hallo, ich bin neu hier und habe schon ein wenig gestöbert und festgestellt, dass hier einige um ihren traum "familie mit partner" trauern. seit wenigen tagen muss ich mich damit auch endgültig abfinden und dachte, ich erzähle euch mal meine geschichte, um mich damit nicht so alleine zu fühlen:
der vater meines kindes, oder ich sollte ihn wohl besser zeuger nennen, (obwohl ich diesen ausdruck nicht so mag) und ich kannten uns schon länger, weil wir in ein und demselben haus wohnten. über einige wochen hatten wir eine affaire. seit vielen jahren verhütete ich mit temperaturmethode, weshalb ich es für relativ unwahrscheinlich hielt, von ihm schwanger zu werden. da mir aber durchaus bewusst ist, dass diese methode (ansich ja keine) 100% ist, betonte ich bei mehreren gesprächen mit ihm, dass ich keinesfalls abtreiben würde, wenn ich doch schwanger werden sollte. er meinte, das sei ok und wenn bekommen wir das zusammen hin. er hatte sogar immer kondome dabei, die er nicht benutzt hat.
volltreffer :schwanger
plötzlich sah er das ganze ganz und gar nicht mehr so locker und hat von mir verlangt, dass ich abtreibe. alle paar wochen stand er käsebleich bei mir in der tür (als wir die affaire hatten wohnte er bereits nicht mehr im selben haus), hat mich gedrängt, "es weg zu machen" und ist wieder verschwunden. mir ging es in dieser zeit total schlecht, hatte alpträume und wurde krank, weil ich in jeglicher hinsicht gegen abtreibung bin vor allem, wenn man es mehr oder weniger bewusst riskiert. ich lag dann drei wochen mit scharlach flach, war bei einer beratung und bin mächtig ins schwanken geraten, was ich tun soll, weil ich nie darüber nachgedacht hatte, von einem mann schwanger zu werden, der kein kind mit mir will.
ich habe mich letztendlich guten gewissens für mein kind entschieden, was ich keinen tag bereut habe! (da ich auch über drei wochen antibiotika nehmen musste, wäre eine abtreibung zudem wahrscheinlich eh nicht in frage gekommen)
der zeuger hat darauf ein fürchterliches emotionales theater mit mir veranstaltet (mit sich selbst natürlich auch). erst wollte er wie gesagt auf keinen fall, dann wollte er mich heiraten, ein haus mit mir bauen und noch mehr kinder kriegen... was mir dann doch etwas überstürzt vorkam und ich meinte, jetzt lass uns doch halt erst mal schaun mit der situation zurecht zu kommen, uns besser kennen lernen, sich alles entwickeln lassen, beziehung führen... das hat er dann wenige tage mit mir versucht, schien alles recht in ordnung. er wollte dann nur übers wochenende etwas weiter weg auf eine party, ist freitag gefahren, für montag waren wir verabredet, samstag habe ich einen anruf bekommen bei dem er sich schon etwas komisch angehört hat und montag ist er dann einfach nicht aufgetaucht. als ich den tag drauf nachfragte was los sei, war er wieder völlig panisch, er wolle das alles nicht, was ich mir denke würde usw. usf.... wollte sich aber auch nicht mir mir treffen oder so, um in ruhe zu reden. ich natürlich wieder völlig fertig. kurz drauf wollte er sich dann doch mit mir treffen, um zu reden, war total eckelig zu mir, hat allgemein über frauen geschimpft und auf mich eingeschimpft, dass ich nicht abgetrieben habe usw. usf. er wolle weder mit mir noch mit dem kind was zu tun haben, ich soll machen was ich will mit dem kind, er verschwinde erstmal für ne zeit.
hat er gemacht. wenn ich ihn angerufen habe oder ihm mails geschickt habe, hat er aufgelegt und nicht zurück geschrieben.
in der zwischenzeit habe ich dann von freunden erfahren, dass er total schlecht von mir redet, ich hätte mich einfach auf ihn drauf gesetzt und behauptet ich könne nicht schwanger werden und so zeug ::)
nach wochen stand er dann bei mir grinsend vor der tür wie es mir ginge. ich ihm natürlich die tür vor der nase zugehauen, was er ja gar nicht verstanden hat :radab darauf dann doch etwas einsicht und ein "entschuldigungsbrief", er sei nun vernünftiger und möchte mir keine vorwürfe mehr machen, sondern in die zukunft blicken, noch mal für eine zeit reisen, dann in der letzten schwangerschaftszeit für mich da sein, bei der geburt dabei sein, sich dann auch um den zwerg kümmern, im februar eine stelle annehmen, sich eine wohnung in der gegend suchen usw. usf.
also gut, gespräch gehabt, lief ganz gut, ich ihm "meinen segen" gegeben, seinen urlaub zu machen, um sich die zeit zu nehmen mit sich und der situation klar zu kommen.
ende januar fragte ich dann mal zaghaft nach, nachdem ich in der zwischenzeit grademal zwei mails bekommen hatte, in denen er freundlich nachfragte wie es "seiner kleinen wurfmaschine und der füllung" ginge (mal so nebenbei erwähnt, der mann ist über dreißig und hat eine ausbildung zum erzieher und lehrer), ob er denn noch immer vorhabe zurück zu kommen und an entscheidungen bezüglich unseres kindes teilhaben möchte usw.. ja, er wolle die tage mal anrufen *hm* drei wochen später noch kein anruf. ich noch mal eine mail geschrieben, dass es nun wirklich langsam an der zeit sei. er zurückgeschrieben, er wolle sein auto verkaufen und kommen *hm* nochmal später... ich wieder geschrieben, dass es nun wirklich an der zeit ist, an land zu kommen, wenn er sich tatsächlich dafür entschieden habe, für uns da zu sein. darauf wieder eine böse mail mit vorwürfen, was ich mir dabei gedacht hätte, wie unreif ich sei usw. usf....
:kopf :nawarte:
das war vor wenigen tagen, ich bin mittlerweile in der 35. schwangerschaftswoche und freue mich riesig auf mein kleines mädchen, aber von dem traum einer kompletten familie mit lieben leiblichen papa muss ich mich jetzt wohl definitiv verabschieden, wie es wahrscheinlich viele hier schon mussten.