Kind möchte diesmal nicht zu KV

  • Hallo zusammen,


    rückblickend findet der Umgang mit meinem 7jährigen Sohn mit seinem Vater durchschnittlich alle 3-4 Wochen (KV meldet sich oft einfach nicht..) von Samstag Abend bis Sonntag Abend (vom KV so gewünscht) statt.
    Im Moment sind Ferien, KV hat gefragt, ob er ihn auch ausnahmsweise an 2 Wochenenden hintereinander holen könnte. Ich habe zugestimmt, er hat ihn letztes WE geholt. Jetzt habe ich vorgestern meinem Sohn erzählt, nachdem er fragte, wie unsere Wochenendplanung sei, dass KV ihn wieder holen möchte. Seine Reaktion "Was? Schon wieder? Sonst sind es doch immer nur alle 3 Wochen...". Ich war ein wenig verdutzt und habe erstmal nichts weiter dazu gesagt, aber gestern hat er dann deutlich gesagt, dass er dieses WE nicht zu ihm möchte und ihm alle 2-3 Wochen reichen.
    ICh bin jetzt in wenig in der Zwickmühle. Kann ich dem Wunsch meines Sohnes, nicht zum Papa zu gehen, nachgehen oder soll ich ihn trotzdem hinschicken? Und ich habe ihm auch gut zugeredet, und "Es wird bestimmt schön, der Papa freut sich schon auf dich... etc." Aber da kam auch nur "ich möchte aber nicht."
    Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass der KV sich meistens nicht bemüht, kindgerechte Ausflüge zu machen, so dass sie oft auch nur den ganzen Sonntag auf dem Sportplatz stehen (findet mein Sohn langweilig) oder vor dem Fernseh sitzen. Einerseits will ich meinen Sohn nicht zwingen müssen, hinzugehen, anderereits ist es ja für den KV auch blöd zu hören, wenn Sohn ihn nicht sehen will.


    Ich freue mich über Tipps, vielen Dank :)

  • ich würde dem papa dringend nochmal sagen, dass kontinuität wichtig ist; dann sind papa-tage auch die regel und weniger diskussionswürdig. ich würde ich durchaus drauf hinweisen, wie das kind jetzt reagiert hat.


    zur aktuellen situation: dein kind hat keine lust, es geht ihm aber nicht schlecht zum vater. da würde es bei mir keine diskussion geben - hin da. mein kind hat auch keine lust auf die schule, wenn sie bei einer freundin ist, will sie auch nicht abgeholt werden - da ich da aber auch nicht sagen "oh, du möchtest nicht? okay, dann natürlich nicht" würde ich nie auf die idee kommen, das beim papa zu sagen. zumal mein kind dann auch deutlich weniger da wäre - und das wäre auch nicht sinn der sache ;)
    ungünstig finde ich, aber das nur am rande, dass das kind vom zusätzlichen wochenende erst durch nachfrage erfährt. als "hauptbetroffener" sollte es doch proaktiv und unmittelbar informiert werden...

    wer einem alles geben kann, kann einem auch alles nehmen.
    kettcar, "in deinen armen"

  • Danke denkeschoen für deine Antwort.
    Ich habe nochmal mit ihm gesprochen und nun sagt er, er möchte dort nur nicht übernachten und Papa soll ihn am Sonntag holen.


    Und ich sage es ihm so kurzfristig, weil KV ganz oft auf die Idee kommt, 1-2 Tage vorher abzusagen und ich meinem Sohn somit die Enttäuschung ersparen möchte. Sicherlich auch nicht der beste Weg, leider ist das nun schon sehr häufig vorgekommen :frag

  • Es ist schon eine Basisaufgabe des Umgangselternteils, eine solche "Umgangssituation" zu schaffen, dass das Kind gern zum Umgang geht. Hier in dem Fall sollte man dem Vater deutlich sagen, dass es zuallererst sein Job ist, den Sohn zu begeistern und zu motivieren.


    Dem Sohn jedoch solltest du deutlich machen, dass der Umgang kein "Wunschkonzert" oder eine "Kann-Regelung" ist. Sondern eine Selbstverständlichkeit.


    Neben dem pädagogischen Hintergrund (für Sohn und Vater übrigens) bist du letztlich auch davon abhängig, einigermaßen stabile Verhältnisse zu haben. Wenn du Umgänge in Zukunft mit zwei Seiten abstimmen musst (und dein Zwerg wird älter werden und sich "Kampfplätze" suchen, an denen er seine Persönlichkeit stärken und ausbilden kann. Das sollte tunlichst nicht der Umgang sein, weil da zu viele Emotionen von unterschiedlichen Seiten reinspielen und du das letztlich nicht mehr einfach steuern kannst) - wenn du also so etwas mit zwei Seiten abstimmen musst, wird das absolut keine einfache Sache mehr und du wirst von einem oder beiden liebend gern in die Rolle der "Bösen" gedrängt. Darum: "Wehret den Anfängen." Was du jetzt zulässt und einreißen lässt, kannst du nie wieder zurück holen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich sehe das ein wenig anders. Der Vater nimmt nur alle 3-4 Wochen den Umgang wahr. Darauf hat sich der Sohn eingestellt.


