Also ich muss gestehen, dass Glück für mich einfach eine höhere Priorität hat als ein striktes Einhalten von Regeln, in sofern es natürlich nicht das Leben von anderen betrifft. Ich denke, es ist wichtig zu lernen sich an Regeln zu halten, weil nur die allerwenigsten später das Glück haben, nach ihren eigenen Regeln zu leben und überleben zu können. Aber ich würde halt auch sagen, jeder merkt früher oder später, dass alle Regeln auch mal übergangen werden können, ohne dass davon die Welt untergeht. Ich finde es einfach unrealistisch vermitteln zu wollen, dass man sich immer und unter allen Umständen an jede Regel zu halten hat. Entweder lebt man dem Kind damit vor, dass man sein eigenes Glück immer hintenan zu stellen und zu funktionieren hat. Oder das Kind merkt irgendwann selber, dass keine wirkliche Konsequenz folgt, wenn es mal nicht zur Schule geht, mal keine Hausaufgaben macht und testet dann wie weit es gehen kann. Da finde ich es besser diese Einschätzung realistisch zu begleiten.
Ein Urlaub mit dem Vater, den man so wenig sieht und der sonst vielleicht ausfallen müsste, ist für mich persönlich wichtiger als ein erster Schultag, an dem nur organisatorisches besprochen wird (vielleicht weil wertvolle Zeit mit meinem Vater so viel Glück in mein Leben hätte bringen können). Wichtig finde ich aber, dass sowohl Vater als auch Kind verstehen, dass es eben etwas ganz besonderes ist und dafür etwas getan werden muss. Also würde ich versuchen, den Vater mit in die Schulbefreiung einzubinden und mit der Tochter zusammen in Erfahrung bringen, von wem sie die verpassten Informationen bekommen kann. Und wenn das nicht klappt eben trotzdem selber versuchen mit der Lehrerin/ Schulleitung zu sprechen, aber dann auch deutlich machen, dass nächstes Mal anders geplant werden muss und das eben eine besondere Ausnahme bleibt.