Umgangsregelung..bin überfordert

  • hallo!


    Mein Sohn (2,5) geht ab September in den Kindergarten. Ab dann wollen/ müssen der Vater und ich eine -andere- Umgangsregelung finden.
    Zur Zeit ist es so: Donnerstag ca. 9 Uhr bis 15 Uhr Umgang und Samstag Abend bis Sonntag Abend/ Mo früh.


    Ab September fällt ja der Donnerstag Vormittag weg, da der Kleine dann im Kiga ist.
    Nun überlege ich hin und her, wie man es so aufteilen kann, dass alle zufrieden sind. Der Vater ist per se erstmal für alles offen, d.h. mittlerweile beteiligt er sich ganz gut, auch wenn ich ihn immer "anschubsen" muss. Er spricht von sich aus nichts an, alle Umgangsregelungen/ -ausweitungen gingen von mir aus. d.h. ich könnte wahrscheinlich weniger Umgnag realisieren ohne dass er maulen würde, oder halt eben noch mehr Umgang (über Sa Abend bis So Abend hinaus). Er ist halt ein gleichgültiger Typ ;-)


    Nun ist es so, dass ich 50/50 (als wöchentliches Wechselmodell oder hälftige Aufteilung einer Woche) zu krass fände- auch für mich, da ich den Kleinen ja gern um mich habe. Fakt ist aber auch, dass die beiden eine sehr enge Bindung haben un der Kleine sehr von dem Umgang profitiert (er hat dor auch die Omi um sich, die ihn vergöttert usw.). das ganze WE beim Papa und unter der Woche nur bei mir wäre auch doof, da ich dann mit Sohn nichts unternehmen könnte am WE.


    Der Vater hat etwas "andere" Arbeitszeiten, da er Musiklehrer ist und meist ab Mittag/ Nachmittag arbeitet..Mo ab 14 Uhr, Di eigtl. ab Vormittag bis 18 Uhr, Mittwoch ab 11Uhr bis 18/19 Uhr, Donnerstag ab 15 Uhr bis 18/ 19Uhr, Freitag ab 11.30 Uhr bis 18 Uhr.. er könnte den Kleinen also zumindest zum Kiga bringen und ggf. auch abholen, wenn er an den Zeiten etwas ändern würde.


    Also, mein Problem ist: wie könnte man es am besten aufteilen, dass das Kind von jedem "genug"hat und jeder auch am WE (zumindest jedes zweite) mit ihm etwas unternehmen kann? Mal davon ausgegangen, dass der Vater zustimmt

    Was hat sich bei euch bewährt?


    Und: Ich habe Sorge, dass die Bindung zu meinem Sohn darunter leiden könnte, wenn ich ihn z.b. nur an 4 Tagen in der Woche sehe und er dann auch noch in den Kiga geht, sprich unter der Woche bleibt ja kaum Zeit..Er ist ja auch noch klein mit seinen bald 3 Jahren.


    *hab gerade Bauchschmerzen, weil sich das alles nicht so gut/optimal anfühlt :-( Wie kann man damit besser ungehen, also mit diesen Aufteilungen? Ich vermisse den Kleinen ja auch, wenn er beim Vater ist..

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  • Frage wäre, ob der Vater nicht seine Arbeitszeiten anpassen könnte, so dass er z. B. den Sohn am Mittwoch vom Kindergarten abholen und am Donnerstag wieder dorthin bringen sowie alle 14 Tage am Wochenende von Sa. auf Sonntag mit der Option, den Freitag abend mit dazuzunehmen. Ich denke, es wird nicht gehen, ohne dass er seine Arbeitszeiten anpasst.


    Die Ablösung und Eingewöhnung in den Kindergarten ist wohl für beide Seiten (Dich und das Kind) erst einmal schwierig, es beginnt ein neuer Lebensabschnitt - aber das gibt Dir auch mehr Zeit für Dich selbst.


    Ich verstehe allerdings nicht, warum die Bindung Deines Sohnes zu Dir leiden sollte. Ihr habt doch eine gute, gewachsene Beziehung - da würde ich mir keine Sorgen machen. Das wird schon.

