Ansprüche an neue Partnerschaft

  • So,


    bin völlig neu, daher vielleicht die Erklärung zur Situation auf die Schnelle dazu:
    Bin seit Oktober letzten Jahres getrennt nachdem mein Noch-Mann mich relativ plötzlich für eine andere Frau verlassen hat. Dann habe ich, ebenso plötzlich, jemanden kennengelernt und bin mit ihm seit diesem Zeitpunkt im Rahmen einer Wochenendbeziehung liiert.
    Mittlerweile sind auch die Kinder involviert; sie sehen meinen Partner alle 14 Tage am WE (an dem andren WE sind sie bei ihrem Papa). Die drei verstehen sich gut, es wird immer unkomplizierter. Ein richtiger Alltag aber ist natürlich nicht drin, bei so einer Sache.


    Die eigentliche Frage aber ist: sind die Ansprüche letzten Endes zu hoch, wenn man Eigeninitiative erwartet? Wenn man nicht erkennen kann, dass es wirklich "warmherzig" ist im Umgang? Ist es tatsächlich zu viel Anspruch, wenn man davon ausgeht, dass der neue Mann die Kids "einfach so" mitliebhabenkann wie einen selbst?!


    Mir kommt es oft so vor, als wenn die Kids eine "Beigabe" wären, die eben nicht zu ändern ist. Zwar spielt er mit den zweien wenn sie ihn drum bitten, aber eigeninitiativ mal ne Schoko mitbringen, oder sich kümmern, oder nen Vorschlag machen und sagen "Ich dachte, das gefällt euch"... sowas kommt nicht.


    Auf Nachfragen sagt mein Partner, dass ihm das nicht bewusst ist und dass er die Kids nicht anstrengend (o.ä.) findet. Lebe Worte oder Nähe findet er für die beiden aber auch nicht.


    Er hatte noch nie mit Kindern viel zu tun, aber naja, ich dachte, sowas entsteht dann doch schon, wenn man n halbes Jahr zusammen ist...


    Aber vielleicht sehe ich das total falsch und meine Ansprüche sind da zu hoch?!?!


    Ich würde mich z.B. auch freuen, wenn er mal reagieren würde, wenn ich ein Kind auf dem Schoß habe und das andere was möchte... Das sind so Sachen, von denen ich echt nicht weiß, ob ich die benennen sollte??? Ich dachte einfach, sowas ergibt sich vielleicht dann...


    Vielleicht gibt es den ein oder andren, der dazu was sagen kann?!?!


    Wäre toll!!!


    K.

    "Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein!" A. Einstein

  • Zitat

    Original von Trio-Münster
    Das sind so Sachen, von denen ich echt nicht weiß, ob ich die benennen sollte??? Ich dachte einfach, sowas ergibt sich vielleicht dann...


    Hallo Trio-Münster,


    wenn ich eins durch meine kaputte Ehe und die folgende ebenfalls schiefgegangene Beziehung gelernt habe, dann das:


    Kommunikation ist alles.


    Sprich mit ihm, sag ihm, was Du Dir wünschst. Nur so kann er - wenn er will, ändern.


    Und es braucht vielleicht mehr Zeit als ein halbes Jahr Wochenendkontakt alle 2 WE, in der sich ja auch erst Eure Paarbeziehung aufbauen muss.


    Ich wünsch Dir viel Glück.

  • Hm, Du bist: Du + 2 Kids. Die gehören unauflöslich zu Dir. Damit auch zu einer sich als ernsthaft erweisenden Partnerschaft. Wie geht er denn mit Dir um? Bringt er Dir "Schoki" mit, reagiert auf Deine Bedürfnisse, macht Dinge, die er "sieht"?


    Gruß


    Bap

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich kann Deine Gefühle schon nachvollziehen, aber alle zwei Wochenenden ist auch nicht wirklich eine lange Zeit, um sich in eine Familie einzufinden. Vielleicht fühlt er sich auch irgendwie als Fremdkörper in einem bestehendem Familiensystem.


    Ich würde ihn ansprechen und fragen, wie er sich das alles vorstellt. Dann kannst Du Dich entscheiden, ob es Dir reicht.


    Doch meine Meinung ist, man entwickelt nicht von heute auf morgen Gefühle, alles muss wachsen und am besten geschieht das, wenn man nicht unter Druck ist.


    Ich wünsch Euch alles Gute und dass sich alles so entwickelt, wie Du es Dir wünscht!


    Lieber Gruß, XXLMami

    Liebe ist die stärkste Macht der Welt, und doch ist sie die demütigste, die man sich vorstellen kann


    Mahatma Gandhi

  • Hallo...


    erstmal ein herzliches :welcome von mir.


    Finde Deine Situation verständlich, denn man hat nartürlich Erwartungen
    bezüglich der Kinder an den neuen Parnter.
    Denn wenn daraus etwas längeres werden sollte, muß er sich doch auch einbringen können und Gefühle für die Kids entwickeln.


