihe "O" schreiben sollte, überlegte sie bei jedem Buchstaben neu, wie der denn nochmal geschrieben werde.


    Der Klassenlehrer meiner Tochter meinte daraufhin, wir sollten vorerst Ergotherapie f. d. Graphomotorik u. Konzentration machen. Er hätte in den ersten 12 Wochen schon leichte Fortschritte gesehen. Der Kinderarzt stellte nach Diagnose d. SPZ natürlich sofort die Verordnung aus.


    Mittlerweile gehört meine Tochter zu den Besten in ihrer Klasse, hat Riesen-Fortschritte gemacht. Wir waren letzte Woche das letzte Mal b. Ergotherapeuten. Sie liest, rechnet u. schreibt wie ein Weltmeister. Bei Kopfrechen-Marathon erreicht sie fast immer 48 v. 50 Punkten.


    In der Woche nach Ostern habe ich einen Kontrolltermin im SPZ. Dort soll sie nochmals untersucht werden u. der Werdegang in Bezug auf integrative Beschulung besprochen werden. Der Lehrer händigte mir d. Portfolio meiner Tochter aus, in dem alle Lernzielkontrollen gesammelt wurden, aus. Den u. ein Schreiben d. Lehrers werde ich mitnehmen und dann bin ich wirklich gespannt auf deren Reaktion auf die Entwicklung meiner Tochter.


    Ich bin heute total stolz auf meine Tochter. Ich war aber auch im letzten Sommer schon total stolz auf sie, wie sie die ganzen Rückschläge u. Enttäuschungen verkraftet hat. Ja, ich habe viel Zeit und Energie investiert, mit Fahrten zur Frühförderung u. Ergo, Nachmittagen m. zusätzlichen Übungen etc. Aber es hat sich gelohnt, ohne den Einsatz wären wir heute nicht da wo wir sind.


    Ich will Dir damit Hoffnung machen, es gibt immer einen Weg. Wenn nicht direkt den einfachen, dann den etwas steinigeren. Aber es lohnt sich. Gib Deinem Kind nicht das Gefühl, dass es etwas schlechter kann als andere. Lob es auch f. kleine Fortschritte. Du kannst ihm helfen, besser mit seinen Schwierigkeiten umzugehen. Wir hatten einen super Ergotherapeuten, das ist auch schon die halbe Miete.


    Mein Mann und ich haben uns erst Anfang diesen Jahres getrennt, so dass ich ihm nicht extra vom Ergebnis berichten musste. Er war damals auch geschockt. Aber deswegen liebt man ein Kind nicht weniger und Du kannst sicher auch seine Hilfe gebrauchen. Wenn z.B. Übungen auch in der Umgangszeit d. Vaters durchgeführt werden sollen.


    Versuch erstmal ein wenig abzuschalten, sprich mit dem Vater. Lasst Euch zusammen beraten, wie es weiter gehen soll u. kann. Ich glaube bestimmt, dass alles so oder so gut werden wird.


    Halt die Ohren steif. Ihr macht das. :daumen


    Liebe Grüße.
    Tanja

  • Danke für den Zuspruch!


    @ Tanni


    Geschockt war ich erstmal vor allem von der Aussage, dass meine Tochter wahrscheinlich nie einen Realschulabschluss haben wird. Generell stehe ich diesen Tests mit einer gesunden Skepsis gegenüber und weiß aus eigener Erfahrung und auch aus dem Bekanntenkreis, dass das nicht das Non plus Ultra ist. Doch wenn du merkst, es gibt Probleme - irgendwo musst du ja anfangen zu suchen. Schubladendenken ist mir eigentlich fremd aber wenn du dann sowas um die Ohren gehauen bekommst...( :tuschel Ich selbst musste die Regelschule nach der 8.Klasse verlassen und habe heute Abitur. )


    Madame hatte ca. 2 Jahre Frühförderung in der Kita. Wurde zurückgestellt. Bekommt seit etwa 4-5 Monaten wieder Ergotherapie 1-2 mal die Woche. 2 mal in der Woche bekommt sie Förderung in Mathematik in der Schule. Einmal eine halbe Stunde, das andere Mal etwa eine Doppelstunde.

