Verfassungsrichter zweifeln an Hartz-IV-Sätzen für Kinder

  • Das wird hier anders gesehen:



    Auch Frau v.d.Leyen bemerkte einmal, daß Alleinerziehende unterdurchschnittlich ausgebildet sind.


    Dramatisch in dem Kontext finde ich, dass es AE mehr als schwer gemacht wird ihre Situation zu ändern. Auf der einen Seite steht dann eine nicht mehr unübliche Familienform, dem gegenüber stehen nur begrenzte Möglichkeiten, sich
    (weiter-) zu qualifizieren.
    Ich sehe da weder Entwicklungen, wenn es um flexible Betreuungszeiten geht, noch eine Annerkennung über Lst.-Klassen, noch Bildungsangebote die dem gerecht werden.


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Ich entnehme dem Urteil das der "Warenkorb", also die Zusammensetzung der Bezüge nicht transparent genug ist und bei Kindern der errechnete Prozentsatz verfassungswidrig sein soll, da er aus dem "blauen" errechnet worden ist. Ich glaube kaum das sich was ändert.



    Was die Bildung angeht, sicher gibt es kein Geld monatlich für Bildung, dafür da ich als Alg2 Empfänger die Bildungsangebote und Maßnahmen vom Jobcenter nutzen kann. Ergo: Wer sich in seinem (neuen) Beruf weiterbilden möchte, kann das über das Jobcenter beantragen.

    Im Trennungskonflikt der Eltern gibt es nie Gewinner, aber immer Verlierer, nämlich die Kinder.



    Lache und die Welt lacht mit dir. Schnarche und du schläfst alleine. (Dr. E. von Hirschhausen)

    Einmal editiert, zuletzt von ubuntu ()

  • Ganz ehrlich, ich glaube nicht daran das Qualifizierung das Problem grundlegend beseitigt. Wenn man die Millionen Arbeitslosen bestens qualifiziert gibt des nicht plötzlich für jeden einen Arbeitsplatz. Man kann die Erwerbsbiographien einzelner ändern, wird so aber nicht die Ursache für Armut bekämpfen.

  • Ganz ehrlich, ich glaube nicht daran das Qualifizierung das Problem grundlegend beseitigt. Wenn man die Millionen Arbeitslosen bestens qualifiziert gibt des nicht plötzlich für jeden einen Arbeitsplatz.


    Doch, ein Beispiel: Nehmen wir einmal an wir holen Leute von der Straße und bilden mehr Mediziner aus um z.B. die leerstehenden Praxen in ländlichen Regionen zu besetzen, die beim derzeitigen Vergütungssystem trotz 7-Tage-Woche nicht mehr rentabel geführt werden können. Dann können all diese zusätzlich ausgebildeten Mediziner ins Ausland gehen, wo sie auch mit Gewinn arbeiten. Das ändert zwar nichts am Ärztemangel in ländlichen Regionen, hilft aber den Hochqualifizierten bei der Existenzgründung in England oder Norwegen. ... :hae:

  • Doch, ein Beispiel: Nehmen wir einmal an wir holen Leute von der Straße und bilden mehr Mediziner aus um z.B. die leerstehenden Praxen in ländlichen Regionen zu besetzen, die beim derzeitigen Vergütungssystem trotz 7-Tage-Woche nicht mehr rentabel geführt werden können. Dann können all diese zusätzlich ausgebildeten Mediziner ins Ausland gehen, wo sie auch mit Gewinn arbeiten. Das ändert zwar nichts am Ärztemangel in ländlichen Regionen, hilft aber den Hochqualifizierten bei der Existenzgründung in England oder Norwegen. ... :hae:


    Genau so funktioniert das. Es wird also weiterhin einen Bedarf an Leuten geben, die keinen Arbeitsplatz haben.

  • Ganz ehrlich, ich glaube nicht daran das Qualifizierung das Problem grundlegend beseitigt. Wenn man die Millionen Arbeitslosen bestens qualifiziert gibt des nicht plötzlich für jeden einen Arbeitsplatz.

