• Jeder von uns hat sich ja sicher schon mal überlegt, welche Werte und Moralvosrstellungen er seinem Kind denn mit auf den Weg geben möchte. Ich persönlich fand es immer sehr wichtig, das mein Kind nicht agressiv gegenüber andern ist und ganz klar sagt, wenn ihr was nicht passt, und gegebenenfalls die Situation verlässt. Situationen wie diese passieren ja im Kitaalltag täglich, einer haut den anderen oder schimpft. Vanessa sagt dann :"Ich möchte das nicht, lass das" Un dwenn das Kind das nicht lässt, geht sie woanders hin. Die Erzieher siond ganz begeistert, die anderen Kinder sehen das wohl eher als Schwäche, denn sie hat öfter mal Konflikte deswegen. Sie ist dann traurig und mich macht es nicht direkt wütend, aber so... ich find kein Wort. Manchmal möchte ich sagen:"Dann hau zurück..." aber das wäre ja nicht das was ich ihr für ihren Weg mitgeben wollte... Kennt ihr das? Wie geht ihr damit um?

    "... OHne dich wär´ ich ein anderer Mensch doch es gibt dich Gott sei Dank :love "

  • Wir hatten das gleiche Thema im Kindergarten.


    Bei uns wurde in Absprache mit den Erzieherinnen, dann meiner Tochter gesagt, wenn die Kinder nicht aufhören mit hauen, trotz verbaler Aufforderung meiner Tochter, darf sie Ihr gegenüber auch wegschucken, um nicht weiter körperlich attackiert zu werden.


    Nach und nach hat sich die Situation dann gebessert.


    Es ist einfach schwierig, wenn Kinder unterschiedlicher sozialer Entwicklungen, aufeinander treffen.


    LG Schildkröte

    Manches im Leben entdeckt man erst, wenn man den Mut dazu aufbringt.

  • Ja, wegschucken, statt zurückhauen. Und wenn das nichts hilft, nach der Erzieherin rufen.


    LG Schildkröte

    Manches im Leben entdeckt man erst, wenn man den Mut dazu aufbringt.

  • Achso, sorry, Brett vorm Kopf :rotwerd Das traut sich Maus mal so garnet, habe das auch schon oft auf dem Spielplatz oder so erlebt, das sie das nicht tut. Wie gesagt, ich finde das an sich echt toll, das sie so keine Gewaltambitionen hat. Aber sich garnicht zu wehren... Habe da etwas Angst, das sie da irgendwann untergeht.

    "... OHne dich wär´ ich ein anderer Mensch doch es gibt dich Gott sei Dank :love "

  • Mach Dir da mal keine Sorgen.


    Sie ist in ihrer sozialen Entwicklung sehr weit, das ist nicht immer gleichzusetzen mit untergehen. Gib ihr nur nicht dass Gefühl, dass sie damit anders ist als die anderen.


    Irgendwann kommt der Tag, da wird sie sich wehren. Es dauert eben halt nur etwas länger bei ihr.


    LG Schildkröte

    Manches im Leben entdeckt man erst, wenn man den Mut dazu aufbringt.

  • War bei meinem Sohn ähnlich, der hatte das eigentlich auch gut verinnerlicht. Dabei war die Kita-Zeit garnicht so auffällig, aber in der Schule fing es dann an. Allein schon weil die Betreuungssituation eine andere ist und weil jeder Erstklässer nicht nur auf Kinder trifft die bis zu 3-4 Jahre älter sein können. Hie und da wird auch schon ein vorpubertieren. Dann fliegt der Wurm auch mal von einem Gerüst, wenn ein Viertklässler nicht an sich halten kann.
    Er hat dann auch die Lizenz zum Schubsen von mir bekommen. 1x vorwarnen und dann hepp. Im Zweifelsfall sollte natürlich vorher ein Lehrer angesprochen werden, aber soviel Aufsicht ist z.B. auf dem Schulhof leider auch nicht.
    Achja: Und mich macht sowas wütend. Wenn ich das meinen Kind sozusagen von der Pieke auf beibringen kann, sehe ich nicht ein warum er drunter leiden sollte. Nur weil irgendwelche "Penner"-Eltern sich da keinen Kopf drum machen. Wobei Penner trifft es nicht. Dieser Blödsinn mit "Die Kinder regeln das schon untereinander, RhabarberRhabarber" kommt ja noch zuletzt von dem Volk von denen man annehmen sollte, sie hätten etwas Verstand.

