Tochter den Umgang mit freundin verbieten?

Mit 12 und vorpubertierend kannst Du natürlich noch "verbieten". Aber Du kannst auch versuchen, im Gespräch Lösungen zu erarbeiten.
Bei wichtigen Themen günstig: "Frauennachmittag" im Café". Da dann in aller Ruhe reden, bis eine gemeinsame Übereinkunft da ist.
Ganz wichtig: Lernen, den Pubis zuzuhören, was sie sagen. Nachfragen. Ihre Argumente abwägen. Vereinbarungen treffen, bei denen sie (zumindest am Anfang) motiviert mitziehen wollen.
Einen Versuch ist es wert.

Rein rechtlich: Ja, Du darfst den Umgang untersagen.

Aus meiner bisherigen Erfahrung gibt es aber sinnvollere Möglichkeiten, den Umgang zu reduzieren. Da mit 12 Jahren die Pubertät noch nicht in vollem Umfang zugeschlagen hat, sind die Kinder in dem Alter meist noch für die Anregung offen, mal darüber nachzudenken, ob es wirklich echte Freundschaft ist, wenn eine Person der anderen Kontakte etc. verbietet und anderes - und wohin das wohl noch führt, wenn man ihr das durchgehen lässt.

Spannend ist, was verboten ist. Ich kann daher nur dringend von Verboten abraten.

Leider ist meine Tochter auch mit einem Mega-Miststück "befreundet" - ich mag es gar nicht Freundschaft nennen, weil das Attribute wie aufeinander verlassen, Vertrauen und miteinander Rumkichern für mich bedeutet. Trotz vielfacher Gemeinheiten und x Gesprächen kann meine Tochter von diesem Mädel nicht lassen.

Das ist zwar jetzt kein besonders schlauer Tipp, aber bei uns klappt es: Ich "fördere" den Kontakt mit anderen Kindern, indem ich sie sich immer dann verabreden lasse, nachdem ich weiss um wen es geht. An Tagen, wo sie sich mit dem Miststück verabreden will, passt es immer gerade nicht :pfeif (Dafür bin ich schon mal spontan zum Friseur gefahren und habe behauptet, das hätte ich schon lääängst geplant gehabt.) Ich mache das jetzt seit ca. einem halben Jahr, und so ganz langsam rückt dieses Mädchen auch in den Hintergrund. Dass sie sich in der Schule begegnen kann ich nicht verhindern, aber auch das Mädchen hat wohl mittlerweile angefangen sich neu zu orientieren, nachdem meine Tochter so oft keine Zeit hatte.

Liebe Grüße MacKayla

Zitat von Haselmaus

Da mit 12 Jahren die Pubertät noch nicht in vollem Umfang zugeschlagen hat,

Hi Froschkönigin ... ich hab auch so ein tickendes, zwölfjähriges Östrogenbömbchen zu Hause. Würde ich ihr den Umgang mit einer ihrer Freundinnen verbieten, ist es nur eine Frage der Zeit, bis das ganze dann heimlich stattfindet. Sowas finde ich um einiges schlimmer. Wir haben zwar aktuell kein Freundinnenproblem, hatten das aber vor ca. nem halben Jahr in ähnlicher Form. Ich hab den Umgang geduldet und auch nicht viele Worte drum gemacht. Lediglich daß das Mädel sich hier während meiner Abwesenheit breit macht hab ich unterbunden (alleine das hat zu heftigen Diskussionen geführt ....).

Meine Tochter ist gsd von alleine auf den Trichter gekommen, ihre anderen Freundinnen, von denen sie sich zwangsläufig etwas zurückgezogen hat, haben da ebenfalls ein wenig nachgeholfen. Ich bin der Meinung, so rum ist es besser ... wenn ich da was unterbunden hätte wären die beiden heute noch befreundet. Der Hormonspiegel meiner Tochter lässt es nicht zu, solche Fehler dann einzugestehen :lach .

Ich weiß, es ist blöd und es fällt schwer, da tatenlos zu zuschauen aber lass es laufen. Setze klare Regeln was die schulischen Leistungen angeht und Grenzen bezüglich irgendwelchen Blödsinnes, den du befürchtest. Mache deutlich daß du das Mädel eher kritisch siehst, aber lass ihr die Wahl mit wem sie befreundet ist und mit wem nicht. Früher oder später merken die Mädels auch in dem Alter schon, wer eine echte Freundin ist und wer nicht. Deine Tochter wird es dir danken, in dem sie bei auftauchenden Problemen mit dir spricht. Da ist dann der geeignete Zeitpunkt, einzuhaken und sie mit der Nase sanft aber vorwurfsfrei draufzustossen. Irgendwann machts klick, glaub mir

Das Wort "verbieten" kann in Kombination mit einem 12-jährigen, pubertierenden Mädchen hochexplosiv sein und sollte möglichst vermieden werden. Die Gefahr ist einfach sehr groß, dass sich deine Tochter dann aus reinem Trotz dazu entschließt noch mehr Zeit mit besagtem Mädchen zu unternehmen.

Viel eher würde ich Sie in einem Gespräch fragen, warum sie nichts mehr mit ihren "alten" Freundinnen unternehmen will. Antwortet Sie dann, dass es ihr von ihrer Freundin verboten wurde, kannst du sie ja darauf anreden ob sie das überhaupt will. Ob sie es überhaupt will, dass sie ihre anderen Freundinnen zugunsten "der Anderen" vernachlässigen muss, und wie Sie es finden würde wenn sie plötzlich von einer Freundin komplett vergessen werden würde.

Es ist zwar nicht die feine englische Art, aber wenn du wirklich glaubst dieses Mädchen sei ein schlechter Umgang für deine Tochter, könntest du auch anfangen etwas Misstrauen in ihrer Beziehung zu schaffen. Immerhin sind sie erst 12 Jahre alt, dafür aber mitten in der Pubertät - da können schon einmal die Fetzen fliegen.