Großeltern kennenlernen

  • Hallo ihr Lieben,


    ich brauche Input. KV hat seit letzten Herbst Umgangskontakte zum Kind (3), bisher 7x, öfter will er nicht. Jetzt besteht KV darauf, an Kinds Geburtstag vorbeizukommen und seine Eltern mitzubringen.
    Es wäre das erste Mal, dass ein Treffen unter der Woche stattfindet, dass KV was zu Kinds Geburtstag von sich hören lässt, dass Kind (bewussten) Kontakt zu den Großeltern hätte. Es gibt aufgrund von Kinds Reaktion auf den Umgang (einnässen, klammern, ...) die Absprache, Umgänge am Vormittag stattfinden zu lassen, damit Kind Zeit hat, wieder "runterzukommen". Da hab ich schon eingelenkt, da ich an dem Tag arbeite.
    Ich bin mir sicher, dass die Großeltern sich nicht wieder melden werden. Sie saßen beim Vaterschaftstest dabei, als Kind 3 Monate jung war. Seitdem exakt nichts mehr.


    Kind dröselt für sich gerade seine Familie auf, fragte KV beim letzten Umgang, wie dessen Eltern hießen. In den 4 Wochen zwischen den Umgangen fragt Kind nie nach KV, betitelt ihn, wenn ich das Thema doch mal darauf lenke, fast immer mit Vorname. Bindungsgestaltung ist quasi nur durch KVs Geschenkeberge definiert.


    Ich finde es unmöglich, sich urplötzlich so fordernd in Szene zu setzen - ohne Rücksicht auf Kind und unseren Alltag.


    Also, wie antworten, vielleicht habt ihr Ideen. Mir fällt zur Forderung gerade nichts mehr ein...


    Vielen Dank für Input!

  • diplomatisch verpackt würde ich einen anderen Termin vorschlagen .
    Da Birthday Party ja eh schon Aufregung pur ist und Kind doch lieber in Ruhe mit Großeltern reden möchte.
    Bitte um Verständnis...


    undiplomatisch würde ich sagen hi schlechterer Zeitpunkt gibts wohl eher nicht !


    Das die Großeltern evtl. nicht so gut auf dich zu sprechen sind... Du weißt ja nicht was er erzählt hat ?
    und ob sie von seinen Birthday Plänen wissen

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Ich dachte auch schon an einen anderen Termin. Die Kinderpsychologin rät zu Umgangsaussetzung (für mich kein Thema) oder enge Einbindung meiner Person, damit Kind sich nicht "abgeschoben" fühlt. Er hat diesbezüglich klare Anzeichen (Trennungsängste immer in Verbindung mit den Umgängen).


    Die Großeltern kennen mich. Zum einzigen "Besichtigungstermin" schämten sie sich wegen KVs Verhalten sichtlich in Grund und Boden. Zwischen uns war nie ein böses Wort.


    Da sie ca. 4h Abfahrt haben, werden sie schon Bescheid wissen...

  • Ich hatte am Anfang auch ziemlich Panik vor so vielen Leuten auf einmal usw. Meiner kleinen hat es bis jetzt nicht geschadet, man merkt eher der großen (5Jahre) an, das sie irgendwann knatschig und unbändig wird. Die kleine (2jahre) ist anfangs zurückhaltend und taut dann auf.


    Du hast also einen guten Eindruck von Oma und Opa? Wie wäre es wenn sie an einem Wochenende kommen vllt sogar ohne KV.
    Und KV wann anders.
    Dieses Jahr hatte Mini Fr Geburtstag und Oma + Tante kam Sonntags.
    KV kam nicht.

  • Danke Celin,


    ich dachte auch schon an den nächsten Wochenendtermin.
    Na mal sehen, wie ich's angemessen formuliert bekomme...


    Wobei ich echt wenig Sinn drin sehe, Kind einmalig mit ihnen zu konfrontieren. Kind ist schon so durch den Wind, weil er die Situation nicht überblicken kann.
    Aber das sieht KV ja leider nicht.