  • Frage wäre, ob der Vater nicht seine Arbeitszeiten anpassen könnte, so dass er z. B. den Sohn am Mittwoch vom Kindergarten abholen und am Donnerstag wieder dorthin bringen sowie alle 14 Tage am Wochenende von Sa. auf Sonntag mit der Option, den Freitag abend mit dazuzunehmen. Ich denke, es wird nicht gehen, ohne dass er seine Arbeitszeiten anpasst.


    Also nur von Mittwoch bis Donnerstag und jedes zweite Wochenende? Das fände ich ein bisschen wenig...hmm..
    Bei einer Bekannten läuft es so: von Sonntag, Montag, Dienstag ist das Kind bei ihr, von Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag beim Vater, d.h. jedes zweite Wochenende ist der Sohn Samstag bei ihr (also Sa, So, Mo, Die). Der Vater hat natrülich seine Arbeitszeit runterschrauben müssen..
    Ich glaube sowas (50/50-Aufteilung) wäre für den Kleinen auch gut..aber nur 3 Tage mit ihm wären für mich wieder schmerzlich. Denke ich zu sehr an mich dabei bzw. wären 4 Tage Trennung für den Kleinen womöglich okay und nur für mich doof? grübel-grübel

  • Also, mir persönlich wäre es wichtig, 50% der Wochenenden für Unternehmungen (z. B. Reise zu Verwandten) zu haben. Wenn man nicht gerade ein Wechselmodell praktizieren möchte, wäre es ja auch möglich, das Wochenende auszuweiten oder unter der Woche zwei Übernachtungen (Dienstag bis Donnerstag) vorzusehen. Aber auch das würde ja bedeuten, dass der Vater seine Arbeitszeiten wird anpassen müssen. Ich würde bei einer Standard-Regelung wie von mir oben beschrieben beginnen und dann beobachten, wie es dem Sohn dabei geht, um diese dann in Absprache mit dem Vater auszuweiten. Aber immerhin ist es schön, wenn Ihr da gut miteinander reden könnt bzw. der KV offen für Deine Vorschläge ist.

  • Ist es so schlimm, wenn das Kind den einen Vormittag nicht in den Kindergarten geht? Also meine sind froh, wenn sie auch zu Hause bleiben können.


    Ich würde da zu bedenken geben, dass die Hauptaktivitäten im Kindergarten vormittags stattfinden - und da geht es ja auch um den (spielerischen) Erwerb sozialer Kompetenzen, natürlich auch um einen geregelten Alltag des Kindes. Da finde ich persönlich es besser, gerade bei kleinen Kindern, wenn das Kindergartenprogramm unter der Woche konstant bleibt, also sich nicht ständig die Zeiten ändern. Warum ist es zuviel verlangt, wenn ein engagierter Vater - so denn möglich - seine Arbeitszeiten so anpasst, dass sie zu den möglichen Umgangszeiten des Kindes passen?

  • Zitat von »kullerkeks«



    Ist es so schlimm, wenn das Kind den einen Vormittag nicht in den Kindergarten geht? Also meine sind froh, wenn sie auch zu Hause bleiben können.


    Ich würde da zu bedenken geben, dass die Hauptaktivitäten im Kindergarten vormittags stattfinden - und da geht es ja auch um den (spielerischen) Erwerb sozialer Kompetenzen, natürlich auch um einen geregelten Alltag des Kindes. Da finde ich persönlich es besser, gerade bei kleinen Kindern, wenn das Kindergartenprogramm unter der Woche konstant bleibt, also sich nicht ständig die Zeiten ändern. Warum ist es zuviel verlangt, wenn ein engagierter Vater - so denn möglich - seine Arbeitszeiten so anpasst, dass sie zu den möglichen Umgangszeiten des Kindes passen?



