Tochter in der Schule isoliert

  • Hallo Ihr Lieben,


    vielleicht könnt Ihr mir Tipps geben?


    Es geht um meine Tochter. Sie ist 7 Jahre alt und findet in der Schule keinen Anschluss.


    Vorgeschichte: Privater Kindergarten 0-3, dann Wechsel an den privaten Kindergarten angeschlossen an die private Grundschule des Sohnes 3-5, dann Wechsel an den öffentlichen Kindergarten 5-6 (Umzug) und Einschulung öffentliche Grundschule.


    Sohnemann hat die Umzüge gut verkraftet. Tochterkind findet keinen Anschluss seitdem sie in den öffentlichen Kindergarten wechselte bzw. sie hatte eine feste Freundin, und diese zog nun nach Spanien (US Navy Kind). Im Kindergarten konnte sie keine weiteren Freundschaften aufbauen, da diese sich schon seit Geburt an kannten und sie einfach nicht integrierten (ich dachte es liegt an den anderen Kindern). Ihre Freundin wurde dann ein Kind aus den USA, dass in einen deutschen Kindergarten geht um die Sprache zu lernen. Diese beiden freundeten sich sehr an aber es gab dann auch mal Streit und dann hing meine Tochter in der Luft quasi. Nun ja, aber Tochterkind und ihre Freundin wechselten mit den anderen beiden Kitakindern in die öffentliche Grundschule in eine Klasse- der rest der Klasse waren Zweitklässler. Die Klassengröße war sehr klein und 1. und 2. Klasse zusammen - sprich, es gab 2 weitere Mädchen aus der ersten Klasse (Jungs wollten nicht die Mädchen integrieren anscheinend) und die Auswahl an potentiellen Freunden nicht besonders gross


    Nun hat sie zwischen der 1. und 2. Klasse die Schule gewechselt, da wir umgezogen sind (also ihr zweiter Umzug im Leben). Sie kannte die Schule schon vorher und freute sich ordentlich darauf. Erst hatte sie eine Freundin aber nun wohl doch nicht? Jedenfalls spielt sie alleine, wird nicht eingeladen, möchte niemanden einladen und lebt allgemein in einer Dschungelphantasie-Welt. Es gab wohl zwei Mädchen die auf sie zugegangen sind aber ich habe zumindest in einem Fall erlebt, wie sie sich komplett verweigert hat und nicht mit dem Mädchen sprechen wollte. Es war ihr erster Schultag an der neuen Schule und ich dachte, sie sei einfach nur müde und brauche jetzt Ruhe. Das zweite mal erzählte sie mir selbst. Ein anderes Mädchen wollte mit ihr befreundet sein und sie lehnte ab mit dem Gedanken, dass sie ja nicht wisse ob man sich nächstes Jahr noch möge. Ich meinte dann, sie solle den anderen Kindern eine Chance geben und sie argumentiert dagegen, dass es dann doch sehr unangenehm sei, wenn man sich nicht mehr verstehe.


    1. Ich werde nun Kinder aktiv einladen
    2. Ich habe ein Gespräch mit der Lehrerin erbeten


    Die Lehrerin ist mir wichtig, da Tochter bei der Lehrerin aus der ersten Klasse nicht besonders beliebt war bzw. anscheinend war ich nicht besonders beliebt. Wir hatten nämlich unterschiedliche Auffassungen ob und wie ich es als Elternteil schaffen kann jeweils für den nächsten Schultag Materialen zu kaufen, wenn ich von 08:00-20:00 Uhr im Vorlesungssaal stehe und dazu noch 1.5 Stunden Arbeitsweg habe (das waren zwar die Umgangstage des Vaters, der hat sich aber für den Materialeinkauf schlichtweg nicht interessiert und verweigert). Ich bat sie um mehr als 24h Vorlauf und meiner Tochter wurde dann "mangelnde häusliche Unterstützung" im Zeugnis vermerkt. Tochter wurde weiterhin bescheinigt, dass sie vieles nicht kann aber die Dinge die sie kann (wie sehr gut Englisch sprechen) wurde noch nicht einmal erwähnt und die Lehrerin fehlt insgesamt 3-4 Monate krankheitsbedingt. Man merkt, ich bin wegen der Lehrerin angefressen. Denn ich habe sie im letzten Elterngespräch gebeten mir zu sagen, wie es der Tochter geht und sie meinte alles sei in Ordnung, und Tochter würde ja so toll mitkommen und ich solle mir keine Gedanken machen. Und das Ganzjahreszeugnis war dann wirklich mies - und ich bin leider auch keine Helikoptermutter, so dass ich mich darauf verlasse, dass die Lehrerin sich bei mir meldet wenn es Bedarf gibt.


