Was kann ich tun um meinen Sohn regelmäßig zu sehen?

  • Hallo.


    Ich hoffe, dass Ihr mit Ratschläge oder auch Tipps geben könnt oder einfach Eure Meinung schreibt. Ihr habt sicherlich auch viele Erfahrungen und würde mich freuen, von Euch zu hören.


    Zu mir. Ich bin 34 Jahre alt und habe mich nach knapp 10 Jahren Ehe von meiner Frau getrennt. Das ist jetzt etwa 3 1/2 Monate her. Es ging leider nicht mehr und wir haben beide unseren Teil Schuld daran.
    Wir haben einen 9-jährigen Sohn und nach der Trennung hatten meine Nochfrau und ich gesagt, dass unser Sohn erst einmal zu mir kommen kann wann er will und so lange er will.


    Am Anfang kam er einige male vorbei, wir haben Fußball gespielt oder auch mal ein Videospiel gespielt. Meine Frau sagte aber immer, dass er nur hochkommen würde wegen dieser Sachen (weil wir z.B. ein Fußballtor
    im Garten stehen haben) und er nicht wegen mir kommen würde.


    Mit den Wochen wurden die Besuche weniger und ich habe unserem Sohn vor gut 1 1/2 Monaten gesagt, dass wir irgendwann mal für 1 oder 2 Stunden auch mal wandern fahren würden. Er sagte wohl gleich nein (sagen meine Frau und mein Sohn) ich habe dies aber nicht bemerkt oder gehört. Zumindest kam er wohl nach Hause, total aufgelöst und weinte und hatte Angst und ist total verängstigt.


    Seitdem habe ich Ihn fast gar nicht mehr gesehen. Meine Frau schrieb immer, er wolle nicht mehr zu mir, mich nicht mehr sehen und sie könnte da auch nichts machen. Wenn wir uns aber mal zufällig getroffen haben (alle 3) war er eigentlich ganz normal.


    Meine Frau schrieb mir immer nur, dass er nicht wandern will und keinen Bock mehr auf mich hat und dies wäre der einzigste Grund, warum er nicht mehr kommen würde. Ich habe dann meine Frau mehrfach darum gebeten, mit mir endlich fixe Termine auszumachen, an denen unser Sohn zu mir kommt. (Z.B. einmal die Woche und jedes 3te Wochenende). Meine Frau lehnt das immer ab, unser Sohn will das nicht und das komme für Sie definitiv nicht in Frage.
    Meist hat sie Vormittags angerufen, ob unser Sohn am Nachmittag kommen kann. Das ist einfach nicht machbar. Ich habe auch mal Termine und unser Sohn wäre sicherlich enttäuscht, wenn das öfter vorkommt. Daher will ich halt feste Termine.


    Da ich kein großes Fass aufmachen wollte, habe ich das Jugendamt angeschrieben, nur mit der Bitte eines Termines zwecks einer Mediation, damit endlich eine Lösung gefunden werden kann. Sie haben sich das von mir angehört, haben dann wohl meine Frau angeschrieben und mir dann kurz und knapp mitgeteilt, dass der Grund mit dem Wandern kein Nachvollziehbarer Grund für das Nichtkommen meines Sohnes sei, das noch was anderes dahinter stecken muss und ich das in einem Gespräch mit ihm ja lösen könnte.


    Daraufhin habe ich wieder den Kontakt mit meiner Frau gesucht und nach über einer Woche schrieb sie dann (um 13 Uhr), ich sollte um 14 Uhr da sein, um das zu klären. Das habe ich dann auch wieder gemacht und unser Sohn und ich haben gesprochen, wieder unter der Aufsicht meiner Frau und alles geklärt.


    Festen Terminen wird meine Frau dennoch nicht zustimmen. Einmal hat sie mir geschrieben, wenn ich das Jugendamt kontaktiere, hätte ich schlechte Karten, diesesmal sagte sie, wir klären alles beim Jugendamt und ich werde auf keinen Fall das bekommen, was ich will, dafür würde schon gesorgt werden.



