Sinn von Übungsheften

  • Der Sinn ist eben, dieses System zu durchschauen (das können nicht alle Kinder), die Zahlenzusammenhänge zu durchschauen und zu begreifen.


    Allerdings sind solche Aufgaben im Mathebuch meines Sohnes eher selten. Sie kommen immer mal wieder vor - zu verschiedenen Themen.
    Dass alle Aufgaben im Mathbuch deiner Tochter so aufgebaut sind, finde ich etwas seltsam.

  • Hallo Mela...


    Erstmal: es gibt qualitativ sehr unterschiedliche Schulwerke. Eines in dem viele solcher Aufgaben, wie du sie beschreibst
    gehäuft vorkommen, ist ein eher schlechteres Lehrwerk (mit dem die Kinder natürlich trotzdem rechnen lernen).


    Ich habe mal eine Zeit lang Lehrwerke rezensiert und festgestellt, dass solche Art von Aufgaben oder auch Aufgaben, die stereotyp immer die Gleichen sind, leider noch sehr häufig in großer Menge in den Lehrwerken vorkommen.


    Es gab zu solchen Aufgaben und ihre Quantität in Schulbüchern mal einen interessanten Artikel (Stichwort "Bunte Hunde"). Wenn du Interesse hast, suche mal nach diesem Artikel und gebe ihn an dich weiter.



    Zu deiner Tochter: Wenn sie den Unterrichtsstoff begriffen hat und diese Aufgaben eigentlich problemlos rechnen kann, sehe ich kein Problem darin, dass sie es sich vermeintlich leicht macht, indem sie das System erkennt und danach die Lösungen entwickelt (was eine nicht zu unterschätzende Leistung ist!!!!).


    LG Koralle :wink

  • Darum geht es ja - etwas aus dem Zusammenhang ableiten zu können.
    Natürlich macht das letztendlich nur Sinn, wenn sie die gesamte Aufgabe betrachtet. Das kam bei meinem Sohn aber auch erst mit der Zeit.
    Klar freute er sich am Anfang, wenn er nicht mehr rechnen, sondern nur noch einfach die Zahlen untereinander schreiben musste. In der Schule (und auch oft hier zu Hause) wurden die Aufgaben aber besprochen und "aufgeklärt". Später war mein Sohn dann selber neugierig und wollte alleine herausfinden, worin der Zusammenhang besteht.


    Viele der "neuen" Lehrmethoden sind für uns Eltern oft gewöhnungsbedürftig.
    Mein Verständnis endet spätestens beim neumodischen Erlernen der Rechtschreibung... :kopf

    Einmal editiert, zuletzt von wortwechsel ()

  • :wink


    Zitat

    Original von wortwechsel
    Viele der "neuen" Lehrmethoden sind für uns Eltern oft gewöhnungsbedürftig.
    Mein Verständnis endet spätestens beim neumodischen Erlernen der Rechtschreibung... :kopf


    dem kann ich mich nur anschließen! :batsch


    ich mußte Ende letzten Monats einer Bekannten das Geld für diese "Arbeitshefte" auslegen (chronischer Geldmangel ihrerseits :wow) und bin gleich heftig erschrocken, was für "Ansprüche" :radab an die heutigen Kinder gestellt werden!


    Naja, ich mal schon gespannt, wenn meine :sonne zur Schule kommt, sich bis dahin schon wieder geändert hat.. :(


    zu meiner Schulzeit haben wir selbst noch sehr viel von der Tafel abgeschrieben und damit automatisch was gelernt. Die Tochter (11 Jahre) der Bekannten war sehr erstaunt, als ich ihr erzählt habe, das wir die Landkarten für Erdkunde/Geologie selbst noch abgezeichnet haben.


    Mich wundert die PISA-Studie jetzt wirklich nicht mehr!

  • Mela,


    wenn es dich tröstet: mein Sohn rechnet auch solche Blöcke.
    Ich bin kein Mathelehrer, aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass sich dadurch gewisse Zusammenhänge einschleifen lassen, die die Kinder dann abrufen, ohne wirklich nachdenken zu müssen.
    Heutzutage wird viel zu wenig gepaukt. Die Kinder erwarten täglich Action im Klassenzimmer. Aber manche Dinge müssen eingeschliffen werden - und dann sitzen sie sicher im Gehirn. Es war nicht so falsch, die Latein-Deklinationen herunterzubeten, wie es früher gemacht wurde. Ähnlich wird es wohl in Mathe ablaufen, spätestens beim kleinen Einmaleins.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Hallo Mela,



    hat leider ein bisschen gedauert. Ich dachte ich habe den Artikel irgendwo, dann hätte ich ihn dir eingescannt und per mail zukommen lassen...aber nix war es...



    Hier aber die Literaturangabe dazu:

    Wittmann, E. Ch. (1993). Wider die Flut der “bunten Hunde” und der “grauen Päckchen”: Die Konzeption des aktiv- entdeckenden Lernens und des produktiven Übens. In E. Ch. Wittmann & G. N. Müller (Hrsg),

    Handbuch produktiver Rechenübungen. Band 1: Vom Einspulseins zum Einmaleins. S. 157-171.


    Vielleicht findest du den Artikel ja irgendwo im Netz. Ich hätte dir gerne einen Link eingestellt, finde den Artikel aber nirgends... :frag



    LG Koralle :wink