Beutekind, was darf es und was geht gar nicht?

  • Hi!


    Beim Lesen habe ich mich ein oder zweimal gefragt "wo ist der Vater der Tochter? In welchem Zimmer hält er sich auf, wenn die Kleine an dein Handy geht. Wenn sie in den Schubladen wühlt? Sieht der das gar nicht? Und wenn du sagst, dass du das nicht möchtest, du hast es doch dem Kind direkt gesagt, oder? Wie reagiert dann der Vater/dein Freund? Bekräftigt er dich, zieht er mit dir an einem Strang oder sagt er "Ach lass' sie doch, sie meint das nicht so?


    Es liest sich ein wenig so, also hättest du dir das eine Weile angesehen und nichts dazu gesagt, und jetzt ist schon einiges da, was dich stört. Gibt es etwas, dass dich davon abhält, es direkt, kurz, freundlich in der Situation anzusprechen?


    Ich kenne das eigentlich so, dass man dem Kind das ganz lieb sagt, Mama oder Papa, falls nötig, auch noch mal kurz sagen "Kind, lass' das bitte und dass das Kind das dann gut weiß und sie daran auch orientiert.


    Zum abendlichen Aufräumen: Hat dein Freund gefragt, ob er mit der Kleinen beim Aufräumen helfen soll? Hast du gesagt, nein, braucht ihr nicht? Oder ist er einfach gegangen? Ich kenne das so, dass man fragt, ob Hilfe erwünscht ist.


    Ansonsten: Ich würde mich bezüglich der Wohnsituation abwechseln. Es kann auch ohne Geschirrspüler Spaß machen zu viert abzuwaschen und abzutrocknen. Man kann ja auch neue Regeln aufstellen und Aufgaben aufteilen. Ich denke, es würde der der Gleichberechtigung gut tun, wenn in seiner Wohnung auch Leben und Trubel ist.


    Euch viel Glück :daumen

  • Hi,


    also ein paar Wochen ist jetzt mal noch nicht so viel, an denen du das Kind kennst. Warte mal noch ab und dann greife ein. Vielleicht ist Tochterkind gewohnt bei Papa nunmal alles zu dürfen?


    Stellt dann alsbald "Familienregeln" auf. Sprech dich mit deinem Partner ab. Im Übrigen habe ich auch so ein Mädel, als Beutekind. Sie ist superlieb aber auch echt neugierig. D. h. geht auch ungefragt an Schubladen etc. Aber ich denke das kommt auch davon, weil sie sich eben hier auch wohlfühlt, weil sie sich angenommen fühlt, sich auch zu Hause fühlt. Also ganz so böse kann ich da nicht werden. Die Kinder müssen sich doch noch erst "einfuchsen". Ich habe einfach gesagt; dass bei mir zu Hause nicht ungefragt an die Naschschublade gegangen wird und sie fragen soll etc. Habe ihr erklärt, dass die Regeln für beide Kinder gelten.


    Einmal hatten wir eine Auseinandersetzung, da ging es Oh-Ton-bonusmama hat mir was gesagt, was mir nicht passt und jetzt muss ich mich bei Papa ausweinen. Dann habe ich mal einen Tag mich entschieden, einfach alle Regeln nur für mein Kind gelten zu lassen und ihr zu sagen, bitte frag ausschließlich Papa. Meine Bonustochter hat da ganz schöne Hörnchen bekommen, denn das hat ihr garnicht gefallen. Sie ist nämlich auch sehr aufmerksam- und liebesbedürftig. Jedenfalls am Abend haben wir uns vertragen, sie hat gesagt, dass sie meine regeln akzeptiert, solange ich nur bitte auch für sie zuständig bin. Hat geholfen, bei ihr.


    Wir sind nicht die richtigen Mamas, aber sehr wohl erwachsene und Respektspersonen die mit in der Erziehung mitwirken, so wie es Erzieher oder Lehrer auch tun.


    Meine Bonustochter ist richtig lieb, aber manchmal auch halt sehr schlau und versucht ihre Sachen durchzubringen. Es ist wichtig ihr Grenzen zu zeigen.


    Das mit dem Essen, das ist so ne Sache, wenn dein Kind spindeldürr ist und sie übergewichtig, dann würde ich auf diese Süßigkeitenschüssel trotzdem verzichten. Denn egal ob dünn oder dick, zuviel Süßigkeiten sind nie gut. Rede mit deinem Partner darüber, aber lass noch Zeit vergehen. Meine Bonustochter ist auch dünn, ist alles i. O. bei ihr, sie ist auch sehr hübsch. Nur leider war es eine Weile so, dass sie sich mehrmals am Tag gewogen hat. Da habe ich dann auch eingegriffen und Papa gesagt, dass das nicht normal ist und beide ETs bitte nicht mehr sich selbst vor ihr wiegen bzw. das Gewicht thematisieren. Habe ihr gesagt, dass ich mich max. nur einmal im Monat wiege. Hab mir da echt Sorgen gemacht. Gott sei dank macht die Lütte das nun nicht mehr, ich bin echt erleichtert. Meine Kleine ist etwas rundlicher, aber nicht dick, halt nur kräftiger, so ist sie nun mal. Ich achte auf gesundes Essen, bei uns gibt es auch mal ein Eis aber nie frei zu gänglich Süßigkeiten ohne zu fragen. Deshalb beide Kinder, unterschiedliche Figur, trotzdem gleiche Regeln. Mit gesundem Essen kann man nun auch keinem dünnen Kind schaden, im Gegenteil!


    Ich wünsche dir gutes Gelingen! Und bitte fass das nicht falsch auf, aber sie ist nur alle 2 Wochen am WE da, es wird länger dauern, bis sich alle eingespielt haben.


    LG

  • Wir hatten gestern ein konstruktives Elterngespräch :-)
    Das Problem mit der Unordnung und des "einfach nehmen, was man will" ist bekannt. Die Mutter klagt wohl des Öfteren, dass das Kind sehr schlampig ist. Vor allem auch gern mit anderer Leute Eigentum. Er wird mit ihr sprechen und sie ausdrücklich darauf hinweisen, wenn wir alle Vier unter einem Dach zusammen friedlich und zufrieden miteinander sein wollen, alle ihren Teil dazu beitragen müssen. Notfalls soll ich bitte auch ausdrücklich seine Tochter ermahnen, wenn mir was auffällt und anhalten, ihren Kram wegzuräumen.


    Das mit den Schränken und Schubladen hat mein Sohn mitbekommen, sie macht das nicht so offensichtlich. Aber ich finds nicht witzig.. in der einen Schublade liegen meine Papiere, u. a. meine Verdienstbescheinigungen... da hat sie definitiv nix dran zu suchen. Auch darüber wird er mit ihr reden. Privates Eigentum bleibt tabu. Wenn sie sich nicht an die Regeln hält, wird die Konsequenz sein, dass die Besuchswochenenden wieder mit ihrem Papa allein stattfinden werden und das will sie wohl auf überhaupt gar keinen Fall.


    Ansonsten wird die Zeit zeigen, wie sich das teilweise zusammenleben entwickelt. Auch ihn werde ich in Zukunft öfter in die Pflicht nehmen, bis jetzt musste er ja sonst nicht helfen, wenn er da war.


    Ansonsten bin ich megazufrieden... er ist alles das, was ich mir von einem Mann gewünscht hab... und ich denke, dass kriegen wir auch in den Griff.