Herzschmerz beim Abschied aus der Nestphase?

  • Ja, ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin und ob es überhaupt ein Thread werden kann...
    Wie soll ich es sagen? Ich habe seit einigen Tagen Herzschmerzen, und zwar so wie bei liebeskummer. Ein ganz schweres trauriges Herz habe ich und - die Probleme mit meiner Mama mal abgesehen - eigentlcih keinen Grund.
    Eine Freundin meinte, es sei der Abschied aus der Nestphase.. meine Elternzeit geht im November zu Ende - der Bub wird immer größer .. ich werde dann wohl wieder in die große weite Welt ziehen müssen und Bisons jagen ;-)
    jedenfalls meint eine Freundin, das wäre der Grund meines Herzschmerzes.
    Ich wollte mich hier nur kurz vergewissern: kennt das jemand?

  • Ja, ich habe diesen Herzschmerz auch immer mal wieder. Immer in den Phasen, wo ich merke, dass meine Töchter wieder etwas "größer" geworden sind.


    Die Tage habe ich z. B. die geliebte Babyflasche weggeschmissen. Der Nucki war hin und sie trinkt aus dem Trinkbecher bzw. Glas, aber es ist mir total schwer gefallen, mich von solchen Ex-Ritualen zu trennen.


    Das schlimmste war immer der Zeitpunkt, wo die Kinder sich nach knapp einem Jahr abgestillt haben.


    Auch als ich wieder in den Job eingestiegen bin, habe ich bei beiden Kindern gelitten wie Hund, obwohl ich mich auf meinen Job gefreut habe.


    Aber diese komischen Situationen kommen immer wieder vor. Beim Einstieg im Job, die erste Nacht ohne Nucki, den Rest Windeln, den man verschenkt, wenn´s Kind trocken ist, schöne Kleidung, von der man sich trennen muss, weil zu klein. Der erste Kindergartentag, die erste Nacht bei der Freundin....


    Einiges habe ich schon hinter mir und ich muss sagen "MIIIIR GEEEEEHT DAAAS ZUUUU SCHNEEEEEL mit dem Großwerden!!!!!!!!" :lach:tuedelue

    Meeresstern


    Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.
    Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.

    Einmal editiert, zuletzt von Meeresstern ()

  • Doch, ich kenne das auch.


    ...die letzte Windel,
    ...die letzte Stillmahlzeit,
    ...der erste Trotzanfall,
    ...der 1. Tag im Kindergarten,
    ...der 1. Schultag,
    ...der 1. Schultag an der weiterführenden Schule
    ...plötzlich eine Oberstufenschülerin im Haus
    etc. etc.


    Und auch jedesmal das Gefühl: das Kind ist ein bischen weiter auf seinem Weg von mir weg, ein Schritt weiter in die Selbständigkeit. Schön! :sonne

  • Meinen ersten Herzschmerz hatte ich in der Entbindungsklinik.


    Am zweiten Tag nach der Geburt gab es in der Klinik ein Konzert. Mein Mann (damals, vor fast einem Jahr, lief bei uns gerade alles gut...) erklärte sich bereit, auf den Kleinen aufzupassen, während ich zum Konzert ging.


    Was soll ich sagen - ich habe keine zwei Minuten ohne meinen Kleinen ausgehalten. Bin mit Tränen in den Augen wieder zurück - mein Mann hat mich überhaupt nicht verstanden... Wie so oft.


    Dabei war das einfach der erste Trennungsschmerz. Ich heule immer noch, wenn ich daran denke.


    Und bald werde ich abstillen müssen. Oje, was kommt da auf mich zu.

  • hm... irgendwas mach ich wohl falsch. :hae:


    Ich bin froh über alles was der Klene selber kann.
    z.B die Flasche selber halten,
    selber essen,
    selber essen mit weniger kleckern
    selber laufen
    selber Treppe steigen
    dass er inzwischen oft sagen kann was er hat/will


    am tollsten ist es, dass ich mich inzwischen mit ihm unterhalten kann.
    Das ist klasse! Und die teilweise lustigen Antworten auf meine Fragen.


    Gestern habe ich ihm sogar erklärt warum man tanken muss und ich hatte den Eindruck er versteht es sogar. Das war der Hammer. :)


    Ich liebe auch seine "was ist das ?" Fragen.
    Freue mich schon auf die "warum ?" Fragen

  • Ne, Lovrel, du machst nichts falsch.
    Spätestens bei der ersten Freundin... schluckst du erst mal. War es nicht erst gestern, dass...?


