Ich weiß nicht, ob das hier hin passt und auch nicht, was ich mir von den Antworten erwarte, aber ich muss das loswerden.....
... und dazu leider erst etwas ausholen.....
Meine Oma hatte drei Geschwister und von den vieren lebt noch eine Schwester mit 92 Jahren und dement in Österreich.
In der nächsten Generation gibt es fünf Kinder, die dann Cousins und Cousinen sind (alle so zwischen 60 und Anfang 70), wovon meine Mama auch schon gestorben ist, d.h. es bleiben aus der Linie meine zwei Geschwister und ich.
Nun ist nach längerer Krankheit der Sohn dieser alten Frau gestorben und es gibt keine Ehefrau oder KInder. Die zwei waren ganz alleine. Es gibt dort nur eine befreundete Familie, wo sich die zwei Töchter (in meinem Alter) als eine Art Ersatzenkelkinder immer rührend gekümmert haben und es auch jetzt machen, d.h. schon für die Zeit, wo er im Krankenhaus war (sie haben die alte Dame beis ich aufgenommen) und jetzt auch wegen Beerdigung.
Die Familie hat sich zum letzten Mal dort gesehen vor zwei Jahren um 90 Geburtstag der Tante und dann nochmal zum 70. Geburtstag des Sohnes. Wir waren dort, weil wir ALLE v.a. die Tante sehr gerne mögen und klar war, dass nicht mehr viele Treffen stattfinden werden.
Ich bin mit der einen Tochter locker befreundet, da wir im Teenageralter eine Brieffreundschaft hatten und das auch über alle Jahre weiter bestehen geblieben ist.
Von ihr habe ich auch die Info über den Todesfall erhalten. Das ist der einzige Kontakt, der da nach Österreich besteht. Ohne sie wüßten wir von nichts, denn die alte Dame weiß keine Namen mehr und kann nicht helfen. Es wurde ich jetzt auch nach den Adressen der Familie gefragt, um die Sterbeanzeige verschicken zu können wegen der Beerdigung.
Soweit alles mehr oder weniger gut....
Ich habe dann per Whatsapp den Rest der Verwandtschaft informiert und jetzt komme ich zum meinem "Problem".
Die Reaktionen waren sehr kurz, nüchtern, kalt..... teilweise nur ein "Danke für die Info".... sonst nichts.
Und das ist das, womit ich ein riesen Problem habe!
Der Todesfall war in gewisser Weise absehbar, aber trotz allem ging man davon aus, dass die Mutter vorher sterben würde (so doof sich das jetzt anhört).
Aber jetzt ist es anders und sie ist nicht mehr klar im Kopf und kann nichts regeln und sich um nichts kümmern.
Und es fragt keiner, wie es ihr geht, wie es mit ihr weitergeht, wer sich um was kümmert.
Es nehmen alle als gegeben hin, dass die beiden Ersatzenkel, die eigentlich null Verpflichtung haben, alles managen.
Und das finde ich ein unmögliches Verhalten!
Ich fahre jetzt am Tag vor der Beerdigung hin und bleibe zwei Nächste, um eben auch nach meiner Großtante schauen zu können. Klar, ich kann aus der Entfernung auch nichts machen, aber ich will/muss sie sehen und habe das Gefühl, irgendwas tun zu müssen. Und andersrum auch, mich bei den beiden Frauen zu bedanken, dass sie sich kümmern.... denn auch wenn die Verwandtschaft sehr entfernt ist, wir sind verwandt! Und es ist eben auch nicht irgendjemand, den man nicht kannte, den man nicht mochte....
Als sie noch fit war und ihre Schwester noch gelebt hat, war sie jedes Jahr mehrmals für ein paar Wochen bei ihrer Schwester ... da gibt es zwei Söhne, die ihre Tante heiß und innig geliebt haben. Wie kann man dann jetzt so gleichgültig sein???
Ist das "normal"?
Bin ich nicht "normal"?
Erwarte ich zu viel?
Dieses Drumrum beschäftigt mich extrem. Am liebsten würde ich da Ende Januar die Tante einpacken und mitnehmen und ihr hier ein gutes Plätzchen suchen.
Aber so einfach ist es ja nicht, v.a. würde sie auch nicht weg wollen.
Trotzdem kann man aber doch auch nicht die komplette Verantwortung abwälzen!
Mir geht es da jetzt nicht ums rechtiche, ums Geld etc.
Von externen Personen kam ganz trocken der Kommentar, dass sich der Staat schon kümmern wird, wenn niemand mehr da ist.....
Aber das kann es doch nicht sien!
Danke für`s zuhören.... es musste einfach raus....