    Früher hatte ich drei Theorien über Kinder. Heute habe ich drei Kinder und keine Theorie.


    Das letzte Kind hat ein Fell.

  • Hallo Tine!


    Ich wäre da immer sehr vorsichtig mit solchem "Abstempeln"... vieles, was früher noch als normales Verhalten für Kinder gesehen wurde, wird heute schon als krank tituliert...


    Ein Problem mit dem Begriff "Lernbehinderung" ist, dass es auch so endgültig und angeboren wirkt. Das halte ich für Blödsinn, abgesehen von Fällen schwerer organischer Hirnschäden oder ähnlichem. Ich nehme einmal an, dass du alleinerziehend bist, wenn du hier angemeldet bist. Sprich das Kind hat vielleicht auch schon ein paar turbulente Zeiten durchgemacht.


    Du bist nicht die erste Person, die ich kennenlerne, die davon spricht, ihr Kind habe eine Lernbehinderung. Was mich dabei immer wieder schockiert, ist wie sehr die Eltern das in den Fällen zu glauben scheinen. Als hätte man ihnen das Gehirn gewaschen, echt gruselig... Das ist dann halt auch dieser Fatalismus "das ist halt so, und es wird immer so bleiben"... Hier gibt es ansonsten noch einige Informationen zum Thema Lernbehinderung, ich würd sie aber, wie gesagt, mit etwas Skepsis lesen.


    vielleicht holst du noch mindestens eine zweite Meinung ein. Und eventuell schaust du dich nach alternativen pädagogischen Formen um, die den Bedürfnissen deiner Tochter gerecht wird. Du schreibst etwa von "Dyskalkulie"... informier dich mal darüber, wie Mathe in japanischen Schulen unterrichtet wird, und erstaunlicherweise ist "Dyskalkulie" in Japan so gut wie unbekannt...


    Gruß,


    Sabine
    :strahlen

  • Geschockt war ich erstmal vor allem von der Aussage, dass meine Tochter wahrscheinlich nie einen Realschulabschluss haben wird. Generell stehe ich diesen Tests mit einer gesunden Skepsis gegenüber und weiß aus eigener Erfahrung und auch aus dem Bekanntenkreis, dass das nicht das Non plus Ultra ist. Doch wenn du merkst, es gibt Probleme - irgendwo musst du ja anfangen zu suchen. Schubladendenken ist mir eigentlich fremd aber wenn du dann sowas um die Ohren gehauen bekommst...( Ich selbst musste die Regelschule nach der 8.Klasse verlassen und habe heute Abitur. )


    Na siehst du, du selbst hattest wohl damals auch Probleme in der Schule und hast es später geschafft.


    Wenn ich da an meinen älteren Bruder denke der eine leichte Form von Legasthenie hat und nach der Realschule erstmal seine Ausbildung machte und erst mit 24 Jahren dann sein Abi macht.


    Der eine eher der andere später, der andere nie und das ist auch in Ordnung. Du wirst schon mit ihr die Wege gestalten die gut sind. Lässt sie ja jetzt nicht im Abseits stehen.


    Ansonsten möchte ich meiner Vorrednerin auch nur beipflichten.


  • Ein Problem mit dem Begriff "Lernbehinderung" ist, dass es auch so endgültig und angeboren wirkt. Das halte ich für Blödsinn, abgesehen von Fällen schwerer organischer Hirnschäden oder ähnlichem. Ich nehme einmal an, dass du alleinerziehend bist, wenn du hier angemeldet bist. Sprich das Kind hat vielleicht auch schon ein paar turbulente Zeiten durchgemacht.