    :sonne

  • Also ich kenn das auch. Klar habe ich mich auch immer gefreut, wenn er wieder was neues konnte, selbständiger geworden ist, etc. ... Aber irgendwann kommt er.. dieser Herzschmerz.. bei mir fing er u. a. sehr bewußt an, als ich irgendwann wahr genommen habe, dass sich das Baby-Sein immer mehr verabschiedet, ich kein kleines Baby mehr habe, sondern einen richtigen kleinen Jungen. Das war so in dem Alter ca. 2 1/2 - 3 Jahre. Und auch jetzt ist es manchmal so... ich schau ihn an und plötzlich fällt mir auf, wie groß er schon wieder geworden ist. Gerade in den letzten Tagen fällt es mir immer mehr wie Schuppen von den Augen, dass ich kein Mini-Kleinkind mehr habe, sondern dass er in 9 Monaten schon 5 wird. Heut ist der Herzschmerz groß, wenn ich überlege, ob ich auch wirklich jede Sekunde dieser alten Zeit genossen habe und wenn mir klar wird, dass sich die Zeiten wirklich verändert haben. Früher lag mein Fokus nur auf meinem Sohn... jetzt bzw. seit letztem Jahr ist dieser Fokus wieder größer geworden (Arbeit, etc.), was auch sehr wichtig ist und sein muss. Auch, damit sich mein Sohn (teilweise) ohne mich weiter entwickeln kann. In der Zeit von 2 1/2 J. bis 3 J. war ich teilweise selbst wieder neu verliebt und habe nächtelang mit diesem "Auserwählten" telefoniert, war morgens und tagsüber todmüde.. Manchmal ist mein Herz seeeeeeehr schwer, wenn ich bedenke, dass ich in dieser Zeit nicht wirklich ausnahmslos für meinen Kleinen da war, wobei ich es hoffentlich doch irgendwie war?


    Achja... über die Zeit, wo er angefangen hat richtig mit mir zu reden, habe ich mich auch tierisch gefreut und auch das endlich miteinander reden können... naja... heute wünsch ich mir manchmal sehr oft, dass er endlich mal für 5 Min. die Klappe hält :lgh ... besonders bei den "Warum????" - Fragen. :pfeif

  • Ne, Lovrel, du machst nichts falsch.
    Spätestens bei der ersten Freundin... schluckst du erst mal. War es nicht erst gestern, dass...?


    :sonne


    Hm, dann habe ich was falsch gemacht. Ich habe jeden Schritt den die Kinder machten erfreut genossen. Und gedacht: So, auch die Phase hast Du das Kind gut durchgeleitet, mal sehen, was uns nun erwartet ;)
    Ich fand und finde es immer noch toll, wenn die Kinder einen Schritt weiter in die Delbstständigkeit gehen. Dafür habe ich sie doch, oder? Um sie auf das eigenständige Leben vorzubereiten, so gut es geht.


    Meine große(bald 16) hat seit knapp 1,5 Jahren einen Freund, aber Probleme hatte ich auch deshalb nicht....nein, er geht hier ein und aus, und ist voll mitintegriert. Mir ist auch nicht mal komisch ums Herz, nun zu wissen, das mein letztes Kind nun zur Schule kommt (die große würde dieses Jahr entlassen, hatte aber Ehrenrunde)....ich freue mich unsagbar für sie, und zu sehen, wie sie sich weiterentwickelt

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst



  • Das war bei mir genauso.Ich habe mich auch darüber gefreut.


    Und jetzt freue ich mich, dass ich ganz viele Dinge wieder alleine machen kann.


    Ich kann jetzt wieder zum Sport gehen, in die Sauna oder in das Theater. Ausschlafen.....


    Am meisten freue ich mich aber darauf, das ich bald wieder allein vereisen kann, dass kann ich kaum noch erwarten.


    Und , dass ich mich bald nicht mehr mit der Schule herumärgern muß. Das fand ich noch nie schön.


    Manchmal machen wir ja auch noch Dinge zusammen, aber würde ich mich nur noch auf diese verlassen oder davon zehren, hätte ich bald eine Depression.

  • hm... irgendwas mach ich wohl falsch. :hae:


    Ich bin froh über alles was der Klene selber kann.
    ...
    ...


    am tollsten ist es, dass ich mich inzwischen mit ihm unterhalten kann.


