FDP: Automatisches Sorgerecht für alle Väter

  • Das ist sicher so. Da drängt sich doch die Frage auf, warum sich ET nicht kümmern? Mit der bisherigen Sorgerechtsvergabe wurde Vätern jedenfalls eindeutig suggeriert: Ihr seid gar nicht notwendig, das Kind braucht zwar unbedingt eine Mutter, aber ein Vater ist verzichtbar, hauptsache er zahlt.

    Das stimmt so nicht, radex - historisch gesehen, hatten Mütter lange Zeit kein Sorgerecht im heutigen Sinn, bei unehelichen Kindern wurde bis weit in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts ein Vormund bestellt. Selbst bei ehelich geborenen Kindern hatten Mütter kein Sorgerecht im heutigen Sinne; der Vater konnte für den Fall seines Ablebens einen Beistand bestellen, der in seinem Namen letztendliche Entscheidungen treffen konnte.

  • Das stimmt so nicht, radex - historisch gesehen, hatten Mütter lange Zeit kein Sorgerecht im heutigen Sinn, bei unehelichen Kindern wurde bis weit in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts ein Vormund bestellt. Selbst bei ehelich geborenen Kindern hatten Mütter kein Sorgerecht im heutigen Sinne; der Vater konnte für den Fall seines Ablebens einen Beistand bestellen, der in seinem Namen letztendliche Entscheidungen treffen konnte.


    Und wie war es in den letzten gut 40 Jahren, hmm?

  • :tuschel radex, die Politiker, die während der ersten dreißig Jahre entschieden haben, waren fast ausschließlich Männer..., die letzten 10 Jahre überwiegend Männer... :wink

  • :tuschel radex, die Politiker, die während der ersten dreißig Jahre entschieden haben, waren fast ausschließlich Männer..., die letzten 10 Jahre überwiegend Männer... :wink


    Ja und? Das macht die Sache nicht besser.
    Die Justizminister waren übrigens, mit einer kurzen Ausnahme (H. Geissler) alle weiblich. Und die hatten über das SR zu entscheiden. Auch die aktuelle Justizministerin hatte noch vor ein paar Monaten eine SR-Änderung abgelehnt. Nur der Menschengerichtshof zwang sie zum handeln.

  • Also, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, kann der KV zum Gericht und es beantragen und bekommt es dann auch?
    Und bei den "neuen" Geburten wäre es sowieso automatisch? (Soweit der Name des KV genannt wird oder was?)


    Naja, eigentlich wäre die Regelung ja nicht verkehrt...und warum auch nicht, aber was hat der KV den dann davon?
    Ich meine Umgangsrecht besteht so oder so, also was würde da Sorgerecht anders machen?
    Ich kenn mich da ja nicht so aus, was das betrifft, also nicht mit mir schimpfen. :-)

  • Mein Partner und ich sind mittlerweile getrennt. Wir haben einen gemeinsamen Sohn für den er nicht das Sorgerecht hat, zumindest noch nicht und ich bete dafür, das es so bleibt. UND ICH BIN VERDAMMT FROH DARÜBER! Schon kurz vor und während der Schwangerschaft gab es in unserer Beziehung sehr viele Streitigkeiten, Aggressionen und leider auch einmal Gewalt seitens meines Ex. Ich habe nach der Geburt in weiser Voraussicht entschieden, ihm nicht das gemeinsame Sorgerecht mitzuübertragen und er hat sich darüber auch nie wirklich beschwert. Trotzdem habe ich ihn in alle Entscheidungen etc miteinbezogen. Zumindest habe ich es versucht. Letztenendes war ich wirklich froh, dass ich alleine entscheiden durfte, da er sich aus irgendwelchen Gründen jede meiner Vorschläge z.B. bei der Konfessionsentscheidung, grundsätzlich abgelehnt hat und völlig absurde Gegenvorschläge gemacht hat. Da er konfessionslos ist und ich katholisch, wollte er das unser Kind evangelisch wird. Wie blöd ist das denn? :wand
    Ich bin mir auch 100%ig sicher, dass wenn ich ihm jetzt permanent wegen einer Unterschrift oder einem Einverständnis hinterherrennen müsste, würde er mir jedesmal Steine in den Weg legen und somit das Leben zur Hölle machen.
    Wir Frauen ziehen doch als Unverheiratete sowie so in jeder Hinsicht den Kürzeren. Mal abgesehen davon, dass wir die -bei mir sehr komplikationsreiche- Schwangerschaft durchmachen müssen und unsere Figur ruiniert ist (ich bereue es nicht, aber der Mann ist da fein raus!). Der Mann dagegen kann sich meistens noch nicht mal an den Zeugungsakt erinnern! Unterstützung in der Schwangerschaft - Fehlanzeige! Zumindest war es bei mir so. Und dann die Geburt mit all ihren Schmerzen. Mal abgesehen davon, dass wir mit dem wenigen das wir verdienen (gegenüber dem Mann sowie so benachteiligt - trotz Gleichstellungsgesetz) und den nicht all zu reichlichen Unterhalt (falls er überhaupt gezahlt wird) versuchen müssen den STress zwischen Arbeit, Kinderbetreuung, Kinderbespaßung und Finanzen zu händeln.
    Ich finde, erst dann wenn ein Mann das gleiche für das Kind durchgemacht hat, hat er das Recht mitzuentscheiden.
    Und nach der Trennung zahlt der Mann und kriegt von all den Trotzanfällen und nächtlichen Heulkrämpfen etc nichts mit. Er kann das Kind am WE verwöhnen und gibt es dann verstört zur Mutter zurück die dann unter der Woche den Kampf hat, das Kind wieder zu beruhigen. Damit eins klar ist... ich will mich darüber nicht beschweren, denn man bekommt auch viel von einem Kind zurück. Ich will damit nur deutlich machen, dass die Männer da fein raus sind.
    Aber ist es dann fair, dass wir den Vätern noch hinterherrennen müssen???