    Was habe ich überhaupt für Möglichkeiten, einen geregelten Besuch zu bekommen. Wir haben ein gemeinsames Sorgerecht, ich fühle mich aber momentan eher so, als wenn das ganz egal wäre und meine Frau tun und lassen kann, was sie will. Vor allen Dingen habe ich Angst, nachdem was sie mir immer so sagt, dass sie dann beim Jugendamt auf einmal mit irgendwelchen Dingen um die Ecke kommt, die gar nicht stimmen.


    Ich weiß, dass unser Sohn es bei meiner Frau gut hat. Und mir geht es auch garnicht darum, ihr irgendwelche Probleme zu bereiten. Aber der Schritt zum Jugendamt schien mir unausweichlich. Oder gäbe es noch andere Möglichkeiten? Mit normalem Reden hat es zumindest nicht funktioniert?


    Ich würde mich echt über Eure Anregungen, Tipps und auch über Kommentare freuen, die mir eine andere Seite aufzeigen, die mir vielleicht nicht so auffallen. :winken:

  • Hallo Bode,


    auf den ersten Blick würde ich sagen, dass deine Ex-Frau mit der Trennung nicht zurecht kommt und ihre Verletzung auf den Sohn projiziert. Dafür würde Aussagen sprechen wie: "Er kommt nicht wegen dir", das könnte sie im Moment vielleicht gar nicht ertragen.


    Nichtsdestotrotz ist es euer gemeinsamer Sohn und ihr beide habt ein Recht darauf, Zeit miteinander zu verbringen, egal, ob sie das möchte. Würde das ganze vor Gericht gehen, dann würden feste Termine in regelmäßigen Abständen ausgemacht werden. Auch wenn sie es nicht "will".


    Deine Idee mit dem Jugendamt finde ich eigentlich gut - hast du mit denen denn auch darüber gesprochen, dass du dir eine feste Umgangsregelung wünschst? Neben dem Jugendamt gibt es auch noch andere Stellen (Diakonie, Caritas etc.) die Beratungen anbieten. Das würde ich aber wahrscheinlich in der gegenwärtigen Situation wirklich unter Absprache mit deiner Ex machen - wenn sie ihre Verletzung vor dem Sohn auslebt, dann könnte es passieren, dass er den Kontakt zu dir ablehnt, nur um ihr nicht weh zu tun. Du kannst dir aber auch alleine Hilfe dort suchen - vielleicht bekommst du dort auch ein paar Tipps, die dir weiterhelfen.


    Gibt es die Möglichkeit, dass du direkten Kontakt zu deinem Sohn aufnimmst um etwaige Treffen zu besprechen? Wie war euer Verhältnis vor der Trennung? Gibt es irgendwelche gemeinsamen Aktivitäten, die euch verbinden, so dass es für ihn wie auch für deine Ex quasi "Alltag" wäre, diese fortzuführen?


    Lass dich nicht so sehr verunsichern und gib nicht auf. Ich wünsche dir alles Gute!!!
    Jul

  • Die Ehe war nicht so verlaufen, wie wir uns gewünscht haben. Sie hat sich die Bestätigung in den Jahren bei anderen Männern gesucht (so weit ich weiß nur durch Textereien mit anderen Männern, die aber unter die Gürtellinie gingen), zum Schluß sagte sie mir z.B. sie wäre mir einer Freundin im Kino, war aber bei einem anderen (angeblich nur zum Reden). Das war dann der Punkt, wo ich gesagt habe, dass ich nicht mehr will und mich getrennt habe.


    Daher war das Verhältnis bei der Trennung nicht gut. Wir haben eine Fußballgruppe wo wir alle drin spielen. Uns dann jede Woche einmal treffen. Aber da kommen sie auch nicht mehr regelmäßig hin. Das wäre die einzigste Möglichkeit, mit ihm zu sprechen. Und hinter dem Rücken meiner Frau mit ihm reden will ich nicht, da es sonst heißt, ich würde hinter Ihrem Rücken was machen oder auf ihn einwirken.