    Nein, Nestschmerz kenne ich auch nicht. Vielleicht ist ein bißchen Wehmut dabei, dass die Babys sooo schnell groß geworden sind, aber in der Hauptsache ist es Erleichterung (Es waren manchmal wirklich harte Zeiten) und ganz viel Freude, dass zumindest die beiden Großen gut "aus dem Gröbsten raus" sind und absehbar ist, dass sie selbstbewußt und selbstbestimmt ihren Weg gehen werden. Und auch die Kleine zeigt soviel innere Gelassenheit trotz aller Pubizicken, dass die Freude und der Stolz, sie schon bis hierher begleitet haben zu dürfen/können, bei mir überwiegt.

  • Bei mir ist es irgendwie mit nem lachenden und nem weinenden Auge. Ich war froh als ich Babyfläschen, Schnuller und Co. verbannen konnte weil es mich schlicht und ergreifend irgendwann genervt hat. Ich war/bin über jeden Entwicklungsschritt froh den meine Kids vollbracht haben. Aber es gibt genügend Momente wo ich da sitze und mich so ne Sentimentalität sowas von überrollt das alles zu spät ist.... die Erinnerung an ihren Babygeruch, die Glucksgeräusche wenn sie sich wohl fühlten... usw. usw. jaaaaaaaaaaa da muss ich zugeben kullert heut noch hin und wieder ein Tränchen bei mir. Besonders schlimm war es als die Zwillis letztes Jahr in den Kindergarten kamen. Mittlerweile bin ich aber doch froh das alle schon "so groß" sind und von Tag zu Tag selbständiger werden :-)

    Thomas-Luca 12 Jahre (achterbahn der gefühle)
    Maximilian 11 Jahre (genervtes etwas)
    Dominik 5 Jahre (öööhhhh mammmaaaaa?)
    Niklas 5 Jahre (lachsack)

  • Da war es bei mir eher wie bei Lovrel-ich freute mich eher über sie wachsende Selbstständigkeit.
    Nur leider glaubte ich,dass es ewig so weitergehen würde...


    So ist es aber nicht!!
    :(
    (Zumindest bei mir)


    Ich merke es jetzt in der Pubertät-Sooo eigenständig soll sie schon sein??
    Ich will mein kleines,knubbeliges,liebevolles und und und wiederhaben!!!Sofort!!
    Der heutige Tagesablauf ist eben nicht mehr so kuschelig.Kein Trösten nach dem Hinfallen,kein Tragen damit sie besser sehen kann....


    Heute nur noch ein Wechsel zwischen:


    :motz: , :nawarte: , :radab , :heul und :nudelholz ....seufz..... :D

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Grüße


    Annemie


    And now for something completely different......


    (M.Python)

    Einmal editiert, zuletzt von Annemie ()

  • Wehmut und Stolz!
    Das sind die beiden Gefühle, die sich ziemlich genau die Waage halten, seit mein Sohn auf der Welt ist.


    Jeder Schritt nach vorne bedeutet natürlich auch mehr Selbstständigkeit und das Gefühl "da werde ich auch schon nicht mehr gebraucht :( )".
    Aber gleichzeitig unsäglicher Stolz auf mein Kind, dass in vielen Bereichen schon sooooo groß ist und Dinge alleine bewältigen kann. Mein Sohn kann es kaum erwarten "richtig groß" zu sein und ist mir knapp 6 Jahren auch schon ziemlich "cool".


    Und dann kommen wieder diese schönen Momente, in denen ein "Mama, kuschelst Du mit mir?" Dir zeigen, dass Du da noch ein Kind hast, dass gar nicht so groß ist, wie es sich oft fühlt. Wunderbar :platz


    Wehmut und Stolz eben!


    Gruß Nurse

    Die Strasse zum Glück besteht nicht darin,
    zu tun, was man möchte,
    sondern zu mögen, was man tun muss. ;)

  • Herzschmerz weniger, ehr so ab und an Schockmomente die wie mit nem Hammer aufn Kopp daherkommen.


    So wie heute früh, als der Große mir stolz seinen ersten Pickel präsentierte - jössas, gehts langsam Richtung Pubi.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Vielen Dank für die vielen Erlebnisberichte..
    Ja, vielleicht ist es wirklich so - ich meine: ich habe erst sehr spät ein Baby bekommen - und daher wird es wohl auch mein einziges bleiben. Ja: und da denke ich mir: jetzt nochmal eines tät ich vielleicht noch schaffen? *wiewardasnochmalmitdemSelbstbefruchten?!*
    Aber gut egal - ich will eigentlich gar kein Neues, sondern meinen Alten noch länger ein bischen klein haben..
    BaBumm? das sagt er jetzt schon..warum? Oder: BaBess? Für: Wer/Was war das?