Umgang bzw. Übernachtung erzwingen, wenn Kind nicht will?


  • Und wie wurde das bei euch gelöst oder gehandhabt?


    Sie war immer gern dort, hat mich abends angerufen und das wars. Der KV hat zum Abendbrot und auch danach und davor gemerkt, dass sie es echt absolut nicht will. Und hat mich dann eben fairerweise angerufen. Das fande ich halt toll. So konnten wir vernünftig reden und klären. Jetzt liegt wieder Streit in der Luft was sie auch spürt.


  • Genau, wenn das Kind mit seinen 3 Jahren schon so eine "Entscheidungshoheit" haben soll, kann die Mutter ja auch sagen, dass das Kind das mit dem Vater klären soll. Wenn das Kind den Vater überzeugt, dass es dort nicht schlafen muss, dann ist ja alles gut.
    :mussweg


    Hallo Summerjam,


    leider hast Du nun einen Teil zitiert und dadurch ein bisschen den Inhalt meine Aussage verfälscht.
    Das war sicher nicht beabsichtigt, weswegen ich gerade nochmal das komplette Zitat einstelle:


    Das Kind ist regelmäßig bei ihm und die grundsätzliche Bereitschaft und Mitarbeit der Mutter ist vorhanden. Er hat es selbst in der Hand, liebevoll konsequent auf das Kind einzuwirken, die Umstände für das Trotzalter-Kind "ansprechend" zu gestalten. Dafür ist die Mutter nicht verantwortlich.


    Ich gehe davon aus, dass der Vater aktiv werden sollte.
    Anders "aktiv" als bisher. Bisher macht er der Mutter Vorwürfe weil das Kind ihm unpassende Antworten gibt.
    Derart pädagogisch hilflos und abhängig vom (vermeintlich bösen) Willen der Mütter mag ich allerdings Väter nicht zeichnen.


    Der Kindesvater hätte Mittel und Möglichkeiten, Anreize zu schaffen und das Kind wieder an die Übernachtungen zu gewöhnen.
    Das sollte er übrigens möglichst schnell tun, bevor sich das Nicht-Wollen des Kindes manifestiert.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

    .
    .
    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
    .
    .

  • Der Kindesvater hätte Mittel und Möglichkeiten, Anreize zu schaffen und das Kind wieder an die Übernachtungen zu gewöhnen.
    Das sollte er übrigens möglichst schnell tun, bevor sich das Nicht-Wollen des Kindes manifestiert.


    Wenn wie hier davon ausgegangen werden kann, dass die KM die Übernachtungen befürwortet und dies dem Kind auch immer wieder nahelegt, wäre es in der Tat für den KV angebrachter, keine Vorwürfe an die KM zu richten, sondern sein Verhalten so zu ändern, dass es in diesem Fall ergänzend zur Absicht der Mutter, dass das Kind dort übernachtet, wirkt. Nicht in dem Sinn "Die Mama will das so", sondern im Sinne eines gemeinsamen Beschlusses. Bei manchen Dingen darf es eben nun mal keine Diskussion geben. Das Kind muss lernen, sich an gewisse Regeln und Rahmenbedingungen zu gewöhnen - es sei denn, man nimmt in Kauf, dass es die Eltern gegeneinander ausspielt.

  • Ja aber, genau das stachelt ihn an bzw. nimmt er in Kauf. Denn.....er hält mir alle Sachen vor, er hat mir wieder rangehauen (wo die Kleine am Telefon mitgehört hat), dass es ja so komisch wäre, vor der Kur war alles anders und es wäre alles so komisch und ich könnte viel erzählen wenn ich sage, ich rede es ihr schmackhaft.
    Sie wird älter und Vorlauter. Ich hab sie tagtäglich und kann mir wer weiß was schon anhören. Zu ihm hat sie gesagt "ich will nie wieder bei Papa schlafen". Das hat er mir zickig vor ihr rangehauen. Ich hab später zurückgerufen und meinte, dass ist das normale Ausspielen, was immer schlimmer wird. Ich konnte mir auch schon anhören "ich habe 2 Mamas" oder "ich hab nur Papa lieb". Aber das wäre Kindergarten und nur er hätte es schwer und unter der Blume, ich würde ihn bei ihr schlechtreden.


    Was soll ich da tun oder sagen? Nix, weil es einfach nix bringt.