    Ich habe ihr mehrmals geschrieben, dass ich eine Regelung mit festen Zeiten und Terminen will. Sie sagt aber, dass immer Termine wären und sie nicht eine Woche vorher einen festen Termin sagen könnte, das muss immer sehr kurzfristig gemacht werden. Das will ich aber nicht, da ich auch mal was vorhabe und wenn man eine Regelmäßigkeit hat, kann man sich drauf einrichten und die Termine dementsprechend legen kann.
    Als ich ihr dann gesagt habe, dass ich dann die Mediation beim Jugendamt suchen muss, sagte sie nur, mach man wie du willst, stell dir deine Regeln doch selber auf und wenn ich mich da melden würde, hätte ich schlechte Karten.

  • Was mir so auf den ersten Bllick auffällt, ist: Dein Sohn verhält sich wie mein Neffe (er ist 12 Jahre alt) und in einer intakten Ehe meines Bruders.


    Aber der Junge hat Null Bock auf irgendetwas. Egal, was wir ihn fragen, er hat keine Lust. Vielleicht so eine Art "Vorpubertät".


    Versuche, irgendeine Regelung mit Deiner Ex zu finden und zeige und sage Deinem Sohn, dass Du ihn liebst. Irgendwann wird es sicher besser werden.


    Ist vielleicht nur ein kleiner Trost, aber viele Reaktionen von Kindern gibt es auch bei "intakten" Ehen. Oft unterhalte ich mich mit Eltern und merke, dass ich viele Eigenschaften/Reaktionen meiner Tochter auf die Scheidungssituation reflektiere, aber es ist gar nicht so.


    Viel Glück


    Nicole

    Alles, was Ihr also von anderen erwartet, dass tut auch Ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten Mt 7,12

  • Hallo bode,


    ich fürchte du hast es verpasst, klare Verhältnisse zu schaffen. So wie sich deine Geschichte anhört, warst du während und nach der Trennung nicht besonders bemüht, regelmäßigen Kontakt zu eurem Sohn zu halten. Du hast deiner Ex-Frau und eurem Sohn die Entscheidung überlassen, den Kontakt zu dir zu halten. Die Ex-Frau hat aber augenscheinlich kein Interesse daran, dass ihr nach der Trennung ein stabiles Verhältnis etabliert.


    Wie war denn vor der Trennung deine Beziehung zum Sohn?


    Er steckt jetzt nämlich im Konflikt zwischen dem Interesse der Ex-Frau, eine Beziehung zu verhindern und deinem fehlenden Interesse eine Beziehung zu etablieren. Wenn er von der Mutter Dinge eingeflüstert bekommen sollte, bestätigst du für ihn diese Dinge mit deinem passiven Verhalten.


    Dir bleibt letztendlich nichts anderes übrig, als mit deiner Ex-Frau den langen und beschwerlichen Weg der Mediation zu gehen, um ein Art "Umgangsplan" zu entwerfen. Nach deinen Erzählungen wird das aber nichts bringen, also wird euch der weitere Weg vors Familiengericht führen. Dort werden die Interessen eures Sohnes ein Gewicht haben, das nicht unerheblich sein wird.


    Bode, ich fürchte, du hast ganz schön gepennt. Warum habt ihr nicht gleich vor/wären/nach der Trennung eine verbindliche Betreuung für euren Sohn festgelegt? Du läufst jetzt den Dingen hinterher und ich denke, du wirst es schwer haben, deine Ex-Frau hat die Zeit sehr wohl genutzt.


    Gruß

  • Lass dich nicht klein machen!
    Steh auf für das Recht deines Sohnes!


    Gehe den Weg über das Jugendamt und mache dir vorher ausführlich Gedanken, wie genau und mit welcher Regelmäßigkeit du dir Umgang wünscht.
    (Da kann man auch ruhig etwas höher pokern, um einen gewissen Spielraum für Kompromisse zu lassen.)