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  • Ui, da muss ich mich vermutlich schämen.


    Mein Kleiner war von Anfang an ein Wildfang und hat auch schon mit einem Jährchen die Finger nicht von den Schaufeln der 3 jährigen lassen können.
    Ich habe weder ihn davon abgehalten, noch die 3 jährigen vom Wehren abgehalten, solange sich das in Maßen abgespielt hat.
    Entsetzt hat mich eher, als die Oma eines 3 jährigen meinen 1jährigen mit Schmackes in die Sandgrube geschubst hat...


    Ich oute mich als Penner-Elternteil ;)


    Ich hab schon Interesse daran, dass mein Kleiner (jetzt fast 2) merkt, dass andere Kinder stärker sind und er sich nicht alles rausnehmen kann. Solange Mama immer eingreift ist das Signal an ihn "Der andere ist schwach und sobald Mama sich umdreht geht das Spielchen weiter"...

    "Je schlimmer seine Lage ist, desto besser zeigt sich der gute Mensch" Bertolt Brecht

  • Ui, da muss ich mich vermutlich schämen.


    Ja, tue das.

    Zitat


    Mein Kleiner war von Anfang an ein Wildfang und hat auch schon mit einem Jährchen die Finger nicht von den Schaufeln der 3 jährigen lassen können.
    Ich habe weder ihn davon abgehalten, noch die 3 jährigen vom Wehren abgehalten, solange sich das in Maßen abgespielt hat.
    Entsetzt hat mich eher, als die Oma eines 3 jährigen meinen 1jährigen mit Schmackes in die Sandgrube geschubst hat...


    Ich oute mich als Penner-Elternteil ;)


    Ich hab schon Interesse daran, dass mein Kleiner (jetzt fast 2) merkt, dass andere Kinder stärker sind und er sich nicht alles rausnehmen kann. Solange Mama immer eingreift ist das Signal an ihn "Der andere ist schwach und sobald Mama sich umdreht geht das Spielchen weiter"...


    Blöderweise gehören soziale Konventionen zu den Dingen die man von seiner Umgebung beigebracht bekommt, nicht wie das krabbeln, laufen zu dem sich jedes Kind selbst aufrafft. Sonst gäbe es nicht tausendfach kulturelle Unterschiede und Höflichkeitsregeln. Auch einem Kleinstkind kann man mit einem bestimmten Nein! und Hand festhalten vermitteln das bestimmte Dinge nicht okay sind. Die lernen das auch recht fix, jedenfalls leichter als ein 12-jähriger. Das hat nichts mit einmischen zu tun, sondern gehört zur Erziehung, hier: Das Eigentum anderer zu akzeptieren. In dem Sinne versemmelt dein Sohn also den Älteren den Spielspass (mit welchem Recht?) und im ungüngstigsten Fall schlägt es zurück, das nämlich keiner mit ihm spielen will.


    Schubsen wäre sicherlich auch zuviel, denn das Kind kann ja nichts dafür, wenn es ihm keiner vermittelt. Ich hätte dich aber schon gefragt, ob du als Mutter keine Lust hast das zu unterbinden. Meine Aufgabe ist das nämlich erst recht nicht.


    Wir hatten in der AWO-Gruppe der 2-jährigen aus so einen Held der schnellen Hand, der so ziemlich jedem Kind wenigstens einmal was vor den Kopf geschlagen hat. Muttern hat in der Zeit Schwätzchen gehalten, als wäre das die normalste Sache der Welt. Lustigerweise habe ich letztes Jahr einen der Väter aus der Gruppe im Schwimmkurs wieder getroffen, der in der Nähe der Familie wohnt. Und der hat gesagt, der Junge wäre noch immer zum Weglaufen. 1x hätten sie ihn aus Höflichkeit zum Geburtstag eingeladen, das würde sie nicht nochmal tun.
    Ich meine: Wann fängt man mit Erziehung an?