  • Moin,


    klingt ähnlich wie bei uns:
    Die Großeltern haben sich, bis Tochter 7 (!) war, überhaupt nicht interessiert, zumindest nicht für uns sichtbar. Kein Kontakt, keine Briefe, Anrufe oder Karten.
    Dann wurde plötzlich gejammert, der KV als Sprachrohr.
    Wir sind letztlich zu ihm gefahren (250 km), um dem Kennenlernen eine Chance zu geben. Tochter war mäßig interessiert.
    Jaaaa, war ganz nett, mehr aber auch nicht.
    Kind musste die Fremden sofort Oma und Opa nennen. Eher unangenehm. Dann kam "kleiner Finger, ganze Hand": Das könnten wir jetzt ja öfter machen.
    Nö, Pustekuchen! Genau da war meine Grenze. Die Großeltern haben noch mal letzten Sommer hier versucht, sich mit KV zu Kaffee und Kuchen einzuladen (telefonisch über's Kind!), das habe ich auch abgeblockt und in ein Café in der Stadt weitergelenkt. (Am liebsten sollten wir natürlich kommen.)
    Ich spiele hier nicht die Bedienung für seine Eltern, die ich gar nicht kenne! Dass die hier plötzlich in meinem Haus rumliefen, habe ich recht schnell beendet.
    Danach kam noch einmal ein bisschen was zu Weihnachten, zum Geburtstag im April kam nichts. Wie halt alle Jahre vorher.
    KV will allerdings, dass meine Tochter die gute Enkelin spielt und brav Karten schreibt. Will sie nicht, muss sie nicht.
    Zweimal jemanden treffen bedeutet nicht, Großeltern zu haben oder zu sein. Da gehört mehr dazu.


    Ich will damit eigentlich sagen:
    Ich finde es wichtig, dass man die Chance hat, sie kennen zu lernen.
    Was du selbst entscheiden musst, inwiefern du mit deiner Zeit und deiner Wohnung dafür herhalten möchtest.
    ICH kenne seine Eltern gar nicht, die treten hier nie in Erscheinung und traten es auch früher nicht.
    Also muss ich nicht Gastgeber spielen. Und meine Tochter muss nicht Enkelin spielen.


    Wenn du sie (besser) kennst und magst, spricht ja nichts gegen eine Einladung oder vielleicht eher für ein Treffen außerhalb? Das Wetter soll besser werden, warum nicht einen Picknickkorb packen und auf einen Spielplatz, in einen Biergarten o.ä.? Dann hat dein Zwerg auch Auslauf.


    Die Chance auf eine Beziehung kannst du ihnen und dem Kind ja geben, aber - wie schon oben von anderen geschrieben - , vielleicht losgelöst vom KV. Oma und Opa zu haben, ist ja eigentlich nicht verkehrt. ;-)

  • Da kam mir gerade eine Idee.


    Du kannst dich ja auch mit den Großeltern in der nächstgelegenen Stadt treffen (sofern sie nicht in einer wohnen).
    Da hast du bei dir zu Hause keinen Stress und es ist dir eventuell nicht unangenehm solltest du zu ihnen in die Wohnung/Haus müssen.


    Hab ich auch so gemacht beim ersten Treffen. ;-)

    Einmal editiert, zuletzt von celin91 ()

  • Die Großeltern kennen mich. Zum einzigen "Besichtigungstermin" schämten sie sich wegen KVs Verhalten sichtlich in Grund und Boden. Zwischen uns war nie ein böses Wort.


    Die Großeltern wollen ganz offensichtlich gerne ihren Enkel kennenlernen, sie sind dir nicht böse oder so von daher wäre jetzt mein Vorschlag:
    Sofern du ihre Adresse hast, dann kontaktiere sie und schlage einen gemeinsamen Zoo-Besuch vor. Du, Kind und Großeltern in ungezwungener Umgebung.

  • Ich habe leider keine Kontaktdaten der GE, werde KV aber darauf ansprechen.