  • Ja aber, genau das stachelt ihn an bzw. nimmt er in Kauf. Denn.....er hält mir alle Sachen vor, er hat mir wieder rangehauen (wo die Kleine am Telefon mitgehört hat), dass es ja so komisch wäre, vor der Kur war alles anders und es wäre alles so komisch und ich könnte viel erzählen wenn ich sage, ich rede es ihr schmackhaft.


    Ich würde versuchen, das abzublocken bzw. zu ignorieren, soweit möglich. Natürlich hat das möglicherweise auch Einfluss auf Euer Kind, das ist nicht schön. Aber Du hast es, meine ich, nicht nötig, Dich da zu rechtfertigen. Schade, dass Ihr da nicht miteinander reden könnt. Aber Du musst Dir diesen Schuh (nämlich die Unterstellungen des KV) nicht anziehen, denn das ist sein Problem, nicht Deines.


  • Ich würde versuchen, das abzublocken bzw. zu ignorieren, soweit möglich. Natürlich hat das möglicherweise auch Einfluss auf Euer Kind, das ist nicht schön. Aber Du hast es, meine ich, nicht nötig, Dich da zu rechtfertigen. Schade, dass Ihr da nicht miteinander reden könnt. Aber Du musst Dir diesen Schuh (nämlich die Unterstellungen des KV) nicht anziehen, denn das ist sein Problem, nicht Deines.


    Nein muss ich auch nicht, aber ich nehme es mir sehr zu Herzen. Ich möchte für alle das Beste!!Ich reiß mir echt den A**** auf, damit alles harmonisch ist, dass sie hin möchte...... Und er hat mich gestern so runtergezogen, dass ich nur geweint habe, auch vor der Kleine, ich konnte es nicht bremsen, weil ich derart gekränkt und auch enttäuscht war.
    Letzte Woche konnte ich 2x normal mit ihm reden, mit Verständnis und Einsicht seinerseits. Jetzt ist er genervt von der Kleinen, weil sie nicht will und schiebt die ganze Schuld auf mich. Da kommt es wieder explosionsartig raus, die ganzen Vorwürfe. Ich könnte viel erzählen, sie war sicher auch nie krank wenn ich das sagte usw.....! Er hält mir die ganzen Sachen vor, die sie mal zu ihm sagte usw......! Es wäre alles so komisch seit der Kur.....!


    Und mit den Rückschlägen kann ich nicht mehr. Und ich lehne mich weit aus dem Fenster, denke aber, dass sie zur Kur deshalb auch um 180Grad anders war. Sie hatte Sicherheit, sie wusste sie ist bei mir, kein hin und her, kein Streiten usw....!

  • Was ist denn so schlimm daran wenn die Kleine eine Zeit lang nur tagsüber zum Papa geht :frag


    Lass't sie doch einfach mal und redet nicht auf sie ein. Es wird schon einen Grund haben.
    Ex und ich hatten das Problem auch mal.
    "Zum Glück" hat Niemand Junior in irgend einer Weise gedrängt. Das Ganze ging ein paar Wochen so, dann kam Junior von sich aus und sagte dass er wieder beim Papa übernachten will.


    Ehrlich gesagt verstehe ich nie dass Kid's immer, egal wie alt sie sind, so funktionieren müssen/sollen wie die Erwachsenen wollen, oder es ihnen gerade passt.


    Kinder durchleben nun mal unterschiedliche Phasen. Vieles gibt sich von alleine wieder ...

  • Nava,


    und was machst du, wenn das Kind beim Vater ist und zetert, dass es nicht nach hause will? Darf es dann auch bei ihm bleiben?


    Mima

  • Kinder durchleben nun mal unterschiedliche Phasen. Vieles gibt sich von alleine wieder ...


    Wissen die meisten hier und der Vater vielleicht sogar auch.
    ...nützt nur nichts, da seine Wahrnehmung, wenn auch zu unrecht, eine andere ist.


    Ich reiß mir echt den A**** auf, damit alles harmonisch ist, dass sie hin möchte......


    Ich denke, genau das würde ich eben nicht tun.
    Wenn möglich würde ich nochmal das Gespräch mit dem UET suchen und ihm genau das gleiche sagen wie Eurem Kind.


    "Es ist Papas Entscheidung, ob Du heute bei Papa schläfst, oder eben nicht."