    Vielleicht solltet ihr zusammen einen regelmäßigen Umgang klären. Z. B. Alle 2 Wochen und nicht nur dann, wenn der Vater Lust hat

  • Hallo vanille08,


    ich sehe es wie Greeny auch, setzt euch zusammen und sorge dafür das die Umgänge regelmäßig statt finden.


    Weiterhin finde ich, wenn KV zusätzliche WEs will, sollte er dich natürlich zuerst aber auch euren Sohn dann sofort selber fragen. Mit 7 ist er nicht mehr so klein. Vielleicht würde KV dann ja auch mal merken, dass euer Sohn nicht so will. Und sich dann mal selbst hinterfragen???

  • "Alle drei bis vier Wochen" in der Praxis ist nun wirklich ein regelmäßiger Umgang. Da eine Diskussion vom Zaun zu brechen, der Vater solle "regelmäßiger" das Kind nehmen, während gleichzeitig der Versuch des Vaters, das Kind an einem Zwischenwochenende zu nehmen, ziemlich wenig unterstützt wird, mutet da schon seltsam an.


    Wenn ein Gespräch geführt wird/werden kann, sollte vielleicht nicht mit solch einer Forderung begonnen werden. Ich halte es weiterhin für wichtig, den Vater für die inhaltliche Veränderung der Umgänge zu gewinnen und dafür, den Sohn stärker zu begeistern und zu motivieren. Gelingt das, steigert sich die Umgangszahl sicherlich von allein, wenn es dem Vater grundsätzlich möglich ist.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Da es sich um ein zusätzliches Wochenende handelt, würde ich auf jeden Fall Junior entscheiden lassen. wenn er auf einen anderen Rhythmus eingestellt ist und vielleicht hatte er schon was anderes vor. Er muss doch nicht bereitstehen, wenn KV spontan Lust hat. das ist eine andere Situation als ein festgeplanter, planmäßiger Umgangstermin. Ansonsten kann man Kind fragen, und wenn Kind Lust hat, dann ja und sonst eben Nein.


    Es hat doch nicht die Pflicht, immer dann zu wollen und zu können, wenn UET will und kann. Möchte man das anders, muss sich UET verbindlich auf was festlegen. Aber spontane Zwischenanfragen können natürlich vom Junior angenommen oder abgelehnt werden.


    Bei uns ist es sogar noch extremer: Da KV sich gar nicht auf regelmäßige Zeiten einläßt und keine Planung möchte, weil ihm das zu verpflichtend ist, sind wir auch ungebunden. KV fragt an, und entweder hat Junior Zeit und Lust oder nicht. Bisher hatte er immer Lust und zeit hatten wir meißt auch, nur dann nicht, wenn er einen Tag vorher anfragte. ( oder am gleichen Tag)


    Aber ich finde, auf ungeplante Zeiten gibt's weder auf der einen Seite einen Rechtsanspruch, noch auf der anderen Seite eine Pflicht. Also ja, in diesem Fall würde ich vielleicht versuchen, ihn zu ermuntern, ob er nicht doch Lust hat, die Entscheidung aber allein ihm überlassen.

  • Hallo vanille08,


    grundsätzlich scheint es schwer vorstellbar zu sein, sich auf spontane Bedürfnisäußerungen des zu besuchenden Elternteils einzulassen, für dich im speziellen aber nicht. Das finde ich gut :thumbup:


    Du schreibst, dass der Vater sein Interesse an Extrazeit mit Kind mit den aktuellen Ferien begründet. Durchaus legitim, wie ich finde und alles andere als das der Sohn "die Pflicht hätte, immer dann zu können und zu wollen, wenn der Vater will und kann" Klingt reißerisch, entspricht hier aber nicht der Situation.


    Ich finde es gut, wenn du der spontanen Idee des Vaters offen gegenüber bist. Tatsächlich ist es fürs Kind aber sehr spontan und ungewohnt außer der Reihe zum Vater zu gehen. Und vielleicht hat Kind den Rest der Ferien schon selbst "verplant" Er muss jetzt natürlich nicht gezwungen werden, aber grundsätzlich steht einer Erweiterung der Kontakte zwischen Kind und Vater nichts entgegen. Die Idee ist jetzt dem spontanen Bedürfnis des Vaters entsprungen, mittelfristig könnt ihr aber durchaus mit Kind zusammen überlegen, ob man am Rhythmus etwas schrauben kann und der Vater im speziellen sich mehr Gedanken zur Gestaltung seiner Zeit mit Kind machen will.


    Grüße