Beziehung zu einem/r Witwe/r

  • Nein, es geht diesmal nicht um mich ;)


    Ein Freund von mir hat im April seine Frau bei einem Unfall verloren und möchte nun durchs Inet eine neue kennenlernen.
    Da kam mir die Frage, ob das geht, kann er das alles schon verarbeitet haben?
    Einer meiner Onkel hatte ein Jahr nach dem Tod der Frau wieder eine feste Beziehung, der andere ist noch heute solo, weil er gar keine neue mehr will.


    Mir steht es nicht zu, zu urteilen, aber mich interessiert: Habt Ihr Erfahrung mit neuen (potentiellen) Partnern, die Witwe/r sind?
    Können sie loslassen, suchen sie das, was sie verloren haben wieder, wie schnell nach dem Tod waren sie bereit, sich wieder zu binden?


    Oder ist es genauso wie bei allen anderen, die schon eine/mehrere Beziehung/en hinter sich haben, auch. Die einen verarbeiten schneller, die anderen brauchen mehr Zeit?


    LG Bri

  • Hallo Bri,


    ich denke das hängt auch ganz stark davon ab wie man den Partner verloren hat. Nach langer Krankheit kann man sich darauf vorbereiten und evtl den Segen des Partnes bekommen wieder glücklich zu werden.
    Tod nach einem Unfall find ich sehr hart, ich denke da steht man lange unter Schock...

  • Also, als meine Mutter meinen Stiefvater kennenlernte, war er grad mal 1Jahr verwitwet. Wobei das mit seiner Frau absehbar war(Krebs).
    Ich hatte auch erst meine Bedenken,ob das gut geht, aber er ist das Beste, was meiner Mutter passieren konnte!!

  • Ich hatte mal einen verwitweten Partner. Ging eine ganze Weile gut. Unsere Kinder verstanden sich recht gut, obwohl die beiden 6 Jahre trennten und ich eine Tochter und er einen Sohn hatte. Meine war damals vier und hat gesagt, dass sie das einzige Mädchen der Welt ist, das einen großen Bruder bekommt :love Ja, die beiden waren super zusammen....


    Aber als wir dann zu ihm gezogen sind, sollte ich zu einer Kopie mutieren. Ging ganz schleichend, ich hab`s fast gar nicht gemerkt. Als es mir dann aber richtig klar wurde, habe ich die Notbremse gezogen und mir eine Wohnung gesucht. Zu dem "großen Bruder" meiner Tochter habe ich noch ein gutes Verhältnis. Er ist jetzt 22 J. Und kann mittlerweile verstehen, dass ich gegangen bin. Irgendwie bin ich doch immernoch seine Ersatzmama...


    Liebe Bri, das war mein verwitweten Erlebnis. Es ist sicher nicht representativ


    Schönes Wochenende

    Zitat


    Das erste Glück eines Kindes ist das Bewusstsein, geliebt zu werden.
    Johannes Bosco

  • Huhu Bri, :winken:


    komme gerade aus dem Urlaub zurück ;)


    Wir hatten im Familienkreis auch schon zwei Fälle, in denen der Partner nach langjähriger Ehe verstorben ist (ein Onkel und eine Tante von mir). Mein Onkel hatte nach relativ kurzer Zeit (ca. 8 Monate) wieder eine "Freundin", wobei man da nicht von einer festen Partnerschaft reden kann. Meine Tante hat deutlich länger gebraucht und hatte erst nach drei Jahren wieder jemanden, mit dem sie zwischenzeitlich aber zusammen wohnt und sogar verlobt ist (und das mit Mitte 60) ! :D


    Ich denke also genau wie meine Vorredner, daß es individuell sehr unterschiedlich ist.


    Generell glaube ich, daß Männer schneller eine neue Patnerschaft eingehen wollen. Ob sie dazu "bereit" sind ist dabei eine ganz andere Frage. :kopf aber da sind die Menschen einfach verschieden - einige können sich schneller "lösen" als andere !


    Und einen neuen Partner zu haben heißt ja nicht, daß man den verstorbenen Partner nicht mehr liebt, oder vergißt. Man möchte eben einfach nur nicht mehr alleine sein.


    Ich denke, daß Männer schlechter mit der Einsamkeit klar kommen und sich manche daher möglichst schnell wieder binden wollen, nur um nicht alleine zu sein (au weia, hoffentlich kriege ich jetzt keine Haue von den männlichen AEen) :(


    Schöne Grüße :strahlen


    Susilein

    Schlägt Dir die Hoffnung fehl, nie fehle Dir das HOFFEN !
    Ein Tor ist zu getan, doch TAUSEND sind noch offen !


    Friedrich Rückert

  • Als mein Onkel mit 36 Jahren an Dickdarmkrebs verstarb :flenn:( gab es bei meiner Tante und uns eine langelangelange Zeit der Trauer.