    Solltest du über das Jugendamt keinerlei Erfolge erzielen, kann ein gut formuliertes Anwalts-Schreiben manchmal Wunder bewirken.


    Fakt ist: Es gibt keinen Grund dir den Umgang zu verwehren.
    Ein "ich will nicht" vom Sohne darf in diesem Alter nicht ausschlaggebend sein. Ich nehme an einem "Ich will nicht in die Schule" oder "Ich will diese Woche keine Zähneputzen" würde deine Ex ja auch nicht nachkommen...


    Umgang ist genauso ein Termin wie Fussball oder ähnliches und feste Termine lassen sich erfahrungsgemäß besser koordinieren, als sprunghafte und spontane.
    Das sollte das JA der KM durchaus vermitteln können.

  • Deine Idee mit dem Jugendamt finde ich eigentlich gut - hast du mit denen denn auch darüber gesprochen, dass du dir eine feste Umgangsregelung wünschst?


    Das Jugendamt wäre auch meine erste Anlaufstelle, wenn es mit gemeinsamen Absprachen nicht funktioniert. Dort kann man sich auch (in gemeinsamen Terminen) beraten lassen, welche Maßnahmen sinnvoll sind, um regelmäßigen Umgang zu erreichen - nicht einfach so, weil das Standard ist, sondern weil es für Deinen Sohn wichtig ist, Kontakt mit seinem Vater zu haben. Was da zwischen Sohn und Mutter gelaufen ist, um Dich ggf. zu diskreditieren, wissen wir nicht, aber es geht jetzt darum, GEMEINSAM eine konstruktive Lösung zu erarbeiten

    Sie sagt aber, dass immer Termine wären und sie nicht eine Woche vorher einen festen Termin sagen könnte, das muss immer sehr kurzfristig gemacht werden.


    Diese Ausrede würde ich nicht gelten lassen. Im Gegenteil: wenn häufig andere Termine sind, ist ein verlässlicher, geplanter Termin mit Dir, auf den sich Dein Sohn auch innerlich "vorbereiten" kann, umso wichtiger.

    Dir bleibt letztendlich nichts anderes übrig, als mit deiner Ex-Frau den langen und beschwerlichen Weg der Mediation zu gehen, um ein Art "Umgangsplan" zu entwerfen.


    Genau das ist der richtige Weg - und wenn das nicht funktioniert, dann bleibt wohl nur der Weg über das Familiengericht. Viel Glück!

  • Ans Jugendamt würde ich mich da auch wenden - das klingt nicht sehr bindungstolerant. Ein verlässlicher regelmäßig stattfindender Umgang ist für das Kind wichtig.
    Wie sieht es mit den Ferien aus? Dir steht nicht nur "normaler" Umgang zu, sondern auch die halben Ferien. Üblicher Umgang in dem Alter ist jedes zweite Wochenende und die hälftigen Ferien.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Also zum einen stimmt es schon. Er ist und war selten bis gar nicht an etwas interessiert. Auch die Dinge wie Fußball spielen o.ä. macht er eher aus langeweile als aus dem unbedingten Willen oder Interesse daran.


    Canchero.


    Deinen Ansatz finde ich sehr interessant. Vielleicht kannst Du mir hier auch noch weitere Fehler aufzeigen.
    Ich persönlich denke schon, dass ich von Anfang an daran interessiert war. Natürlich ist es für uns alle eine komplett neue Situation und deshalb hatten meine Frau und ich es auch so abgesprochen, dass er immer hoch kommen kann.
    Erst einmal ohne Zwang und natürlich auch um zu sehen, ob wir es so hinbekommen. Da es nun ja nicht so funktioniert, wie gedacht, gehe ich (leider) diesen Weg.
    Das Interesse war wie gesagt immer da, vielleicht war ich zu naiv, was die Häufigkeit angeht.
    Wir haben uns danach ja immer bei dem Fußballtreff getroffen und er kam auch immer mal hoch und hat einige male bei mir übernachtet.
    Das Problem was ich immer sehe, ist ein Kind zu etwas zu zwingen und daher dachten wir beide, dass es der richtige Weg sei.