    Dem Vater würde ich sagen:
    Kann ich verstehen, dass dir das komisch vorkommt, würde mir vielleicht genauso gehen. Vielleicht habe ich das Thema auch zu sehr forciert, mit der Absicht es unserem Kind wieder schmackhaft zu machen.
    Ich lass genau das jetzt mal sein, damit es wieder Routine wird.
    Wenn unser Kind fragt, werde ich sagen:
    "Wir packen mal Schlafsachen ein und dann fragste den Papa bitte, ob Du heute oder morgen nach Hause kommst."


    Und wie wurde das bei euch gelöst oder gehandhabt?


    Im Keim erstickt und nicht zur Disposition gestellt.
    ABER:
    Die Motive waren hier klar, also es lag keine "Gefährdung" vor.
    Trotzdem gab es beim letzen mal abholen Stress, weil Madame nicht mitwollte und das dem Vater auch so gesagt hat, Und eben auch, dass sie lieber zu overtherainbow und seiner Tochter will. :rotwerd ...was sicherlich auch verletzend sein kann, für den anderen ET :(
    Kann se auch wollen, gibbet aber nicht wenn was anderes geplant ist.
    Hätte ich auch nicht mitgemacht. Es ist so schon schwer genug für ETs, wenn "neue" Menschen nah am eigenen Kind sind.


    Sprich: Wäre sie nicht zu Papa gegangen, hätte es auch keine Zeit mit den overtherainbows gegeben!


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • In jungen Jahren heulte sie, wenn es zur Mutter ging. Sie klammerte sich an Möbel fest, an die Haustür, an die Autotür, an mich. Sie schaute mich bei den Übergaben an, als würde ich sie verraten und verkaufen…


    Summerjam, das liest sich wirklich schlimm. Erstaundlich, dass dein Fazit trotz dieser Erfahrungen ist, dass Kinder zum Umgang gezwungen werden sollten.
    Und das, obwohl es sich nicht so liest, dass Mutter und Tochter heute ein gutes Verhältnis hätten:


    Auch heute mit 11 Jahren will sie nicht wirklich zur Mutter. Aber sie hat verstanden, dass es nicht anderes geht - dass ich es für wichtig empfinde, dass sie und ihre Mutter und Halbschwester eben auch ein Team sind -


    Natürlich Summerjam, geben Menschen meist irgendwann ihren Widerstand auf, wenn sich zeigt, dass keine Aussicht auf Erfolg besteht. Was willst du uns also mit o.g. mitteilen?


    Deine Tochter hat jetzt verstanden, dass du es für wichtig empfindest, dass mit Mutter und Halbschwester ein Team besteht.
    Nur ist es nicht Sinn und Zweck von Umgang dem Kind die eigenen Maßstäbe aufzuzwingen, sondern die Entwcklung einer tragfähigen Beziehung zum anderen Elternteil.
    Eins steht fest: Eure Tochter hat gelernt, dass über ihre Gefühle und Ansichten konsequent hinweggegangen wurde, in dem ihre Gefühle hinsichtlich des Umgangs als nicht relevant gesehen wurden.


    Eure Geschichte ist kein Pro-Argument für erzwungenen Umgang, für mich aber ein Beispiel, wie empathiebefreit manche Eltern doch in der Lage sind zu handeln und das im Brustton tiefer Überzeugung.
    Grusel.



    Nava, ich habe völliges Verständnis für dein Problem das Kind zu den Übernachtungen zu zwingen und hoffe, dass ihr eine gute Lösung finden werdet.

  • Wir hatten hier das gleiche Problem. Kind war gerade 2 geworden und ich war mit ihm 3 Wochen auf MuKi-Kur.
    Mein Kleiner wollte damals nie gerne zum Papa, nach der Kur war es noch schlimmer. Umgang oder Übernachtungen aussetzen war aber nie eine Option, auch weil wie bei dir KV mit Recht darauf bestanden hat.
    Ich habe dann probiert die Übergabe zum Papa herzlich, aber wirklich kurz zu gestalten. Es war wirklich schwer immer ein weinendes und klammerndes Kind stehen zu lassen. Papa hat aber oft kurz nach der Übergabe ne SMS geschrieben, das sobald er mit Kind in der Wohnung war und sie gespielt haben ich schon vergessen war :). Das hat mich sehr beruhigt, ausserdem weis ich ja das es ihm bei Papa nicht schlecht geht :)


