"übervorsichtige mütter" contra "rabenmütter"

aufgrund des threads von anna21 wegen nahrungsumstellung und dem Kuhmilch-thread eröffne ich hier jetzt mal einen thread mit recht heiklem thema!

ich halte nichts davon, ein kind in watte zu packen. der papa vom zwerg hat ne starke lactoseintolleranz.. aber deswegen habe ich dem kleinen trotzdem nicht hypoallergene nahrung gegeben.
zu hilfe, mein kind ist allergie gefährdet.. nix da.

wenn wirklich eine allergiegefährdung vorliegt, ist das selbstverständlich in ordnung! das sollte noch erwähnt werden. folgendes ist kein angriff auf allergiegefährdete kinder oder deren mütter!!!!

aber es gibt mehr als genug mütter, die in reinste panik verfallen.

folgende vorwürfe/aussagen durfte ich mir schon anhören:
"ich gebe nur bio flocken, mein baby schläft ausschließlich in seinem babywasserbett, ich putze 3mal am tag das haus mit sagrotan, damit auch jaaaa keine keime entstehen, gewickelt wird mein kind nur mit wollwindeln"
".. um gottes willen.. du gibst deinem 10 monate altem baby schon fruchtzwerge??? *kreischanfall*.. das ist sooooo schädlich, da ist zucker drin!!!!!! und das ist kuh milch!! nein, mein kind darf sowas nicht essen!"
"wie? du hast eine katze? hast du noch nie davon gehört, dass sich katzen ins babybett legen??? wenn das kind nun ein haar verschluckt!! und die keime des katzen klo´s!! "
eine freundin von mir wurde von der verwandschaft regelrecht nieder gemacht, weil sie mit ihrem neueborenen baby einkaufen gegangen ist.. wegen der abgase in der luft!!

dass zucker aber auch wichtig ist.. das ist wohl egal.. gesehen wird nur "zucker macht dick und schadet den zähnen". zucker ist aber auch ein wichtiger energie lieferant. und noch kann man den zuckerkonsum kontrollieren.

kuh milch.. nächster punkt.. immer wieder lese ich, dass ein kleinkind noch keine kuhmilch trinken soll.. soja milch.. ah ja.. habt ihr die schon mal selbst probiert? ja, ich habe auch versucht, meinem kleinen soja milch zu geben.. die hat er total verweigert, nachdem er den ersten schluck getrunken hat. nachdem ich die probiert habe, hatte ich jegliches verständnis für ihn. vom preis für ne packung soja milch fang ich erst gar nicht an!
kurioser weise sagt der eine KiArzt, babies dürfen ab 1 jahr kuhmilch trinken.. der andere wieder, erst ab 1,5 jahren.. und wetten irgendwo findet man jemanden, der fest behauptet, vor dem 3. lebensjahr dürfen kinder überhaupt keine kuhmilch trinken?? :radab warum wird dann z.b. in einer apotheken zeitung empfohlen, dass kinder ab 1 jahr kuh milch trinken dürfen? sicher, die sind alle vom mond oder was?

immer wieder höre ich sätze allá "nach neusten erkenntnissen der forschung..." ja himmel hilf.. man kann es echt übertreiben..
meine güte.. ich bin 27jahre alt, habe kuh milch getrunken, fruchtzwerge gegessen, hatte pampers am hintern, bin mit katze und hund aufgewachsen, mama´s freund war weder meister propper noch der frosch und babywasserbetten gab es nocht nicht.. und ich LEBE!

ich entschuldige mich gleich mal vorweg bei allen, die sich angegriffen fühlen.. aber in der "heutigen" zeit muss man sich ja rechtfertigen, warum man nicht dem trend der "bio mutter" hinterher rennt - man wird sogar als rabenmutter hingestellt!!!!

so.. ring frei!

edit:

ich sollte noch hinzufügen, dass es hier nicht um richtig oder falsch geht.. jeder macht es so, wie er es für richtig hält.

