Probleme mit den Betreuungspersonen meines Kindes (eigene Eltern).Erpressung, wenn ich mal etwas sage.

  • Hallo,


    ich muss mich mal etwas ausheulen. Die Situation ist einfach gerade sehr schwierig für mich. :kopf Vieleicht hat auch jemand von euch Ratschläge oder einen Tip, wie man am besten umgeht oder ob es Alternativen gibt.


    Es geht darum, dass meine Eltern die Betreuung meines Kindes übernommen haben, damit ich arbeiten gehen kann. Das ist an sich ja auch sehr lieb und gut gemeint. Doch es klappt vieles nicht und ich bin mir nicht mehr sicher, ob das so die beste Lösung war. :(


    Naja es ist so, dass mein Kind schon morgens mit allerhand Süßkram oder sonstigem vollgestopft wird. Meine Mutter bemüht sich um Besserung und eine regelmässige Mahlzeit, aber bei meinem Vater gibts häufig eben Pommes (von der Pommesbude).
    Des weiteren ist das Problem, dass mein Kind (2 Jahre alt) überhaupt nicht bei meinem Vater bleiben möchte. Das muss er aber ab und zu, da meine Mutter auch noch arbeitet. Leider weint er da in letzter Zeit öfters, lässt sich nicht von meinem Vater trösten und rennt mir hinterher. Eine zeitlang war es besser, doch jetzt ist es wieder schlimmer geworden. Mein Vater ist sehr autoritär und hat - als mein Sohn mal den Besteckkasten ausräumte und Löffel runterwarf - selbst Töpfe hinunter geworfen als Erziehungsmassnahme :rolleyes2: . Ich denke, mein Sohn hat Angst vor ihm.


    Jetzt ist es so, dass mein Sohn gerade in eine Kita eingewöhnt werden soll von meiner Mutter. Leider hält es meine Mutter nicht so mit der Regelmässigkeit. Sie hatte einen Arzttermin an einem Tag und ich dachte, es wäre im Ort. So dass ich sie darauf ansprach, dass sie ja doch in die Kita gehen könne. Mein Vater sagte daraufhin sofort, wenn es mir nicht passe, könne ich jetzt sofort mein Kind nehmen und gehen! (zehn Minuten vor Arbeitsbeginn!!) Jetzt ist es wieder so, dass sie an einem Tag (während der Eingewöhnung) hätte arbeiten gehen müssen, aber frei bekommen hat. Sie hat mit keinem Wort erwähnt, dass an diesem Tag mein Sohn schon wieder daheim bleiben sollte. Erst jetzt einen Tag vorher ist sie damit herausgerückt, dass sie ja kurzfristig frei bekommen hat. Sie meinte dann lapidar im Telefonat, dass sie mal schauen müsse, ob sie mit meinem Sohn überhaupt in die Kita gehen wolle. Vielleicht gehe es ihr ja auch nicht so gut. Leider kam das so an, als hätte sie gar keine Lust. Ich habe sie dann auf eine nette Art daraufhin gewiesen, dass es für meinen Sohn schon sehr wichtig sei, dass er regelmässig in die Kita gehe. Schließlich soll er ja in 3 Wochen komplett gehen und sie sind immer noch am anfang.


    Jetzt bin ich ständig am Überlegen, wie ich mit dieser Situation umgehe. Ich habe das Gefühl von meinen eigenen Eltern vollkommen entmündigt zu werden. Wenn ich etwas sage, was mir nicht passt, wird mir sofort gedroht, dass sie die Betreuung fallen lassen. Ich fühle mich regelrecht ausgeliefert. Ich habe auch das letzte Telefonat wegen dem freien Tag meiner Mutter und ihre Reaktion als Provokation empfunden, da ich ja schon mal etwas sagte deshalb.
    Ich bekomme auch ständig Druck von meinem Vater, wenn ich mal zehn Minuten zu spät bin, kommt sofort ein Vorwurf.


    Aber wie soll das weiter gehen? Das mit der Krippe kann ich ja ausitzen, bis mein Sohn eingewöhnt ist. Aber es kommen noch allerhand Tage wie Fortbildungen ectr... wo ich auf meine Eltern angewiesen bin. ?(


    Hat jemand eine Idee, hat jemand schon Erfahrung mit Leihomas gemacht?


    lg


    aramee

  • Hallo Lena,


    Danke für deine Antwort. Meine Mutter war heute morgen doch in der Krippe. Scheinbar hat das Gespräch am Telefon doch etwas gebracht.


