Habt ihr schonmal eine Therapie gemacht?

  • Ich finde, eine Therapie ist ein Luxus, um sich selbst besser kennenzulernen, eigenen Verhaltensmustern auf die Spur zu kommen und Vergangenes aufzuarbeiten. Der Therapeut, wenn's ein guter ist, hält einem sozusagen einen Spiegel vor und zeigt einem Seiten, die man selbst so (noch) nicht kennt. Bei manchen Problemen ist eine Therapie einfach auch nötig, um im Alltag wieder klar zu kommen. Heutzutage ist das doch kein Tabu mehr!

  • Werde wohl in nächster Zeit, direkten Kontakt suchen, den die aktuellen ereignisse werden immer krasser, das Problem ist bei den Praxen das man als GKV Patient monate auf einen Termin warten muss. Echt tolles Gesundheitssystem :kopf

  • Hi,


    also ich würde gerne eine Therapie machen. Einerseits habe ich zwar gute Gesprächspartner, vor allem eine 30 Jahre lange beste Freundin, die mir gegenüber auch kritisch sein kann, und ich mich so selber reflektieren kann. Aber andererseits...ich bekomme es anscheinend nicht hin, dies so zu ändern, daß ich mich aus meinem Sumpf rausziehen kann.


    Was mich nervt an einer Therapie ist, daß man die Kindheit aufrollen muß, und daß das "warum" hinterfragt wird. Ich habe selber Ansätze in der Vergangenheit hierfür als Antwort, ich möchte aber in der Gegenwart Lösungen bekommen, wie ich das ändern kann.


    Nun ja...wenn ich mal einen Platz bekomme, dann werd ich vielleicht hier berichten.


    Bettina

  • Hey Bettina, das ist nicht so, dass die Kindheit aufgerollt wird. Meistens bringt das ja eh nichts. Egal, wie schlimm die war: wir sind nun erwachsen und koennen JETZT Verhaltensmuster (egal ob erlernt oder geerbt) aendern. Das klingt immer so, als wolle man unseren (defizitaeren (ist das ein Wort?) Charakter veraendern. So ist Verhaltenstherapie aber nicht gemeint. Man lernt einfach besser klar zu kommen mit einer "neu angelernten Sichtweise" und wenn man wirklich will, ist das auch garnicht so schwer. Alles Gute.

    Einmal editiert, zuletzt von Malindi ()

  • Ich oute mich auch mal.
    Vor der Trennung von meiner EX-Freundin habe ich 25 Sitzungen gehabt.
    Irgendwie war es das aber nicht.
    Der Therapeut hat kaum geredet und nur mich reden lassen.
    Meine Vergangenheit spielte keine Rolle.
    Er hat im Prinzip, wie man es in Kommunikationsratgebern oft liest, meine Sätze wiederholt.


    In der letzten Sitzung hatten wir es auch über meine EX und da fragt er mich auf einmal "Wollen Sie, dass Sie ihre Partnerin verlässt"?


    Eigentlich wollte ich nicht, aber die Frage öffnete mir die Augen, dass ich doch wollte und noch am selben Tag habe ich die Beziehung beendet.


    Ich denke, es kommt sehr viel auf den Therapeuten an und welches Konzept er verwendet. Außerdem macht es einen Unterschied, ob man ambulant 1 Mal die Woche oder in einer psychosomatischen Klinik behandelt wird.

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon

    Einmal editiert, zuletzt von Micha67 ()

  • Auch ich werde mich outen: Ich habe viel zu lange gewartet und hatte den Anspruch ich muss mein Leben selbst in den Griff bekommen - bis ich über meinen Schatten gesprungen und eine Therapie gemacht habe. Begonnen habe ich 2008, unterbrochen vom Umzug nach Hamburg hab ich 2010 weiter gemacht und sie 2012 erfolgreich abgteschlossen. die Therapie hat mein Leben verändert. Nicht weil der Therapeut so toll war. Auch nicht weil ich so gut war. Sondern einfach weil der Therapeut es geschafft hat, mir die richtigen Fragen zu stellen und mich somit zum Nachdenken zu bringen. Wenn jemand eine Freundin, einen Freund .... hat, der dies schafft - um so besser. Aber oft kann man mit "fremden" offener reden als mit denen, die einem nahestehen. Daher ist meine Meinung: wer es ohne schafft, der darf sich freuen, dass er einen Weg gefunden hat. Wer es nicht ohne schafft, der darf sich freuen, dass er sich einen Weg gesucht hat. Beide gehen ihren Weg, jeder auf seine Art und Weise. Wichtig ist nicht ob Therapie oder nicht. Wichtig ist, ob es hilft und Veränderung bewirkt.