    Ich bin im Nachhinein froh das wir es so gemacht haben, denn wenn wir wirklich die Übernachtungen ausgesetzt hätten, wäre es glaube ich noch schwieriger gewesen dies wieder zu beginnen. Ein bischen Egoismus von mir spielt natürlich auch ne Rolle. Papa-zeit heist für mich Freizeit. Mein Kind ist der festen Überzeugung, das ich dann immer nur alles Putze und eh keine Zeit für ihn hätte und darum ist es für ihn dann besser bei Papa :lach


    Gruß
    Gwen


    Edit: Was wir noch geändert haben, war das Papa den Kleinen immer Freitag nimmt. Das heist er holt ihn von Kiga ab, so wurden die Übergaben für alle nicht mehr so schwierig. Nun muss ich dann wirklich anfangen zu putzen, Kind kommt in 2 Std. wieder ;) und dann will ich wieder Zeit für ihn haben.

    2 Mal editiert, zuletzt von SilentGwen ()

  • Papa hat aber oft kurz nach der Übergabe ne SMS geschrieben, das sobald er mit Kind in der Wohnung war und sie gespielt haben ich schon vergessen war .



    Was hier übrigens genauso war.
    Nachdem sich alle Beteiligten etwas beruhigt hatten, hatte das Kind eine schöne Zeit.


    Ich denke, wenn man erst anfängt das als Thema zu forcieren oder das Kind die eigene Unentschlossenheit oder Unsicherheit spürt, wird es schnell zu einem Thema, was für das Kind eine eine Belastungssituation schafft, die vermeidbar ist.
    Also das was ich als BET vermeiden kann. ;-)


    Der UET sollte sicherlich seinen Teil auch erledigen, klar, aber darauf habe ich halt nur begrenzt bis in manchen Fällen gar keinen Einfluss.
    Letztlich ist die Situation schon mit vielen kleinen Alltagsdingen vergleichbar.
    ...nur das da dann vielleicht ein Eis fürs Kind dabei raus springt oder es doch länger aufbleiben darf.
    Unsicherheit oder Unentschlossenheit. Die riechen das und dann rein in die Kerbe :lach


    Ich denke, wichtiger als über die grundsätzliche Entscheidung ob oder ob das Kind Umgang mit Übernachtung hat, finde ich, das Verhältnis zum anderen Elternteil im Bezug auf Kommunikation und Vertrauen wieder her zu stellen.
    Ganz speziell hier liegen mitunter auch noch andere Gefühle im Argen.


    Und das bitte bitte bitte, nicht wieder als Schuldfrage wahrnehmen, im Sinne von böser UET oder böser BET.
    Einfach mal in sich gehen und schauen, wie man es dem Kind leichter machen kann.


    In diesem Kontext, finde ich es übrigens auch wichtig, das Kinder lernen das da zwei Erwachsene das gleiche sagen. Also auch lernen, diese gefühlte Ohnmacht zu verarbeiten.
    Man muss das nicht immer so darstellen, als würde das Kind emotional gebrochen und seines Selbst beraubt.
    Gerade um dieses Selbst zu entwickeln, brauch es auch diese Erfahrungen. :)


    ...und wer nach einer gewissen Zeit AE sein, mal darauf achtet, wie sein Kind reagiert wenn es plötzlich zwei gegen einen heißt, weiß auch wo von ich rede.


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Hallo.

    Das Kind an die Übernachtung zu gewöhnen, ist Aufgabe des Vaters. Das geht gar nicht, wenn er immer wieder das Kind fragt, vom Kind eine Antwort erhält und dann mit der Mutter kontrovers diskutiert, wo das Kind gefälligst "durch muss".
    Es kann nicht Ziel des Vaters sein, dass die Mutter das Kind überredet, zwingt oder sonstige Aktionen in die Wege leitet (nachdem er selbst ja dem Kinde den Willen lässt weil er Angst hat, sie könnte womöglich weinen).


    Das Kind ist regelmäßig bei ihm und die grundsätzliche Bereitschaft und Mitarbeit der Mutter ist vorhanden. Er hat es selbst in der Hand, liebevoll konsequent auf das Kind einzuwirken, die Umstände für das Trotzalter-Kind "ansprechend" zu gestalten. Dafür ist die Mutter nicht verantwortlich.

    Der Kindesvater hätte Mittel und Möglichkeiten, Anreize zu schaffen und das Kind wieder an die Übernachtungen zu gewöhnen.
    Das sollte er übrigens möglichst schnell tun, bevor sich das Nicht-Wollen des Kindes manifestiert.