    Alles nicht so wild aber irgendwie ist Tochter auch in der Schule nicht angekommen. Weder in der Klasse noch mit der Lehrerin.


    Und in der neuen Schule sieht es nun ähnlich aus. Allerdings gab es noch keine Themen mit der Lehrerin und ich möchte sie nun auch erst einmal kennenlernen.


    Mein Ex-Mann, der KV, sieht den Grund darin, dass Tochter von mir "vernachlässigt" wird. Ich wünschte es gäbe ein Messgerät, dass mir eine quantitative Zahl mitteilt. Ich denke ja nicht, ich gebe mir wirklich alle Mühe die Kinder als Priorität zu sehen. Der Vater hatte die Kinder ca. 6 Wochen alleine außerhalb des normalen Umgang, da ich geschäftlich und/oder privat gereist bin. Aber ich hatte damals nicht den Eindruck, dass es den Kindern schadet. Oder bin ich naiv?


    Ich weiss mir grade nicht recht zu helfen. Die Vernachlässigung ist mal wieder typisch KV aber vielleicht das mit Tochterkind grade etwas schief läuft sehe ich auch. Ich vergass zu erwähnen, dass sie sich dann meist gradezu an ein (1) Kind klammert und andere nicht mehr zulassen kann. Sie fokussiert sich komplett auf einen Menschen. Das hat sie aber schon seid ihrem zweiten Lebensjahr so gehalten und auch seither immer wieder damit eine Bauchlandung gehabt. Das Thema ist also nicht neu.


    Braucht sie mich 100% und mehr? Soll ich sie quasi mit in die USA nehmen und die Zelte in Deutschland abbrechen? War es falsch, eine 60% ich /40% KV Lösung in Deutschland zu versuchen?


    Habt Ihr eine Idee? Tipps? Rat?


    Liebe Grüße

  • Kinder haben sehr unterschiedliche Charaktere. Bist du dir 100 % sicher, dass deine Tochter in der Situation ebenso unzufrieden ist wie du? Es gibt Kinder, die sind sich selbst genug sind, finden es geradezu anstrengend sich mit anderen Kindern auseinander zu setzen. Wenn dann eine Freundin da ist, auf die sie sich gut einlassen kann, dann reicht ihr das vielleicht und in ihrer Klasse ist nur nicht die richtige dabei.


    Ansonsten gibt es ja noch mehr Möglichkeiten für Freunde: Nachbarschaft, sportverein,... Gemeinsame Interessen verbinden ja. Manschaftssport ebenfalls.


    Was sagt denn deine Tochter generell? Will sie selbst viele Freunde?

  • Nun hat sie zwischen der 1. und 2. Klasse die Schule gewechselt, da wir umgezogen sind (also ihr zweiter Umzug im Leben). Sie kannte die Schule schon vorher und freute sich ordentlich darauf.



    ihr seid also diesen Sommer umgezogen und sie hat die Klasse gewechselt?


    Gib ihr und den Mitschülern Zeit - wir sind ein halbes Jahr vor der Einschulung umgezogen und es hat locker zwei Jahre gedauert.
    Der Platz "beste Freundin" war vergeben bei den meisten Kindern, auch die Plätze der Geburtstagsfeieren - das waren seit Jahre immer die selben Kids.


    Wahrscheinlich liegt es auch nicht an deiner Mama-Zeit. Es gibt auch Kinder die haben keine so festen Freunde, sondern eher nur Bekannte.


    In der 3. Klasse dreht sich das Karusell meist noch mal sehr und dann kommt bei euch wahrscheinlich auch noch der Wechsel nach der 4. Klasse -
    da mischt sich einiges neu.

  • Wenn sie die deutschen schon als zu unverlässlich in der Freundschaftspflege empfindet, wird es in den USA mit der dort gelebten how are you,-Mentalität noch schwieriger für sie. Ausserdem wäre ein weiterer Umzug wenig zielführend.


    Ich würde einfach viele Dinge mit ihr unternehmen bei denen sie viele Kinder treffen kann aber nicht muss. Was macht sie außerhalb der Schule. Meine Tochter hat einen Freundinnen -typ. Was anderes brauch ich ihr gar nicht vorstellen. (Bei uns nur Einzelkinder oder Erstgeborene, keine böonden tussen (die ist sie selbst) ect ) im Alltag fällt es weniger auf, aber im Urlaub, wo man schnell Freunde kennenlernen muss, zeigt sich ihr Geschmack ganz deutlich.