Verlange ich wirklich zuviel ?

  • Den Satz "mich gibt es nur so - mit meinen drei Kindern und in meiner Situation" den mussten sich auch schon Männer von mir anhören, ist ja auch nicht zu ändern. Das ist die Voraussetzung mit der auch Du Welpe zurechtkommen musst, die Kinder und die Zeit mit ihnen sind nicht verhandelbar. Sieh es mal so, dass Du schon so engen Kontakt zu ihnen hast nach nur drei Monaten will auch etwas heißen, ich weiß nicht ob ich einen neuen Partner schon nach drei Monaten so in das Leben der Kinder integrieren würde.


    Wie dann jedoch die Zeit, in der die Kinder nicht da sind gemeinsam genutzt werden kann, das kann doch besprochen werden. Wenn meine Kinder Vaterzeit haben dann weiß ich, dass sie gut aufgehoben sind und kann auch abschalten und die Zeit für mich nutzen. Dazu gehört für mich auch nicht dauernd übers Handy erreichbar zu sein, für meine Mutter in gewissen Stunden gleich gar nicht...
    Aber sieh es mal so, als alleinerziehende Mutter ist Zeit für sich selber sehr, sehr kostbar - und diese kostbare Zeit verbringt sie mit Dir!


    Dass Du für die Kinder freundschaftliche Gefühle hegst ist doch prima, ich würde von einem Partner an meiner Seite nicht mehr verlangen, schließlich haben meine Kinder einen Vater der seine Sache gut macht und sich um sie kümmert.


    Für mich sieht das so aus, als ob Du vom Verhalten Deiner Freundin ziemlich verletzt bist und Dich vernachlässigt fühlst - auch meiner Meinung nach besteht da erheblicher Klärungsbedarf. Wer redet, dem kann geholfen werden ...


    Immerhin hast Du Dich auf die Situation eingelassen, es ist sicher schwieriger nachzuvollziehen wenn man keine eingenen Kinder hat. Und selbst wenn - sich in eine bestehende Familiendynamik integrieren bringt sicher erstmal einiges aus der Balance und damit muss Deine Freundin auch erstmal zurecht kommen. Vielleicht hat sie ja auch Angst ihren Kindern nicht mehr so gerecht zu werden wenn sie Dir mehr Zeit widmet oder Schuldgefühle deswegen.

  • Luchsie, das hast Du toll formuliert! :Flowers


    Meine Erfahrung: es dauert lange, bis so eine Patchworkkomination zusammenwächst. Bei uns sind es nun 7 Jahre, es gibt immer noch Diskussionen. Die gibt es bei normalen Paaren auch, aber wenn man (oder Frau) keine Kinder hat, dann dauert es bis man ein feeling für die Kinder bekommt, Vertrauen erlangt, Verständnis für das kindliche Verhalten. Kinder müssen erst lernen zurückzustecken, zu warten. Sie leben im hier und jetzt, sind oft egoistisch. Mama soll sofort springen, jaaaaaa Mama springt auch oft :rotwerd


    Welpe, die sind ein eingespieltes Team und nun kommt ein Neuer hinzu, da müssen sich alle dran gewöhnen. Eifersüchtelein gab es bei uns auf beiden Seiten anfangs. Sohn der Mama alleine hatte und nun teilen muß und neuer Partner, der auch möglichst viel Zeit mit der Partnerin verbringen will (gerade am Anfang, wenn man frisch verliebt ist :rotwerd:D ). Das wird besser! Redet miteinander, schaufelt Euch Zeit füreinander frei. Vielleicht kannst Du auch Zeit mit den Kindern alleine verbringen? Lerne sie kennen und vielleicht lernst Du sie auch lieben?

