Alleinerzogene Jungen: Papa, wo bist du?

  • also ganz schön anmaßend, das mit unserer heutigen Situation zu vergleichen.

    Wir reden ja von der Nachkriegszeit und die war mit Sicherheit auch nicht schön und einfach. Das will ich auch nicht mildern.
    Im Vergleich in dem Artikel geht es ja um alleinerzogene Jungen ( ohne Vater ).


    Wenn ich Geschichten lese und mitbekomme die heutzutage ablaufen und welche Kämpfe getragen werden müssen dann ist dies sicherlich auch nicht unbedingt einfacher. Wir haben heutzutage vielmehr Medien, Informationen, Gesetze und Regeln die auf uns hereinprasseln und an vielen anderen Stellen zu kämpfen die man man nicht ausser acht lassen sollte. Das dies eine andere Art und Qualität ist, das bestreite ich gar nicht.


    Für den Vergleich der alleinerzogene Jungen ( ohne Vater ) betrifft kann man dies aber sehr wohl anwenden. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Czeltik ()

  • Mein Opa meint damals zu mir (als ich ihm erzählt hab das er Uropa wird)
    "Wie in der heutigen zeit?"


    Hab ihn dann gefragt,ob er meint das damals die Zeit für seine Kinder besser war.
    Er hat kurz drüber nachgedacht und am ende waren wir uns einig das jede Zeit ihre Schwierigkeiten und Probleme hat/hatte und auch haben wird.

  • Natürlich gibt es AD(H)S.Das möchte ich nicht abstreiten.
    Aber ich denke schon das viele Eltern das gerne mal als Grund/Ausrede nenhmen,warum ihre Kinder auch mal aus dem Ruder laufen.


    so geschehen bei uns. der jüngste war tatsächlich in therapie, aber nicht wegen adhs. dem zweiten wollte sie auch adhs andichten, was aber wehement von allen experten dementiert wurde. sie hatte jedoch ein unsägliches geschick darin, teure selbsternannte experten ausfindig zu machen, die ihren verdacht untermauerten... :rolleyes2:


    ich bin der meinung, dass sowas nicht selten vorkommt...

  • Für den Vergleich der alleinerzogene Jungen ( ohne Vater ) betrifft kann man dies aber sehr wohl anwenden. ;)


    glaub ich auch nicht wirklich. Jungs in der Nachkriegszeit mußten oft den Mann ersetzen, konnten keine Schule zuende besuche, weil sie irgendwo ne Hilfsarbeit machen mußten, mußten u.a. "umerzogen" werden - alle Ideale die sie vorher gelernt hatten, galten nicht mehr usw.


    Heute mangelt es den Jungs vielleicht an Aufgaben, Grenzen aber auch Freiheiten, an der vermittlung von Verantwortung und Leistungsanspruch etc...
    aber das ist alles nichts existenzbedrohendes.

  • ... Entscheidend ist doch heutzutage wie dies und ob dies ausgeglichen wird und wieviel davon notwendig ist im Bezug auf unsere heutige Zeit.


    Schade finde ich halt, dass es bis zu diesem Gedanken bei so manchem ET gar nicht kommt.
    Da wird sich aufgehalten mit der Zuweisung von Verantwortung und Schuld, da wird verglichen und bewertet. Für was?


    In der Konsequenz für meine Tochter ist es mir doch vollkommen wurscht warum Sie ohne Mutter aufwächst. Natürlich bin ich Vater und werde die Mutter als weibliche Bezugsperson nicht ersetzen können.

    Darauf Rücksicht zu nehmen und zumindest zu versuchen dem im Alltag meiner Tochter Rechnung zu tragen, halte ich aber als Vater für unabdingbar.
    Diese Wahrnehmung habe ich bei einigen Müttern eben nicht, da kann ich Czeltik nur zustimmen. :frag


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Natürlich bin ich Vater und werde die Mutter als weibliche Bezugsperson nicht ersetzen können.


    Ja, genau. Leider denken jedoch nicht gerade wenige alleinerziehende Mütter, bzw. Väter die sich verdrückt haben, daß ein Vater für das Kind irgendwie "nicht so wichtig" wäre. Die Konsequenzen dieser fatalen Sichtweise bekommen die defizitären Jungs jetzt zu spüren, und die Gesellschaft wird es auch zu spüren bekommen.

