Umgangsregelung, unterschiedliche Vorstellungen

  • Hallo,

    ich bin neu hier und habe eine Frage, die mich seit der Trennung sehr belastet.

    Ich muss etwas weiter ausholen...


    Seit 13 Jahren habe ich mich quasi alleine um die Betreuung unserer Kinder am Nachmittag gekümmert. Das war beruflich bedingt so die einfachste Lösung. Allerdings wollte der Vater der Kinder es auch gar nicht anders.

    Jetzt hat er sich recht plötzlich von mir getrennt und hat sich in den Kopf gesetzt, dass die Kinder an 2 Tagen in der Woche bei ihm sein sollen. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen. Allerdings möchte er auf keinen Fall den einzigen Nachmittag übernehmen, an dem ich arbeiten muss. Er findet andere Wochentage schöner. Einen triftigen Grund hat er nicht, meinen Wunschtag nicht zu übernehmen.

    Muss ich das akzeptieren, oder kann ich darauf bestehen, dass auch meine Bedürfnisse berücksichtigt werden?

    Ich habe sonst keine Wünsche geäußert und bin weiterhin bereit die Kinder quasi immer zu betreuen. Er hingegen hat auch genaue Vorstellungen, welche Wochenenden er haben möchte und lehnt 2 bestimmte Wochentage komplett ab.


    Ich fühle mich leider schnell unter Druck gesetzt, weil ich immer das Gefühl habe meinen Kindern was schlechtes anzutun, wenn ich nicht für Einigung sorge...

  • Mein Tipp wäre: Mach dich auch betreuungstechnisch unabhängig von ihm. Der will dich nur ärgern. Such dir Betreuung für den einen Nachmittag oder verlege deinen langen Arbeitstag auf einen Tag, an dem der Vater betreut. Langfristig entspannt dich ZUVERLÄSSIGE Betreuung mehr als ein Ex, der dir das Leben schwer machen will.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Danke für deine Antwort.

    Im Grunde bin ich unabhängig von ihm. Ich hatte ja 13 Jahre lang eine Lösung für meinen Arbeitsnachmittag.

    Leider kann ich den einen Nachmittag nicht verschieben. Das ist ein Konferenztag mit allen Kollegen.

    Mich stört an seinem Wunsch, dass die Kinder dann an einem Tag bei mir sind, an dem ich nichts davon habe, weil ich ja arbeiten muss.

    Tatsächlich ist es für mich sowieso schwer, die Kinder 2-4 Tage pro Woche abzugeben, da sie ja immer bei mir waren. Ich würde es aber trotzdem machen, aber eben ungerne nur an meinen freien Tagen. Es wäre in meinen Augen dann einfach fair, wenn er meinen Arbeitstag abdeckt.

  • Klar wäre das eine faire Lösung. Aber faires Verhalten ist im Trennungsfall nicht zwingend ein Hauptmerkmal.

    Wie alt sind die Kinder denn? Eines mutmaßlich 13? In dem Alter sind Kids im Normalfall gut in der Lage, ein paar Stunden allein zu verbringen. Und es wird von Monat zu Monat besser.


    Ansonsten kannst du Ex schon sagen: Umgang am Do und am Mo möglich, anders bekomme ich es nicht organisiert ... Wenn ihr euch nicht einigt, ist halt ggfls. kein Umgang. Damit löst du dann aber deine Betreuungsproblematik auch nicht. So gesehen hat der väterliche Umgang nur bedingt etwas mit der Betreuung zutun. Es würde "nur" das Leben erleichtern.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.