Wie motiviere ich mein Kind für die Schule???

  • Hallo zusammen,


    ich stehe mit meiner großen Tochter vor einem Rätsel.....


    Nachdem sie vom Kindergarten die Nase voll hatte und endlich in die Schule "durfte", wurde sie 08/2010 eingeschult. Die erste Zeit lief auch wunderbar, fand viele Freunde, war hier und da eingeladen, hatte Spaß am Unterricht.
    Doch hielt dies nur wenige Wochen an.....ihre Spruch war "Mama, ständig malen wir nur doofe Buchstaben".....naja, irgendwie müssen sie ja lernen, wie man die Buchstaben schreibt. Mathe war überhaupt kein Problem.


    Genervt war sie ziemlich schnell von den "ständigen Wiederholungen", weil es eben Kinder gab, die es nicht so schnell verstanden oder Probleme hatten bzw. nach den Ferien wurde halt der Stoff wiederholt, um es wieder in Erinnerung zu rufen.
    Im Rückblick betrachtet fällt mir auf, sobald etwas Neues dran kam, wie jetzt z.B. Rechnen bis 1000, ist sie mit vollem Elan dabei...sobald sie das Thema dann ne Weile durchgekaut haben, fällt sie in eine dermaßen große Demotivation, dass wir schon oft aneinander geraten....erst Jubel-Trubel-Heiterkeit, dann "na, toll...immer noch...."


    Sämtliche Motivationen meinerseits (gebe Dir 10 Euro am Monatsende zum Nintendo dazu, wenn Du Dich in der Schule anstrengst, etc.) bis hin zu Strafen (sämtliches Spielzeug kommt aus dem Zimmer bis es besser läuft) interessiert sie vielleicht mal für 1 oder 2 Tage, dann fällt sie wieder in diesen Demotivations-Trip zurück.


    Auffallend ist stets folgendes vor allen Dingen in Mathe...sie sitzt 10 und mehr Minuten an der Aufgabe 35:7= und kommt nicht auf das Ergebnis, obwohl diese Aufgaben durchgenommen wurden und sie es auch KANN. Irgendwann schaukeln wir 2 uns dann hoch, weil es mir einfach nicht in den Kopf will, warum sie so lange dafür braucht....verlasse ich das Zimmer für 2 Minuten, hat sie nicht nur diese Aufgabe gelöst, sondern die nächsten 20 gleich mit. Und DA soll man ruhig bleiben??!!


    Eingeladen wird sie mittlerweile von fast niemandem mehr...dieses Jahr war sie noch nicht auf einem Geburtstag eingeladen aus der Klasse.......was ich so gar nicht kenne.....


    Gespräche mit der Lehrerin kommen stets zu dem Ergebnis, dass meine Große sich nicht an die Regeln hält (z.B. nach dem Frühstück die Brotdose wegräumen....nö, Madame lässt sich extra Zeit...um dann die Lehrerin anzuknurren, wenn sie etwas lauter wird)....auch die Klassenkameraden knurrt sie hier und da an, wenn ihr was nicht passt....kann mir also gut vorstellen, warum sie dann nirgends mehr eingeladen wird.


    Tja, sind Veranstaltungen außerhalb der Schule (wie z.B. Klassenfest) so stellt sie sich erst ins Abseits, beobachtet von außen....ist aber dann kurz später mitten im Geschehen und steckt die anderen mit ihrer Phantasie an.....


    Zuhause könnte man mittlerweile meinen, sie stecke mit ihren nichtmal 9 Jahren mitten in der Pubertät.....was da manchmal für "jahaaaaa"s oder "mach ich nicht" kommen, zum aus der Haut-fahren.....


    Und ehrlich gesagt, ich bin mit meinem Latein am Ende......


    Mein Anruf bei der Psychologin hat ergeben, dass sie der Meinung ist, dass es ja dann keine Konzentrationsprobleme sein können, sondern eher Motivationsprobleme....dahingehend gehen die Lehrerin und ich auch konform....und wir sollen uns ans SPZ wenden....allerdings ist dort die Wartezeit erheblich......was kann uns noch helfen, dem Dilemma zu entkommen ??? Wie motiviert man ein Kind richtig ?