    Davon mal abgesehen, ist das keine Frage von "Laß das mal, der ist größer als du", denn im Umkehrschluss würde das bedeuten "Kannst ruhig, der ist kleiner als du". Sondern eine stinknormale gesellschaftlichen Konvention "Sowas macht man nicht", egal ob er kleiner, größer, reicher, ärmer, häßlicher oder schöner ist.
    Oder wenigstens die Hoffnung darauf, das andere sich genauso verhalten. Stirbt ja bekanntlich zuletzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Raanan ()

  • Naja, ich gehe davon aus, dass ein Kind erst ein Verständnis von Stärke und Schwäche haben sollte, bevor ich ihm irgendetwas aufzwinge...


    Vielleicht bin ich ja der absolute Öko oder sonstwas, aber bei der ein oder anderen Sache orientiere ich mich auch gerne am Tierreich, wo die Kleinen balgen dürfen und (meiner Ansicht nach) genau deshalb nicht übertreiben, weil sie ein gesundes Gespür für Grenzen bei Gleichaltrigen entwickeln.


    Wenn ich mich als Erwachsene in diese Balgereien einmische, zwinge ich meinem Kind eine nicht-kindgerechte Sichtweise auf und beraube ihn gewisser Erfahrungen, die (meiner Ansicht nach) grundlegend dafür sind, dass er inzwischen sehr gut versteht, dass Aua machen Aua macht und inzwischen in Sekundenschnelle das Ai machen folgt...


    Bei Formulierungen wie "Held der schnellen Hand" sehe ich eher sehr kritisch, wie jemand einem Kind, das kindliche Impulse (Zorn, Trotz, Messen wollen, grenzen testen) hat, diese als erwachsene Fehlleistungen betrachtet.


    Mein Kind darf Kind sein und an seiner Impulskontrolle und Frustrationstoleranz durch probieren selbst mitfeilen...

    "Je schlimmer seine Lage ist, desto besser zeigt sich der gute Mensch" Bertolt Brecht

    Einmal editiert, zuletzt von ännchen ()

  • gegen Balgen ist ja auch nichts einzuwenden, trotzdem kann ich doch gleichzeitig dem Kind vermitteln: nein, man darf anderen Kindern nicht einfach ihre Sachen wegnehmen. Das sind meiner Meinung nach 2 Paar Schuhe. Oder darf dein Kind zu Hause auch an alles dran, was da rumliegt? Meine 8 Monate alte Tochter nicht, und die weiß schon, was "nein" bedeutet: "Hand wegnehmen, Schnute ziehen, und hoffen, dass Mama wegguckt, damit ich doch dran komme... Mist, klappt nicht."


    Ausprobieren darf sie sich, aber in Grenzen. Ich will auch später kein Schlägerkind, wie mein Neffe eins war, weil da plötzlich von heute auf Morgen Grenzen aufgezeigt wurden von anderen Kindern und den Betreuerinnen in der Kita. Mama hat doch nie welche aufgezeigt und mich immer alleine machen lassen...

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Klar kriegt er Neins, und zwar nicht wenige und das war auch das erste Wort dass er konnte.


    Aber er bekommt mit seinen fast 2 Jährchen bestimmt keine "gesellschaftlichen Konventionen" Neins, die ich nicht für Entwicklungsunterstützend halte, nur weil ich die Meinung der Gesellschaft über alles stelle


    http://www.vaterfreuden.de/vat…p%C3%A4dagogisches-mittel


    Ich möchte keinen Sohn der funktioniert und nicht hinterfragt...


    Im übrigen habe ich sehr schnell beobachten können, dass mein Kleiner sich ebenbürtige Kameraden/innen aussucht und verblüffenderweise eher dazu neigt, "Schwächere" in Schutz zu nehmen und eher schüchteren einzubeziehen.


    Es geht um ein altersgerechtes "sich messen" und das will ich ihm nicht verbieten udn denke auch nicht, dass ich ein geeigneter Mess-Partner bin...

    "Je schlimmer seine Lage ist, desto besser zeigt sich der gute Mensch" Bertolt Brecht

  • Also wenn ein Kind von mir lernt, nicht einfach anderen Kindern Sachen weg zu nehmen oder sie zu schlagen kriege dich ein "funktionierendes" Kind, wenn ich da freien Lauf lasse eins, das hinterfragt?



    Irgendwie versteh ich diese Logik nicht.