    Nee, plötzlich sicherlich nicht.
    Langfristig würde aber durch bessere Schulabgänger und bessere Ausbildungsbedingungen für die Betriebe (!) der Standort Deutschland rapide an Attraktivität gewinnen. Und genau das schafft Arbeitsplätze.


    Doch, ein Beispiel: Nehmen wir einmal an wir holen Leute von der Straße und bilden mehr Mediziner aus um z.B. die leerstehenden Praxen in ländlichen Regionen zu besetzen, die beim derzeitigen Vergütungssystem trotz 7-Tage-Woche nicht mehr rentabel geführt werden können. Dann können all diese zusätzlich ausgebildeten Mediziner ins Ausland gehen, wo sie auch mit Gewinn arbeiten. Das ändert zwar nichts am Ärztemangel in ländlichen Regionen, hilft aber den Hochqualifizierten bei der Existenzgründung in England oder Norwegen. ...

    :hae: Das derzeitige Vergütungssystem von Medizinern reicht wohl auch in ländlichen Gebieten noch für einen Leben oberhalb von ALG2.

  • ... wozu in D junge Leute Medizin studieren lassen, ggf mit Bafög fördern, die Unis benutzen lassen, die ebenfalls aus Steuern mit finanziert werden udn dann ins Ausland schicken, wo sie dann Steuern zahlen.... Und hier gibts deshalb nicht einen cant Steuern mehr und der Ärztemangel wird auch nicht behoben und an der sozialen Schieflage ändert sich so nix zum Guten.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • ... wozu in D junge Leute Medizin studieren lassen, ggf mit Bafög fördern, die Unis benutzen lassen, die ebenfalls aus Steuern mit finanziert werden udn dann ins Ausland schicken, wo sie dann Steuern zahlen.... Und hier gibts deshalb nicht einen cant Steuern mehr und der Ärztemangel wird auch nicht behoben und an der sozialen Schieflage ändert sich so nix zum Guten.


    Dann denk einfach weiter: Wozu sie im Kindergarten teuer fördern, sie umsonst zur Schule gehen lassen und überhaupt die ersten Lebensjahre der Familie womöglich durch Sozialleistungen finanzieren?


    Ich weiß, das ist extrem provokativ.
    Aber es geht nicht an, selbst für die eigenen Lebensentscheidungen zwar Entscheidungsfreiheit und die Solidarität der Gemeinschaft zu fordern ... anderen dann aber gefälligst zumuten zu wollen trotz hochwertiger Ausbildung gefälligst im Lande zu verbleiben, wenn man woanders mehr Vorteile hätte.

  • ... tu ich ja gar nicht...Ich stelle eine Frage zur Diskussion, die in ihrer Intention in eine ganz andere Richtung zielt: nämlich, was wir uns für einen volkswirtschaftlichen Komplettblödsinn leisten. Umgekehrt müssten wir doch zusehen, dass wir gut ausgebildete Menschen HIER behalten udn ihnen Bedingungen schaffen, die den Gedanken weg zu gehen gar nicht aufkommen lassen.


    Und nu mach mich mal nicht so bissig schräg von der Seite an. Von dir bin ich Beiträge mit mehr Niveau gewohnt.
    Das ist ja schon peinlich, deine Vorhaltung, die du mir da völlig unbegründet machst. :kopf

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Ich mach Dir keinerlei Vorhaltungen.
    Wir diskutieren hier doch hoffentlich zur Sache und nicht auf persönlicher Ebene?


    Es geht hier um die H4-Sätze für Kinder - dh. es geht um Förderung des Nachwuchses.
    Das fängt bei mir im Kindergarten an und hört nach der Ausbildung auf.

  • Stimmt.


    Nur bin ich der Meinung, das es blamabel ist, wenn dann diese guten Leute ins Ausland abwandern ( mit gutem Recht, wäre ich jünger ich würde auch gehen), weil sie hier miese Bedingungen vorfinden.

