Für Wen?
Für die ganze Familie...
Das ist doch ne relativ einfache Rechnung:
Wenn im klassischen Fall - Mutter betreut, Vater arbeitet - mit einem Einkommen der Bedarf gerade so gedeckt wird dann reicht das Einkommen eben nicht mehr aus um einen zweiten Haushalt zu finanzieren mitsamt den anfallenden Zusatzkosten.
Das sind dann diese Fälle bei denen das gemeinsame Haus am Schluss versteigert wird, üblicherweise verbleiben da auch noch Schulden.
Das Wort "selbständig" impliziert oft ein hohes Einkommen. Dem ist aber i.d.R nicht so, es gibt massenweise Selbständige die nicht mehr Einkommen erzielen als einen Durchschnittslohn, dafür aber 60 Stunden und mehr wöchentlich arbeiten. In diesen Fällen scheidet entweder eine übliche Betreuung aus (bisher war die Betreuung eben abhängig von der Auftragslage) oder aber der Selbständige muss seine Arbeitszeiten der Betreuung anpassen. Diese Anpassung erfordert aber eine betriebliche Umstrukturierung, mithin wird der Gewinn einbrechen.
Ich selbst stand auch vor der Wahl, entweder auf die Kinder verzichten und weiter arbeiten oder aber den Fokus auf die Kinderbetreuung legen. Ich habe mich für letzteres entschieden, einen Geschäftsführer eingestellt und arbeite selbst nur noch an den Tagen an denen die Kids bei der Mama sind. Alleine der Geschäftsführer verursacht Kosten in Höhe von knapp 80tsd €/Anno...
Im Gegenzug übernehme ich alle Kosten der Kinder, Kleidung, Sonderausgaben etc und meine Ex- Partnerin hat nun selbst Zeit zum Arbeiten...
Im vorliegenden Fall sollte man vlt. mal betrachten was tatsächlich an Einkommen vorhanden war und wie dieses Zustande kam, wenn der Vater hier als Selbständiger tätig war, täglich u.U 12 Stunden gearbeitet hat und auch Samstags tätig war dann bleibt ihm garkeine Möglichkeit bei einem üblichen Betreuungsmodell seine Tätigkeit weiter fort zu führen. Es muss ein flexibles Modell angedacht werden bei dem der Vater die Kinder - abhängig von seiner Auftragslage - betreuen kann. Wenn er Beispielsweise Handwerker ist dann wird der Hauptumsatz oft in den Ferien oder zu bestimmten Umsatzstarken Zeiten erzielt, bei unserem Betrieb waren das üblicherweise 70% vom Gesamtumsatz. Dann wurde auch mal 72 Stunden/Woche gearbeitet, teilweise auch Sonntags. In den anderen Zeiten hatte man dann aber mehr Zeit weil weniger Aufträge anstanden.
Gruß Thomas