gerichtl. angeordnete Mediation scheitert- weiteres Vorgehen

  • Du musst sicherlich auf der einen Seite überlegen, dass das Kind noch nie beim Vater geschlafen hat, aber auf der anderen Seite auch, welche (psychischen) Folgen der Einsatz für das Kind hat. Zumindest ist ja mal davon auszugehen, dass es geweckt wurde und dann eine sehr aufgeregte Situation erlebt hat.


    Das ist eine hässliche Konfliktsituation, aber wenn sie da nicht den Riegel vorgeschoben hätte, hätte sie ihm den Freifahrschein für ähnliche und gleiche Aktionen gegeben. Wie wäre es denn besser gewesen? Bis zum Morgen zu warten und dann eine neue Umgangsregelung direkt beantragen, die diesen Vorfall berücksichtigt?

  • Lass ihm Berufsverbot erteilen und ihn zwangseinweisen.


    Vorsicht mit dieser Aussage


    Der KV ist derzeit Unterhaltspflichtig. Wenn er seinen Beruf durch solche Anschuldigungen verliert, dann kann er sehr schnell


    a) Barunterhaltsunfähig


    b) Schadensersatzberechtigt


    werden


    lg


    Camper


  • Das ist eine hässliche Konfliktsituation, aber wenn sie da nicht den Riegel vorgeschoben hätte, hätte sie ihm den Freifahrschein für ähnliche und gleiche Aktionen gegeben. Wie wäre es denn besser gewesen? Bis zum Morgen zu warten und dann eine neue Umgangsregelung direkt beantragen, die diesen Vorfall berücksichtigt?


    Das mögen taktische Erwägungen gewesen sein, das Kind hat aber offensichtlich Schaden genommen, wie die TS selber beschreibt.


    Das war eine Beispielthema. Es bleibt die Frage, ob die Eltern nicht durch ihr Agieren das Kind nachhaltig schädigen und die Mutter mit agiert.


    Die Gefahr, das Kind zu verlieren, sehe ich hier durchaus, wenn kein Kommunikationswechsel (->der andere ist Schuld) erfolgt. Das kann jeder nur bei sich tun. Mutter sollte auf sich selber sehen, nicht auf den Vater ;)


    :brille

  • Das mögen taktische Erwägungen gewesen sein, das Kind hat aber offensichtlich Schaden genommen, wie die TS selber beschreibt.


    Na, aber was hättest du in dem Fall alternativ getan?
    Dass die Situation extrem schlecht war, ist unbestritten.

  • Wie??


    Der Vater stellt Handy ab, geht nicht an seinen Festanschluss, öfnet nicht auf das Klingeln und ich weiß noch nicht einmal ob unsere Tochter in der Stadt ist und warte dann seelenruhig ab was passiert. Mit diesem ganzen Vorlauf!?!
    Wow!
    Das war von ihm wieder ein Bsp., dass er sich nicht an die Vereinbarungen hält.
    Und ich habe reagiert!
    Ja ist Mist!
    Morgen ist Mediation, wird natürlich das Hauptthema sein.
    Er hat mir schon berichtet, dass er ein psycholog. Gutachten über die Traumatisierung erstellen lassen hat.
    So schieben wir es hin und her.


    Aber genau das ist das Thema. Er kippt Vereinbarungen und mein Eindruck ist, ich "wehe" hinterher.
    Solche und ähnl. Punkte nehme ich mit in die Mediation, wie gehabt, er macht eigene Regeln usw.


    Wo kann ich da das "Stopp" setzen?

  • Er hat mir schon berichtet, dass er ein psycholog. Gutachten über die Traumatisierung erstellen lassen hat.


    Wahrscheinlich von einem seiner guten Psychologen-Freunden.


    Ursache für das Trauma bist natürlich alleine du.


    Klingt ähnlich verfahren wie bei uns... Ich glaube, das Ganze kann man wirklich nur über eine passende Umgangsregelung klären, wohl besser mit wenigstens einer Übernachtung, die die kompette Übergabe über den KiGa einschließt. Wenn das Kind morgens nicht zum KiGa gebracht wird, dann hast du dort auch im Zweifel jemanden hinter dir.