  • Papa, wo bist du?


    Bei der neuen Frau, weil Eure Mutter eine fette Vollversagerin ist, die mich ruiniert hat.
    Leider kann ich mich erst wieder um euch kümmern, wenn ihr lieb seid und aufhört mich mit Fragen über die letzten Jahre zu konfrontieren.


    Und bitte, fragt mich auch nie wieder, ob ich Euch das Geld zurückgebe, das ich von Euren Sparbüchern genommen habe, bevor ich auszog, der
    Papa muss halt sehen, wo er bleibt.


    Entschuldigt den unproduktiven Beitrag, aber so isses halt.....

    Einmal editiert, zuletzt von Tilla ()

  • Jungs in der Nachkriegszeit mußten oft den Mann ersetzen

    Müssen sie jetzt auch in diesen Konstellationen. Nur anders.

    mußten u.a. "umerzogen" werden - alle Ideale die sie vorher gelernt hatten, galten nicht mehr usw.

    Das müssen sie in einer emanzipierten Frauenwelt auch.

    aber das ist alles nichts existenzbedrohendes.

    Das ist auch nicht entscheidend obwohl es diese, bei den schlechten Bedingungen die für viele in der Arbeitswelt entstanden sind, teilweise auch gibt. Entscheidend ist das der Vater bei beiden sowohl damals als auch jetzt fehlt.

    Darauf Rücksicht zu nehmen und zumindest zu versuchen dem im Alltag meiner Tochter Rechnung zu tragen, halte ich aber als Vater für unabdingbar.

    Ja, das sehe ich ebenso aber ich kenne auch einige Mütter die sich Gedanken darum machen was dem "Jung" an "Männlichkeit" fehlt und versuchen dies zu ersetzen. Andere machen dies alleine durch ihre Art. :frag

    Einmal editiert, zuletzt von Czeltik ()

  • @ Tilla :thanks:


    Denn so siehts eben auch oft genug aus! Und wenn ich jetzt auch gehauen werde und mir womöglich noch eine Verwarnung reinhaue. Ist dein Ex ein besserer Vater weil deine Kinder ihn kennen? Oder ist es nicht doch auch irgendwo gut das mein Sohn keinen Kontakt hat? :ohnmacht:

  • Man kann es noch ausdehnen...


    Was ist mit den Vätern in sogenannten intakten Familien, die sich gar nicht um die Kinder kümmern, nie etwas mit ihnen unternehmen, nie wirkliche Gespräche führen, praktisch eine Nebenrolle spielen (wollen)?
    *Zündstoff-auswerfe* :D


  • Ist jeder Papa besser als keiner?


    Gute Frage!


    Ich kenne einige "intakte" Familien, bei denen zwar die Elter - noch -zusammen sind, aber soviel arbeiten dass sie meistens erst heim kommen wenn die kleinen schlafen oder sie sehen sie max 1 Std zum Abendbrot. Dann sind sie meistens so kaputt vom harten Arbeitstag dass sie auch nicht mehr mit Ihnen rumtoben.


    Ein weiteres Beispiel, da ist der Papa selbstständig d.h. er hat im Sommer offt einen 15std Tag oder länder, seine Frau würde mal gerne einen Familienurlaub machen - mann hat keine Lust dazu...


    Ist das besser?? :frag

    2 Mal editiert, zuletzt von Steelrose ()

  • :daumen ...da ist es wieder.


    Die Diskussion über die Wertigkeit der verschiedenen Qualitäten in der ein oder anderen Familenform.


    Darüber zu streiten, ob und was besser ist betrifft dann immer 2 ET und das Kind / die Kinder.


    Dem gegenüber die totale Ignoranz zu "Wie fängt der Familienverbund 1 ET und das Kind / die Kinder, das fehlen des mitunter gleichgeschlechtlichen ET auf?"


    Ist das irgendwie eine Frage des eigenen Ego´s, das nicht sehen zu können oder zu wollen?