    Das ist nun 6 Jahre her und meine Tante hat&will immernoch keinen anderen. Sie lernt hier und da mal jemanden kennen aber so wirklich binden tut sie sich nicht. Genau wissen warum tue ich nicht aber ich denke viell das es bei ihr das Gewissen ist meinen Grosseltern gegenüber,seinen Geschwistern (u.A meine Mutter) und die beiden Kinder die sie mit meinem Onkel zusammen hat obwohl die mittlerweile *aus dem Haus sind* und wir alle sicher nichts dagegen hätten.


    Dsa Leben muss irgendwann weitergehen.

  • Eine Studienkollegin hat einen Witwer mit drei Kindern geheiratet, da war dessen Frau noch kein Jahr tot. Die Frau hat eine harmlose OP nicht überlebt und der Mann hat wenige Monate später schon eine Bekanntschaftsanzeige in die Zeitung gesetzt.


    Als ich davon gehört habe, war ich irgendwo zwischen "mutig" ... "der hat seine Frau aber schnell verschafft" und "Mensch pass auf, der braucht Dich nur als Hausfrau".


    Bei der Hochzeit wurde ich eines Besseren belehrt. Die Eltern der verstorbenen Frau waren anwesend und die Frau selbst "irgendwie" auch. Voller Respekt war sie Teil der Hochzeitsfeierlichkeiten und wurde auch in den folgenden Jahren nie totgeschwiegen, aber auch nicht verherrlicht.

  • Hallo Bri,


    ich selbst bin und war nie in vergleichbarer Situation.
    Meine Tante verlor ihren Mann 1 Jahr nach der Hochzeit an Krebs. Das war vor über 30 Jahren. Sie ist bis heute allein.


    Aber was ich eigentlich schreiben wollte, da es mir beim Lesen Deines Posts in den Sinn kam ist ein Buch, von dem ich neulich im Rahmen des "Nachtcafe" gehört habe.
    Die Autorin war zu Gast in der Sendung. Sie hat ihren Mann und ihre 2 Kinder bei einem Autounfall verloren und war bereits ein halbes Jahr nach diesem schrecklichen Ereignis wieder "verliebt".


    Diese Frau hat mir während dieses kurzen Auftritts sehr imponiert und ich werde das Buch noch lesen - es heisst "4 Minus 3".


    Grüße,
    Fio

  • Die Autorin war zu Gast in der Sendung. Sie hat ihren Mann und ihre 2 Kinder bei einem Autounfall verloren und war bereits ein halbes Jahr nach diesem schrecklichen Ereignis wieder "verliebt".


    Diese Frau hat mir während dieses kurzen Auftritts sehr imponiert und ich werde das Buch noch lesen - es heisst "4 Minus 3".


    Ich habe die Sendung auch gesehen.


    Es ist beeindruckend, wie positiv die Frau im Leben steht.


    Mir wird - wenn ich von so einem schweren Schicksal höre - bewußt, wie klein meine "Aufreger/Probleme" wirklich sind.

    Engel sind auch nur Geflügel .... :strahlen

  • also mein freund und papa meines kleinsten (5)hat sich 17.9.07 500m von mir vor den zug geworfen
    wollten anfang 2008 heiraten
    ich habe ein jahr danach einen neuen kennengelernt ging aber schief weil er ein trinker war


    sagen wir mal so man vergleicht ohne das man es will


    aber ich würde es ihm nie sagen denn jeder ist anders ,das muß ich lernen




    mein problem ist eigendlich das die männer denken die können hier die sau rauslassen
    sagen ich suche einen nur wegen geld und dem haus
    gebe zu das hier viel gemacht werden muß was mein geliebter nicht mehr zuende führen konnte aber ich habe in der zeit gelernt vieles allein zu machen
    habe soweit ja auch alles was einer braucht
    die männer die ich hatte bis jetzt waren trinker , frauenhasser , welche die sich an meine kinder vergreifen wollten oder nur sex und eine putze gesuchen
    es ist sehr schwer einen neuen zu finden wenn man 3 kinder hat und ein haus
    glaube auch schon nicht mehr dran er muß ja auch viel aufgeben und wer macht das schon

  • Ich denke, daß Männer schlechter mit der Einsamkeit klar kommen und sich manche daher möglichst schnell wieder binden wollen, nur um nicht alleine zu sein (au weia, hoffentlich kriege ich jetzt keine Haue von den männlichen AEen) :(
    Susilein


    Ja das denke ich auch das "wir" Männer mit sowas schwerer klar kommen.


    Ich hab mich November 09 nach über acht Jahren von meiner Freundin getrennt und muss sagen das obwohl ich den Weg selbst gewählt habe, sehr schlecht mit der Einsamkeit klar komme. Auf der anderen Seite bin ich aber trotzdem nicht bereit für etwas neues. Schon komisch :hae:


    lg


    J B

    Niemand ist alleinerziehend!
    Da gibts ja noch Onkel´s, Tanten, Großeltern usw.
    die unbedingt miterziehn wollen


    :radab

  • Ja das denke ich auch das "wir" Männer mit sowas schwerer klar kommen.


