Kita und Verkehrserziehung

  • Gestern Abend erzählte mir mein Großer, daß die Vorschulkinder zur Verkehrserziehung zu einer Fußgängerampel gegangen sind.


    Er hätte ein Mädchen gerade rechtzeitig von der Straße gezogen, bevor ein Auto sie erfasst hätte...


    Ich hab ihn super gelobt - heute in der Kita nachgefragt - die Geschichte wurde bestätigt.


    WIE kann das sein - muß ich als Erzieherinnenteam nicht gerade bei solchen Lehr"stunden" besonders aufmerksam sein?


    Bin irgendwie geschockt - es hätte ja auch meiner sein können, der träumend auf die Straße läuft - ich kann doch nicht erwarten,
    daß Kinder mit 5 (!!!) Jahren, daß schon verständlich einschätzen können, oder?

    "all your lives a cosmic joke" lemmy
    2 Kids *2007 *2010

  • Ja was sagen denn die Erzieher dazu die dabei waren ? Wo sie mit den Augen gewesen sind? Oder wie es zu der Situation kam.

  • Hmm.. schwierig.
    Aber Kinder können nur eines, nicht zwei Dinge gleichzeitig. Auch mit 5 Jahren nicht.
    Quatschen und NICHT zuhören/aufmerksam sein
    Laufen und nicht hören
    hören und ZU- hören bei Blickkontakt.


    Verkehrserziehung ist in dem Alter, bis zum ich sag mal 7. Lebensjahr reine Konditionierung!
    Darum ist auch die Fahrradprüfung erst in der 4. Klasse, weil die Kinder vorher, rein Entwicklingstechnisch nicht soweit wären.

  • ja - find ich auch - es ist reiner Zufall, das meiner gerade aufgepasst hat - und gerade - wenn die Vorschulgruppe Verkehrserziehung macht, hätten meiner Meinung nach die Erzieher mindestens 200 % aufpassen müssen...


    und meinen hinterher zu loben - schon ok - aber diese Situation hätte nicht eintreten dürfen!!!


    Ich mein - ich bin froh, daß meine recht strikte Erziehung von Verkehrsregeln wohl wirkt ... aber trotzdem - bin irgendwie geschockt...


    wenn ich mir vorstelle, meiner hätte net aufgepasst und sie wäre angefahren worden....


    Wie sollte ich reagieren?

    "all your lives a cosmic joke" lemmy
    2 Kids *2007 *2010

  • Naja, wenn ich an meinen Alltag denke und zwei Kinder an der Hand habe die "besonders" beachtet werden müssen und die Erzieher die Kinder vorlaufen lassen haben denen sie das zugetraut haben dann kann ich schon nachvollziehen das denen der Arsch auf Grundeis lief.
    "Wir" (Kollegen und ich) stehen sooft mit einem Bein im Knast und wäre in dem Fall etwas passiert, tja da wären eben die "Vorwürfe" dagewesen.
    Auch total verständlich, ich bin auch beides, Mutter und Erzieher....


    Es ist wichtig eben Straßenübergänge mit Kindern zu üben.
    Auch den Mut haben anderen Erwachsenen zu sagen, STOP, die Ampel ist ROT


    Vorbild sein, IMMER IMMER IMMER.


    Man muss ich vor Augen halten Kinder können das nicht einschätzen, es geht einfach NICHT-
    Das ist eine Übungssache.


    Und ich finde es Wahnsinnig gut das die Einrichtungen versuchen da einzuwirken.


    Das du dein Kind in seinem Handeln bestärkst find ich richtig und wichtig.


    Man muss dankbar sein , das dem naderen Kind nichts passiert ist. Und der Schreck sitzt den Mitarbeitern bestimmt in den Knochen.


    ich würde das Thema im Stuhlkreis anregen

  • ich werd in der Kita auch keine Beschwerde abgeben .


    Ich find es toll, daß mein Großer so reagiert hat...


    ich finde es trotzdem irgendwie befremdlich - das in so einer Lehrstunde AN einer Ampel so etwas möglich war..

    "all your lives a cosmic joke" lemmy
    2 Kids *2007 *2010

  • Ich kann dich total verstehen. Das ist super wie er reagiert hat


    ABER das muss auch zum Thema gemacht werden. Die Kinder können es nicht unbedingt von sich aus einschätzen.
    Im Stuhlkreis das zum Thema machen fänd ich gut. Kinder fragen welche Regeln sie kennen und was passieren kann.


    Bei uns ist es so das IMMER ein Erzieher vorran geht und die andern in der Mitte und einer am Schluß.
    Du kannst echt Froh sein so einen besonnenen Jungen Mann zu haben, der in der Sitauation reagiert hat.

  • Ich finde es ehrlich gesagt befremdlich, dass du dich so aufregst.
    Und den Satz "So etwas darf nicht passieren" finde ich auch überflüssig.
    Es ist immer ein Risiko dabei, das müssen die Erzieher eingehen. Wenn sie so etwas nicht durchführen, gäb es sicher auch Kritik.
    Wie bitte schön willst du es zu 200% ausschließen, dass so etwas passiert?
    Ich weiß nicht, wie es dazu kommen konnte, aber findest du es in Ordnung, direkt den Erziehern die Schuld zuzuschieben? Die haben sich sicher auch nicht so dolle gefühlt...

  • Schuld, naja, es geht um Verantwortung, und die trägt man als Erzieher .... und man macht auch Fehler, wie jeder Mensch ..... ich verstehe das du dich erschrocken hast - aber ich kann niemandem zu 100% zusichern, das ich sein Kind heil zurückbringe :(
    Weil ein Restrisiko bleibt, dasselbe Restrisiko, wie wenn ihr selber mit euren Kindern unterwegs seid.
    Eine Mutter wollte von mir einmal die Zusage, das ihr Kind keinen Ball mehr auf den Kopf kriegt ..... und hat sich aufgeregt, das ich sie ihr nicht gegeben habe - nein, das Leben ist leider nicht sicher.


    Man kann nur so gut es geht aus Fehlern lernen :idee

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • ich find 's natürlich auch nicht witzig, denke aber, dass das eines der ganz normalen risiken ist, die nie (auch wenn ein elternteil mit kind unterwegs ist) vollkommen ausgemerzt werden können. natürlich ist das eine situation, in der sowas besonders blöd auffällt - vom ergebnis her wär es aber das gleiche, wenn das auf einem normalen ausflug passiert wäre. deswegen würde ich dem anlass keine größere bedeutung beimessen.
    aber klasse, dass dein sohn so aufmerksam war.

    wer einem alles geben kann, kann einem auch alles nehmen.
    kettcar, "in deinen armen"