    Also mal ehrlich... der Staat will uns Frauen wohl mit aller Gewalt das Leben zur Hölle machen

  • Hi,


    shadow sieh´s allgemein, und nicht nur DEINE SITUATION !


    :Hm oder meinst du ALLE wären so, wie dein Vollpfosten ?


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Ich finde, erst dann wenn ein Mann das gleiche für das Kind durchgemacht hat, hat er das Recht mitzuentscheiden.


    Erst wenn er seine Figur durch Schwngerschaft ruiniert hat oder wie meinst du das?


    Sry, konnte es mir nicht kneifen.


    Ansonsten: Einfach mal über den eigenen Tellerrand linsen.

  • der Hinsicht den Kürzeren. Mal abgesehen davon, dass wir die -bei mir sehr komplikationsreiche- Schwangerschaft durchmachen müssen und unsere Figur ruiniert ist (ich bereue es nicht, aber der Mann ist da fein raus!). Der Mann dagegen kann sich meistens noch nicht mal an den Zeugungsakt erinnern! Unterstützung in der Schwangerschaft - Fehl


    Natürlich. Wir sitzen alle vor der Glotze, trinken Bier und kümmern uns um nix. Außerdem haben wir uns alle abgesprochen um es den Frauen so schwer wie möglich zu machen. Wir gehen alle fremd, pinkeln absichtlich im Stehen, und waschen uns danach auch nie die Hände.
    Sonst noch irgendwelche Klischees auf Lager? :kopf


    Übrigens: ICH kann mich an meinen Zeugungsakt noch seeeehr gut erinnern. :D


  • Ja und? Das macht die Sache nicht besser.
    Die Justizminister waren übrigens, mit einer kurzen Ausnahme (H. Geissler) alle weiblich. Und die hatten über das SR zu entscheiden. Auch die aktuelle Justizministerin hatte noch vor ein paar Monaten eine SR-Änderung abgelehnt. Nur der Menschengerichtshof zwang sie zum handeln.


    reusper... von den 20 Bundesjustizministern seit 20.09.1949 bis heute, waren 4 weilichen Geschlechts, wobei eine noch im Amt ist und die erste 1992 ins Amt kam.
    Da waren sämtliche von dir kritisierten Änderungen schon durch...


    Jungs, ähm, sorry, die Herren, das Ei - auch wenns stinkt - habt ihr euch überwiegend schon selbst gelegt... aber die anderen, lies: die Frauen sind schuld... :D:D

  • reusper... von den 20 Bundesjustizministern seit 20.09.1949 bis heute, waren 4 weilichen Geschlechts, wobei eine noch im Amt ist und die erste 1992 ins Amt kam.


    Ich schrieb Justizminister? Sorry, ich meinte natürlich Familienminister.


    http://de.wikipedia.org/wiki/L…eutschen_Familienminister



    Jungs, ähm, sorry, die Herren, das Ei - auch wenns stinkt - habt ihr euch überwiegend schon selbst gelegt.


    Mich interessiert überhaupt nicht, welches Geschlecht diejenigen Politiker haben, die Männer und Väter diskriminieren. Meinetwegen können da im Bundestag auch 100% Frauen sitzen, wenn dann die Diskriminierungen abgeschafft werden. Tatsache ist aber, daß es gerade Frauenverbände wie z.B. der djb oder der vamv sind, die weiterhin an diskriminierenden Strukturen festhalten, und zudem großen Einfluß auf die Gesetzgebung haben.

  • Das stimmt so nicht, radex - historisch gesehen, hatten Mütter lange Zeit kein Sorgerecht im heutigen Sinn, bei unehelichen Kindern wurde bis weit in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts ein Vormund bestellt. Selbst bei ehelich geborenen Kindern hatten Mütter kein Sorgerecht im heutigen Sinne; der Vater konnte für den Fall seines Ablebens einen Beistand bestellen, der in seinem Namen letztendliche Entscheidungen treffen konnte.