    Fettgedrucktes noch mal hervorhebe :thumbup:

  • Hallo Wudel Daddelda,


    Bekannte haben eine (wie ich meine) recht gute Lösung gefunden:


    Der reine Wochenendumgang war der Familie zu wenig. Es gab zudem immer mal wieder Probleme, wenn die Kinder nach einem schönen aber schlafarmen Wochenende nach Hause gekommen waren. Häufig waren sie dann zu übermüdet, der Vater hatte das Problem nicht als solches anerkannt. Die berufstätige Mutter war der Meinung, der Vater würde nicht verstehen wie es sei, den Alltag, den Job auf die Kinder auszurichten und sah sich zu wenig verstanden.


    Inzwischen sind die Kinder alle zwei Wochen ab Donnerstag (Abholung in der Schule) beim Vater.
    Am darauffolgenden Montag oder Dienstag kehren sie dann nach heim zur Mutter.


    Die Kinder haben nur ihr zuHause und ihre feste Basis bei der Mutter und doch auch ein Anteil Alltag mit dem Vater.
    Der Vater richtet einen Teil seiner Berufstätigkeit auf die Kinder aus und hat mehr Verständnis für den Alltag der Mutter - und erlebt die Kinder nicht nur am Wochenende.
    Die Mutter erfährt spürbare Entlastung, der Vater übernimmt nun auch nach Möglichkeit Termine unter der Woche mit den Kindern.


    Die Kinder, bzw. die Zeit mit ihnen zu "teilen" kommt für alle Beteiligten nicht in Frage.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Inzwischen sind die Kinder alle zwei Wochen ab Donnerstag (Abholung in der Schule) beim Vater.
    Am darauffolgenden Montag oder Dienstag kehren sie dann nach heim zur Mutter.


    Die Kinder haben nur ihr zuHause und ihre feste Basis bei der Mutter und doch auch ein Anteil Alltag mit dem Vater.


    Hallo Wuddel Daddelda.



    Zunächst einmal ist der Schritt in die Kita immer etwas ungewisses. Mit drei Jahren gehe ich aber davon aus, dass der Sohn große Lust darauf hat, oder? Ich kann dich dahingehend beruhigen, dass deine Bindung zum Kind nicht leiden wird. Du überlässt ihn ja kompetenten Leuten und die stehen nicht in Konkurrenz zu dir, sondern ergänzen sein Leben um mindestens eine weitere verlässliche Bezugsperson von der er profitieren kann. Ich gehe immer davon aus, dass die stärke einer Bindung zwischen Eltern und Kind ab einem gewissen Alter nicht gleichbedeutend mit Quantität sondern mit Qualität der gemeinsam verbrachten Zeit ist.


    Zu deinen Bedenken was die neue Betreuungssituation ab der Eingewöhnung angeht sehe ich zwei ungewisse Größen:


    Einmal die Bereitschaft des Vaters, seine Arbeitszeit etwas zu verschieben um somit regelmäßige, umfangreiche Betreuung eures Sohnes zu gewährleisten. Das ist wichtig für die Bindung zu ihm und seiner Familie, wie du so schön geschrieben hast, und du hast somit nicht die gesamte Alltagsbetreuung alleine zu bestreiten. Ob er nicht willens oder nicht in der Lage ist, sich als verantwortungsvolles Elternteil zu sehen und dich entsprechend zu unterstützen bzw. warum er dir die Regelung des Umgangs überlässt, weiß man gar nicht, oder?


    Zum zweiten sehe ich deine Sorge, den Sohn "zu teilen". Wenn ich das richtig verstehe weißt du im Moment noch nicht, ob und wie ein neues Betreuungsmodell aussehen wird, weil der Vater sich nicht wirklich äußert? Wenn er nun seine Arbeitszeit entsprechend verschieben kann, finde ich die Regelung von Donnerstag bis Montag/Dienstag sehr gut. Ansonsten bliebe ja wirklich nur nachmittags unter der Woche und jedes zweite Wochenende.


    Bei einem wirklichen Wechselmodell haben die Kinder ja zwei zu Hause, eine feste Basis bei einem und eine feste Basis beim anderen Elternteil. In eurem Fall bliebe das mutmaßlich benötigte feste zu Hause ja bei dir.



    Ich hoffe, ihr bekommt das einvernehmlich hin.



    Gruß