    Zu Hause gilt: das ist meins - das ist deins, draußen nicht? Finde ich auch unlogisch und irgendwie inkonsequent.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • sich balgen dürfen udn anderen das eigentum wegnehmen sind in meinen augen zwei paar schuhe und hmm auch im tierreich wird erzogen und das nicht gerade zimperlich!
    wenn ein kind natürlich in die richtung gehen soll der stärke überlebt ist das dann nicht ganz falsch der weg. ist ja im tierreich auch so. der schwächere wird eben aussortiert und hat geringere überlebenschancen. da braucht man ellenbogen und geht gerne mal über leichen. obs dann irgendwann mal dem ansehen schadet? weil sowas niemand wirklich in seiner nähe haben will ?????

    mein hirn weigert sich ständig, so langsam zu denken, wie meine finger tippen können. meine finger sind so damit beschäftigt, sich zustreiten, wer als erstes auf die tasten darf, das die nicht mal merken wie sie den gedanken hinterherhinken

  • Naja, ich gehe davon aus, dass ein Kind erst ein Verständnis von Stärke und Schwäche haben sollte, bevor ich ihm irgendetwas aufzwinge...


    Vielleicht bin ich ja der absolute Öko oder sonstwas, aber bei der ein oder anderen Sache orientiere ich mich auch gerne am Tierreich, wo die Kleinen balgen dürfen und (meiner Ansicht nach) genau deshalb nicht übertreiben, weil sie ein gesundes Gespür für Grenzen bei Gleichaltrigen entwickeln.


    Das mit dem Tierreich ist eine etwas romantische Ansicht. Katzen-, Hundewelpen etc. die sich balgen, haben für gewöhnlich ein schützendes Fell und/oder langen nicht in dem Maße zu. Sie lassen auch schnell voneinander ab, wenn ein Geschwisterchen quiekt und im Gegensatz zu uns dient die Balgerei auch viel der Übung fürs spätere Leben. Eine Jäger-, und Sammlergesellschaft sind wir nunmal nicht mehr.
    Der wesentliche Unterschied: Man hat uns einen Daumen gegeben, mit dem man sehr schön Dinge festhalten kann und mit dem wir über unsere körperliche Fähigkeiten und Verletzungsmöglichkeiten hinauskommen. Eine Schaufel o.ä. kann schon ein schmerzhaftes Werkzeug sein.

    Zitat


    Wenn ich mich als Erwachsene in diese Balgereien einmische, zwinge ich meinem Kind eine nicht-kindgerechte Sichtweise auf und beraube ihn gewisser Erfahrungen, die (meiner Ansicht nach) grundlegend dafür sind, dass er inzwischen sehr gut versteht, dass Aua machen Aua macht und inzwischen in Sekundenschnelle das Ai machen folgt...


    Dazu muss er es nicht ständig ausprobieren. Ich meine, das Steckdosen nicht so der Hit sind, oder Autos immer gewinnen, wirst du ihm doch auch sagen, bevor er die Erfahrung konkret macht.

    Zitat


    Bei Formulierungen wie "Held der schnellen Hand" sehe ich eher sehr kritisch, wie jemand einem Kind, das kindliche Impulse (Zorn, Trotz, Messen wollen, grenzen testen) hat, diese als erwachsene Fehlleistungen betrachtet.

    Vielleicht wären sogar dir bei dem Kind ähnliche Worte eingefallen, wer weiß.

    Zitat


    Mein Kind darf Kind sein und an seiner Impulskontrolle und Frustrationstoleranz durch probieren selbst mitfeilen...


    Ohne dir zu nahe treten zu wollen: Diese Einstellung, das habe ich oben schon angedeutet, finde ich grenzwertig. Dein Kind muss sich mit anderen arrangieren, andere Kinder haben auch Rechte auf Entfaltung. Und wenn jeder ein gewisses Maß an Regeln kennt, klappt das ganz prima. Wenn nicht, wird das eine Kind sehr vermutlich über kurz oder lang ausgegrenzt, denn keiner läßt sich ständig nerven. Es kann nicht sein, das andere Kinder als Punchingball mißbraucht werden, bis dein Kind seine Frust-, und Impulskontrolle auf "natürlichen" Wege händeln kann. Man kann tun und lassen was man will, so lang man andere nicht dabei beeinträchtigt.
    Soviel habe ich jetzt mit einem inzwischen 8-jährigen mitnehmen dürfen: Es ist nicht er, mit dem nicht gespielt wird. Auch wenn ich ihn "kontrolliert" habe. Er läßt sich nichts vormachen, er läßt sich nichts wegnehmen, er nimmt nicht weg und behandelt andere wie er behandelt werden möchte. Da stehen eher die Schubser und Bestimmer und Böse-Worte-Sager aus der Peer-Group und heulen, weil sie nicht wissen was sie fortwährend falsch machen. Die können einem nur leid tun. Klar, steht er manchmal wie ein Ochs vorm Berg, und kann gewisse Niederträchtigkeiten nicht fassen. Aber schlußendlich behält er (und Kinder seines Naturells) dann doch die Oberhand.