    Historisch gesehen wurden zu dieser Zeit auch kaum Ehen "geschieden". Die geringe Anzahl die dies betraf ist nicht zu vergleichen mit dem was jetzt passiert. Da wurde sich nicht wegen jedem "Furz" der quer liegt getrennt. Erst durch die 68iger Bewegung ist das ganze gekippt...

    :tuschel radex, die Politiker, die während der ersten dreißig Jahre entschieden haben, waren fast ausschließlich Männer..., die letzten 10 Jahre überwiegend Männer... :wink

    ...Die Politiker die dies entschieden haben waren fast immer Männer, egal zu welcher Zeit. In der 68iger Bewegung sind diese Entscheidungen aber nicht von "Männern" getroffen worden sondern von Frauen im Hintergrund. Mit der Emanzipation der Frauen haben die damaligen Männer gekuscht und brav getan was Frau wollte.
    Sozusagen sind wir dann von einem Extrem in ein Anderes gekommen.


    Durch die in den letzen Jahren entstandene Emanzipation der Männer ensteht nun "langsam" ein Gleichgewicht und wir entfernen uns von Extremen.


    Das gemeinsame Sorgerecht für alle ist da nur ein Teil von. Es wird noch vieles folgen was hart erkämpft werden muss.

    3 Mal editiert, zuletzt von Czeltik ()

  • Durch die in den letzen Jahren entstandene Emanzipation der Männer ensteht nun "langsam" ein Gleichgewicht und wir entfernen uns von Extremen.


    Das gemeinsame Sorgerecht für alle ist da nur ein Teil von. Es wird noch vieles folgen was hart erkämpft werden muss.


    Ich kann es mir nicht kneifen:
    Wenn alle Männer an einer Front "kämpfen" würden, hätte sich das Gesetz vielleicht eher durchgesetzt. Das ist keine Mann/Fau- Geschichte. Die Herren, die sich nicht kümmern, denen ihre Kinder gleich sind( und wahrscheinlich auch die Neuerungen) haben Väter in einem ziemlich blöden Licht dastehen lassen. Natürlich kann man sich sorgende Väter nicht dafür büßen lassen, aber man sollte villeicht nicht außer acht lassen, dass man aus den eigenen Reihen ans Bein gepinkelt wird/wurde.


    LG
    Friday


  • Ich kann es mir nicht kneifen:
    Wenn alle Männer an einer Front "kämpfen" würden, hätte sich das Gesetz vielleicht eher durchgesetzt.


    LG
    Friday



    DAS glaube ich kaum. Männern wurde auf gesetzlicher Basis NIE eine Chance gewährt.


    Und ich finde es mehr als unfair, sich heute dahinzustellen, und zu sagen: Ihr hättet ja auch vorher kämpfen können.


    Väter hätten keine Chance gehabt....mit, oder ohne Kampf

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • aber man sollte villeicht nicht außer acht lassen, dass man aus den eigenen Reihen ans Bein gepinkelt wird/wurde.

    Das lasse ich auch nicht ausser acht...-->

    Mit der Emanzipation der Frauen haben die damaligen Männer gekuscht und brav getan was Frau wollte.

    -->...aber die Emanzipation der Frauen wurde ja nicht alleine dadurch erreicht, weil sie an einer Front gekämpft, sondern weil der damalige Umbruch und Druck in Deutschland enorm hoch war. Gesetze und Regeln fielen damals wie Dominosteine oder wurden in Massen verändert.

    Wenn alle Männer an einer Front "kämpfen" würden, hätte sich das Gesetz vielleicht eher durchgesetzt.

    Es gibt genügend die sich zusammen getan haben und dafür gemeinsam kämpfen. Die Strukturen sind allerdings nicht mehr so einfach zu durchbrechen wie es damals war.

    Einmal editiert, zuletzt von Czeltik ()

  • Da wurde sich nicht wegen jedem "Furz" der quer liegt getrennt. Erst durch die 68iger Bewegung ist das ganze gekippt...


    Ich kann nicht anders. Diesen Satz nehme ich Dir übel.
    Diese Fürze waren oftmals Misshandlungen der schlimmsten Sorte. Weil Männer damals am längeren Hebel waren und Frauen die Berufstätigkeit gestatten durften (oder auch nicht) waren Frauen schlecht ausgbildet und konnten nicht für sich und die Kinder sorgen im Ernstfall. Durch die damaligen Scheidungsgesetze waren Frauen mit ihren Kindern nach der Scheidung mittellos.


    Mit der Emanzipation der Frauen haben die damaligen Männer gekuscht und brav getan was Frau wollte.


    Nein, dadurch wurden sie überhaupt erst zu Vätern, die auch mal Windeln gewechselt statt nur Geld rangeschafft haben.
    Die 68er-Frauen haben Euch zu dem gemacht, was Ihr heute gerne sein wollt: Väter, die diesen Namen verdienen.