Meine Familie steht nicht hinter mir...

  • Ein sehr trauriges Hallo in die Runde.


    Bin gerade am Boden zerstört und :flenn (der Kleine hält gerade seinen Mittagsschlaf und muss mich zum Glück so nicht sehen).


    Mittlerweile hat sich meine ganze Familie von mir abgewendet.


    Ich habe ja schon berichtet, dass meine Schwester Alkoholikerin ist und ich immer wieder "einspringen" muss, wenn es ihr schlecht geht.


    Vor 10 Tagen rief sie mich mitten in der Nacht an - sie wäre gerade dabei sich umzubringen.


    Ich habe natürlich alles unternommen, um sie davon abzubringen.


    Da ich das ganze hin und her mit ihr nicht mehr ertragen konnte, habe ich ihr gesagt, dass ich eine Auszeit brauche.


    Das hat ihr dann wohl so missfallen, dass sie (wie es scheit) die letzten 10 Tagen nur damit beschäftigt war, Intrigen gegen mich zu spinnen.


    Habe ich schon erwähnt, dass meine Schwester die größte Intrigantin aller Zeit ist?


    Auf jeden Fall glauben jetzt alle ihr, was für ein mieses Miststück ich bin.


    Habe versucht das zu klären - alle legen auf mit dem Kommentar, ich "wüsste schon selber, warum" und "wie dreist kann man denn sein, bei denen noch anzurufen".


    Keine Ahnung, was sie da alles zusammengesponnen hat.


    Dann kommt noch dazu, dass sie meine geheime Tel.Nr. (ich stehe unter Gewaltschutz und habe mir extra eine neue geben lassen) an alle weiter gegeben hat.


    Darunter auch an meinen gewalttätigen Noch-Ehemann.


    Und ich habe mich schon gewundert, wieso so viele anonyme Anrufe (mit sofortigem Auflegen) kommen.


    So, jetzt geht es mir immer nocht nicht besser, aber wenigstens habe ich das niedergeschrieben.


    Ich fühle mich so allein.



    Meine beste Freundin kann ich z.Z. auch nicht "in Anspruch" nehmen, da ihr Vater verstorben ist - sie hat selbst genug zu ertragen.


    Ausserdem wohnt sie auch noch so weit entfernt.




    LG


    Maja

  • Dann kommt noch dazu, dass sie meine geheime Tel.Nr. (ich stehe unter Gewaltschutz und habe mir extra eine neue geben lassen) an alle weiter gegeben hat.


    Darunter auch an meinen gewalttätigen Noch-Ehemann.


    Und ich habe mich schon gewundert, wieso so viele anonyme Anrufe (mit sofortigem Auflegen) kommen.


    - Wechsle die Nummer
    - gib ihr die neue Nummer nicht


    ..... dann kann sie das nächste Mal jemand anderen suchen zum nächtlichen "ich-bring-mich-um"-Spielen.



    Wolltest Du nicht sowieso umziehen?


    Es wird Zeit... :pfeif

  • Ohoh... heftig.... :troest


    Zu Deiner Schwester sag ich grad mal gar nix, aber ohne sie bist Du definitiv besser dran.


    Hab grad mal geguckt, woher Du so kommst, aber das ist leider fünf Stunden weg von mir, sonst hätte ich gesagt, pack Deinen Sohn ein und komm ein paar Tage zu mir. Ich hab Platz im Haus und bin ja selbst auch noch in Elternzeit.


    Mehr als Dir ein Plätzle anbieten um zur Ruhe zu kommen, Dich zu sortieren, kann ich grad leider nicht für Dich tun :(

  • So einfach ist das nicht mit dem Umziehen.


    Die meisten Vermieter (der Wohnungen, die mir passen) lehnen AE mit Kleinkind einfach ab bzw. sagen, ich solle wiederkommen, wenn ich arbeite. (Bin ja noch in Elternzeit.)


    Und auf dem Wohnungsmarkt sieht es sowieso nicht rosig aus.


    Ausserdem: Ob umgezogen oder nicht - die Familie kann man ja nicht austauschen.


    Wegen meinem Krümel habe ich ja sowieso schon so vieles hingenommen.


    Ich dachte, der Kleine braucht als Bezugspersonen auch Omas, Opas, Tante...

  • Liebe Wirzwei,


    du machst das schon richtig, lass dich bitte nicht beirren.


    So wie ich es sehe, brichst du aus deiner Rolle innerhalb der Familie aus. Dadurch kommt das ganze dysfunktionale "Gefüge" ins Wanken, das wollen alle anderen aber nicht. Deshalb wirst du jetzt abgestraft.


