Sohn muss Sozialstunden ableisten

  • Hallo liebe Foris,


    ich muss hier irgendwie mal versuchen, etwas zu verarbeiten und weiß nicht so recht wie. Vielleicht helfen mir ja hierzu eure Meinungen.
    Mein Sohn (15) wohnt seit einem halben Jahr beim Vater und ihm hängt nun noch eine Anzeige wegen Bedrohung hinterher. Das heißt, ich musste damals hier mit ihm zur Polizei und Staatsanwaltschaft und als das Gericht einen Termin machte, wies ich darauf hin, dass er seit dann und dann in einem anderen Bundesland lebt.


    Nun ist das Amtsgericht dort verantwortlich und der Termin war vor einer Woche. Es wurde ein Mahngespräch mit meinem Sohn geführt, der Vater war mit dort und unser Sohn bekam 30 Sozialstunden zur Strafe, die er innerhalb von 2 Monaten ableisten muss.


    Ich bekam dies erfahren durch einen Brief vom Gericht, in dem ich praktisch die zweite Kopie erhielt. Ich rief gestern bei meinem Sohn an und er sagte mir, dass er noch keine Telefonnummern angerufen hätte, die er für die Sozialstunden bekommen hat.
    Ich muss jetzt nicht sagen, dass er etwas genervt war, als ich ihm sagte, wie wichtig es ist dass er sich darum kümmert.


    Da er in den Märzferien hierher kommt für 2 Wochen, bot ich ihm an, dass ich versuchen könnte hier im Jugendklub zu fragen, ob er seine Stunden direkt in den Ferien vormittags erledigen kann. Das wollte er nicht und hat direkt abgeblockt - ich gehe doch in den Ferien nicht arbeiten.


    Nur ... 2 Monate sind schnell um und wenn er die Ferien noch frei haben will, müsste er mal langsam aus den Pötten kommen. Ich kann mit ihm nur schlecht über seinen Papa reden. Soweit ich mitbekam, soll er da selber anrufen und sich drum kümmern. Das ist ja so auch in Ordnung. Ich kann mich aber nicht damit abfinden, die einfach machen zu lassen. Ich mache mir hier voll die Sorgen und will mich auch nicht einmischen. Aber in der Sache habe ich eigentlich auch erwartet, dass der KV sich mal bei mir meldet wegen der Sache und ich es nicht nur per Post erfahre und rein gar nichts von ihnen höre.


    Mir ist es zu blöd, dort hinterher zu telefonieren. Der KV und die Next gehen in der Gastronomie arbeiten und mein Sohn ist quasi den ganzen Tag allein, bis beide abends um 22 Uhr nach Hause kommen. Sie wohnen auf einem Kaff und mein Sohn ist total auf einen "Chaffeur" angewiesen, wenn er zum Handball muss oder jetzt z.B. seinen Angellehrgang macht. Ich hätte gern die Frage geklärt, wie er denn dann regelmäßig zu seinen Sozialstunden kommen soll.


    Gestern erzählte er mir, dass er nicht beim Lehrgang war, weil keiner Zeit hatte. Und zum Handball hat ihn die Next nicht gefahren, weil sie sich wohl gestritten haben. Bei mir kommt hier sofort die Mutter raus und es fällt mir wie gesagt schwer, nicht richtiges zu erfahren. Mein Sohn redet nicht gerade viel am Telefon und ansonsten redet irgendwie keiner hier mit mir.


    Das Verhältnis ist sehr schlecht, seit die Next mir vorgeworfen hat, ich hätte meinen Sohn nur wegen des Unterhalts nicht schon früher zu Papa geschickt. Und dass der KU auch sowieso nicht bei den Kindern gelandet wäre, sonst wären sie viel besser angezogen und so weiter ... Aber das ist ein anderes Thema. Alles alte Vorwürfe.


    Wie kann man mit so einem Verhältnis Kontakt halten? Mein Ex läßt irgendwie machen. Seine Freundin managt alles, aber ich möchte nicht mit ihr reden. Sie hat sich sogar tierisch aufgeregt, dass ich (obwohl ich unterm Selbstbehalt liege) nur 100 EUR Ku zahle. Das finde ich, geht sie rein gar nichts an sondern ist eine Sache zwischen dem KV und mir.