    Vor der Trennung war meine Beziehung zu unserem Sohn gut, abgesehen davon, dass ich immer der strengere Part war und meine Frau eher der Nachgiebige Part. Ich denke schon, dass er eher ein Mamakind ist.
    Klar hätte ich das Verhältnis nochmals verbessern können, in dem ich nachgiebiger gewesen wäre, ich denke aber das Kinder auch Regeln benötigen und das man da auch mal strenger sein muss.


    Ein passives Verhalten sehe ich daher nicht bei mir. Ich versuche ja immer wieder mit meiner Frau in Kontakt zu treten um eine Regelung zu finden. Davon bekommt er vermutlich wenig mit. Ich habe auch mehrfach angerufen, meine Frau wimmelte mich dann aber immer ab, macht Hausaufgaben, spielt gerade mit einem Freund Playstation etc.


    Ich nehme daher gerne Tipps an, wie ich an meinen Sohn näher rankommen soll, ohne es hinter dem Rücken meiner Frau zu machen. Sonst hat sie gleich den nächsten Grund, mir Vorwürfe zu machen.


    Die Verbindliche Einigung war von meiner Frau ja nie gewollt. Und ich denke, dass auch der Zeitraum von der Trennung bis jetzt, also 3 1/2 Monate nicht so extrem lang ist. Das Gespräch beim Landkreis habe ich ja bereits beantragt und alles in Rollen gebracht. Ich würde nicht verpennt sagen, sondern eher aus Unwissen und aus Rücksicht nicht gleich diesen Weg genommen.




    Das mit den Ferien brauche ich momentan gar nicht ansprechen. Ich wäre froh, wenn wir erst einmal eine Vernünftige Regelung vereinbaren, die dann auch eingehalten wird. Natürlich gehören dann auch Ferien, Weihnachten etc mit dazu.

  • 3 Monate ist ja noch nicht lang, es kann auch sein das Euer Sohn ganz einfach stinksauer ist weil Du gegangen bist. Das war bei uns so, unsere Söhne waren 8 und 6 bei der Trennung. Sind zwar sofort regelmäßig beim Vater gewesen, aber leicht hatte es mein Ex nicht.


    Auf jeden Fall musst Du ein Gespräch mit Deiner Ex führen, so geht es nicht. Ich meine wenn Junior keine Lust auf Schule hat, muss er ja doch dahin. Ich meine das Deiner Ex dringendst anzuraten ist das sie Euren Umgang zu fördern hat.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Ich sag jetzt mal was aus der Sicht der Mutter:


    Bitte kümmere dich unbedingt um den Umgang mit deinem Sohn. Auch wenn es deiner Ex nicht passt.....


    Für deinen Sohn ist es wichtig euch beide zu haben. So kann auch er die Trennung besser verkraften. Mit 9 ist er auch alt genug, um mit ihm drüber zu reden, warum es letztendlich zur Trennung gekommen ist. Natürlich nicht bis ins letzte Detail, aber ein bisschen was kann er schon wissen. Für ihn ist es auch wichtig zu wissen (wenn vielleicht auch nur von dir), dass er nicht schuld an der Trennung ist, dass er aber auch nichts machen kann, um euch wieder zusammen zu bringen.


    Ich bin selbst eine Mutter, die seit der Trennung vor zwei Jahren um regelmäßigen Umgang kämpft. Bei uns scheitert es angeblich am Dienstplan des KV. Wobei ich lange genug mit ihm zusammen war, um zu wissen, dass da sehr wohl Spielräume sind. Inzwischen wünschte ich mir, dass ich weniger gekämpft hätte, einfach weil ich dann Ruhe vor ihm hätte und ihn nicht ständig sehen müßte.....ABER: ich bin hier nicht der ausschlaggebende Punkt. Meine Tochter ist das und nur für sie ist der Umgang wichtig. Sie liebt ihren Vater und das soll auch so lange wie möglich so bleiben.