    Ich schicke dir ganz viel Kraft! :troest:troest


    maschenka

  • @ Grünschnabel:


    Habe ich schon mal gemacht - den Einsatz musste ich aus eigener Tasche bezahlen, denn, als der Rettungsdienst da war, hat meine Schwester (samt Familie) heile Welt vorgespielt und mich als psychisch labil hingestellt. Am Ende wollten sie schon fast mich mitnehmen....



    @ TiMiDa:


    Vielen lieben Dank für dein Angebot - ist mir aber doch etwas zu weit.

  • ich kann mich maschenka nur anschließen...


    derjenige , der die wahrheit ausspricht , wer nicht ins schema zu passen scheint , bekommt oft die ablehnung zu spüren ..


    "weil nicht sein kann , was nicht sein darf"


    ich wünsche dir kraft und mut deinen weg weiter zu gehen


    alles liebe
    rübli

    2 Mal editiert, zuletzt von rübli1211 ()

  • Ein Symptom der Alkoholabhängigkeit ist es, dass der Abhängige versucht, andere für seine Misere Verantwortlich zu machen und sie durch Vermittlung von Schuldgefühlen in seine eigene Abhängigkeit zu ziehen.
    Dies sollte man mit allen Mitteln verhindern, da sonst die Gefahr besteht, selbst zu erkranken (psychisch).
    So hart es auch sein mag, trenne dich emotional von deiner Schwester (bzw. dem, was die Sucht aus ihr gemacht hat). Du kannst ihr in dieser Situation nicht helfen, jeder versuch ist zum Scheitern verurteilt.
    Ich weiß, das sind sehr harte Worte, aber ich musste etwas ähnliches (unter etwas anderen Vorzeichen) in meiner eigenen Familie erleben. Endlose "Hilfsversuche", Selbstvorwürfe, "Abwiegelung und Schutz des Abhängigen gegenüber der Umwelt bis hin zum totalen phychsischen und psychischen Zusammenbruch.
    Btw. diese "Selbstmordspielchen sind nur zu gut bekannt, Sie sind in der Regel KEIN Hilferuf, wie oft gesagt wird, sondern, eine weitere Spielart des Abhängigen um sein Umfeld in die Koabhängigkeit zu ziehen.


    Gruß
    Monoko

    Pánta chorei kaì oudèn méne - „Alles bewegt sich fort und nichts bleibt.“ (Platon)

    2 Mal editiert, zuletzt von Monoko ()

  • Ich dachte, der Kleine braucht als Bezugspersonen auch Omas, Opas, Tante...


    Es ist natürlich toll, wenn das Kind in der Familie "groß" wird, aber in erster Linie braucht Dein Kind eine glückliche Mutter (im Sinne von zufrieden und weitesgehend unbelastet)!

    Engel sind auch nur Geflügel .... :strahlen

  • Das ist eine ganz schwierige Situation, in der du da bist.


    Coabhängigkeit im ganzen System spielt da die entscheidende Rolle. Aus dem was du schreibst, vermute ich, dass deine (suchtkranke) Schwester alles unter Kontrolle hat.


    Klar kriegst du Prügel, wenn du da nicht mehr mitspielst.


    Bist du in Begleitung? Das halte ich für ganz ganz wichtig. Alleine kommst du da nicht weg.




    Du wirst, geschlossen aus dem was du geschrieben hast, nicht umhin kommen, dich von deiner Familie erstmal komplett zu trennen.


    Klarer Schnitt. Keine Kompromisse, nix. Weg, raus aus diesem System. Und dann selber in einer Therapie lernen, wie man diese Strukturen vermeidet, wie man in solche Gefüge nicht mehr reinrutscht.


    Vielleicht ist dann nach langer Zeit wieder ein vorsichtiger Kontakt möglich.




    Dein Kind wird davon profitieren. Denn im Moment lernt er ja auch das kranke Familiensystem mit all seinen Mechanismen und Verhaltensmustern kennen, nimmt diese an!


    Kranke Muster, wie du oft genug erlebst. Das kann nicht im Sinne des Kindes sein.


    Du wirst mit Sicherheit wieder Menschen finden, die dir nahe stehen, aber welche, die dir gut tun.


    Blutsbande sind nicht Schicksal!!!


    Wenn du den ganzen Schmerz nicht mehr willst, wenn du deine Energie für dich und dein Kind nutzen möchtest, muss du weg dort. Und du wirst etwas finden. Ganz sicher. Aktivier Kontakte, z.B. auch hier im Forum.


    Mach das alles ohne irgendwem aus deinem Umfeld irgendwas zu sagen. Damit vermeidest du, dass du auffliegst. Und am Tag X bist du einfach weg. Dann kann deine Schwester (die Krankheit!!!) erschrecken und manipulieren wen sie will.


    Als erstes hol dir eine neue Tel. - Nummer, die du deiner Familie und deren Umfeld nicht mitteilst.


    Nachts stellst du das Telefon auf stumm. DU und das Kind braucht EUREN Schlaf.