    Ich sehe da auch auf Dauer schwarz. Der Mann wird dich an die Wand tackern mit seinem Taktieren, und dabei ist ihm wahrscheinlich egal, ob euer Kind am Ende im Heim landet, weil ihr beide am Rad dreht. Meiner wurde auch vor Gericht gefragt, was er meint, wie das ausgehen soll, wenn wir fertig sind, denn zu ihm könne unser Kind nicht, und bei mir wolle der Vater es nicht belassen. Es gibt Leute, die gehen für "ihr Recht" auch über Leichen.


    Gib ihm etwas nach, damit er sich mehr als Sieger fühlt.

    3 Mal editiert, zuletzt von WatchaSay ()

  • Hallo auf das 50/50 Model solltest du dich nicht einlassen. Wollte mein EX auch. Das Jugendamt vertrat auch die Meinung, das das Modelle sind wenn die Kinder älter sind. Übergaben über den Kindergarten sind Klasse, kann ich nur empfehlen. Alles andere eventuell über Mails regeln.LG Bianka :wink


    Die Möglichkeit der e-mails ist schon durch. Ging nicht, andauernd hatte er andere Vorstellungen. 3 Tage nach der gerichtlichen Vereinbarung hat er mir mitgeteilt was alles zu tauschen ist, dabei ist genau dieses auf eine best. Anzahl von Terminen reduziert worden (per Beschluss).


    Zweitägl. hat er mich wissen lassen ob er den nächsten Umgang wahrnimmt oder nicht.


    5-Seiten-Briefe über die "Marix" mit Bezug auf unser Kennenlernen ....


    E-mails lese ich nicht mehr von ihm. Das weiß er, er drückt mit dann die Ausdrucke bei den Übergaben in die Hand. Alles was den Umgang betrifft soll nur noch über Handy laufen.

  • Die Möglichkeit der e-mails ist schon durch. Ging nicht, andauernd hatte er andere Vorstellungen. 3 Tage nach der gerichtlichen Vereinbarung hat er mir mitgeteilt was alles zu tauschen ist, dabei ist genau dieses auf eine best. Anzahl von Terminen reduziert worden (per Beschluss).


    Hatten wir ganz genauso. In der Verhandlung noch posaunt, das klappe alles. Kurz danach - dies und das und vor allem der erste Termin klappt nicht, bitte neu vereinbaren. :kopf


    Nächstes Mal vielleicht keine Vereinbarung mehr schließen. Mir gingen die ständigen Gerichtsvergleiche irgendwann auch auf den Geist, weshalb ich sagte, dass es keinen mehr geben kann, weil wir nicht auf einen Nenner kommen. Also bekamen wir die starre aktuelle Regelung. Ist auf lange Sicht auch besser. Man muss nicht ständig neu verhandeln, wo man sowieso schon nicht kommunizieren kann.


    Ich denke, an deiner Stelle würde ich das Umgangsverfahren neu aufmachen und eine neue Regelung beantragen, die Ruhe reinbringt.

  • Reiche ich den kleinen Finger, reißt er mir den Arm raus = bisherige Erfahrung (platt gesagt)


    Wie könnte das Aussehen??


    So ist der KV in meinem Fall auch. Der kennt nur Fässer ohne Boden.


    Vielleicht kann er ja in der Woche einen Tag pro Woche machen, oder auch zwei. Holt das Kind im KiGa ab, bringt es am Morgen in den KiGa zurück. Dann begegnet ihr euch nicht mehr.


    Ansonsten machst du Handy und Email etc dicht und kommunizierst nur noch per Umgangsheft. Das reicht, um die Kommunikation auf Umgangsfragen zu reduzieren. Alles andere sollte nicht mehr interessieren. Und so kannst du dich ein ganzes Stück aus seinem Kontrollbereich ziehen.