    Ich kann, weil ich will, was ich muss.

  • Nur bin ich der Meinung, das es blamabel ist, wenn dann diese guten Leute ins Ausland abwandern ( mit gutem Recht, wäre ich jünger ich würde auch gehen), weil sie hier miese Bedingungen vorfinden.



    Was heißt zu alt? :winken: Ich bin 41 und bereite grad alles für ein evtl. Auswandern vor. Nicht weil ich hier miese Bedingungen habe, sondern weil ich der Meinung bin, dass mein Sohn dort wesentlich bessere Voraussetzungen finden wird. ;)



    Kiki

    Wer glücklich ist, ist selber schuld!

  • Förderung von Kindern. Nachhilfe für Kinder soll jetzt in den Leistungskatalog aufgenommen werden, so der Vorschlag aus dem Arbeitsministerium.


    Das ist gut. Aber...
    ... auch hier muss man sehen, ob das Fördersystem nicht in eine Schieflage kommt. Wer Geld verdient kann Nachhilfe oder notwendige Lernförderung für seine Kinder nicht einmal von der Steuer absetzen, geschweige denn, dass er Zuschüsse bekommt. Wenn Nachhilfe gefördert wird, dann sollte die Förderung jedenfalls nicht so verteilt werden, dass Kinder von Eltern mit Einkommen etwas oberhalb von Hartz IV am ende schlechter dastehen als Kinder von Hartz IV-Empfängern.

  • Seit neuestem Kann man wohl nachhilfe von der Steuer absetzen.... Sagt zumindest der Steuerberater meines Freundes....Geht natürlich nur wenn man eine ordentliche Rechnung zb vom Studienkreis hat und nciht irgendeiner älteren Schülerin das Geld bar auf die Kralle gibt.....


    Es gab da wohl irgendein Urteil und mein Freund wird die Nachhilfe für sein Kind für 2009 absetzen können...

    Einmal editiert, zuletzt von Laetitia ()

  • Seit neuestem Kann man wohl nachhilfe von der Steuer absetzen.... Sagt zumindest der Steuerberater meines Freundes....Geht natürlich nur wenn man eine ordentliche Rechnung zb vom Studienkreis hat und nciht irgendeiner älteren Schülerin das Geld bar auf die Kralle gibt.....


    Es gab da wohl irgendein Urteil und mein Freund wird die Nachhilfe für sein Kind für 2009 absetzen können...


    Absetzen kann nur wer Steuern zahlt. Muss ich das jetzt erläutern?

  • Doch, ein Beispiel: Nehmen wir einmal an wir holen Leute von der Straße und bilden mehr Mediziner aus um z.B. die leerstehenden Praxen in ländlichen Regionen zu besetzen, die beim derzeitigen Vergütungssystem trotz 7-Tage-Woche nicht mehr rentabel geführt werden können. Dann können all diese zusätzlich ausgebildeten Mediziner ins Ausland gehen, wo sie auch mit Gewinn arbeiten. Das ändert zwar nichts am Ärztemangel in ländlichen Regionen, hilft aber den Hochqualifizierten bei der Existenzgründung in England oder Norwegen. ... :hae:


    Es muss ja nicht immer gleich ein Medizinstudium sein ;-).
    1. ist es in der Regel meist nur dann möglich den Beruf per Umschulung oder zweiter Ausbildung zu wechseln, wenn man von Arbeitslosigkeit bedroht ist (oder eben arbeitslos ist), Stichwort Bildungsgutschein
    2. sind dann viele Angebote nur in Vollzeit, was ja nicht so dramatisch wäre, wenn die Betreuung einer Kita oder OGS dies dann auch abdeckt. Mal abgesehen, von lustigen Fernstudiengängen mit Präsenzzeiten am Samstag :wand


    Nehmen wir also mal eine Arbeitnehmer, der in Vollzeit auf Transferleistungen angewiesen ist. Der steckt denn mal recht fest in seinem Leben drin, oder?
    Das die Regelsätze für Kinder zu niedrig sind, steht für mich außer Frage. In beide sowohl die Eltern, als auch in die Kinder muss mehr investiert werden.