    Seit mein Sohn dort wohnt, ist unser Kontakt wirklich sehr schlecht und das Verhältnis sowieso. Trotzdem möchte ich wenigstens bei wichtigen Sachen mitreden - aber nicht nur über meinem Sohn, sondern mit dem KV. Was meint ihr, soll ich die machen lassen? Soll ich mich gar nicht einmischen (das Wort passt eigentlich nicht) und mir nur meinen Teil denken?


    Liebe Grüße Herzblume

  • Entschuldigung schon einmal für die scharfen Worte.
    Erstmal vermischst Du ganz viel Sachen und die haben evtl. nur am Rande etwas mit der Straffälligkeit Deines Sohnes zu tun.


    Dein Sohn hat eine Straftat begangen und wurde "verurteilt", sorry, aber die Sozialstunden in einem Jugendklub ableisten zu lassen finde ich zu wenig. Eine Strafe soll eine Chance sein zu erkennen was falsch gelaufen ist, den Straftäter dann in Watte zu packen fine ich da unpassend. Ein Altersheim wäre in meinen Augen angemessener als ein Jugendklub wo noch mehr übercoole Jugendliche rumhängen. Wie er zu den Sozialstunden kommt, ist sein Problem, kannst Du zu Lösung beitragen ist das sehr schön, aber er muss Verantwortung für sein Tun übernehmen und da gehört für mich auch dazu, den Weg zum Ziel selbst zu organisieren. Verschleppt er die Frist von zwei Monaten, ist es sein Problem, er wandert dann evtl. in Arrest, aber vielleicht braucht er in diesem Moment genau das um wach zu werden.


    Mir scheint Du packst Dein Kind in Watte weil Du damit Schuldgefühle kompensieren möchtest, die Dir spätestens mit dem Gesprächsprotokoll gekommen sind. Sorry, aber zu spät.


    Zur Fahrerei. Das Du es nicht gut findest, das die Next Deinen Sohn nicht zu seinen Kursen fährt ist verständlich, letztlich ist es aber eine Sache zwischen ihm und Deinem Ex bzw. der Next. Die 100 € Unterhalt, die Du bezahlst und der Next zu wenig sind, darfst Du freiwillig aber erhöhen, denn Du bist nicht gezwungen nur 100 € zu überweisen und wenn Du Dich monatlich mit ein paar Euronen mehr an den Fahrkosten für div. Kurse und evtl. auch die Sozialstunden beteiligst, ist die Next in diesem Punkt vielleicht auch zugänglicher.


    So und nun noch was. Dein Sohn ist 15 Jahre und nicht 15 Monate. Er bedarf nicht mehr einer 24-Stunden-Aufsicht, am Ende würde es ihm sowieso nicht passen. Zudem sollte man in diesem Alter durchaus schon einschätzen können was rechtens ist und was nicht und das eine Bedohung nicht rechtens ist, sollte ihm schon einleuchten, dafür Ex und Next verantwortlich zu machen finde ich sehr unpassend.


    Jetzt dürft Ihr mich hauen, evtl. straffrei ;)

    Einmal editiert, zuletzt von StudiMami ()

  • Die 100 € Unterhalt, die Du bezahlst und der Next zu wenig sind, darfst Du freiwillig aber erhöhen, denn Du bist nicht gezwungen nur 100 € zu überweisen und wenn Du Dich monatlich mit ein paar Euronen mehr an den Fahrkosten für div. Kurse und evtl. auch die Sozialstunden beteiligst, ist die Next in diesem Punkt vielleicht auch zugänglicher.


    das ist der einzige Punkt, an dem ich dir nicht so ganz zustimme, studimami. Ich mein, klar darf sie die erhöhen, aber dem Beitrag ist ja schon zu entnehmen, das sie diese 100 schon freiwillig zahlt udn damit unter den Selbstbehalt kommt. Und sie hat noch eine Tochter bei sich wohnen. Den versteckten Vorwurf in allen Ehren, aber wirklich machbar scheint mir das nicht zu ein...