Also ich hör auch auf mein Bauchgefühl und habe kein gutes Gefühl dabei mein Kind mit Kuhmilch vollzustopfen. Icah habe einige im Bekanntenkreis wo die die Kinder Hautprobs und Allergien bekommen hatte nachdem sie Kuhmilch angefangen haben zu trinken. Kaum abgesetzt, war alles wieder okay. Heutzutage wird einfach mehr geforscht warum manche Sachen entstehen, das wurde halt früher nicht getan, da wurde einfach gerätselt. und man muß es ja nicht herausfordern.
Ein Kind steril zu halten ist eh der größte Mist auf erden, vom essen wie vom putzen und hygiene her. Ich ahbe ein immunsystem wie ein Elefant wurde mir mal gesagt und das hat mir das Leben gerettet, weil ich als kind ständig rohes und ungewaschenes Gemüse und Obst ausm Garten gegessen habe und Löwenzahn von der Wiese.
Aber die Zeiten haben sich auch geändert und ist nicht mehr vergleichbar mit unserer Kindheit. Alles wird mittlerweile behandelt und verändert, wie auch Milch usw.
Meine bekommt auch Kuhmilchprodukte, aber halt in maßen, genau wie Zucker. Viele Mütter übertreiben es einfach und achten gar nicht auf ihr Kind und geben ständig säfte und butterkekse usw.
Alles sollte in maßen gegeben werden, aber die meisten übertreiben immer einfach und machen sich mal absolut null gedanken drüber

Es sollte eine ausgewogenen Ernährung sein

Alice

Zitat von Lady La Luna

Klasse Beitrag. ich denke ganz genauso !

Marlon hat mit 6 Monaten an einer Bockwurst rumgelutscht und Butterkekse in Brei verwandelt. Ausserdem hab ich ihn auf unserem Spielplatz am Haus im Sand krauchen lassen.. ohh Gott bin ich eine schlechte Mami :lach

:daumen

Meine hat mit 8 Monaten ihre ersten Knoblauchnudeln mit Salbei gegessen, sogar das Salbeiblatt hat sie verschlungen und seitdem nie wieder Brei oder son mist, nur noch das was Mama gekocht hat und ich koche sehr exotisch.

Zitat von Lady La Luna

Ich bin auch kein Freund von..eititei armes Kind und darf blos nix drankommen. mein Zwerg sieht manchmal aus wie eine Drecksau.. nach Matschschlacht kein wunder Ich packe mein Kind nicht in Watte und fahre sehr gut damit.

ja geil, das schönste für Kinder ist doch so und so im Regen durch die Schlammpfützen zu hüpfen.

Wenn unser Naturkindergarte nicht nur bis 14 Uhr offen hätte, hätte sich soooo gerne dahin gesteckt

Zitat von Mela

Das falscheste und unbedachteste Argument in solchen Zusammenhängen ist meiner Meinung nach "mir hat es auch nicht geschadet".

Als ich Radfahren lernte, sprach kein Mensch von Fahrradhelmen. Ich hatte demnach auch nie einen auf und habs trotzdem überlebt, hatte nie einen Unfall mit dem Rad. Trotzdem bekommt meine Tochter schon immer auf dem Rad einen Helm auf.

Zu meiner Kindheit war es auch noch so, dass Kinder auf der Rückbank im Auto nicht angeschnallt sein mussten. Ich hab das auch überlebt und würde mein Kind trotzdem nie unangeschnallt im Auto transportieren.

Zu meiner Zeit wurde noch empfohlen, Säuglinge und Kleinkinder mit Schmelzflocken vollzustopfen damit sie durchschlafen. Ich bekam das und bin trotzdem nicht übergewichtig. Trotzdem würde ich das so nicht mit meinem Kind machen.

Ich hätte als Baby eine Spreizhose gebraucht. Das kam erst nach Tochterkinds Geburt raus, als ich geboren wurde, war man da noch nicht so hinterher damit. Sie brauchte also auch eine Spreizhose. Da hätte ich ja sagen können "och ich hatte auch keine und kann gut leben".

Die Menschheit entwickelt sich in ihren Erkenntnissen ständig weiter und dem sollten auch unser Handeln angepasst werden.

Ich bin sicher kein Freund von der Bio-Hysterie, von "bitte nur pädogogisch wertvolles Spielzeug" und all dem anderen für mich alternativen Kram, aber trotzdem verschließe ich mich nicht vor Weiterentwicklungen und neuen Erkenntnissen.
Ich möchte das beste für mein Kind und vermeide demnach möglichst vieles, was ihm nachhaltig schaden KANN.
Denn Dinge die schaden KÖNNEN, sind meist Dinge auf die man ohne wirkliche Abstriche verzichten kann.
Ein 6 Monate altes Kind freut sich über einen Fruchtzwerg sicher nicht mehr als über einen Obstbrei, das nur als Beispiel, weil Fruchtzwerge in diesem Zusammenhang ein beliebtes Beispiel sind.

