Schlachtung in der Schule

@Elfenkind,

ich verstehe Dich sehr gut.
Mein Sohn ist 9 und weiß durchaus was Tod und Sterben bedeutet, und das diese Dinge zum Leben gehören. Wir sprechen oft über solche Themen, da er dazu viele Fragen hat.

Ich kann mich nur in keinster Weise mit einer solchen Aktion anfreunden.
Das ist mein Standpunkt, jeder kann das sehen wie er will.

Als Kind bin ich auf dem Land durchaus mit solchen Sachen großgeworden. Bin im Hof kopflosen Hühnern hinterhergerannt um sie einzufangen ..., das war normal weil man so etwas regelmäßig erlebt hat.

Nichtsdestotrotz finde ich eine Schlachtung in der Schule geschmacklos weil so etwas dort einfach nicht hingehört.

Hi,

mir fällt gerade ein:

wieviele Schüler haben eigentlich die "Körperwelten" besucht ?

Gruß
babbedeckel

Na ja Babbe,

einen Bogen zu spannen von Körperwelten ( fand ich übrigens durchaus interessant wenn auch manchmal zum Weggucken ) und der Schlachtung eines Hasens auf dem Schulhof....

Das gelingt mir nur mit viel Humor.

LG

Hi,

:Hm ...ich hatte mir gerade überlegt, was -irgendwie- "brutaler", für die Kids wirken muß.

Mir sind die Körperwelten eingefallen, da ich diese schon besucht hatte, und Töchterchen (ich glaube mit 14,15), diese mit der Schule besuchte. Da hatte ich echt Bedenken :rolleyes2:

Gruß
babbedeckel

Die hätte ich wohl auch gehabt.

Vielleicht bin ich einfach bei diesem Thema blockiert, weil ich mir einfach meinen sensiblen, über die Maßen tierliebenden Junior bei einer solchen Aktion vorstelle... :kopf

Viel wichtiger als eine Tierschlachtung vorzuführen, fände ich generell das Thema Tod nicht so extrem zu tabuisieren.

Davon abgesehen halte ich es durchaus für wichtig Kindern ( im entsprechenden Alter ) zu zeigen woher das Fleisch auf unseren Tellern kommt, und was die Tiere durchleiden müssen ( Massentierhaltung) bevor sie dort ankommen. :kotz

felltiere sind nochmal was ganz anderes als fische....
das darf man nicht vergessen.
ich möchte mal wissen wieviele erwachsene schon eine schlachtung miterlebt haben ...das dürften nicht allzuviele sein und trotzdem wissen wir alle woher unser fleisch kommt.
so eine demonstration muss nicht sein,erst recht nicht bei grundschülern und schon 3 mal nicht zum thema steinzeit.
das wäre so als würde ich meiner tochter,wenn sie mal wieder nicht ihren fahrradhelm aufziehen will,echte unfallbilder von zermatschten köpfen zeigen..
da kann ich auch ne melone nehmen und die fallen lassen-mal mit helm,mal ohne ,das erfüllt auch seinen zweck..
genauso kann man über das thema schlachten reden ,ohne es live vorzuführen.
soweit reicht die vorstellungskraft durchaus aus bei grundschülern.
für mich ist das die holzhammermethode schlechthin und an den folgen werden einige noch lange zu knabbern haben.
unglaube finde ich das .

Auch zur normalen Tierhaltung/Tierzucht gehört die Tötung von Tieren dazu, teilweise recht unsinnig beschränkt. Wohin sollen denn die ganzen knuddligen Ziegen- und Bärenkinder die in den Zoos so beliebt sind. Durchfüttern ist auf Dauer nicht, überschüssige Huftiere (gelegentlich auch Bären) gingen früher entweder an das Zoorestaurant oder als Futtertiere zu den Raubtieren. Beides ist aufgrund neuer Verordnungen nicht mehr möglich, Zoos müssten die Tiere dafür im Schlachthaus schlachten lassen, was sie aus Tierschutzgründen nicht tun.

Was ist der Schaden den ein Kind dabei erleidet bei einer sachgerechten Schlachtung (eines Kaninchen) einmalig freiwillig zuzusehen? Das gibt allenfalls eine längere Debatte, eventuell schlechte Träume und dann ist das Thema durch.

grünschnabel,

ich will Dir nicht zu nahe treten, aber so einfach ist "so" ein Thema nicht bei allen Kindern durch.

Jedes Kind ist anders und so eine Aktion "falsch" ! erlebt kann erheblischen seelischen Schaden anrichten.

Da bleibt die Frage ob es das wert ist.

Welchen Schaden denn konkret?

Alpträume, Angstzustände, häufige Dejavu's des Erlebten ...

Ich arbeite mit Kindern, habe es "leider" schon sehr häufig mit ansehen müssen wie schrecklich es in Kindern aussieht die Erlebtes seelisch nicht verkraften.

Und darunter waren jetzt wieviele Schlachtungen von Kleintieren wo die Kinder freiwillig zugesehen haben?

Es geht ja nicht um Kind muss zusehen, sondern um Kind darf bei einer in ein sinnvolles pädagogisches integrierten schlachtung zusehen, wenn es sich das zutraut.

Sei mir nicht böse, aber einer Schlachtung vor Kindern kann ich keine sinnvolle Pädagogik abgewinnen.

Und ich habe auch meine Zweifel ob allen Kindern, auch wenn sie "freiwillig" daran teilnehmen, bewußt ist was da wirklich auf sie zukommt .

Als ich morgens im Radio das erste mal davon hörte "kaninchen mit Hammer betäubt, geschlachtet und gegrillt" hab ich mich ehrlich gesagt erst etwas lustig gemacht. Am selben Tag kam´s dann ja auch bei Punkt 12 - und ich kann nicht fassen was für ne Welle gemacht wird!

Nein - ich finde es nicht gut und das hätte ganz klar nur mit Einwilligung der Eltern passieren dürfen.

Aber mich würde schon sehr interessieren, wie viele Kinder denn nun wirklich davon Alpträume usw bekommen haben. Könnte mir gut vorstellen, daß es die Eltern sind die hier das Megadrama draus machen. Und dann schließen sich gern andere Eltern an und interpretieren die nächsten Magenschmerzen in die Aktion mit dem Schlachten.

Da die Kinder diese Schlachtung ja vorher offensichtlich per Unterschriftenliste vermeiden wollten - müssen ja die Eltern im Vorfelde auch schon davon gewußt haben - oder nicht ?

Wie gesagt - ich würde auch nicht wollen das mein Sohn sich soetwas ohne mein wissen ansieht.

Aber sicher werden sehr viel mehr Kinder unbeschadet aus der Geschichte hervorgehen als gedacht.

DEN Lehrplan möchte ich sehen, wo das draufstand........ :kopf

Projektunterricht steht hoffentlich auf jedem Lehrplan und Schulen die nicht nur auf Pisamist ausgerichtet sind füllen das dann hoffentlich recht frei.