    Du bist nicht die erste Person, die ich kennenlerne, die davon spricht, ihr Kind habe eine Lernbehinderung. Was mich dabei immer wieder schockiert, ist wie sehr die Eltern das in den Fällen zu glauben scheinen. Als hätte man ihnen das Gehirn gewaschen, echt gruselig... Das ist dann halt auch dieser Fatalismus "das ist halt so, und es wird immer so bleiben"... Hier gibt es ansonsten noch einige Informationen zum Thema Lernbehinderung, ich würd sie aber, wie gesagt, mit etwas Skepsis lesen.


    Habe das mal rausgegriffen.


    Ja es ist richtig mit solchen Diagnosen vorsichtig sein, auf jeden Fall eine 2 `te Meinung einholen.



    Muss jetzt kommen mein Aber:


    es mag genug Fälle geben, wo sich rausstellt es war gar keine Lernbehinderung.
    Aber es gibt sie eben auch wirklich die Lernbehinderung und nein sie ist nicht nur Blödsinn und beschränkt auf die echten Fälle aufgrund von Hirnschäden etc.
    Sie kann eben auch angeboren sein und was ist daran schlimm?


    Eltern , die die Diagnose glauben, ernstnehmen, als Gehirngewaschen faltalistisch hinzustellen ganz ehrlich was sind das für Aussagen.Damit lehnst Du Dich gewaltig aus dem Fenster.


    Hast Du ausser ich kenne da irgendwelche Leute irgendwas mit der Thematik zu tun?


    Die Eltern, die ich beruflich und privat kenne, haben nicht die Haltung ist halt so.Die veruchen alles das was ihren Kids möglich ist rauszuholen durch Förderrung usw.
    Nur weisste manchmal ist eben auch mal Ende der Fahnenstange und da ist ein Kind eben mal nicht abgestempelt sondern behindert.


    Ich wünsche der TS und ihrer Tochter von Herzen, das es keine Lernbehinderung ist.


    Doch immer nur zu lesen,, ach das ist es sicher nicht,Lernbehinderung das gibt es doch kaum ,empfinde ich nicht als hilfreich.Was ist denn wenn es jetzt wirklich eine ist?


    Liebe Grüße


    Ute

  • Hast Du ausser ich kenne da irgendwelche Leute irgendwas mit der Thematik zu tun?

    Nun, ich beschäftige mich intensiv mit Fragen rund um Wahrnehmungs- und Lernpsychologie, habe mir auch einige alternative Pädagogik-Modelle angeschaut (hauptsächlich Waldorf, Montessori).


    Generell sind diese Themen eine Leidenschaft für mich. Dabei habe ich auch eine tendenziell psychiatriekritische Haltung. Zwar finde ich gut, dass es so etwas gibt, aber ich sehe da eine große Diskrepanz zwischen dem, was an theoretischem Wissen vorhanden ist, und der praktischen Umsetzung. Hat natürlich auch viel damit zu tun, dass Geld fehlt, aber ich finde es traurig, dass darunter dann Menschen leiden und es auch tatsächlichen Missbrauch in Psychiatrien gibt.


    Es kann also sein, dass ich hier ein wenig überreagiert habe. Das hat damit zu tun, weil die Art und Weise, wie die Frage gestellt wurde, mich schon erinnerte an die besagten Gespräche. Es fällt mir schwer, auszudrücken, was genau ich daran so beunruhigend fand. Ich glaub, ein Teil davon war, dass ich nicht einmal vermitteln konnte, obwohl ich es so gut ich konnte versucht habe, inwiefern sich Diagnosen psychischer Krankheiten von Diagnosen organischer Krankheiten unterscheiden, rein prinzipiell... Dass wir bei psychischen Krankheiten viel "ratloser" dastehen, und der Katalog im Grunde nur "Sammelbegriffe" enthält. Ich finde, jemand der davon überzeugt ist, dass das eigene Kind unter eine solche Diagnose fällt, sollte das eigentlich wissen und verstehen. Aber das taten sie in beiden Fällen nicht und auch meine Erklärung half nicht weiter, es kam mir vor, als wenn da eine "Blockade" existiert. Das ist, was mich beunruhigt hat, und wodurch ich dann auf das Wort "Gehirnwäsche" kam... ist vielleicht übertrieben, es so zu nennen, aber vielleicht verstehst du jetzt besser, wie ich zu diesem Eindruck kam.