    KV hat sich jetzt gemeldet, GE würden nicht mitkommen, aber ich solle künftig mit Kind immer mal wieder zu ihnen kommen (klar, ich fahre Kind quer durch Deutschland, damit er Kind den GE vorführen kann...)
    Es kamen Vorwürfe, ich würde Kind beglucken und Kinds Verhalten falsch sehen. Es wäre in seinen Augen alles prima. Ich finde echt langsam keine netten Worte mehr, um auf so einen Mist angemessen zu reagieren.

  • Ich finde es wichtig, dass Euer Kind beim Kennenlernen von neuen Personen nach Möglichkeit die primäre Bezugsperson - also Dich - in unmittelbarer Nähe hat. Insofern finde ich den Vorschlag eines gemeinsamen Zoobesuchs eigentlich nicht schlecht - oder irgendeine andere Beschäftigung, die Eurem Kind Freude macht. Gerade wenn Du Dich mit den Großeltern gut verstehst, sollte sich so etwas doch arrangieren lassen - vielleicht trefft Ihr Euch irgendwo in der Mitte?


    Wenn der KV den Geburtstag des Kindes feiern möchte, dann würde ich vermutlich zu einer Nachfeier raten, damit es für das Kind kein zusätzlicher Stress wird.

  • So, ich führe hier mal fort...


    KV brachte seine Eltern nicht zum Geburtstag mit, als ich dazu aufforderte, sich im Vorfeld darüber klar zu werden, wenn sie zusammen kommen, dass es eine gewisse Regelmäßigkeit zur Folge haben muss.


    Heute schrieb er, "nur als Information für mich", dass er morgen seine Mutter mitbringt, damit Kind einen Bezug zu seiner Familie bekommt.


    Ich bin völlig baff, überrumpelt und habe keine Ahnung, wie das morgen laufen soll.
    Als Kind das erfuhr, gab es Tränen...

  • Warum weint das Kind wohl? Bestimmt nicht weil es seine Oma nicht kennenlernen will. Ich verstehe deine Haltung ehrlichgesagt nicht und offenbar überträgt sie sich bereits auf das Kind. Du versuchst die Großeltern zu 'erziehen' weil du es beim Kindsvater nicht geschafft hast und verlangst von ihnen vor dem ersten Treffen ja quasi eine mit Blut unterschriebene Erklärung das sie nun regelmäßig kommen, oder wie soll das laufen?


    Also da finde ich den 'Mist' du würdest das Kind beglucken und sein Verhalten falsch sehen gar nicht soweit hergeholt.

  • Ich bin völlig baff, überrumpelt und habe keine Ahnung, wie das morgen laufen soll.
    Als Kind das erfuhr, gab es Tränen...


    Dass Dich das überrumpelt, verstehe ich gut. Nur jetzt wie damit umgehen? Warum hat Dein Kind geweint? Kannst Du das irgendwie erspüren oder herausfinden? Ich hoffe, es wird kein "Enkel-Angucken", sondern vielleicht könnt Ihr ja etwas Schönes zusammen unternehmen, bei dem die Großmutter auch dabei ist. Kannst Du das nicht mit dieser direkt irgendwie besprechen, wie Du Dir das vorstellen kannst? Oder was sie für eigene Ideen hat?


    Dass Du baff bist, solltest Du Deinem Kind nicht zeigen. Vielleicht hat sich Deine Überforderung auf Dein Kind übertragen und deshalb die Tränen? Wenn das Kind merkt, dass es etwas völlig Normales ist und Du Dich über die Großmutter freust, dann wird es wohl keine Schwierigkeiten geben?


    Mir hängt das ein bisschen zuviel mit dem KV zusammen. Er kann ja damit was weiß ich welches Ziel verknüpfen, aber ich hoffe doch, seine Mutter lässt sich da nicht von ihm instrumentalisieren?


    Wenn die Großmutter Gefallen am Enkel findet, dann wird sie sich schon selber engagieren, damit regelmäßige Treffen zustandekommen. Das muss dann nicht mehr über den KV laufen. Und wenn Dein Kind mit der Großmutter warm wird, dann gibt es ebenfalls sicher einen Folgetermin. Aber sei so gut und mach das nicht wichtiger, als es tatsächlich ist!