    Ich bin gerade wirklich überrascht. Wir haben hier einen Vater der emphatisch auf das Kind reagiert hat. Er hat es nämlich von der Mutter abholen lassen als er merkte, es ging nach der Mutter-Kind-Kur nicht mehr. Er hat es also nicht gezwungen! Und genau das wird ihm jetzt vorgeworfen! Ich frage mich, warum das Fähnchen jetzt in diese Richtung weht...


    vor der Kur war alles anders und es wäre alles so komisch und ich könnte viel erzählen wenn ich sage, ich rede es ihr schmackhaft.

    Es wäre alles so komisch seit der Kur.....!

    Ich habe mich mal durch die anderen Beiträge von dir, Nava, gelesen. Du sprichst davon, dass du in ein Loch fällst, wenn das Kind nicht da ist und du weinst, wenn es dir vom Kitafenster aus winkt. Die Tochter ist 10 Stunden täglich in der Kita, sie wechselt in der Woche relativ oft, was du als ziemliches Hin- und Her empfindest.


    Ich fürchte, bei dir arbeitet es ganz gewaltig unter der Oberfläche. Du hast so wenig Zeit mit der Kleinen und musst sie dann auch noch mit dem Vater "teilen", du erträgst die Zeit ohne sie nicht. Du solltest dir bewusst sein, ob und wie viel du von deinen Ängsten und Gefühlen vor dem Kind zeigst, was sie davon wahr- bzw. übernimmt.
    Verstehe das bitte nicht falsch. Natürlich darfst du all diese Gefühle haben und ich will dich auch nicht dafür verurteilen. Gefühle sind immer richtig. Nur denke bitte dran, was eure Tochter davon alles einordnen und verarbeiten kann.


    Ich lese heraus, dass es vor der Mutter-Kind-Kur ganz gut lief mit den Kontakten zum Vater, nur dass es sich eben nach der Kur komplett um 180° gedreht hat. Mir scheint, und du schreibst es ja auch des öfteren, dass diese Kur für den Vater eine nicht so einfache Zeit war. Drei Wochen ohne persönlichen Kontakt.


    Und jetzt will die Tochter auf einmal nicht mehr bei ihm schlafen. Verständlich. Ihr wart 3 Wochen 24 Stunden zusammen. Du warst endlich mal entspannt, weil es dieses ständige Hin- und Her nicht gab und die Tochter dich nicht traurig erleben musste, weil es in dieser Zeit keine Trennungen zwischen euch gab.


    Vor diesem Hintergrund sehe ich das momentane Verhalten als mehr als verständlich an und würde mich hüten, die Gefühle des Kindes als Trotzphase zu simplifizieren. Sie hat ganz einfach Angst, dass die Mama wieder traurig wird, wenn sie sich für die Kita oder die Übernachtungen trennen müssen. Bei aller Liebe, aber mit Trotz hat das nichts zu tun. Das Kind erlebt die Trennung ihrer Eltern und durchlebt die Zeiten der Einigkeit mit der Mutter und die Ängste vor der Trennung von ihr und die Ungewissheit der Übernachtungen beim Vater.


    Auch wenn du, Nava hier den Kontakt förderst (was ich sehr gut von dir finde) sehe ich dich trotzdem in der Verantwortung. Vielleicht ist es dir gar nicht klar, aber deine Gefühle des Verlustes übertragen sich bewusst oder unbewusst auf eure Tochter. Sie merkt es, wenn du weinst. Grade jetzt, wo der Vater wütend und hilflos ist, weil er auf Grund der Mutter-Kind-Kur die Übernachtungen gefährdet sieht und du mit ihm streitest spürt sie die Wichtigkeit dieser Angelegenheit. Wenn ich sage, du bist auch in der Verantwortung, dann heißt das, dass du dir deiner Gefühle bewusst sein sollst und dich fragen, was die Tochter davon miterleben kann, und wo du dich (auch wenn es schwer ist) lieber kontrollierst. Verschiebt Gespräche über das Thema Übernachtungen in die Abendstunden, wenn das Kind schläft oder vermeide es, dass die Tochter solche Gespräche zwischen euch mithören kann.