Und was ich noch anmerken möchte, bezüglich der Ernährung...
Wenn ich im Sommer mit meiner Kleinen im Schwimmbad bin, erschrecke ich jedesmal wieviele übergewichtige Kinder dort herumlaufen, von Teenies mal ganz zu schweigen.
Zu meiner Kindheit war das nicht so. Wir hatten EIN übergewichtiges Mädchen in unserer Klasse, alle anderen waren normalgewichtig. Wenn ich nur in die Klasse meiner Tochter schaue, sehe ich, dass sich dieses Bild gewandelt hat.
Der Anteil übergewichtiger Kinder ist massiv gestiegen, das ist ein Fakt.
Und hier sollte mal jeder für sich überlegen, woran das liegen mag. Jedenfalls bestimmt nicht daran, dass ernährungstechnisch alles richtig gemacht wurde.

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Wirklich super einstellung :daumen

Zitat von XXLMami

Ach ja .. ganz vergessen ...

würde es eine allgemeingültige Wahrheit geben, dann hätten wir lauter gleiche Menschen ....

eine Gesellschaft ohne Individualität ....

wäre das nicht ein furchtbarer Gedanke??????

Liebe Grüße

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Das wäre defintiv furchtbar, aber für manche Kinder wäre es sicher besser.

hier auch Rabenmutter hoch 10

zur Babyzeit meines Großen gabs noch Frühkarotte ab 6. Woche. Und die gabs dann auch in die Flaschenmilch! Jawoll! Und wenn man das heute sagt, dann fallen die Übermamas gleich fast in Ohnmacht(wie um Himmels Willen konntest du das nur tun?). Ja, selbst die Kinderärztin hat gesagt, ihre habens auch so früh bekommen! Aber gleich vorwerfen lassen sowas hätte es nie gegeben, Hallo? Dann müssten sich was weis ich nicht wieviele Millionen Mütter damals sowas von verlesen haben usw... :radab

Und dann kam bei uns das Thema Pommes! Oh weia, mir wurde vorgeworfen, wie kann ich meinem 8 Monate alten Kind nur Pommes geben? Oh weia, ich böse, böse Mama! Aber wie die zubereitet wurden, da fragt KEINER nach! Da war weder ne Friteuse im Spiel noch Pommessalz oder son Scheiß! Einfach Kartoffeln in Streifen schneiden, im Backofen garen und fertig! Sprich, stinknormale Kartoffel, wie sie in jedem Gläschen zu finden ist!

Die Großen wurden auch noch am Popo zugekleistert, die Haut muss ja geschützt werden. Der Blick meiner Mama als ich NIX gecremt habe beim Windelwechseln(wie? Creme vergessen?) sprach Bände*ggg

Mein Ältester bekam(Papa hat Asthma, ich Penicillinallergie und Hausstaubmilbenallergische Reaktionen zu der Zeit) ab Geburt Beba HA. Chaos pur, ich hab nach 7 Wochen umgestellt auf Milumil und siehe da, alles bestens! Und das seid über 14 Jahren!
Die anderen bekamen auch Schmelzflocken, wurden davon aber auch nicht dick! Nur mein Mittlerer hat zugelegt seid er in der Pubertät ist. Aber das liegt an der Schilddrüse.

Mini hat auch schon im Garten meiner Eltern die Erde vom Gemüsebeet gefuttert, naja, war nicht sein Fall

Wie oft ich meine Großen vom Dreck befreit habe in Kleinkindjahren, ach das zählt doch keiner mehr lach...
Kantenschutz an Tischen? Nix da! Ich hab auch kein Jahresvorat an Watte hier, wozu auch!

Ach, es gibt so viel was ich noch erzählen könnte. Einiges würd ich heute nicht nochmal so machen, anderes troz allem genau so!

Muss grad ein bischen schmunzeln... für mich gibt es keinen Grund, warum sich eine Mutter die etwas tut oder nicht tut rechtfertigen muss, solange sie damit ihrem Nachwuchs nicht schadet.

Wenn die Kleinen die angebotene Nahrung vertragen - gut. Bei den einen oder anderen war sicher auch eine große Portion Glück dabei.
Bei der Putz-hysterie steh ich auch kopfschüttelnd daneben und biete weitere Qudratmeter an...

Meine gestillten und trotzdem an Allergien erkrankten Kinder haben vor kurem unsere Hündin begraben, waren und sind viel draußen, auch auf Bäumen, meistens ist Sohnemann entsprechend verdreckt.