  • Die Gefahr, das Kind zu verlieren, sehe ich hier durchaus, wenn kein Kommunikationswechsel (->der andere ist Schuld) erfolgt. Das kann jeder nur bei sich tun. Mutter sollte auf sich selber sehen, nicht auf den Vater ;)

    Dem schließe ich mich an.
    Für Kommunikationswechsel eignet sich ganz gut der Leitsatz: "Nicht gegen den Fehler, sondern für das Fehlende"


    Wenn man die Haltung hat, der andere soll einsehen, dass er etwas Falsches getan hat oder tut, verbaut man jede Möglichkeit für Veränderungen. Meist ist der andere ja selbst der Meinung genau das Richtige zu tun. Je mehr beide Seiten diese Haltung haben, um so länger kann man einen gegenseitigen Grabenkrieg führen - ohne, dass sich etwas zum Besseren verändert. Handelt es sich bei den Streitenden um Eltern, dann geht das auf Kosten der Kinder.


    Raus kommen kann man aus dem Grabenkrieg, wenn man selbst beginnt die eigene Haltung zu überprüfen - und zu Verändern. Beginnt eine Seite ihre Haltung zu verändern, dann hat das auch Auswirkungen auf die Haltung der Gegenseite. Nicht sofort und nicht garantiert, aber die Möglichkeit besteht.


    Im Kapitel IV unter Abschnitt 6. in diesem Text ist das nochmal etwas genauer beschrieben:
    http://www.wirbelwind.de/themen/umgang/klenner-15121995.html


    Wenn Eure Mediatoren gut sind, dann werden sie versuchen, Euch in diese Richtung zu lenken. Mediatonen können dabei aber nur Hilfen sein. Bewegen müsst ihr euch selbst.

  • Das war der richtige Text zum richtigen Zeitpunkt.


    Der KV hat mir gerade einen "Stand" unserer kranken Tochter durchgesimst. Das ist nicht üblich. Ein Schritt vorwärts. Eine Erleichterung!


    Auf jeden Fall werde ich morgen anders in die Mediation gehen und Versuchen die Vorwürfe raus zu lassen.


    Ich habe ihn bisher nicht gefragt was er von mir erwartet, ich werde es morgen tun.

  • Ein Schritt vorwärts. Eine Erleichterung!

    Wäre übrigens nicht unüblich, wenn auf einen Schritt vorwärts wieder zwei Schritte rückwärts folgen. Davon nicht entmutigen lassen.
    Rückschläge gehören dazu.


    Oft gehört auch dazu, dass es erstmal schlimmer wird, bevor es besser wird. Das liegt meist daran, dass das Gegenüber von der Veränderung überrascht ist und zunächst misstrauisch reagiert. Davon auch nicht entmutigen lassen.

  • So war es denn heute auch.
    Bisher war noch keine Mediation so gruselig wie diese, zurück in die Steinzeit.


    Thema war : Übernachtungen


    Die Kurzform: Bisher schläft unsere Tochter noch nicht bei ihrem Vater. Wir haben heute bis Ende August 11 eine Vorgehensweise besprochen, die für beide Seiten i.O. war, sodaß die 1. Übernachtung Ende August stattfindet. Der KV wollte dann eine bindende Zusage von mir haben, dass danach ab Sept. 11 jede 2. Woche eine weitere Übenachtung dazu kommt. Sprich das Endbild im Okt/Nov. würde wie folgt aussehen:


    1. Woche Dienstag auf Mittwoch, Donnerstag auf Freitag, Freitag auf Samstag
    2. Woche Dienstag auf Mittwoch , Donnerstag auf Freitag, Samstag -Montag - dann kommt wieder der Rhytmus der 1. Woche usw.


    Das Gericht hatte dieses schon einmal abgelehnt - kein tägl. Wechsel - kein Wechselmodell, wenn nicht freiwillig mit 1,5jährigem Kind.


    Danacht "drohte" er mir mit: Ich lasse dich erziehungsunfahig erklären - Ich werde die alte Geschichte (möchte ich nicht näher erläutern- ist über 30 Jahre her) aufrollen, JA und Beistand sind schon im Boot - über leg es dir gut, frefre- ohne Mediatorin kam dann noch von ihm: Falls Du deine Meinung änderst, schreibt mir eine e-mail.


    Er wollte auch nicht, dass dann die geplante Vorgensweise für Aug. gilt.


    Somit wurde die Mediation durch die Mediatorin abgebrochen.

  • Er behauptet sogar (weiß ich von Polizei und seinen Eltern), dass wir gar keine anderslautenden Vereinbarungen neben dem Gerichtsbeschluss haben.