    Einmal editiert, zuletzt von musicafides ()

  • Warum weint das Kind wohl? Bestimmt nicht weil es seine Oma nicht kennenlernen will. Ich verstehe deine Haltung ehrlichgesagt nicht und offenbar überträgt sie sich bereits auf das Kind. Du versuchst die Großeltern zu 'erziehen' weil du es beim Kindsvater nicht geschafft hast und verlangst von ihnen vor dem ersten Treffen ja quasi eine mit Blut unterschriebene Erklärung das sie nun regelmäßig kommen, oder wie soll das laufen?


    Also da finde ich den 'Mist' du würdest das Kind beglucken und sein Verhalten falsch sehen gar nicht soweit hergeholt.

    Was ich erwarte, sind klare Vorstellungen zur zukünftigen Gestaltung des Miteinanders. Erziehen kann ich nur mein Kind, weder KV, noch seine Eltern. Da sich KV als Spaßdaddy sieht, habe wenigstens ich einen Blick auf das, was Kind nicht nur in den Bespaßungsstunden erfährt.

    In den vergangenen Umgängen zog ich mich zunehmend zurück. Mit dem Ergebnis, dass Kind mich fragt, warum ich ihn mit "dem" allein gelassen habe und er nachts wieder einnässt.
    Meine wiederholte Bitte, gemeinsam eine Mediaton zu machen, um die Umgänge ans Kind anzupassen (KV lehnt öftere Besuche konsequent ab) wurde mal wieder abgeschmettert.

  • Und - wie lief es nun?


    Ich kann deinen Frust und deine Unsicherheit verstehen. Meiner Tochter wurden die Großeltern (bis dahin unsichtbar und unbekannt) auch plötzlich mit 6-7 Jahren präsentiert.
    Nachdem wir ihn mal besuchten, saßen sie plötzlich mit an einer Kaffeetafel. Ein Jahr später - er hätte gerne regelmäßig Besuche bei sich gehabt -, kündigte er per Telefon an, er würde dann "morgen" mit seinen Eltern kommen - zu uns - zu MIR, in mein Haus.
    Ich kenne die gar nicht.
    Also habe ich sie "ausgeladen" mit dem tollen Tipp, doch in die Stadt zu fahren.
    Ich bewirte hier nicht SEINE Eltern zwecks Kontaktherstellung, das muss er schon selbst regeln.
    Ich bin auch nicht scharf darauf, dass ICH mich mit SEINEN Eltern treffen muss, sind ja nicht meine.


    Mit anderen Worten: So ein Selbsteinladen in MEIN Haus gibt's hier nicht. Außerhalb gerne, aber dann auch ohne mich.
    (Selbstverständlich (!) ist das eindeutig ein Zeichen meiner schlechten eigenen Erziehung, dass ich seinen Eltern hier keinen Platz anbiete, darum hat er u.a. den Kontakt zu seiner Tochter abgebrochen...)


    Nee, nee, es gibt so Leute "kleiner Finger --> ganze Hand".
    Großelternkontakt gerne, aber nicht zu Lasten meiner Zeit und Nerven.

  • Von der Familie der KM kommt mir auch niemand in unser Haus. Wer meine Kinder sehen möchte, gerne, aber ich bestimme immer noch selbst, wer hier Zutritt hat und wer nicht.

  • Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wo er mit dem Sohn auch mal etwas ohne dich unternehmen kann. Ob und wie er seine Eltern da mit einbezieht, bleibt ihm ja selbst überlassen.


    In meine Wohnung kommen weder KV noch Verwandtschaft väterlicherseits- ich habe allen aber freigestellt, die Kinder holen zu können, auf ein Eis oder einen Spielplatzbesuch. Das Interesse schlief schnell ein.
    So kümmert sich KV um den Kontakt zu den Großeltern, das kann nicht wirklich auch noch mein Job sein.


    LG Jona