    Und wegen Regeln und Verbote: Mein Sohn hatte genau 3 in dem Alter, andere nicht zu piesacken gehörte dazu. Das wiesoweshalbwarum läßt sich übrigens auch sehr einfach erklären.


    jea
    Das wir noch immer eine Hackordnung haben ist klar. Aber für gewöhnlich mißt sich an Verstand, finanziellen Mitteln und den richtigen Kontakten wo man landet. Ich weiß nicht ob Schäufelchen wegnehmen dafür übt, das Verhalten seiner Mitmenschen einschätzen zu können, wohl eher :-). Sachen zu hinterfragen, ist übrigens auch eher was für ältere Kinder.

    2 Mal editiert, zuletzt von Raanan ()

  • Ich müsste meinem Kind ja bei dieser Argumentation einen "Verletzungswillen" unterstellen mit seinen 23 Monaten.


    Ich war während der Elternzeit bei einer entwicklungspsychologischen Beratung.
    Die Empfehlung:
    Die ersten 3 Jahre lieber die Dinge, an die Kiddie nicht ran soll außer Sichtweite bringen, statt Verbote.
    Und dann durfte ich auch einmal komplett durch den Raum krabbeln um die Sichtweise eines Kleinkindes nachzuvollziehen.
    Konflikte erstmal selber regeln lassen.


    Klar braucht das Kind einen abgesteckten Rahmen. Aber der sollte sich nicht an gesellschaftlichen Konventionen orientieren, sondern daran, was ein Kind überfordern würde oder nicht.


    Ich trete hier nicht dafür ein, dass mein Kind andere verprügeln darf oder umgekehrt.
    Ich behaupte eher, dass ein Kind das weniger tut, wenn es eigene Grenzen-Erfahrungen mit Gleichaltrigen machen darf.


    Hier wird dem Kind ja eine Motivation unterstellt, die es in dem Alter in meinen Augen garnicht gibt


    Ich hab eher den Eindruck, dass ich totalitäre Autorität wittere und der ein oder andere antiautoriäre Verwahrlosung...


    Die Wahrheit liegt wohl in einer Grauzone ;)

    "Je schlimmer seine Lage ist, desto besser zeigt sich der gute Mensch" Bertolt Brecht

  • Die ersten 3 Jahre lieber die Dinge, an die Kiddie nicht ran soll außer Sichtweite bringen, statt Verbote.


    Das geht aber nunmal nicht immer. (Meine Brille z.B. kann ich schlecht weglegen, dann seh ich nichts mehr). Und da muß mein Kind klar wissen: NEIN, da darfst du nicht dran. Ich renn auch bestimmt nicht barfuß durch die Gegend, damit mein Kind nicht an meinen Schuhen rumsabbert. Und das Spielzeug anderer Kinder kann ich auch nicht außer Sichtweite bringen.



    Hier wird dem Kind ja eine Motivation unterstellt, die es in dem Alter in meinen Augen garnicht gibt


    Das ist quatsch, hier wird keine Motivation unterstellt. Das das Kind noch nicht weiß, dass es einem anderen Kind gerade etwas wegnimmt ist klar, genau deswegen muß ich es ihm ja beibringen.


    Ich hab eher den Eindruck, dass ich totalitäre Autorität wittere


    Nö, aber Grenzen. Mein Kind ist kein Hundewelpe (dem die Hundemama übrigens auch Grenzen aufzeigt), sondern ein Mensch. Und Grenzen gelten nicht nur zu Hause, sondern auch (und gerade) anderen Kindern gegenüber.