    Bei meiner letzten Beziehung, hat sich mein Partner auch nicht, ohne Hinweise von mir, um meine Jungs gekümmert, außer er konnte sie kritisieren. Da er sonst auch keine Hilfe dargestellt hat, sondern nur viele Ansprüche an mich hatte, konnte ich diese Beziehung nicht mehr tragen.


    Ist denn Dein Partner sonst eine Entlastung für Dich?
    Wünsch Dir alles Gute
    Manu :sonne

    Wir sind, was wir denken.
    Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken.
    Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.


    Buddha

  • hallo,


    ich habe die erfahrung auch machen dürfen...


    ein mann der selbst mit kids nie zu tun hatte, hatte es dann mit meinen sehr schwer...sind schon aufeinander zu gegangen usw, aber richtig "dicke" würden sie nie...


    jetzt habe ich einen neuen partner, ein familienmnesch, der selbst einen sohn hat, und da läuft das ganze schon anders... er sieht z.B wenn ich die minimaus stille und die großen durst haben, dann steht er auf, holt etwas...


    denke das braucht einfach auch zeit... und viele worte...aussprechen was du erwartet, aussprechen was er erwartet usw

  • Bap: Zu Beginn sah er diese Dinge schon.... Mittlerweile habe ich ein bisschen das Gefühl, dass alles weit schneller "Alltag" wurde (also kein richtiger Alltag, mehr sowas wie: da sind eben Kids, da ist man eben "Eltern" und nicht nur "Paar") als es das eben wird, wenn man gemeinsam Kinder hat und sich irgendwan dafür entschieden hatte.
    Er hat irgendwie so gar kein Feingefühl für die Bedürfnisse der Kinder - bei mir hingegen im Großen und Ganzen schon.


    Thematisiert habe ich das alles schon: wie er die Situation emfpindet, was er denkt, wie es weitergehen kann, wie er sie das vielleicht vorstellt. Es ist abwechselnd die Vorstellung, wir könnten zusammen leben, bis hin zu: ich muss erstmal in xy bleiben und da meine DrArbeit fertig bekommen... Zeitlimit unbekannt.


    Wie gesagt; es geht mir nicht so sehr um eine Perspektive die JETZT klar ergeben müsste, wohin das geht und wann wir zusammenziehen (möchte ich eh noch nicht!), sondern um die Frage, die ich vllt nicht objektiv betachten kann: was ist wirklich zu erwarten und wo schlage ich über Grenzen?!


    Dahinter eben das Gefühl, die Kids mit rein zu ziehen, die eh traumatisiert sind und schwierigkeiten haben, die nicht mehr potenziert werden müssten...


    *noehl, jammer*


    Sorry, sehr lang, aber ist seit Monaten das erste Mal, dass ich Menschen finde, die ein bisschen zu verstehen scheinen, was dahinter steht; ich hatte bisher eine Art wie diese Seite nicht gefunden, bzw. nicht danach gesucht. Also Danke fürs zuhören!


    K.

    "Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein!" A. Einstein

  • Männer leben vielleicht ein bisschen mehr in den tag rein. Und gerade wenn er keine "Kindererfahrung" hat und noch nie so in die Zukunft gucken musste, ist er im Moment wahrscheinlich sehr stark gefordert und überforderet. Vor allem auch, weil die "Fragen" von Dir kommen. Oder hat er das Zukunftsthema schon mal angesprochen...
    Da werden bei ihm in den Antworten die gantzen wechselseitigen Gefühle deutlich. Und als Mann gilt. Ein gesagtes Wort ist Gesetz. Darum druckst er rum, weil er einfach mit sich selbst noch nicht im Klaren ist und vielleicht ungern ins Unreine spricht.


    Will sagen: Lass ihm a) Zeit.
    Sag ihm b) mich gibt es nur ihm Trio. Der Weg zu meinem Herzen kann nur über die Kids gehen, sonst sind da einfach Grenzen. Bitte versteh das.


    Gruß


    Bap

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Bap: das Zukunftsthema kan zunächst mal sehr schnell von ihm!! Er würde gern mehr Zeit mit uns haben, vielleicht herziehen. Das wollte ich nicht. Also nicht, dass er mit uns zusammenzieht. Meine Kinder sind beides, wie schon gesagt Trauma-Kids die schwere Geschichten haben und nicht nur daher kam für mich ein Zusammenziehen nicht in Frage; nach nur drei, vier Monaten des kennens...


    Der Zeitfaktor ist jetzt gegeben, am Montag fahren wir zusammen in Urlaub, zwei Wochen er und ich und die Kids. Über Weihnachten hatten wir das auch schomal für drei Wochen, das ging ganz gut...


    Und ja, vllt ist er wirklich überfordert und muss rein wachsen...


    Danke, Bap!


    Und Danke allen andren auch....