    Ich hab mich November 09 nach über acht Jahren von meiner Freundin getrennt und muss sagen das obwohl ich den Weg selbst gewählt habe, sehr schlecht mit der Einsamkeit klar komme. Auf der anderen Seite bin ich aber trotzdem nicht bereit für etwas neues. Schon komisch :hae:


    Ist da wirklich der Grund. Unser KV hatte sich von mir nach fast 6,5 Jahren Beziehung getrennt und ich frage mich teilweise bist heut, wie er sich so schnell auf eine neue Beziehung einlassen konnte.

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Ist da wirklich der Grund. Unser KV hatte sich von mir nach fast 6,5 Jahren Beziehung getrennt und ich frage mich teilweise bist heut, wie er sich so schnell auf eine neue Beziehung einlassen konnte.


    Naja, kann ich nicht sagen ich kenn ihn ja nicht. Möglich wärs.
    Also ich kanns oder ich wills noch nicht. Ein anderer kanns vieleicht schon.


    lg


    J B

    Niemand ist alleinerziehend!
    Da gibts ja noch Onkel´s, Tanten, Großeltern usw.
    die unbedingt miterziehn wollen


    :radab

  • Also meine Mutter ist seit 2,5 Jahren Witwe, und nach ihren Aussagen wird sie bis zum Ende allein bleiben. Sie will keinen mehr, weil keiner meinen Papa auch nur annährend ersetzen könnte. Sie kann sich nicht vorstellen für einen anderen Mann Socken zu waschen, ihn zu pflegen noch ihr Bett zu teilen !
    Ich denke es kommt immer darauf an, wie wahr die Ehe, wie lang und wie alt ist man überhaupt. Viele Faktoren spielen da eine Rolle !

    ♥♫ Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ ♫♥
    ☜❤☞ i still haven´t found what i´m looking for ☜❤☞
    LG Jennylee

  • Ich hab mich November 09 nach über acht Jahren von meiner Freundin getrennt und muss sagen das obwohl ich den Weg selbst gewählt habe, sehr schlecht mit der Einsamkeit klar komme. Auf der anderen Seite bin ich aber trotzdem nicht bereit für etwas neues. Schon komisch


    widerspruch insich.....geht mir aber genauso und kann es nicht erklaren


    zurück zum thema
    Ich habe eine freundin die hat nach langer schwerer krankheit ihren mann verloren, hatten übrigens 4 kinder die beiden....sie hatte sehr lange zeit sich damit auseinanderzusetzen das er stirbt und als es denn soweit war, war es für ihn eine erlösung und für meine freundin ist eine sehr schwere zeit zuende gegangen sie waren beide mitte 30.
    1,5 jahre später hatte sie einen neuen festen freund , knapp 40 würde ich sagen keine kinder, sie sind nun 2 jahre etwa zusammen und bekommen noch ein gemeinsames kind. :D
    sie hat sich mit dem sterben und tod ihres mannes auseinandergesetzt auch zusammen mit ihm und konnte von daher hinterher gut abschließen.....

  • ich antworte mal als " witwe "


    mein freund und auch der KV verunglückte 2006 kurz vor weihnachten tödlich....unser sohn war gerade mal 1 jahr alt...



    diesen schicksalsschlag zu verarbeiten, war nicht einfach....immer und immer wieder kommt das geschehene und die dazugehörende trauer hoch...


    ...auch heute noch...zwar nicht mehr so häufig und auch nicht mehr so intensiv...



    und die trauer wird bleiben....dass weiss ich...weil mein verstorbener freund immer ein teil unseres lebens bleiben wird...schon alleine durch und für


    unseren sohn...



    seit september letzten jahres habe ich wieder einen neuen partner :platz und ich geniesse es, wieder lieben zu dürfen und geliebt zu werden


    ...ich denke alles braucht seine zeit...auch die bereitschaft für eine neue liebe und beziehung...

    Das Leben ist wie ein Spiegel.
    Lächelt man hinein, lächelt es zurück.




  • Es ist wie milka08 es schreibt, man kann nicht pauschal sagen, nach 1, 2 oder wieviel Jahren auch immer ist alles wieder gut.


    Es gibt immer wieder Augenblicke, besondere Tage, gewisse Situationen wo es noch immer ganz schlimm weh tut, Tage an denen man den verstorbenen Partner tierisch vermisst.
    Ich bin seit ziemlich genau 2 Jahren Witwer und mache im Augenblick auch wieder so eine Phase durch wo aus bestimmten Gründen und auch wegen des immer näher rückenden Todestag einiges wieder hoch kommt. :flenn


    Die Trauer wird anders, aber sie ist immer noch da und ich denke sie wird auf einer gewissen Ebene auch ewig bleiben.... :heul


    Gruß


    der Frosch

  • Kermit, das wusste ich nicht, dass tut mir leid.


    Ihr anderen danke für Eure Antworten!


    Betreffender Mann ist übrigens immer noch alleine, obwohl er ja wieder eine Beziehung wollte.