    Natürlich ist der Vater auch in der Verantwortung. Er scheint die Betreuung der Tochter ja kindgerecht, positiv und emphatisch zu gestalten. Das ist also nun wirklich nicht das Problem wie im obigen Zitat so krampfhaft konstruiert. Vielmehr muss er sich der Tatsache ergeben, dass nun mal diese Mutter-Kind-Kur statt gefunden hat was in seinen Augen Distanz zwischen ihm und der Tochter geschaffen hat. Diese Hilflosigkeit scheint mir sein Problem zu sein. Davon und den Schuldzuweisungen dir gegenüber muss er sich frei machen. Es gibt Dinge, die er akzeptieren muss.


    Verantwortlich sind hier nun beide Eltern, sich auf eine Linie zu einigen. Beiden soll und muss klar sein, dass das Kind nicht die Verantwortung zur Entscheidung trägt, ob oder ob nicht Übernachtungen.



    Grüße


    Eure Geschichte ist kein Pro-Argument für erzwungenen Umgang, für mich aber ein Beispiel, wie empathiebefreit manche Eltern doch in der Lage sind zu handeln und das im Brustton tiefer Überzeugung.
    Grusel.

    Ich bin im Nachhinein froh das wir es so gemacht haben, denn wenn wir wirklich die Übernachtungen ausgesetzt hätten, wäre es glaube ich noch schwieriger gewesen dies wieder zu beginnen.

    Romi, die einen haben ihre Ansichten zum Thema, andere wiederum ganz konkrete Erfahrungen. In der Summe ist es wichtig, wie es den Kindern langfristig mit den Entscheidungen der Eltern geht. Auch ich bin in der Situation, unsere Kinder hier und da zum Wechsel zu ermutigen bzw. für sie in ihrer Traurigkeit da zu sein. Ich mache es weil ich weiß, dass alles andere nur mein Egoismus wäre und ich möchte ihnen keinen Spielraum zur Manipulation geben. Ich schätze mich allerdings schon als so emphatisch ein, dass ich ihre Konflikte mit der Situation der Wechsel sehen und ihnen in ihren schweren Stunden beistehen kann. Wenn sie größer sind und die Dinge besser abschätzen können, dann können sie auch selbst über den Kontakt zu uns Eltern entscheiden. Jetzt aber noch nicht.




    Auch dir Grüße

  • Ach Romi, man kann sich Mühe geben für seine Antworten, oder eben auch nicht.. :troest
    Und als Info, und nur für dich Romi. Psychologie hat bei mir durchaus was mit Broterwerb zu tun :tuschel

  • Bei allen bewunder ich jemand, der sich die mühe macht, jede Nachricht hier irgendwo zu lesen, zu interpretieren und letztendlich jetzt neg auf mich auslegt.


    Zum einen den kv schützen, nur um dir mal zu zeigen, dass es nicht unberechtigt ist. Es gibt viele Dinge, angefangen von den Großeltern schlechtmachen meiner Person vor der kleinen, bis hin zum mich anschreien und Unterstellungen tun und das mit Absicht vor der kleinen.


    Die Probleme die ich beim Teilen habe, lasse ich mein Kind nie spüren! Ich verabschiede sie seit einem Jahr gleich.....mit einem lächeln, küsschen und viel Spaß wünschend. Wenn die Türe zugeht, bekommt sie nix mit. Das thema hat damit nix zu tun und zeigt mir, dass gerade die Leute nicht mein wirkliches Problem bzw meine Frage verstehen. Ich wollte einzig und allein wissen oder Erfahrungen hören, wie ihr in der Situation handeln würdet.
    Schon traurig so abgestempelt zu werden.

  • Chanchero: Ich sehe zwar in deiner Nachricht viel potential, aber dennoch nicht hilfsbereit. Du scheinst in dem Moment einfach nicht die stinknormalen sorgen einer Mutter nachvollziehen zu können. Immer muss gleich ein psychologisches Problem der Mutter vorliegen. So ist es aber nicht und du täuschst dich

  • Hallo Canchero,


    heute ist offenbar mein Tag des Missverstanden-Werdens.


    Ich bin gerade wirklich überrascht. Wir haben hier einen Vater der emphatisch auf das Kind reagiert hat. Er hat es nämlich von der Mutter abholen lassen als er merkte, es ging nach der Mutter-Kind-Kur nicht mehr. Er hat es also nicht gezwungen! Und genau das wird ihm jetzt vorgeworfen! Ich frage mich, warum das Fähnchen jetzt in diese Richtung weht...