    Ja, ich hoffe auch, dass es einfach besser wird, wenn mein Sohn in der Krippe ist. Dann sehen sie ihn nicht jeden Tag und ich merke auch, dass sie einfach auch etwas angenervt sind vom frühen Aufstehen oder von meinem Sohn (wenn er mal anstrengend ist). Ich hoffe jetzt, dass es dann besser wird. Dann freuen sie sich vielleicht auch eher wieder auf ihren Enkel.


    lg


    aramee

  • Noch 3 Wochen - Augen zu und durch - oder du nimmst Urlaub und machst die Eingewöhnung selbst.
    Später wird sich einiges ändern - wenn dein Kind nur ab und zu mal bei Oma und Opa ist, ist alles anders.


    Genauso sehe ich das auch und ich kann Dir aus eigener Erfahrung bestätigen, daß sich die Großeltern dann um die Betreuung reißen werden, wenn Du nciht auf sie angewiesen bist und sie nciht das Gefühl haben, daß es ohne sie nicht klappt. Ich habe damals meine eltern komplett aus der Kinderbetreuung ausgeschlossen, weil mir genau das, was Du beschreibst einfach zu schlimm wurde.


    Es war hart aber es hat sich gelohnt. Manchmal habe ich sogar einen Babysitter engagiert und bezahlt, um Termine wahrzunehmen, die nur 5-10 Minuten von meinen Eltern entfernt waren. Als sie das mitbekamen, lies ich es mir nicht anmerken, daß es anstrengend und kostspielig für mich war, sondern kommentierte ich das mit einem "Ach, habe ich gar nicht dran gedacht, Euch zu fragen, ob Ihr Zeit habt" oder "Ach, nicht so schlimm, können wir das nächste mal machen". Diese "Gleichgültigkeit" hat meine Eltern wach gemacht. Sie fingen irgendwann ganz von allein "meinen Sohn zu vermissen" und nach ihm zu fragen. Von da an besserte sich auch das Verhältnis zwischen uns (den Eltern). Sie wissen jetzt, daß ich nicht auf sie angewiesen bin und sehr gut allein klarkomme, was zur Folge hat, daß mein Ansehen in ihren Augen enorm gestegen ist.


    Ich wünsche dir Durchhaltevermögen und s.o. "Augen zu und durch", es lohnt sich.


    LG
    Pat

    "Alles, was du besitzst, besitzt irgendwann dich" - Fightclub

  • Hallo Ramonamama,


    Danke für deine Antwort. Ich glaube, dass du das etwas sehr wesentliches ansprichst. Denn ich vermute, dass es auch in meiner Eltern-Konstellation ähnlich ist. Ich denke auch, dass sie das Gefühl haben, dass es ohne sie nicht geht und dass sie deshalb auch etwas genervt sind. Auf der anderen Seite haben sie es mir aber von sich aus so angeboten. Es ärgert mich daher schon auch etwas, da mein Vater mich früher ständig wegen meiner Arbeitslosigkeit kritisierte. Jetzt arbeite ich, jetzt meckert er an der Kinderbetreuung herum. Aber ich glaube, dass es einfach ein tiefliegenderes Problem mit meinem Vater ist (was hier vom Thema abweicht).


    Um wieder zum Thema zu kommen. Ja, ich vermute, dass es dann auch so sein wird, dass sie sich wieder freuen, wenn ihr Enkel mal wieder zu Besuch kommt. Aber mal ne andere Frage: Hattest du immer solches Vertrauen in die Babysitter? Das ist eben bei mir der Punkt, dass ich häufig sehr skeptisch bin und mir dann doch denke, dass ich meinen Eltern (speziell meiner Mutter) noch mehr vertraue als irgendeinem Babysitter.
    Aber ich baue mir gerade schon ein Netzwerk auf und suche/habe Kontakt zu anderen Müttern mit der Hoffnung, dass man sich mal gegenseitig (bei nem Arzttermin o.ä.) aushilft.


    lg


    Aramee