    Das Interessante an der Sache ist, dass sie schon im Kindergarten so war....sollte sie ein Bild malen, also nach Anweisung "wir basteln jetzt alle......", dann stellte sie auf stur, und das ging soweit, dass die Erzieherinnen an ihrer motorischen Fähigkeit zweifelten und zu mir meinten "Ihr Kind kann noch nicht malen".....da ich aber von zuhause wusste, dass sie das sehr wohl kann, also immer wenn sie sich hinsetzte und malen WOLLTE, dann klappte das auch.....hatte ich sie mir "zur Brust genommen" und meinte halt "sag mal, die im Kindergarten sagen, Du könntest keine Blume malen......"....(wollte sie aus der Reserve locken)...nach langer Diskussion (konnte sie schon immer gut) verdreht sie die Augen, nahm Kreide in die Hand und malte eine super Blume an ihre kleine Tafel.....keine 0815-Blume, sondern eine richtig Schöne (ohne es jetzt beschönigen zu wollen.....also so hätte ich keine Blume an die Tafel zaubern können, zumindest nicht mit 4 Jahren)......so frei nach dem Motto "wenn Du jetzt UUUUNbedingt willst, dass ich ne Blume male, dann mach ich das eben....."


    Hilfe !!!!

  • Gespräche mit der Lehrerin kommen stets zu dem Ergebnis, dass meine Große sich nicht an die Regeln hält


    wie sieht es zu Hause mit Regeln und ihren Aufgaben aus? erledigt sie diese problemlos? hat sie feste Aufgaben?


    Mein Anruf bei der Psychologin hat ergeben


    das habe ich nicht verstanden- ist das Kind in psychologischer Behandlung?


    Was Du ansonsten schreibst, kenne ich von meinem Herrn Sohn-
    bei ihm hatte damals (inzwischen ist er schon in der 9.) eine Testung (ADS, ADHS, psych. Gutachten, Intelligenztest) u.a. ergeben, dass er partiell hochbegabt ist-


    Vielleicht solltest Du sie mal testen lassen-


    Alles was Sohni langweilig findet, schrabt schulisch immer anner 5 vorbei (in Kunst z.B. ich male einen weissen Elefant auf weissem Grund :ohnmacht: )
    nicht, weil er nicht kann, sondern weil er einfach nur die Dinge lernen will, auf die er Bock hat :brille
    Mit zunehmenden Alter ist es besser geworden, da das Verständnis für "langweilige" Dinge steigt, und weil er selber Ziele im Leben entwickelt, für die
    5en im Hauptfächern nicht förderlich sind :tuedelue

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • ich habe auch gleich an hochbegabung gedacht. für mich klingt es so, als ob sie einfach unterfordert ist und nicht einsieht warum sie sich mit irgendwelchem langweiligen pupskram abgeben soll. würde ich auch mal testen lassen...

  • War mir ja schon öfter aufgefallen, ich kenne das alles von meinem Sohn.


    Ich hab einen IQ-Test machen lassen, nachdem die Lehrerin in der vierten Klasse unschlüssig war, ob sie uns zur Realschule oder dem Gymnasium raten sollte. Er hätte das Zeug zum Gymnasium gehabt, aber halt die Motivation :ohnmacht: Ging schon in der ersten Klasse los, da nervte es ihn, dass die anderen nicht lesen konnten und er benahm sich im Lauf der Jahre immer sonderbarer. Wir mussten ihn teilweise wieder wie ein Kleinkind behandeln, weil er einfach die Hausaufgaben nicht gemacht hat. Lehrerin sprach mit ihm ich sprach mit ihm, immer und immer wieder, aber es blieb dabei.... keine Hausaufgaben, bis wir einführten, dass sie die Einträge abzeichnete, damit ich daheim eine Chance hatte ein Auge drauf zu halten, dass er sie auch machte. Später, als die Lehrer der anderen Schule das nicht weiterführen wollten und ich es auch nicht mehr einsah ständig hinterher zu sein, weil er es mal selbst lernen musste, hagelte es dafür Briefe und Verweise wegen nicht gemachten Hausaufgaben. Ein Lehrer meinte mal, ihn täte wundern, dass er bei Schulaufgaben die schweren Aufgaben löst und die einfachen ignoriert :kopf


    Wie auch immer, Ergebnis des IQ-Tests war 125, ich wusste also, dass es ihn eigentlich nicht überfordern sollte, aber geändert hat sich nix. Er war ein paar Jahre auf dem Gymnasium und ging dann auf die Realschule. Ich hab drei Kreuze gemacht, als er endlich fertig und meine Pflicht erfüllt war. Die Psychologin meinte, ich solle ihm Anreize durch Hobby's geben. Die Schule wäre halt notwendiges Übel, aber er hätte das Zeug dazu die Aufgaben schnell hinter sich zu bringen und dann in seinen Hobby's aufzugehen. Leider hatte mein Sohn keine Hobby's und Außenseiter war er auch irgendwie :schiel