  • Und mich schreckts ein wenig ab, denn ich hatte mal ein Gespräch mit einem Psychologen einer Ethikkommission - der war nicht ganz sauber in der Birne :radab


    Jo. Ich hab einmal eine "Sitzung" vor kA. 15 Jahren gehabt und das erste was mich die Tante fragt ist, ob ich die KK-Karte hinlegen kann. Hatte wohl ein Vertrauensproblem die Gute. War auch mein letzter Besuch.
    Ein weiteres Mal war ich mit Sohn in der KJPZ, von wegen ADHS. Fängt die Gans an mit mir zu zanken, weil ich einen Termin abgesagt habe, btw. 8 Wochen früher. Da dürfte dann Sohn ein Vertrauensproblem gehabt haben.
    Das ist so als würde ein Handwerker mich fragen, welches Werkzeug er benutzen soll :rolleyes2:. Wenn Therapeuten schön blöder sind als ich in zwischenmenschlichen Fragen...


    Fazit: Durchfallquote 100% :-). Aber - es gibt auch sicher fähige Therapeuten.


  • Jo. Ich hab einmal eine "Sitzung" vor kA. 15 Jahren gehabt und das erste was mich die Tante fragt ist, ob ich die KK-Karte hinlegen kann. Hatte wohl ein Vertrauensproblem die Gute. War auch mein letzter Besuch.
    Ein weiteres Mal war ich mit Sohn in der KJPZ, von wegen ADHS. Fängt die Gans an mit mir zu zanken, weil ich einen Termin abgesagt habe, btw. 8 Wochen früher. Da dürfte dann Sohn ein Vertrauensproblem gehabt haben.
    Das ist so als würde ein Handwerker mich fragen, welches Werkzeug er benutzen soll :rolleyes2:. Wenn Therapeuten schön blöder sind als ich in zwischenmenschlichen Fragen...


    Fazit: Durchfallquote 100% :-). Aber - es gibt auch sicher fähige Therapeuten.


    wechselst du jedes quartal den hausarzt? die wollen doch am quartalsanfang auch immer die kk-karte... :lgh

  • Mir wurde eine ambulante Therapie empfohlen.
    Hab sogar vom Arbeitsamt noch zusätzlich eine andere Sachbearbeiterin bekommen,die speziallisiert ist auf Menschen die durch "Krankheit"nicht arbeiten können.


    War schon öfter auf der Suche nach der richtigen oder dem richtigen Psychologen,hab auch schon ein paar Sitzungen hinter mir die mir leider nicht viel gebracht haben(denn hinterher hab ich mich jedes Mal gefragt wozu ich überhaupt dort war).


    Ist echt schwierig und wenn man sich bei der Krankenkassen oder beim Arzt befragt(heißt ja immer die helfen einem auch)bekommt man ne Liste mit Adressen und ist genauso weit wie vorher auch.

  • eine Therapie hat doch jeder zweite schon gemacht, sie halten dich ja schon für depressiv rauerst, wenn du länger als zwei Wochen trauerst weil dein Vater gestorben ist.
    Find es gut wenn die Menschen jemanden zum reden haben, aber häufig sind die Behandlungen mit Medikamenten verbunden.

  • Wow, alleine über diesen Thread könnte ich meine Abschlussarbeit schreiben!


    Also kurz zu mir, ich habe schon die eine oder andere Therapie gemacht und mache gerade eine Ausbildung zur Gestalttherapeutin. Um welche vorm auch immer der Psychotherapie zu erlernen muss man übrigens sehr viele Therapiestunden absolvieren! Viele menschen die heute in Beratenden,coachenden oder therapeutischen Berufen arbeiten tun dies, da sie selbst erlen durften wie gut es tut wenn einem geholfen wird. das alles nur mal so am Rande!