  • Ich finde nicht dass du zuviel verlangst.
    Also wenn ich mit jemand gerade intim bin, würde es mir nicht im Traum einfallen, ans Telefon zu gehen. Es wäre auf lautlos. Denn wenn mein Kind nicht bei mir ist, dann ist es bei jemand dem ich 100% vertraue und man kann ja auch später zurückrufen.
    Um die Anrufe zu filtern, kennen alle meine Handynummer und rufen da auch an. Für absolute Notfälle habe ich meine Festnetznummer auf der mich keiner anruft außer im absoluten Notfall. Und die haben nur wenige Leute. Da würde ich dann aber rangehen...
    Und wenn die Mutter anruft, muss man nun mal wirklich nicht ans Telefon.
    Ich würde aber auch auf keinen Fall die Kinder so früh schon einbinden. Nach nur 3 Monaten würde ich mich immer noch alleine mit meinem Freund treffen und ihn noch gar nicht den Kindern vorstellen. Denn ich würde erstmal selbst rausfinden wollen ob er für mich als Lebenspartner in Frage kommt bevor ich ihn den Kindern vorstelle. Aber ich bin auch der Meinung dass man erstmal die Zweierbeziehung festigen sollte und gerade am Anfang will man mehr Zeit miteinander verbringen und da sind Kinder schon ein gewisser "Störfaktor". Aber vielleicht geht es bei ihr nicht anders wenn sie keine andere Betreuungsmöglichkeiten hat außer KV.

  • Also ich verstehe deine Freundin nicht...


    Sie ist doch nicht nur Mutter - sie soll doch froh und dankbar sein, dass sie auch mal kinderfreie Zeit hat! Viele haben keine freien WE. Die wären heilfroh, wenn sie auch mal als FRAU wahr genommen würden. Bzw. überhaupt mal an ihre Bedürfnisse denken könnten.


    Natürlich bin ich in den paar Stunden, die mein Sohn alle 14 Tage bei seinem Vater ist, immer erreichbar. Doch beim "Intensiv-Kuscheln" gehe ich doch nicht ans Handy bzw. Telefon...


    Es kommt natürlich auch immer auf das Vertrauensverhältnis zwischen Mutter und Vater an... Ist der Vater ein schräger Vogel, oder gar Alki, dann muss ich halt schon verstärkt in Rufbereitschaft sein.

  • Das, die Kind(er) an erste Stelle stellen halte ich für falsch. Wenn ich das machen würde, dann würde ich selbst eingehen. Ergo stehe ich immer noch an 1. Stelle. Denn ich muß "funktionieren" damit es meinem Kind gut geht. Dann erst kommt mein Kind. Damit ich unter anderem aber gut "funktioniere" gehört für mich in einer Partnerschaft auch die gemeinsame ungestörte Zeit dazu. Also sorge ich auch dafür daß es diese in der Regel auch gibt.


    Bravo!!! Dass du soviel Zustimmung bekommst zeigt doch, dass die "empörten Übermütter" nicht in der Mehrzahl sind! Die, die es wagen, nicht immer die Kinder in den Mittelpunkt zu stellen, haben es in der heutigen Zeit nicht leicht.

  • Auch bei mir ist es so, daß die Kinder wichtig sind, aber ich stelle sie nicht über alles.
    Ich versuche mir Freiräume zu schaffen um mit Next eben auch ein Paar sein zu können.
    Zu einer funktionierenden Beziehung (gerade mit Kindern) gehört eben auch, daß die Zweisamkeit nicht zu kurz kommt.
    Wer immer nur an die Kinder denkt und nie an sich, darf sich nicht wundern, wenn die Beziehung in die Brüche geht.


    Wenn Deiner Partnerin wirklich daran gelegen ist, eine dauerhafte Beziehung mit Dir zu führen, dann sollte sie Deine Bedürfnisse nach Zärtlichkeit und Intimität nicht vergessen.
    Dafür muss man seine Kinder nicht vernachlässigen...


    Ganz wichtig ist, offen darüber reden zu können.
    Für mich das Wichtigste in einer Beziehung...

  • Die, die es wagen, nicht immer die Kinder in den Mittelpunkt zu stellen, haben es in der heutigen Zeit nicht leicht.

    Das war auch einer der Hauptgründe warum meine Ehe gescheitert ist.

    Wer immer nur an die Kinder denkt und nie an sich, darf sich nicht wundern, wenn die Beziehung in die Brüche geht.

    Da gibt es doch einen klugen Zitat von George Bernard Shaw: „Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast.“ Trifft voll zu :daumen