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Ich habe den Spiegel-Artikel gerade durchgelesen, ohne mir allerdings die Studien angesehen zu haben. Den Vergleich mit den Kriegswaisen kann ich durchaus nachvollziehen, auch wenn andere Umstände herrschen. Das Fehlen einer Vaterfigur, eines männlichen Vorbilds ist meiner Meinung nach für einen Jungen schwierig, der sich seine Identität dann woanders suchen muss. Dies kann trotzdem funktionieren. Entscheidend ist sicherlich auch das Alter, in dem eine Trennung vom Vater stattfindet. Sporadischer Kontakt kann die fehlende Bindung nicht ersetzen. Dass viele Väter sich ihren Pflichten und ihrer Verantwortung entziehen, wird ja gerade hier immer wieder thematisiert.

  • Ist jeder Papa besser als keiner?

    Nein, aber auch nicht jede Mutter. ;) Natürlich ist nicht jeder Papa besser. Eben weil dies so ist, ist es wichtig den enstprechenden Ausgleich zu schaffen. Der kann aber vielfältig sein. Eine wertvolle Frage in diesem Zusammenhang ist ja wer beurteilt ob dieser Papa nicht gut für das Kind ist?

    Was ist mit den Vätern in sogenannten intakten Familien, die sich gar nicht um die Kinder kümmern, nie etwas mit ihnen unternehmen, nie wirkliche Gespräche führen, praktisch eine Nebenrolle spielen (wollen)?

    Erstmal die Frage wodurch diese Nebenrolle entstanden ist. Weil der Vater sich nicht kümmern will oder weil diese Mutter dem Vater ständig in seine Erziehungsversuche dazwischenspringt und eine gesunde Vater Kind Beziehung somit zerstört und letztendlich dieser Vater dann keine Lust mehr auf diese Dinge hat?
    Ganz schwierig das zu beurteilen. Wehrt sich nämlich dieser Vater in einer solchen Beziehung und fordert sein Erziehungsrecht, bricht diese Beziehung in der Regel auseinander weil diese Frau es ja unmöglich findet wie er erziehen möchte und vor allem dass er auch bestimmen möchte. Leider ziehen sich die meisten Männer dann zurück und das Erziehungsdrama ist da.
    ( Das gilt natürlich nur für dieses Beispiel und nicht für alle Konstelalltionen ! )


    Dem gegenüber die totale Ignoranz zu "Wie fängt der Familienverbund 1 ET und das Kind / die Kinder, das fehlen des mitunter gleichgeschlechtlichen ET auf?"

    Das erlebe ich auch sehr oft in Familien. Wie mein Beispiel ein paar Zeilen höher es schon andeutet, gibt es diese Art Ignoranz auch dort.

    Einmal editiert, zuletzt von Czeltik ()

  • Nein, aber auch nicht jede Mutter. ;)


    Sind die denn hier Thema? Oder geht es um die fehlende, wertvolle väterliche Komponente, deren Fehlen so sehr beklagt wird?



    Ganz schwierig das zu beurteilen. Wehrt sich nämlich dieser Vater in einer solchen Beziehung und fordert sein Erziehungsrecht, bricht diese Beziehung in der Regel auseinander


    Selbst als Beispiel finde ich es extrem. Irgendjemand muss ja Schuld sein.... Ist das Leben so einfach? :crazy

    2 Mal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Selbst als Beispiel finde ich es extrem. Irgendjemand muss ja Schuld sein.... Ist das Leben so einfach? :crazy


    Ist es sicherlich nicht. Trotzdem teile ich die Auffassung nicht, dass jemand Schuld sein muss. Daraus folgt denn ja auch im günstigsten, neutralsten und sachlichsten Fall, eine Verteilung von Schuld.


    Ist denn nicht eigentlich im Blick auf das Kind, dass letztlich diese "Schuld" zu 100 % tragen muss, vollkommen irrelevant, wieviel % der Vater und wieviel % die Mutter produziert haben?