    Kann es sein, dass ihr beide von völlig anderen Voraussetzungen ausgeht... und deshalb beide jede Menge Mumpitz verzapft und dem Kind damit schaden zufügt? Was genau steht denn in dem Gerichtsbeschluss? Und ist es so schwer sich daran zu halten und Polizeieinsätze unter allen Umständen zu vermeiden?


    Ich habe ihn bisher nicht gefragt was er von mir erwartet, ich werde es morgen tun.

    Ja, es geht um Erwartungen und darum einen Kompromiss zu finden... aus dem Thread geht nicht wirklich hervor, was du willst, was er will und wo da ein möglicher Kompromiss läge :frag Statt dessen liest man nur Vorwürfe und Zweifel an der jeweiligen Erziehungsfähigkeit des anderen. Ich glaube da nehmt ihr euch beide nicht viel ;) .


    Das Gericht hatte dieses schon einmal abgelehnt - kein tägl. Wechsel - kein Wechselmodell, wenn nicht freiwillig mit 1,5jährigem Kind.

    Wieso ist das keine Option? Der KV interpretiert den Satz vielleicht so, dass das Gericht das Wechselmodell nicht ablehnt, aber du es eben nicht freiwillig machen willst und das nimmt er dir persönlich. Hast du gute Argumente, die gegen dieses Wechselmodell sprechen? Die Übergabe würde dann ja jeweils in der KiTa stattfinden... sprich du wärst da erst mal aus dem Schneider, was zusätzliche "Übergabe-Situationen" betrifft. Kann es nicht sein, dass es dem KV wirklich nur um sein Kind, mit dem er genauso viel Zeit verbringen möchte, wie es dir bereits vergönnt ist?

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Somit wurde die Mediation durch die Mediatorin abgebrochen.

    Ja, das hatte ich auch schon mal.


    Man kann nicht mehr machen, als auf die eigene Haltung zu achten. Egal, was das Gegenüber tut oder nicht tut.


    Ich kenne einen Vater, der in einem heftigen Sorgerechtsstreit irgendwann alle kindesbezogenen Anträge zurück gezogen hat. Er hat erklärt, dass er ab sofort davon ausgeht, dass die Eltern es mit der Zeit schaffen werden, sich vernünftig zu verständigen.
    Das trägt jetzt, nach eineinhalb Jahren, langsam Früchte.


    Als Vater ist er allerdings in einer anderen Position als du.

  • Einen täglichen Wechsel halte ich für ein Kind, egal wie alt für völlig daneben.


    Ein Modell das "wächst" wie z.B. das WE bei KV wird über eine Zeit von einem Jahr auf Fr.-Mo. alle 2 Wochen ausgeweitet, die Kontakte in der Woche bleiben wie zzt. gelebt und im nächsten Schritt kommt in der Woche eine Übernachtung dazu... dann sehen wie es läuft und evtl weitere Übenachtungen oder 3 Tage bei mir 4 bei ihm und dann nächste Woche anders herum.


    Aber Pistole auf Brust: Stimm dem zu sonst gehe ich zum Gericht, will das ab Sep. (und bisher gab es gar keine Übernachtung....) Friss oder stirb!


    und ich mache ihm meine Sicht klar, dass so etwas wächst ... Nö, will er nicht.


    Er sei jetzt bereits schon gut auf den Gerichtstermin vorbereitet!

  • 3 Tage bei mir 4 bei ihm und dann nächste Woche anders herum.

    Dem würde ich als Vater sofort zustimmen und mich wirklich richtig freuen. Und ich denke, das wäre bei den meisten anderen Trennungsvätern auch der Fall.
    Hilft dir aber nix, weil du dich mit dem Vater eures Kindes einigen musst.


    Ich kann dir nur raten, einseitig deine Haltung zu verändern. Beispielsweise, indem du dich nicht darüber ärgerst, dass er dir stur erscheint - sondern dich auf Gemeinsamkeiten fokussierst.


    Möglicherweise könnte da auch eine Paartherapie den Fokus verändern, oder -wenn er nicht will- eine Einzeltherapie bei dir.


    Haltung verändern hat übrigens erstmal nichts damit zu tun, in der Sache nachzugeben.