    Eigentlich habe ich aber nur ein Anliegen an Euch (zumindest an einige). Hört einfach auf Menschen zu BEURTEILEN oder schlimmer noch zu verurteilen. Jeder ist anders und niemand von uns sollte sich erlauben oder so anmaßend sein über ihn ein Urteil zu fällen warum er dieses und jenes tut. Wenn wir Anfangen bei uns zu bleiben können wir andere garnicht verletzen oder angreifen! Bleibt doch bei Euch. Wenn jemand der meinung ist er würde niemals oder nicht so schnell zu einem Therapeuten gehen ist es doch völlig legitim und wenn jemand wegen dem kleinsten Problem sofort einen Therapeuten ausuchen möchte ebenso! Wichtig ist doch das es für den einzelnen in ordnung ist! Hier wird zuviel verallgemeinert, in jede Richtung! Vielleicht kommt der eine mit einem Problem gut klar auch wenn es für einen anderen ein schlimmes Traumata wäre. Es gibt z.B. durchaus Menschen die mit einer schweren Krankheit sehr gut für sich umgehen können und nur das Umfeld macht sie "verrückt". Aber eben dieser Mensch kommt in einer anderen Situation völlig aus der Bahn und braucht Hilfe wo das komplette Umfeld nur den Kopf schüttelt!
    Menschen sind nicht gleich und das ist gut so, wir sollten nur endlich mal anfangen das zu akzeptieren!

  • Hi ho,


    darf ich die, die schon eine Therapie gemacht haben, mal fragen, nach welchen Kriterien Ihr die Praxis ausgesucht habt? Klar, man muß natürlich gucken, wo man nen Platz kriegt.


    Aber ich habe eine Liste bekommen, das sind 5 Din A Seiten voll mit Dipl.-Psych. in meiner Stadt. Alle im Umkreis von ca. 10 km. Ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll, mal zu fragen. :frag

  • Hi ho,


    darf ich die, die schon eine Therapie gemacht haben, mal fragen, nach welchen Kriterien Ihr die Praxis ausgesucht habt? Klar, man muß natürlich gucken, wo man nen Platz kriegt.


    Aber ich habe eine Liste bekommen, das sind 5 Din A Seiten voll mit Dipl.-Psych. in meiner Stadt. Alle im Umkreis von ca. 10 km. Ich weiß gar nicht, wo ich da anfangen soll, mal zu fragen. :frag


    Ich persönlich finde das man dem Therapeuten gegenüber sitzen muss um zu spüren ob man mit ihm/ihr warm wird. Stimmt die Chemie nicht kann ich mich auch nicht öffnen.
    Ich hatte nicht so viel Auswahl, aber einen Glückstreffer gelandet. Bin sehr zufrieden mit meinem Therapeuten.

  • Tja...


    nun melde ich mich hier nochmal zu Wort.


    Ich bin in Behandlung. Es war wohl doch hmmm nötiger als von mir gedacht. Mir geht es schon lange sehr schlecht. Ich wollte eine psychosomatische Reha machen, aber die ging aus verschiedenen anderen Gründen reinorganisatorisch nicht umzusetzen.


    Nun bin ich erst mal in amb. Behandlung und gehe bald in eine Tagesklinik.


    :(

  • Ich war letztes Jahr in Kur und da waren dann auch Psychologische Gespräche mit drin! Die Psychologin hat mir dann geraten eine Verhaltens-Therapie zu machen und mir Adressen gegeben wo ich welche in meiner Umgebung Spezialisten sind!


    ich war da,hab 5 Stunden hinter mir und habe dann abgebrochen! So weit zurück in der Vergangenheit wollte sie gar nicht wie hier geschrieben!Aber gewisse Sachen die ich so mache und meine Ansichten fand sie nicht so gut für mich! Das mag auch vielleicht auch etwas dran sein! Nur fühle ich mich genau so wohl wie es ist! Klar hat mein Leben wie ich es führe auch Nachteile,aber auf die Vorteile möchte ich einfach nicht verzichten!