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Sorry, aber ich kann nicht sehen, wie ich Kindern ein gesundes Selbstvertrauen beibringe, dass ja dann dazu führt, dass sie sich nicht ständig durch prügeln, rumkaspern o.ä. beweisen müssen, wenn ich ihnen von Anfang an signalisiere: Ich trau dir nix zu, den anderen nix zu, Mama regelt, lenkt und bestimmt...


    Und zwar nicht danach, was dir gut tut und dich stärkt und fördert, sondern danach, wie der Kapitalismus funktionieren soll und was eine Gesellschaft vorgibt, die aktuell insbesondere mit Werten sehr dynamisch umgeht...


    Ich habe mich ja nicht grundsätzlich gegen Verbote ausgesprochen, klar muss das manchmal sein.
    Aber eine inflationäre Nutzung von Verboten um sich selbst den Alltag zu erleichtern, aber das Kind in seinem Erfahrungshorizont einschränken, halte ich für fragwürdig.
    Ich steh eben auf kindgerechte udn nicht auf mamagerechte Erziehung...

    "Je schlimmer seine Lage ist, desto besser zeigt sich der gute Mensch" Bertolt Brecht

  • also wenn ich dem Kind Grenzen aufzeige, die ich für wichtig halte, z.B. : "man darf anderen Kindern nicht das Spielzeug wegnehmen", dann werf ich inflationär mit Verboten um mich?


    Mhm.. jetzt trifft dein Kind auf Kinder, die gelernt haben: man darf andere Kinder nicht schlagen. Dein Kind nimmt also munter allen alles weg, die trauen sich nicht, sich zu wehren ( vor allem dann noch ältere Kinder). Was genau lernt dein Kind dann? Alles gehört mir, und die anderen dürfen mir nichts tun. Ich bin mir sicher: damit wird es dann im KiGa das beliebteste Kind überhaupt :daumen


    Mein Neffe ist wie von dir geschildert "aufgewachsen", wenn auch da eher aus Faulheit seitens meiner Schwägerin. Verbote kannte das Kind nicht, "mein" und "dein" auch nicht. Was glaubst du, was der im Kindergarten "Spaß" hatte. Heute kommt seine Mutter nicht mehr mit ihm klar, und greift dann selbst zu Schlägen. Jetzt so in der Grundschule wirds langsam wirklich gut (1. Klasse), jetzt lebt er aber auch seit über einem Jahr bei seinem Vater. Und der kennt Grenzen.


    Gegen kabbeleien, rumkaspern o.ä. sagt ja niemand was, natürlich dürfen Kinder toben und balgen. Aber ich kann doch nicht dem 3 jährigen Nachbarskind die Erziehung meines Kindes überlassen punkto: Mein Spielzeug, dein Spielzeug

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • wie soll ein kind die welt verstehen wenn keiner da ist der sie ihm erklärt?
    ich glaube nicht das andere kinder dazu benutzt werden sollten damit mein kind seine eigenen regeln udn grenzen austesten kann.
    dieses udn das ist in meinen augen auch die richtige adresse testen sie an ihren eltern mit den täglichen kleinen trotzphasen udn co.
    klar fallen natürlich weg wenn ich es mir als eltern bequem mache und lieber alles auser sichtweite stelle.

    ob das so gut ist fürs kind hmmm ich denke da hat jeder seine sichtweise.


    erfahrungen udn die zeit hat mir gezeigt meine nichtetage jünger als meine 18 jährige war immer die sorte ala das kind muss seine grenzen testen udn och das sollen sie unter sich ausmachen. die müssen lernen
    meine ehr die welche sich schon mit 1,5 jahren versuchten mit worten zu wehren udn den anderen in grund und boden quatschen. logisch die komplett überfordert reagierte mit übelsten attacken. gab die ein oder andere blutende wunde bei meiner.
    ach was stell ich mich auch an kann ja mal passieren gelle?


    die entwicklung die ich für meine nichte damals schon erahnte tratt ein. leider mir tut sie eigendlich leid. nicht nur gleichaltrige wenden sich von ihr ab

    mein hirn weigert sich ständig, so langsam zu denken, wie meine finger tippen können. meine finger sind so damit beschäftigt, sich zustreiten, wer als erstes auf die tasten darf, das die nicht mal merken wie sie den gedanken hinterherhinken