    Wir sind bei einer Familienberatung bei der Caritas, die ist kostenlos und die Leute sind sehr engagiert. Allerdings müssen beide Partner einen solchen Mediationsversuch auch wollen. Auch ein Familiengericht kann niemanden zwingen zu einer Mediation zu gehen. Ein Rechtsstreit diesbezüglich ist sehr zeit- und kostenintensiv. Und auch dort werdet ihr auf das Münchner Model verwiesen, was eine solche Mediation vorsieht. Dann kann man es auch erstmal ohne Gericht probieren und falls sie nicht mitmacht, kannst du immernoch vor Gericht gehen, dann muss sie sich der Entscheidung des Richters beugen, weil sie ja nicht zu einer einvernehmlichen Lösung bereit war.


    Nutze deine Rechte als Vater, auch wenn es hart für dich wird und wenn dein Sohn angeblich was anderes will. Du hast ein Umgangsrecht, aber auch die Umgangspflicht seit dem 19.5.2013!

  • Heute habe ich durch Zufall meine Frau getroffen. Sie sagte, sie wolle mich kurz sprechen. Da ich schon seit langer Zeit auf der Couch schlafe (weil ich extrem schnarche) hat Ihr Anwalt gesagt, dann könnten wir uns sofort scheiden lassen, weil wir ja seit über einem Jahr nicht mehr das Bett miteinander teilen.


    Ich habe aber erst mal abgelehnt, weil ich befürchte, dass es dann noch schwieriger wegen dem Umgangsrecht wird. Will erst mal warten, bis wir das endgültig geklärt haben und würde erst dann in die Scheidung einwilligen.
    Wie würdet Ihr das machen?

  • Ich habe aber erst mal abgelehnt, weil ich befürchte, dass es dann noch schwieriger wegen dem Umgangsrecht wird. Will erst mal warten, bis wir das endgültig geklärt haben und würde erst dann in die Scheidung einwilligen.


    Scheidung (wie Sorgerecht) haben nichts mit Umgang zu tun.
    Umgang ist ein Recht des Kindes - und beide Elternteile haben daran zu arbeiten das es stattfindet.
    Es ist nicht so, dass Du Dich den "Regeln" der Mutter noch irgendwie unterzuordnen hättest. Im Prinzip seid ihr beide theoretisch gleich berechtigte Elternteile die gemeinsam eine Kindgerechte Lösung finden sollen.


    Bei uns z.B. bedeutet das seit mehr als 9 Jahren rund 50/50 - also rund die halbe Zeit bei Mutter, die andere Hälfte beim Vater.


    Der Scheidung würde ich überhaupt nicht im Wege stehen ..... ist doch gut wenn diese Baustelle erledigt ist.

  • Ich habe aber erst mal abgelehnt, weil ich befürchte, dass es dann noch schwieriger wegen dem Umgangsrecht wird.


    Ich verstehe nicht, was in Eurer Situation noch schwieriger werden könnte. Ich habe mich damals so rasch wie möglich scheiden lassen, weil ich Klarheit wollte und auch keine Lust hatte, meine damals Noch-Frau weiter zu alimentieren. Und damals waren weder Sorgerecht noch Umgang abschließend geregelt oder geklärt. Was spricht denn tatsächlich dafür, weiter verheiratet zu bleiben? Welchen Vorteil hat es für Euer gemeinsames Kind? Ich verstehe das gerade nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von musicafides () aus folgendem Grund: falsches Zitat korrigiert (danke an Loewe_63)

  • Hallo Bode,
    wenn Kinder nicht zum Umgang mit dem Vater möchten, werden häufig die Mütter reflexartig dafür verantwortlich gemacht: Sie seien bindungsintolerant, hätten die Trennung nicht verkraftet, etc.....