    Einmal editiert, zuletzt von SabineH ()

  • Hallo!


    So, ich muss mich noch mal melden.
    Heute hatte ich einen Auswertungstermin in der Sonderpädagogischen Beratungsstelle. Lt. deren Test hat Maus einen Gesamt IQ von 65. Damit fällt sie in den Bereich der geistigen Behinderung. Das Ergebnis war sehr eindeutig und deckt sich mit den anderen Tests die wir haben machen lassen.(Auf den Befund warte ich immer noch).
    Ich habe gefragt, ob sie mit dem Ergebnis gerechnet hatten und sie haben mir gesagt, dass sie selbst erschrocken waren darüber. Anfang Mai haben wir jetzt den Termin für den Förderausschuss.
    An der Schule wird sie bleiben können, da muss ich mir keine Sorgen machen. Unterstützung habe ich und ich gucke schon wo wir Hilfe bekommen können.
    Da funktioniere ich ganz gut.


    Aber jetzt im Moment bin ich einfach total traurig :flenn und sitze hier und heule und es wäre schön, wenn mich jemand in den Arm nehmen könnte. Guck mich um. Keiner da. Sch... Mit einem Freund habe ich heute schon telefoniert, da war ich sachlich und korrekt. Jetzt kommen die ganzen Emotionen hoch.


    Liebe Grüße
    Ein supertraurige Tine, Sorry

    Früher hatte ich drei Theorien über Kinder. Heute habe ich drei Kinder und keine Theorie.


    Das letzte Kind hat ein Fell.

  • Hi,


    es tut mir leid für euch und ich verstehe, daß du ganz traurig bist!! :troest


    Aber das wichtigste ist: Eigentlich hat sich dein Kind überhaupt nicht verändert! Es ist immer noch DEIN HEIßGELIEBTES KIND! :love
    Es ist sehr schwierig, aber sobald du dir das auch tief in dir bewußt machst, wird es leichter! ( spreche aus Erfahrung! Fragen von dir gerne per PN)


    Erst wenn man es akzeptiert und annimmt, wird es leichter und der Satz von oben hat mir oft geholfen!



    lg duechesse :strahlen

  • Ich nehm dich auch mal virtuell in den Arm.
    Es tut mir sehr leid, dass du heute so sehr konfrontiert worden bist, dass dein Kind anders ist.


    Ich kann mich aber duechesse nur anschließen: sie bleibt deine wunderbare Tochter, und wenn du den Schock überwunden hast, dann wirst du das auch wieder fühlen können.
    Und nimm so eine Zahl nicht zu erst. Sie kann sich noch verändern! Nach oben natürlich! Hier spreche ich auch aus Erfahrung.


    Drück dich
    Ele :troest

    Liebe Grüße
    Die Elefantendame


    Umwege erweitern die Ortskenntnis

  • Lass Dich umarmen


    Du darfst traurig, wütend, verzweifelt sein.


    Mein Bursche Nr2 ist mit 3,5 Wochen schwer erkrankt und seit dem behindert .


    Ganz ehrlich meine Welt lag in Scherben .
    Es hat gedauert bis sie wieder ganz war, anders aber ganz.



    All das, was ich mir in meinem Hirn für mein Kind ausgedacht habe, konnte ich zu Grabe tragen(klingt nach Drama, aber es fühlte sich so an).
    Es ist völlig richrig und wichtig zu weinen ,mal zu schreien ,wütend zu sein usw.


    Bei all dem Schmerz den ich empfunden habe und auch heute noch manchmal( wenn auch sehr abgeschwächt )empfinde.


    Ich liebte/liebe meiinen Burschen NR2,er ist genau wie sein Bruder ein wunderbarer Mensch und um nichts in der Welt möchte ich mit jemanden tauschen wollen.