Von den erwähnten Fruchtzwergen halte ich ehrlich gesagt nichts. Wer meint, damit seinem Kind was gutes zu tun, lügt sich in die eigene Tasche. Das sind Süßis und sonst nichts - der Jogurt ist was fürs Gewissen.

Bemerkenwert finde ich in diesen Zusammehang noch, dass sich fast ausschließlich Mütter als "Rabenmütter" bezeichnen, die kaum oder nicht gestillt haben - aus welchen Gründen auch immer. Wenn dann die Zeit, in der sie sich rechtfertigen wollten/sollten/mußten vorbei ist, wird genau dieses "Nicht-so-gestillt-haben" mit all seinen Konsequenze als Beweis für das Nich-Übermutter-Sein herangezogen.

Ansonsten kann ich mich nur Mela anschließen.

Zitat von Mela

LG
Mela
(die zwei Wochen gestillt hat und die Begriffe "Übermutter" und "Rabenmutter" eigentlich total daneben findet.)

Schäm dich, wie kannst du nur :kopf:lach

Zitat von Mela

Ähnliche Gedankengänge wie maschenka hatte ich auch, nachdem ich diesen Thread nun verfolgt habe. Mir ist vor allem die Aggressivität in Postings aufgefallen, von denen die ihr Kind "nicht in Watte packen" und denen bestimmte angesprochene Dinge auch nicht geschadet haben.
Finde ich komisch.

Ich rechtfertige mich vor niemandem und mir ist es auch egal, was andere dazu sagen oder wie andere es machen.
Wer meint nur Bio-Obst kaufen zu müssen, bitte. Wer meint seinen 8 wöchigen Säugling mit Schmelzflocken vollpumpen zu müssen, bitte.
Ich denke, sobald man sich so wehemend verteidigt und rechtfertigt, ist man von seinen eigenen Methoden nicht wirklich überzeugt.
Sonst sehe ich keinen Grund, warum diese verbalen Geschütze aufgefahren werden müssen.

LG
Mela
(die zwei Wochen gestillt hat und die Begriffe "Übermutter" und "Rabenmutter" eigentlich total daneben findet.)

Alles anzeigen

Das sehe ich genauso.

LG
maschenka

Zitat von casha

hm, also ich lese hier nix raus, daß man sich freiwillig als rabenmutter bezeichnet, nur weil man nicht gestillt hat.

Du, das ist einfach meine Lebenserfahrung - Ausnahmen bestätigen die Regel.

Zitat

...andere finden´s gut und bei noch anderen hängen die 3jährigen kiga-kinder noch an der brust...."halt abends zum einschlafen"..... :kopf na, nix für mich.

So wie du für dich die richtige Entscheidung getroffen hattest, fanden Sohnemann und ich das abendliche Stillen gemütlich. Er hat sich selbst abgestillt.

Zitat

"rabenmutter" deshalb, weil ich nichts von BIO halte, und meine buben kinder sein lasse, ohne sagrotan, ohne watte, mit viel luft und auch einer portion dreck!

Bis auf das Bio unterschreib ich das glatt mit

Noch einen schönen Tag
maschenka

Ich finde die Unterteilung in Rabenmütter oder übervorsichtige Mütter absolut albern. Jede machts doch so, wie sie es für richtig hält.
Und es gibt eben viele Dinge, die ich bei meinem Kind niemals so machen würde wie andere Mütter und wo ich vielleicht den Kopf drüber schüttle,
aber für das andere Kind mags dann trotzdem ok sein. Ebenso denken sicher viele Mütter auch, dass ich in manchen Dingen einen Hau hab.
Ich habe bei Jonas' Ernährung nach heutigem wissenschaftl. Stand sicher viel "richtig" gemacht, aber leider konnte ich nicht stillen.
Mein Kind ist ein Allergiker, hat frühkindl. Asthma und ist oft krank... kann man jetzt interpretieren wie man will.
Trotzdem denke ich, das bestmögliche für ihn getan zu haben.
Und ich denke, das glaubt so ziemlich jede Mutter von sich, egal wie und womit sie ihr Kind ernährt. Und das ist ja auch ok so.
Aber wenn man wissentlich neueste Erkenntnisse ignoriert, auch die, wo nachgewiesen ist, dass bestimmte Ernährungsweisen fürs Kind
schlecht sein können, dann hat das für mich nichts mehr mit "nach dem Bauch gehen", sondern mit Ignoranz zu tun und dafür habe ich
dann kein Verständnis mehr. Wenns dem Kind dann nicht schadet, ist das wohl nur mit "Glück gehabt, nochmal gutgegangen" zu
betrachten.