    Jeder der eine Pommesbude betreibt ist sich darüber im Klaren, dass ich ab und zu auch mal etwas Geld in die Hand nehmen muss, wenn die Bude nicht läuft.


    Wir investieren nicht. Wir verwalten die Armut. Und dies meint vor allen Dingen die geistige Armut.


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Nachhilfe kann nur in bestimmten Fällen steuerlich geltend gemacht werden.
    Wenn es beruflich bedingt ist als Umzugskosten.
    Und wenn es als außergewöhnliche belastung absetzbar ist dann auch nur wenn man über den Selbstbehalt fällt.
    Sonst nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von vatertochterduo ()

  • Nur bin ich der Meinung, das es blamabel ist, wenn dann diese guten Leute ins Ausland abwandern ( mit gutem Recht, wäre ich jünger ich würde auch gehen), weil sie hier miese Bedingungen vorfinden.

    :hae: Löwenherz, es scheint schwierig zu sein, es Dir recht zu machen.


    Es allen gleichzeitig, den Schwachen und den Starken so schmackhaft zu machen, dass sie glücklich und zufrieden sind, wird wohl noch etwas dauern.


    Wenn die fest im Sattel sitzenden Stadtärzte sich Sorgen um leerstehende Arztpraxen irgendwo in der Pampa machen und als Lösung auch gleich höhere Verrechnungssätze für (alle!) Ärzte parat haben, dann ist das zwar legitim aber wenig aussagekräftig. Zudem würde das sofort zu Lasten der Schwachen gehen, egal ob mit dem bisherigen System oder mit einer Kopfpauschale.


    Interessant ist Dein Ansatz aber trotzdem. Wir könnten doch Bildung und Ausbildung komplett privatisieren. Die Bildung gehört dann nicht mehr jedem selbst, sondern dem der sie bezahlt hat. Das könnte der Staat sein, aber natürlich auch private Unternehmen. Abitur gegen 10 Jahre Arbeitskraft.
    Allerdings glaube ich nicht dass Dir das lieber wäre als ein paar Ärzte die nach Norwegen auswandern.

  • Stimmt.


    Nur bin ich der Meinung, das es blamabel ist, wenn dann diese guten Leute ins Ausland abwandern ( mit gutem Recht, wäre ich jünger ich würde auch gehen), weil sie hier miese Bedingungen vorfinden.


    Die Bedingungen für junge Menschen sind in Deutschland mies. Immer mehr müssen sich mit Zeitarbeit, befristeten Verträgen, unbezahlten Praktikas, Arbeitslosigkeit und ähnlichem abfinden. In anderen Ländern wie z.B. der Schweiz und Dänemark gibt es da viel bessere Bedingungen. Die schicken sogar kostenlose Busse nach Deutschland rein, und karren Bewerber zu Jobmessen, wo sie mit Kußhand genommen werden. In Dänemark gibt es darüberhinaus einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz innerhalb von 24 Stunden, und, wenn gewünscht, preiswerte Fremdbetreuungsmöglichkeiten. Davon können wir hier nur träumen. Hätte ich keine Familie, wäre ich hier schon längst weg.

  • Ich glaube nicht, das es grundsätzlich Sinn macht Arztpraxen als Firmen im Gesunheitssektor zu betreiben und dann technische Geräte etwa über die Auslastung zu finanzieren. Dann fallen natürlich Praxen auf dem flachen Land besonders im Osten hinten runter. Das ist hier aber nicht das Problem.


    Wenn ich 10 Leute von der Straße hohle, gut ausbilde/weiterbilde und hinterher 8 von denen (was schon viel wäre) einen Job haben, dann habe ich nicht 8 Arbeitsplätze geschaffen, sondern 8 andere Leute die weniger geeignet erschienen verdrängt. Das hat keinen einzigen zusätzlichen Arbeitsplatz geschaffen (außer im Weiterbildungssektor).