    Er hat noch ein Jahr FOS gemacht, aber die hat er kurz vor Ende vom 1. Jahr abgebrochen, aber zum Glück hat er noch kurzfristig ne Lehrstelle gefunden und ist dort bis jetzt recht glücklich. Er geht seinen Weg :anbet


    Mein Fazit.... ich hab mich viel zu sehr reingesteigert, es wurde besser, als ich Druck und Erwartungshaltung runtergeschraubt habe, aber schwierig war es dennoch immer.


    Für Deine Tochter könnte ich mir eine Schule mit kleinen Klassen gut vorstellen, wo mehr auf die Kinder eingegangen werden kann. Ich denke ebenfalls, dass sie ein schlaues Köpfchen ist, die mehr geistiges Futter braucht.

  • Warum beschleicht mich jetzt der leise Verdacht, dass der ganze Beitrag nur geschrieben wurde um Werbung für die verlinkte Seite zu machen :pfeif

  • Sagt mal, was soll denn das jetzt?


    Ich habe mich an die Forengemeinschaft gewandt, weil ich Probleme habe, meine Tochter für die Schule zu motivieren. Mir hier jetzt irgend etwas zu unterstellen, Werbung für wen auch immer machen zu wollen, finde ich schon arg heftig.

  • Hmm, was erwartest du eigendlich von ihr :hae:
    Schule ist doch einfach langweilig, weißt du das nicht mehr ? Und Hausaufgaben erst recht ... ich versuch meine Kinder dadurch zu kriegen, das ich ihre Freundschaften dort unterstütze, Kinder einlade - letztendlich hält sie dann das soziale Gefüge bei der Stange :-)


    Wie ehrlich redest du mit ihr - darf sie sagen, das das langweilig ist dort ? Verstehst du, das es halt nicht spannend ist, was sie da tun muß ?


    Ich persönlich habe öfter Probleme damit, das meine Kinder in eine Schule gehen, die ihnen Fähigkeiten abtrainiert die sie haben, les mal Gerald Hüther .....


    Deshalb find ich es sehr wichtig, keine Begeisterung zu erwarten, mir kommt vor deine Tochter sieht halt einfach die Schule wie sie ist, das sie da durch muß ist ihr bestimmt klar..... ich würde mir eher über ihre sozialen Fähigkeiten Gedanken machen.


    Vielleicht kannst du sie da unterstützen ?

    Das Leben passiert jetzt :rainbow:

  • Tippe spontan auch auf Hochbegabung. Da sind Sozialisierungsschwierigkeiten oft mit vergesellschaftet. Die Kinder denken einfach anders und verhalten sich entsprechend irritierend. Da hilft nur, über bewußte Auseinandersetzung mit den Interaktionsschwierigkeiten eine Kompensationsmöglichkeit zu erarbeiten - in dem Alter so als Zwischenwesen aus Erziehung, Spiel- und Verhaltenstherapie. In der Schule können ihr Extraaufgaben aus den speziell dafür entwickelten Forderheften der Schulbuchverlage die öde Zeit, in der die anderen den Stoff wiederholen, versüßen.

  • Muss jetzt mal den alten Thread hervorkramen.....


    Wir sind ja vor 2 1/2 Monaten umgezogen, auch weil wir unserer Großen eine neue schulische Chance geben wollten.


    Und siehe da !!!!! :tanz


    Für heute hatte ich mir einen Gesprächstermin bei der Klassenlehrerin geben lassen.


    Nach Diagnosen wie AD(H)S über Schilddrüsenprobleme bis hin zu geistiger Debilheit in der vorherigen Schule, haben wir jetzt ein Kind, das


    - vom ersten Tag an in der Klasse integriert ist
    - sehr freundlich und zuvorkommend ist
    - gerne in Gruppenarbeiten mit wirkt
    - Mitschülern hilft
    - sich von anderen helfen lässt
    - im Unterricht mit arbeitet
    - gute Leistungen bringt
    - sehr ausgeglichen ist
    - aufgeschlossen gegenüber neuen Aufgaben ist, aber auch sagt, wenn sie noch Probleme hat


    Unsere Große ist wie ausgewechselt, seit sie auf der neuen Schule ist. Und wirkt auch im Allgemeinen wesentlich glücklicher :tanz:tanz:tanz