    Generell finde ich aber,das eine Therapie sehr sinnvoll sein kann,ist halt immer individuell!


    @ Zann : Kopf hoch,nach Regen kommt immer Sonnenschein! :strahlen

  • Hi,


    nachdem mir gerade wieder bewusst wird, wie ich hier rumhänge, denke ich wieder, ich muß dringend mal jemanden finden...


    Es ist sicher nicht unwichtig, ob man mit der Person klar kommt, aber das läßt sich nicht beim Termin machen raus stellen. Ich hab mal gezählt, ich habe locker 60 !!! Telefonnummern aus meiner Umgebung, wo ich anrufen könnte...


    Ich fühle mich erschlagen von meinen Aufgaben im Leben, weiß nicht wo ich anfangen soll, weil sich alles im Kreis dreht, und das eine geht wg. dem anderen nicht, ich sitz hier und brauch dringend Hilfe. Und ich weiß genau, sobald ich die ersten 3 Anrufe hinter mir habe und gehört habe, daß die Therapieplätze erst in Monaten frei werden...verschwindet die Liste wieder in der Versenke... :heul :heul :heul :heul :heul

  • Hallo Charly,



    Zitat

    Ich fühle mich erschlagen von meinen Aufgaben im Leben, weiß nicht wo ich anfangen soll, weil sich alles im Kreis dreht, und das eine geht wg. dem anderen nicht, ich sitz hier und brauch dringend Hilfe.


    Dieses Gefühl kenne ich. Nur komme ich da mittlerweile alleine wieder raus.


    Zitat

    Und ich weiß genau, sobald ich die ersten 3 Anrufe hinter mir habe und gehört habe, daß die Therapieplätze erst in Monaten frei werden...verschwindet die Liste wieder in der Versenke...


    Das kann ich gut nachvollziehen! Nur, so kannst Du diesen Teufelskreis leider schwer durchbrechen. Vielleicht hilft es Dir diese Aufgabe in ganz kleine Schritte aufzuteilen'? Z.B. alle drei Tage 3 Nummern abtelefonieren, Wartezeit notieren, Liste wieder zur Seite legen, fertig! Wenn Du dann 30 Nummern abtelefoniert hast kannst Du vielleicht schonmal eine Bilanz ziehen. Vielleicht ist aber sogar jemand dabei der spontan einen PLatz frei hat? Wenn Du dir nicht gleich so große Ziele setzt, hast Du zumindest die Chance sie zu bewältigen. Wenn Du nen Hänger hast, lässt Du die Liste halt ne Woche liegen. Wenn Du Dich besonders gut fühlst telefonierst Du mal 5 oder 6 Nummern hintereinander ab. So kommst Du auch weiter...


    Ich hoffe das hilft Dir vielleicht ein wenig weiter?


    Herzliche Grüße,
    Fox

  • Ich habe von einer ganz lieben Person hier aus dem Forum den Tipp bekommen, nach einer Psychiatrischen Ambulanz zu schauen. Die habe ich gefunden, da läuft das anders, als, wenn du da 60 Leute anrufst!


    Schau doch auch mal, ob du eine Ambulanz hast!

  • also ich hab meine Behandlung im Oktober erfolgreich abgeschlossen....
    und erlebe täglich zunehmend mehr Lebensqualität...


    Hab da mehr oder weniger fast 30 Jahre was vor mir her geschoben, das durch eine intensive Kurzzeittherapie aufgelöst werden konnte. 8 Sitzungen waren nur nötig.


    Vorher hatte ich viele Therapien angefangen und kurz darauf ergebnislos wieder abgebrochen. Irgendwann wurde es so schlimm, dass ich Medikamente nehmen musste...


    Heute Medikamentenfrei und Störungsfrei...


    Leider ist die Therapieform (nach Davanloo IS-TDP) kaum bekannt und wird von den sogenannten Experten und Entscheidern bei den Krankenkassen abgelehnt...geht wohl ums Geld.... mit einer Langzeittherapie verdient man ja mehr Geld als mit einer Kurzzeittherapie...


    Nicht aufgeben... es lohnt sich, auf jeden Fall...retrospektiv betrachtet...