Hallo liebe Forenmitglieder,
meine Frage steht ja eigentlich schon oben. Ich nerve Euch wieder einmal mit meiner ewig gleichen Leier, aber ich dreh mich irgendwie im Kreis und komm nicht raus.
Ich bin so unglücklich, ich habe teilweise eine entsetzliche Wut in mir, auf mich, meine Unfähigkeit, einmal auf mich zu schauen, ohne sofort ein schlechtes Gewissen zu haben, auf mein Leben, das mir im Moment überhaupt nicht mehr gefällt, auf meine Unfähigkeit, etwas daran zu ändern, auf alle, die mich so ausnutzen und auf mich selbst, weil ich das zulasse, unglücklich bin und es aber nicht ändern kann.
Heute Nacht habe ich geträumt. Ich wollte mein Leben "in die Hand nehmen", aber plötzlich hatte ich keine Hände mehr. Sie haben sich einfach aufgelöst. Das war so schrecklich.
Ich möchte so viel ändern, kann so vieles nicht mehr ertragen und schaffe es nicht. Ich kann einfach niemanden enttäuschen, ich kann niemandem weh tun, ein Versprechen brechen. Die Menschen (die mir so wenig gut tun) können sich 1000%ig auf mich verlassen, weil ich mein Wort nicht brechen kann, selbst dann nicht, wenn die Ausgangssituation eine ganz andere war, und sich die Lage mittlerweile so unterträglich verändert hat. Ich kann einfach niemandem sagen "Ich mag nicht, wenn Du so bist... Ich halte das so mit Dir nicht aus... Ich habe mich getäuscht..."
Wie lernt man, es zu ertragen, dass andere enttäuscht werden, durch das eigene Tun? Dass es dazugehört, wenn man sich selber treu bleiben möchte? Und überhaupt? Wie lernt man, sich selber zu finden, wenn man "Selbst" noch nie war? Wenn man immer nur durch und für andere existiert hat, und nie gelernt hat, eigene Interessen durchzusetzen und im Zweifelsfalle eben auch mal ein Wort zu brechen?
Diejenigen, die meine Situation kennen, wissen bestimmt, was ich meine. Es geht nicht um meine Kinder oder so, wobei die nur davon profitieren würden, aber selbst darin bin ich mir nicht sicher und habe Angst, sie zu verletzen und ihnen wieder ein Stück Geborgenheit zu nehmen, und ich habe Angst, dass sie mich einmal furchtbar hassen werden. Für meine Schwäche oder im anderen Fall für meine Stärke.
Wie sage ich meinem Hausarzt, dass ich der Meinung bin, dass ich psychologische Hilfe brauche, bevor es zu spät ist, ohne ihm mein ganzes Leid vortragen zu müssen? Und wie lerne ich, was ich lernen muss, um in einer Welt die aus Wünschen, Anforderungen und Gefühlen anderer besteht, mich durchzusetzen, ohne immer das Gefühl zu haben, versagt, verletzt zu haben?
Ich muss mir professionelle Unterstützung holen, aber ein Psychologe wird mein Leben nicht in die Hand nehmen. Das muss ich selber tun. Aber ich werde das nie schaffen. Ich warte immer, dass irgendetwas von außen passiert, damit ich nicht "Schuld" sein muss. Und nebenbei tun mir die Menschen dann auch noch so unendlich leid, weil ich immer denke, "Er/Sie ist halt so... hat dieses oder jenes Problem... ist im Grunde ein liebenswerter Mensch..." Aber letzten Endes bekomme ich die Schuld zugewiesen, nehme diese auf mich und gelobe, mich zu bessern. Und nehme wieder hin, was mich so maßlos stört und mich so unendlich in meinem Leben behindert.
Vielleicht bin ich auch nur ein "Monk" (versteht ihr, was ich damit meine?) und dadurch eine Zumutung und Belastung für meine Umwelt. Vielleicht bin ich kleinlich. Vielleicht bin ich geizig oder egoistisch oder alles zusammen. Wer kann mir das sagen? Kann ein Psychologe mir sagen, ob ich MICH ändern muss oder ob ich ETWAS ändern muss um glücklich zu sein?
Ich will, dass das aufhört. Ich weiß, ich muss. Aber ich kann nicht. :heul