    Es ist unendlich hart, wenn man vor so einer Situation steht, wenn man solche Entscheidungen treffen muss. Aber manchmal muss man zu so einem Befreiungsschlag ausholen, damit man weiterleben kann. Besonders, wenn Kinder mit eine Rolle spielen.




    LG Loewenherz

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

    Einmal editiert, zuletzt von Loewenherz ()

  • @ Grünschnabel:


    Habe ich schon mal gemacht - den Einsatz musste ich aus eigener Tasche bezahlen, denn, als der Rettungsdienst da war, hat meine Schwester (samt Familie) heile Welt vorgespielt und mich als psychisch labil hingestellt. Am Ende wollten sie schon fast mich mitnehmen....


    Und dann redest Du noch mit denen?????


    So eine Familie (!!) braucht das Kind sicher nicht.

  • neue nummer,keinem geben von dem clan und dann kann dich auch keiner nachts anrufen,um mal eben schnell "ich bring mich jetzt um in den hörer zu hauchen" und um dich dann letztendlich als bekloppt und labil hinzustellen.
    lass alle von denen da wo sie jetzt sind ,der kontakt ist unterbrochen und du solltest alles dafür tun,dass es so bleibt.
    was sie reden und das sie reden kann dir egal sein,die erfahrung zeigt dir doch,dass dabei nix gutes für dich bei rum kommt.
    du wirst eine wohnung finde,auch wenn es vielleicht ne weile dauert.
    sag keinem etwas davon,auch in einer evtl besseren phase nicht.
    dann ziehst du um und der nächste schritt sollte evtl eine therapie sein,um dafür zu sorgen,dass du nicht mehr in alte muster verfällst.
    der schritt ist schwer,aber nötig.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

    Einmal editiert, zuletzt von zozzy ()

  • ich stimme Löwenherz völlig zu.


    Da du aber offensichtlich ganz allein mit deinem Kind da stehst, würde ich an deiner Stelle die Hilfe von einer Beratungsstelle in Anspruch nehmen
    und dort so schnell wie möglich einen Termin ausmachen. Ganz allein, ohne Unterstützung ist es sehr schwierig zu schaffen.
    Dein Kind braucht eine gesunde Mutter und gesunde Familienverhältnisse. Lass dich nicht von deiner kranken Schwester und deiner Familie so runterziehen.
    Die einzigen Personen, für die du Verantwortung trägst, bist du und dein Kind.


    Ich wünsche dir ganz viel Mut und Kraft
    und drücke dich ganz fest :troest

    "Die wunderbare Einrichtung und Harmonie des Weltalls kann nur nach dem Plan eines allwissenden und allmächtigen Wesens zustande gekommen sein. Das ist und bleibt meine letzte und höchste Erkenntnis." (Isaak Newton, 1643-1727)

  • Ich möchte Allen, die mir geantwortet haben, vom ganzen Herzen danken!


    Im Moment geht es mir noch sehr bescheiden.


    Sitze hier und :flenn .


    Aber ich denke, Alles, was ihr mir geschrieben habt, habe ich schon öfter gedacht und manches schon versucht umzusetzen.


    Nur zum endgültigen Schnitt fehlte mir - ja, der Mut?


    Mich hat immer wieder die Angst gepackt, mein Sohn würde ohne eine Familie groß werden.


    Werde mich bemühen so schnell es geht eine andere Wohnung zu suchen.


    Und natürlich die Tel.-Nr. ändern.


    Für morgen habe ich zwei Freundinnen eingeladen - diese zwei Personen waren schon immer für mich da, sie standen mir immer schon näher als meine eigentliche Familie.


    Ein Freund in der Not ist ein wahrer Freund - ein sehr weises Sprichwort.


    Nochmals vielen Dank!


    Was würde ich jetzt bloß ohne euch machen?!!!


    :thanks::thanks::thanks::thanks::thanks::thanks::thanks::thanks::thanks::thanks::thanks:


    LG


    Maja

  • Hey wirzwei
    Es gibt da eienen uralten Song von ( damals noch) Cat Stevens "The first cut is the deepest" ( der erste Schnitt ist am tiefsten) aber du musst diesen Schnitt machen und glaub mir nach dem ersten folgen noch viele weitere sowohl für dich als auch deine Schwester, aber es wird mit der Zeit einfacher.


    Und vergiss bitte eines nicht, es ist nicht deine Schwester die dies alles tut, sondern der Alkohol und die Sucht. Vielleicht findet deine Schwester einen Weg aus der Abhängigkiet und zurück zu ihrem eigentlichen Wesen. Aber wie auch immer, sie MUSS diesen Weg selber finden und gehen, genau wie du den deinen. Ich wünsche euch beiden, dass es euch gelingt...


    Gruß
    Monoko


    .

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