    Gerne beantworte ich Deine Frage nach meinen Fähnchen:
    Meine Beiträge beinhalten an keiner Stelle die Aufforderung, irgendjemanden zu irgendetwas zu zwingen. Wo möchtest Du das lesen oder hineininterpretieren?


    Hattest Du das hier überlesen?

    Das geht auch nicht, indem er Gespräche mit Dir führt, was das Kind zu tun hat und wo es "durch muss". Er als Vater kann es doch gar nicht wollen, dass sein Kind die Übernachtung bei ihm als "wo es durch muss!" erlebt?


    Der Rat in meinen Beiträgen war:

    Der Kindesvater hätte Mittel und Möglichkeiten, Anreize zu schaffen und das Kind wieder an die Übernachtungen zu gewöhnen.
    Das sollte er übrigens möglichst schnell tun, bevor sich das Nicht-Wollen des Kindes manifestiert.


    Damit auch die Themeneröffnerin einen Nutzen von diesem weiteren Beitrag von mir hat, wiederhole ich nochmals, was man unter "Anreize schaffen" verstehen könnte.

    Vernünftiger wäre es, wenn der Vater (es wird Sommer!) mit dem Kind nicht nur mit dem Kind bei sich zu Hause spielen würde, sondern Unternehmungen starten würde. Kindgerechter Biergarten, Fahrradausflüge, Bauernhof, Abenteuerspielplatz; das alles sind Gelegenheiten, bei denen Kids ganz gerne mal sehr müde werden und dann nur noch schlafen wollen - egal wo.
    Schön wäre es für das Kind, wenn es dann einen Freund von zu Hause bei sich hätte: Schmusetuch, Spieluhr etc... was beim Aufwachen dann heimische Gefühle gibt.


    Eventuell mag Nava ja dem Vater derartiges Vorgehen vorschlagen und ihm helfen, sich selbst zu helfen?


    Nochmals beste Grüße
    FrauRausteiger

    .
    .
    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
    .
    .

  • Hallo FrauRausteiger.


    Ich will es kurz machen, denn auch ich fühle mich hier ziemlich missverstanden.

    Das Kind an die Übernachtung zu gewöhnen, ist Aufgabe des Vaters. Das geht gar nicht, wenn er immer wieder das Kind fragt, vom Kind eine Antwort erhält und dann mit der Mutter kontrovers diskutiert, wo das Kind gefälligst "durch muss".
    Es kann nicht Ziel des Vaters sein, dass die Mutter das Kind überredet, zwingt oder sonstige Aktionen in die Wege leitet (nachdem er selbst ja dem Kinde den Willen lässt weil er Angst hat, sie könnte womöglich weinen).


    Selbstverständlich ist der Vater auf das Mitwirken der Mutter außerhalb seiner eigenen vier Wände angewiesen! Ich sehe es nun einmal ein bisschen opportun an, dem Vater hier die alleinige Verantwortung anzudichten. Ich denke, ich muss jetzt nicht so weit ausholen und erklären, dass für eine gut funktionierende Betreuung eines Trennungskindes beim Vorhandensein beider Elternteile auch beide Elternteile in der Verantwortung sind, die Betreuung positiv zu gestalten. Für den Vater bedeutet dies, Dinge hinzunehmen und nicht zu Diskutieren, für die Mutter loszulassen und sich einiger Dinge bewusst zu werden. Aus ihrer letzten Antwort entnehme ich allerdings, dass sie besonders das Bewusstmachen nicht möchte. Ihre Entscheidung.


    Das Kind ist regelmäßig bei ihm und die grundsätzliche Bereitschaft und Mitarbeit der Mutter ist vorhanden. Er hat es selbst in der Hand, liebevoll konsequent auf das Kind einzuwirken, die Umstände für das Trotzalter-Kind "ansprechend" zu gestalten. Dafür ist die Mutter nicht verantwortlich.


    Man muss sich schon Mühe geben, mein Anliegen nicht verstehen zu wollen. Selbstverständlich ist die Mutter nicht für die Gestaltung der Betreuung beim Vater verantwortlich. Selbstverständlich ist sie aber verantwortlich für die Umstände, dass das Kind nun nach der Mutter-Kind-Kur sehr an ihr hängt und Übernachtungen beim Vater ablehnt. Gerne nehme ich Stellung, falls ich ihr das zu irgend einem Zeitpunkt zum Vorwurf gemacht haben sollte, dem ist nämlich nicht so. Aber ich finde es wichtig zu verstehen, was im anderen Elternteil vorgehen könnte. Nava sollte das verstehen, sie hat sich ja mit gleichem Anliegen hier an das Forum gewannt: Verständnis für das, was gerade in ihr vorgeht und ausgehend davon um Tipps und Ratschläge gebeten.