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • das ist der einzige Punkt, an dem ich dir nicht so ganz zustimme, studimami. Ich mein, klar darf sie die erhöhen, aber dem Beitrag ist ja schon zu entnehmen, das sie diese 100 schon freiwillig zahlt udn damit unter den Selbstbehalt kommt. Und sie hat noch eine Tochter bei sich wohnen. Den versteckten Vorwurf in allen Ehren, aber wirklich machbar scheint mir das nicht zu ein...

    Ist kein Vorwurf, nur ein Denkanstoß ;)

  • @ studimami


    ok, sorry, für mich klang da ein leichter Vorwurf durch ;)


    Aber auhc der "Denkanstoß" ist sinnfrei, wenn es nicht durchführbar ist. Wo nichts ist, ist nichts. Wovon zahlen? Nen bissel mehr als Wasser und Brot sollte sie sich und ihrer Tochter vielleicht doch noch gönnen können, ob Next das nun passt oder nicht. (Ist ja schon bemerkenswert, das die TE freiwillig unter den SB geht, um für ihren Sohn wenigstens etwas zu zahlen).

    Einer muss mal anfangen mit dem aufhören...

  • Seit mein Sohn dort wohnt, ist unser Kontakt wirklich sehr schlecht und das Verhältnis sowieso. Trotzdem möchte ich wenigstens bei wichtigen Sachen mitreden - aber nicht nur über meinem Sohn, sondern mit dem KV. Was meint ihr, soll ich die machen lassen? Soll ich mich gar nicht einmischen (das Wort passt eigentlich nicht) und mir nur meinen Teil denken?


    Da kannst machen was willst es wird immer als Einmischung betrachtet :kopf


    Wende Dich an zuständige Jugendamt, da gibt es einen SA der nur für Gerichtssachen zuständig ist Straffällige Kids etc. und erkundige Dich bei dem nach dem Stand der Dinge, oder er soll Dir die Nummer zu der Stelle geben wo dein Sohn die Sozialstunden ableisten soll. Der Zeitraum und wo die Stunden abgeleistet werden sollen wird vom Gericht festgelegt.


    Und sollte es dein Sohn nicht auf die Reihe bekommen sind halt mehr Stunden fällig.
    Leider so das die Kinder sich da erst mal selber die Nase einrennen müssen bevor es Klick macht.


    Hab meinen Großen als es bei Ihm um Sozialstunden ging auch gewaltig auflaufen lassen :amok:

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • Hallo Lustigevier,


    danke für deinen Tipp. Ich wusste nicht, dass das Gericht die Stelle bestimmt. Ich weiß nur, dass mein Sohn eine Telefonnummer bekommen hat. Und ich dachte irgendwie, dass er sich eine "Arbeitsstelle" selber suchen muss, bei der er die Stunden ableistet. Deshalb bin ich auf die Idee mit dem Jugendklub gekommen, hier werden auch behinderte Kinder betreut etc.


    Ich werde auf jeden Fall am Montag dort bei Gericht anrufen, weil sich hier wirklich keiner meldet. Ich sprach meinem Exmann schon 2x auf den Anrufbeantworter, er möge mich doch bitte mal zurückrufen, weil ich über den Großen mit ihm reden muss. Aber niemand ruft an und sagt mir mal, wie es jetzt läuft ... Ich mache mir hier Sorgen und die Gedanken spielen verrückt.


    Sorry für meinen Ursprungsbeitrag. Er war wirklich etwas zerrissen. Ich schreibe schnell und denke viel ... und da fehlt es schon ab und an mal an Überleitungen und wird ein bisschen wirr.


    @studimami
    Nein, keiner haut dich und deine Meinung ist doch auch erwünscht. Ich hatte um Meinungen gebeten. Ich muss zugeben, ich fühlte mich ein klitzekleines bisschen angegriffen. Dabei gebe ich dir absolut Recht mit dem In-Watte-packen und dem Bis-Abends-Allein-Sein. Ich sehe die Situation nicht objektiv. Erstens mag ich die Next nicht, zweitens bin ich die Mutter des 15-jährigen und drittens hatte ich keine Zeit, ihn langsam gehen zu lassen, weil alles ganz schnell ging. Das hinterläßt ganz viel Gefühl in mir ... anfangs überwiegend negativ (Schuldgefühle, Versagerdenken) und so langsam kann ich relaxt bleiben, aber eben nicht immer. Kommt aber auch noch.