    Ob nun in einer Mutter, Vater Kind Familie oder einer Familie die aus einem Umgangselternteil, einem betreuendem Elternteil und einem Kind besteht, ist es doch trotzdem nicht ohne Sarkasmus, wenn ein ET um sein Erziehungsrecht kämpfen muss.
    Viel verschwendete Energie. Häufig zwei extreme die dem Kind geboten werden.
    Solange die dazugehörige Beziehung räumlichen Bestand hat ja auch noch lebbar, wenn auch nicht wünschenswert. Nach einer Trennung dann gerne in der Richtung Umgangsboykott oder sich entziehen.
    Das mal zu überdenken würde sicherlich vielen Eltern nicht schaden.


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Sind die denn hier Thema? Oder geht es um die fehlende, wertvolle väterliche Komponente, deren Fehlen so sehr beklagt wird?

    Sie gehören zu diesem Thema mit Sicherheit dazu. Von daher ist es auch wichtig dies zu erwähnen. Denn eine umgangsverweigernde Mutter verhindert ja den Kontakt zum Vater. ;)

    Selbst als Beispiel finde ich es extrem. Irgendjemand muss ja Schuld sein.... Ist das Leben so einfach? :crazy

    Nein, es ist vielfältig und in meinem Beispiel ist es ja nun auch schwer einen schuldigen ausfindig zu machen. Die Mutter, der Vater ? Das Umfeld, der Staat, die Erziehung die sie selbst erlebt haben ? Deshalb habe ich ja auch geschrieben

    Ganz schwierig das zu beurteilen.

    Extrem finde ich es allerdings als Beispiel nicht. Ich denke da steckt massig viel realität drin. In der Vater/Mutter - Kind Kur in der ich war habe ich in diversen Runden oft ähnliche Problematiken mitbekommen können.

  • Mal etwas in den Raum werf - ich finde das es Jungs in sehr vielen Bereichen deutlich schwerer haben als Mädchen!


    Ich seh das als Zweifachjungsmama ständig und lass mich von obiger Aussage auch nicht mehr wegbringen!


    Wenn Jungs in der Schule auffallen, werden viel ehr Strafarbeiten aufgebrummt als Mädchen. Jungs kloppen sich mal und dann spielen sie irgendwann wieder zusammen. Mädels neigen bereits deutlich früher zu Mobbern! (Seh ich in den Klassen meiner Söhne.) Da wird bereits gehetzt, andere Kinder an ihren Klamotten bewertet, auf solch Ideen kommen Jungs wesentlich später!


    Mädchen werden viel vorsichtiger behandelt, dass Jungs genauso sensibel sind wird zu gern vergessen. Es ist nach wie vor Standard, dass ein Kerl ein Kerl zu sein hatt! Sogenannte "weiche" Jungs sind ratzfatz auf dem besten Wege schwul zu werden/sein.


    Mädchen sind in ihrer Entwicklung deutlich weiter als Jungs, Jungs sind lange Zeit verspielt. Empfind ich so, wenn ich höre worüber sich 7 und 9jährige Mädels so unterhalten.


    Natürlich gibt es sowohl auf Jungs und Mädchenseite solche und solche - aber Jungs habens echt nicht so leicht, wie gesagt wehrt sich ein Junge wirds zu gern heruntergespielt, wenn das Gegenüber ein Mädel war! Und Kratzspuren über den Brustkorb tuen auch einem Jungen ziemlich weh, Bestrafung fürs Mädel fällt meist deutlich weniger streng aus als wenn es andersherum wär.


    Musst ich jetzt mal loswerden und mag sein das mein Beitrag die Subjektivität etwas fehlt - ist halt meine ganz persönliche Erfahrung.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.


  • Ganz schwierig das zu beurteilen. Wehrt sich nämlich dieser Vater in einer solchen Beziehung und fordert sein Erziehungsrecht, bricht diese Beziehung in der Regel auseinander weil diese Frau es ja unmöglich findet wie er erziehen möchte und vor allem dass er auch bestimmen möchte. Leider ziehen sich die meisten Männer dann zurück und das Erziehungsdrama ist da.


    Das ist oft eine Gratwanderung. Nicht wenige Mütter wollen sich in die Erziehung gar nicht reinreden lassen, da kann Mann dann höchstens Akzente setzen, mehr aber nicht. In der Forschung ist dieses mütterliche Verhalten inzwischen als "Gatekeeper" bekannt geworden: Der Vater ist genau so weit in der Erziehung involviert, wie es die Mutter zuläßt.