    Der Rat in meinen Beiträgen war:
    Zitat von »FrauRausteiger«
    Der Kindesvater hätte Mittel und Möglichkeiten, Anreize zu schaffen und das Kind wieder an die Übernachtungen zu gewöhnen.
    Das sollte er übrigens möglichst schnell tun, bevor sich das Nicht-Wollen des Kindes manifestiert.


    Der Vater hat emphatisch reagiert und nicht auf Übernachtungen bestanden. Das Kind möchte im Moment nicht, und zwar manifestiert es das auf eine Art und Weise, die sogar Nava neu ist. Grund hierfür könnte unter anderem die Wahrnehmung des Kindes sein, wie es war, drei Wochen mit der Mama alleine zu sein, sie glücklich und entspannt erlebt zu haben, weil es kein Hin- und Herwechseln zwischen Mama und Papa gab, keine Trennungen von ihrer Hauptbezugsperson.
    Das lässt sich auf das Trotzalter reduzieren? Nun liegt es aber einzig am Vater, das Kind davon zu überzeugen, dass es wieder gerne bei ihm schläft?


    Ich sehe das etwas komplexer. Aber diese Ansicht muss man weder verstehen noch teilen.


    Richtig, er soll sich die Energie sparen und nicht die Schuld bei der Mutter suchen. "Schuld", wenn man so will sind die Umstände der letzten Wochen, nicht eine Person. Dessen müssen sich alle bewusst wenn sie nach Lösungen suchen. Dein Ansatz, FrauRaussteiger ist ja richtig, dass der Vater die Zeit beim Kind schön gestaltet. Die Gefühle des Kindes auf die Trotzphase zu reduzieren und die Verantwortung der Mutter mit der Bereitschaft das Kind zur Übernachtung zu ermutigen als erfüllt zu sehen, kann ich leider so nicht teilen.


    Wie gesagt, ich sehe das alles etwas komplexer, aber ich verstehe auch, wenn das nicht angenommen werden kann.



    Gruß

  • Der Vater hat emphatisch reagiert und nicht auf Übernachtungen bestanden.


    Hmmm?
    Emphatisch: eindringlich; mit Nachdruck
    Empathisch: einfühlsam


    Was meinst du denn?


    Falls du einfühlsam meinst: Ich finde nicht, dass es besonders einfühlsam ist, die Mutter anzurufen, weil das Kind heult und nach Hause will. Empathisch wäre es m.M.n. sich mit dem weinenden Kind auseinander zu setzen, alle Zaubertricks anzuwenden, um es zu beruhigen und zu überreden. Monster verjagen, Chips auf dem Sofa essen, Einschlaflesenkuscheln... Hätte ja auch gut sein können, dass Mama gar nicht zuhause ist und auf der Piste mit ihren Freundinnen versumpft. ;-)


    Da könnte man auch wieder mit dem Kiga-Besuch argumentieren: Was würde man vom Vater erwarten, der morgens sein weinendes Kind im Kiga am Bein kleben hat? Doch wohl nicht, dass er die Mutter anruft?


    Sie fand es für den Moment zwar toll, aber die TS schreibt auch ganz klar:

    Zitat

    Ich hab sie wieder geholt und dafür hatten wir abgemacht, am nächsten Tag wieder spielen usw.!
    Aber jetzt ist er schlichtweg sauer auf die Kleine und sagt, sie muss durch.


    Da sehe ich (auch) ein Problem: Einmal angerufen und die Geschichte rollt. Tochter hat jetzt gelernt: Ich muss nur lange genug heulen, dann ruft er Mama schon an.


    Beide sehe ich in der Pflicht: Er muss das Übernachten attraktiv machen und die TS muss das Kind weiterhin motivieren. Wenn der KV mit dem Kind aus der Tür ist, dann ist das seine Sache, wie es dann läuft (genau das wird doch in anderen Umgangsthemen immer so betont).


    Und du, liebe Themenstellerin, geh ins Kino oder auf die Piste und genieße die Zeit ohne Kind!