    Liebe Grüße


    Ute

  • Ich hab mal gegoogelt, weil irgendwie hatte ich die GB-Grenze anders im Kopf. Und hab diesen Thread gefunden: http://www.rehakids.de/phpBB2/ftopic71728.html.
    Die Kinder dort haben sogar Schwierigkeiten mit Lesen und Schreiben, ich verstehe nicht so ganz wie deine Tochter im Sprach- und Leseverständnis deshalb altersgemäß entwickelt sein kann.
    Naja, ich war mit Sohn (damals 8) auch wegen ADS beim KJPZ und sein IQ ist ~115, im Sprachverständnis sogar leicht drüber. Das würde theoretisch fürs Abi reichen. Haha. Er konnte auch recht schnell lesen, seine RS ist dagegen furchtbar, aber manchmal... äh, sagen wir so: Seine intellektuellen Leistungen schwanken stark, sehr stark. Deshalb bin ich auch dahin, weil ich dachte echt, da wäre was mit dem IQ nicht im Lot. Auch seinen Lehrer hat er damit sehr irritiert. Wenn es hakt, hab ich dann immer das Gefühl, er hat eine Ladehemmung im Kopf, das er irgendwie bunte Sternchen und rosa Hunde vorm inneren Auge sieht oder so. Aber ich wollte nur mal drauf hinweisen: So ein Gehirn ist eben mehr als Aufgabe=Lösung und IQ-Test, das ist ein ganz komplexes Teil. Mein Sohn müßte mehr uva. konstant mehr können. Aber er schafft es nicht. Ich will dir keine falschen Hoffnungen machen, aber vielleicht ist es bei deiner Tochter doch nicht so schlimm bzgl. Lernfähigkeit. Und vor allem versuche neues außer Schule für sie offen zu halten: Sport oder Musik. Es gibt soviele Bereiche wo ein Kind Talent beweisen kann, muss nicht jeder ein Matheass sein.

  • Hallo!


    Danke für Eure Anteilnahme. Ihr habt wieder etwas Sonne in mein Herz gebracht. :thanks:


    @goldmädchen82
    Das Hör- und Sehvermögen habe ich testen lassen. Alles i.O. Werde auf jeden Fall noch abklären lassen, ob die Schilddrüse in Ordnung ist. Auch einen Neurologen werde ich hinzuziehen und das Ganze gegenprüfen lassen.


    Bei Rehakids habe ich mich gestern angemeldet.


    @Ranaan
    Bei uns ist es genau umgekehrt. Vermutet haben ich und andere (z.B. ehmalige Frühförderin) ADS. Vieles sprach dafür. Aber dann hätten die Testergebnisse anders aussehen müssen. Habs mir extra erklären lassen.


    duechesse
    Ja, du hast natürlich Recht. Ich liebe mein Kind genauso wie vorher und sie hat sich durch die Diagnose ja auch nicht verändert. Es braucht einfach seine Zeit die Situation so anzunehmen wie sie ist. Und: Ich habe meine Tochter immer normal behandelt, obwohl es oft schwer war. Ich wusste nur nicht warum. Ich werde sie wohl einige Male überfordert haben, aber ich habe sie wenigstens auch nicht in Watte gepackt. Und das werde ich auch in Zukunft nicht tun.


    Sie will Cheerleaderin werden und Klavier lernen. Sie hat ein gutes Gespür für sich und ihre Mitmenschen, davon träumen manche Erwachsene. Das ist schließlich auch eine Art von Intelligenz. Ich glaube, sie spürt instinktiv, was sie braucht.


    Na ja, und heute morgen: Ich immer noch in Gedanken und gedrückter Stimmung kommt sie, strahlt mich an und sagt: Mama, weißt du was. Ich bin sooo glücklich...


    Liebe Grüße
    Tine

    Früher hatte ich drei Theorien über Kinder. Heute habe ich drei Kinder und keine Theorie.


    Das letzte Kind hat ein Fell.