    Ob die Mutter sich stärker darum bemühen müsste, regelmäßige Umgänge zu ermöglichen, sich stärker für die Vater-Kind Beziehung einsetzen müsste, lass ich hier mal offen.
    Deinen Beschreibungen zufolge, würde ich aber annehmen, dass es nicht allein dein Ziel sein sollte, regelmäßig Umgang zu haben, sondern wichtig- bei deinem Sohn nachzuspüren, wie sich dein Sohn in der Umgangszeit bei dir fühlt. Warum legt er keinen großen Wert darauf dich zu sehen, vermisst er etwas? Was könntest du an der Vater-Sohn-Beziehung verändern?


    Denn: häufig sind es eben nicht die Mütter, die (allein)verantwortlich sind für eine weniger gute -Vater-Kind Beziehung.
    Da würde ich deshalb raten, mal genau hinzusehen.



    Vor der Trennung war meine Beziehung zu unserem Sohn gut, abgesehen davon, dass ich immer der strengere Part war und meine Frau eher der Nachgiebige Part.



    Mit den Wochen wurden die Besuche weniger und ich habe unserem Sohn vor gut 1 1/2 Monaten gesagt, dass wir irgendwann mal für 1 oder 2 Stunden auch mal wandern fahren würden. Er sagte wohl gleich nein (sagen meine Frau und mein Sohn) ich habe dies aber nicht bemerkt oder gehört. Zumindest kam er wohl nach Hause, total aufgelöst und weinte und hatte Angst und ist total verängstigt.



    Gruß
    Romi

  • Ob die Mutter sich stärker darum bemühen müsste, regelmäßige Umgänge zu ermöglichen, sich stärker für die Vater-Kind Beziehung einsetzen müsste, lass ich hier mal offen.
    Deinen Beschreibungen zufolge, würde ich aber annehmen, dass es nicht allein dein Ziel sein sollte, regelmäßig Umgang zu haben, sondern wichtig- bei deinem Sohn nachzuspüren, wie sich dein Sohn in der Umgangszeit bei dir fühlt. Warum legt er keinen großen Wert darauf dich zu sehen, vermisst er etwas? Was könntest du an der Vater-Sohn-Beziehung verändern?


    Denn: häufig sind es eben nicht die Mütter, die (allein)verantwortlich sind für eine weniger gute -Vater-Kind Beziehung.
    Da würde ich deshalb raten, mal genau hinzusehen.


    Aus Erfahrung sage ich, dass es extrem schwer ist, einen anderen Elternteil, mit dem man sich nicht über Angelegenheiten des bzw. der Kinder verständigen kann, überhaupt dazu zu bringen, irgendetwas zum (mutmaßlichen) Wohle der Kinder zu tun, was ihnen nicht selbst schon eingefallen ist. Deshalb finde ich es sehr sinnvoll, dem Sohn einfach mal zuzuhören, als seine Zeit mit irgendwelchen Aktivitäten zu verplanen. Versuche ihm trotz allem ein liebender Vater zu sein und nutze jede Minute dazu, welche Du ihn sehen kannst. Diese Beziehungsarbeit lohnt sich.

  • Wohnt ihr in verschiedenen Wohnungen, oder auf verschiedenen Etagen in einem Haus/ Wohnung. Bei dieser räumlichen Nähe kann dir dein Sohn doch schon kaum aus dem Weg gehen. Gerade bei diesem Wetter wird er ja wahrscheinlich oft im Garten sein, kannst du nicht einfach auch dorthin gehen?


    Bei dem Trennungsjahr muss man ein Jahr getrennt von Tisch und Stuhl gelebt haben. Das bedeutet getrennte Betten, keine gemeinsame Nahrungsaufnahme und nicht die Wäsche des anderen waschen. Direkt beweisen kann man das also nicht, erstrecht nicht wenn man noch in einem Haus wohnt. Bei der Scheidung werden beide gefragt ab wann sie getrennt sind und dabei sollte man sich einig sein. Im übrigen geht es bei der Scheidung auch ausschließlich um diese, außer man möchte den Umgang geregelt haben, oder kann sich nicht einigen bei wem das Kind in Zukunft leben soll.