    Ach und zum Unterhalt, den ich zahle: Mehr als 100 EUR kann ich wirklich nicht. Rovena hat es erfasst und ich danke dir auch dafür Rovena, dass du mich in "Schutz genommen hast".


    Liebe Grüße Herzblume

  • Ist nicht böse gemeint. Aber vielleicht wurde dem Kerlchen in den letzten Jahren viel zu viel geholfen und Verantwortung aus der Hand genommen?


    Ich glaub, der Papa macht das ganz richtig. Sohn hat Mist gebaut, einen Schuss vor den Bug bekommen und soll sich jetzt gefälligst selbst um die Folgen kümmern.

  • Das kann ich gut nachvollziehen.Es fällt alles schwerer wenn man das Kind nicht bei sich hat.
    Allerdings ist der Junge 15 Jahre alt und weiß mit Sicherheit was Recht und Unrecht ist.Sicher kann er sich auch vorstellen,dass ihn der Richter großherzig aus der Sache rausläßt,wenn er meint die Stunden nicht ableisten zu müssen.
    Dann gibts nämlich noch einmal etwas zwischen die Hörner.
    Es ist nicht verkehrt,wenn sie erfahren,dass sie sich eben nicht alles leisten können.
    Du hast ihn doch jetzt(mehrmals)daran erinnert.Mehr kannst du nicht tun.Hintragen kannst du ihn nicht.

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Grüße


    Annemie


    And now for something completely different......


    (M.Python)

  • Ihr bestätigt meine tief in mir schlummernde Meinung. Ich rief vorhin noch einmal dort an und hatte leider wieder nur meinen Großen in der Leitung. Ich fragte, ob er sich schon gekümmert habe, diese Adresse anzurufen. Er sagte, dass es der Papa getan hätte und dass es sich hierbei ab nächstem Monat um ein Altenheim handelt. Mehr bekam ich nicht aus ihm raus, weil ihn (wie er selbst sagte) das nicht sonderlich interessiert und er da auch eh keinen Bock drauf hat.


    Auf meine mahnenden Worte, dass die 2 Monate schnell vorbei sind und nächster Monat ziemlich spät sei, ließ er verlauten: Das hab ich nur Papa zu verdanken. Der Richter wollte ihm eigentlich 3 Monate Zeit geben, aber Papa hätte wohl gesagt, dass 2 Monate ausreichen. Also hab ich mich in meinem Exmann getäuscht, die bekommen das schon auf die Reihe. Ich schau mir das als Außenstehende mal an und denke auch, dass mein Sohn echt einen Schuss vor den Bug braucht.


    Meine Güte, wie schnell ist der jetzt 15 geworden. Ich muss echt lernen, loszulassen.


    Nochmal lieben Dank an euch!


    Liebe Grüße Herzblume!

  • Hallo Herzblume,


    ich habe das jetzt nicht alles gelesen, ist mir einfahc zu viel.


    Du musst Dir einfach sagen:

    • Jeder hat ein Recht auf Strafe
    • und jeder hat das Recht, allein für die Strafe aufzukommen


    Hiermit meine ich, wenn Dein Sohn verknackt worden ist und Stunden abzuleisten hat (für die Einteilung ist die Jugendgerichtshilfe und nicht das Gericht zuständig) soll er sich auch um alles weitere kümmern. Was ist das Dein Problem? Was ist das das Problem der Eltern überhaupt? Jugendliche sollen mal lernen für das eigene Verhalten verantwortlich zu sein. Wenn die Eltern ihnen alles abnehmen, lernen sie das nie!


    Wenn der die Auflage nicht erfüllt, muss er mal für ein paar Tage in den Jugendarrest (und die Stunden dann anschließend auch leisten;)).


    Das ist aber alles sein Problem, zumal er als Jugendlicher dann auch nicht vorbestraft ist.


    Also -> Halte Dich da (als verantwortliche Mutter) raus!


    :brille