    "Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein!" A. Einstein

  • Laß ihm, aber auch Dir Zeit und viel Spass bei Eurem Urlaub!


    LG, XXLMami

    Liebe ist die stärkste Macht der Welt, und doch ist sie die demütigste, die man sich vorstellen kann


    Mahatma Gandhi

  • Zitat

    Original von Trio-Münster


    Mir kommt es oft so vor, als wenn die Kids eine "Beigabe" wären, die eben nicht zu ändern ist. Zwar spielt er mit den zweien wenn sie ihn drum bitten, aber eigeninitiativ mal ne Schoko mitbringen, oder sich kümmern, oder nen Vorschlag machen und sagen "Ich dachte, das gefällt euch"... sowas kommt nicht.


    Auf Nachfragen sagt mein Partner, dass ihm das nicht bewusst ist und dass er die Kids nicht anstrengend (o.ä.) findet. Lebe Worte oder Nähe findet er für die beiden aber auch nicht.



    Hallo Trio-Münster,


    Das mit der "Beigabe" ist schon irgendwie naheliegend. Dein Freund hat sich ja zuerst in Dich verliebt und nicht in die Kinder. Schön, dass er dennoch oder wegen Dir oder auch wegen der Kinder selbst, Deine Kinder akzeptiert und auch mit ihnen spielt.


    Du erwartest ganz schön was von ihm, hast "Ansprüche" - ist ja erstmal auch ok so. Aber die Frage ist doch, ob er diese erfüllen kann oder will.
    Ich finde, Du solltest Dich selber fragen, was Du genau von einer Partnerschaft erwartest (ein neuer Vater, der Gefühle für die Kinder entwickelt/hat? jemand, der Dich entlastet?, jemand, der Deine Gedanken lesen kann?)
    Verstehst Du, was ich meine? Du hast bestimmte Vorstellungen, aber was ist mit den anderen Beteiligten - mit Deinen Kindern z.B., sehen die das auch wie Du, reicht es ihnen nicht, wenn der Freund der Mama "nur" mit ihnen spielt?


    Tu mal so, als ob Du von aussen durch ein Fenster in die Beziehungsmuster der anderen (Freund- Kinder) hineinschauen kannst. Was siehst Du da?
    Zufriedene oder unzufriedene Menschen?
    Glückliche oder unglückliche?
    Harmonie oder Disharmonie?


    Und dann setze das, was Du da gesehen hast in Relation zu Dir und Deinen Wünschen.


    Es kann nämlich sein, dass alle anderen mit dem, wie es gerade ist, zufrieden sind - nur Du nicht.


    Und dann denke nochmal über Deine "Ansprüche" und mögliche Ursachen nach.


    Wünsch Dir alles Gute,


    Christiane

  • Hallo Chrissi,


    natürlich geht in diesem Beitrag um mich!!! Ich muss nicht herausfinden, wie es meinen Kids mit der Sache geht: das weiß ich bereits weil ich sie mit ihm erlebe und ich aufnehme und beobachte, wie sie sind und was sie tun. Dass andere auch Bedürfnisse haben weiß ich auch, sehe ich auch und berücksichtige ich. Was mir nicht klar, ist mein eigener Stand!!! Das genau ist ja die Fragestellung!!!


    Ich erlebe meinen Partner als mittelmässig interessiert an den Kids. Es ist nicht disharmonisch, aber eben "unbeteiligt" im Spiel, eine Pflichtübung oftmals.


    Deine Ansicht, es sei dann ja schön, dass er, obwohl er sich ja erstmal in mich verliebte auch mit den Kindern spielt kann ich für mich und mein gewolltes Lebensmodell nicht teilen. Mir reicht es nicht, wenn meine Kinder als gegegen genommen werden und daher auch genauso behandelt würden.


    Aber wie gesagt: ich sehe meine Ansprüche sehrwohl und auch, dass sie sich vllt nicht decken werden mit dem, was mein Patner bereit ist zu geben/geben kann.


    Die Frage hier galt also eher einem Hinterfragen MICH betreffend! Es geht nicht darum wie die anderen Beteiligten es erleben. Das Thema habe ich schon "angesehen".


    Danke trotzdem für Deine Vorschläge!

    "Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein!" A. Einstein

  • Hallo Trio- Münster,


    ich glaube nicht, dass Du zu hohe Ansprüche stellst.


    Ich glaube, dass Dein neuer Partner noch nicht genug Zeit hatte. Eine Beziehung gerade auch zu Kindern eines anderen muss sich behutsam aufbauen und Liebe lässt sich nicht verordnen. Nicht von Dir aber auch nicht von Deinem Partner selbst.


    Ich denke, dass Euer Urlaub da schon noch mal mehr Nähe bringen kann.


    Wenn nicht, kann es auf Dauer wirklich sein, dass Du in der Beziehung nicht finden kannst, was Du möchtest/brauchst.


    Ich wünsche Dir aber, dass es gut wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Pritzi ()