    Oh Gott, wurde bei euch eingebrochen? :|
    Ich habe 2 Kinder, das muß so aussehen :S

  • Hallo bode,

    Im Prinzip ist es richtig, keinen Zwang auszuüben auf das Kind. Dein Weg ist also erst einmal gut. Was ich aus deinen Zeilen lese ist, dass die Noch-Frau sehr unter der Trennung leidet, du stehst voll in ihrem Fokus. Spielball kann und wird der Sohn sein, denn er leidet unter der Trennung und die Mutter will nicht, dass er mit dir verbindliche, regelmäßige und langfristig geplante Kontakte hat. Du wiederum bist im Moment nicht greifbar für ihn, zwar seit ihr räumlich eng beieinander, aber wie gesagt, es gibt keine festen, planbaren und verlässlichen Zeiten mit dir. Das lässt viel Spielraum für Interpretationen. Für euch drei! Für dich, dass die Mutter ihm einflüstert, für ihn, dass du desinteressiert bist und für die Mutter, die im Moment Angst vor dem Schritt zum Jugendamt hat.

    Daraufhin habe ich wieder den Kontakt mit meiner Frau gesucht und nach über einer Woche schrieb sie dann (um 13 Uhr), ich sollte um 14 Uhr da sein, um das zu klären. Das habe ich dann auch wieder gemacht und unser Sohn und ich haben gesprochen, wieder unter der Aufsicht meiner Frau und alles geklärt.


    Festen Terminen wird meine Frau dennoch nicht zustimmen. Einmal hat sie mir geschrieben, wenn ich das Jugendamt kontaktiere, hätte ich schlechte Karten, diesesmal sagte sie, wir klären alles beim Jugendamt und ich werde auf keinen Fall das bekommen, was ich will, dafür würde schon gesorgt werden.

    Wie gesagt, dein Weg ist gut, denn du versuchst es nicht mit der Brechstange. Nur hast du einen nicht zu unterschätzenden Gegenspieler. Ich weiß nicht, was wirklich in ihr vorgeht, aber es spricht doch einen deutliche Sprache, was sie sagt.

    Zitat von »Bode«
    Mit den Wochen wurden die Besuche weniger und ich habe unserem Sohn vor gut 1 1/2 Monaten gesagt, dass wir irgendwann mal für 1 oder 2 Stunden auch mal wandern fahren würden. Er sagte wohl gleich nein (sagen meine Frau und mein Sohn) ich habe dies aber nicht bemerkt oder gehört. Zumindest kam er wohl nach Hause, total aufgelöst und weinte und hatte Angst und ist total verängstigt.

    Alles eine Frage der Betonung. Hat der Vater nicht zugehört? War der Junge wirklich aufgelöst und verängstigt, weil der Vater 1-2 Stunden mit ihm wandern wollte? Ist diese Äußerung frei vom Kind alleine gemacht? Hat der Vater diese Information 1:1 vom Kind selbst?


    Wenn man das jetzt weiterspinnen wollte könnte man denken, der Sohn möchte nicht so lange die Mutter alleine lassen. Oder er möchte nicht Wandern, weil es dort vielleicht gefährliche Schlangen gibt oder der Vater ihn nicht wieder zurück bringt... Wie gesagt, im Moment gibt es durch die fehlende Klarheit jede Menge Raum für Interpretationen..



    bode, mach das mit dem Termin und zeig ein bisschen mehr Selbstvertrauen. Ich schätze mal, deine Noch-Frau leidet mehr oder weniger stark und hat einfach Angst, den Jungen zu verlieren. Völlig unbegründet natürlich. Aber du musst dich jetzt einsetzten, zeig deinem Sohn etwas von deiner väterlichen Stärke und setzt dich ein, dass ihr wieder ein stabiles Verhältnis haben könnt. Das stärkt auch den Jungen. Darum, und nur darum soll es gehen, das muss die Mutter auch verstehen.


    Gruß