Psychisch kranker Ex - Angst um Kind

  • Ich bin seit Anfang 2014 von meinem Mann getrennt, er wohnt seit über einem Jahr woanders. Er ist leider psychisch sehr labil und hat bereits zwei Selbstmordversuche hinter sich. Er akzeptiert die Trennung nicht und setzt mich immer wieder unter Druck, ich solle ihn zurücknehmen. Er war bereits drei Mal in stationärer Behandlung. Hat aber keine Therapie beendet.
    Ich hatte immer noch die Hoffnung, es bessert sich irgendwann. Heute habe ich unseren Sohn wieder zu ihm gebracht. Er fing wieder von vorne an, er will noch eine Chance, sein Leben ist sinnlos.Ich solle ihn umarmen etc.
    Ich habe nun mehr und mehr Angst, mein Kind dorthin zubringen. Werde ihn jetzt auch nach einer Stunde wieder abholen.
    Ich weiß nicht mehr weiter. Soll ich den Jungen überhaupt noch hin bringen? Er liebt seinen Papa ja. Aber andererseits ist dieser Mann ja wirklich nicht in der Lage, sich vernünftig zu kümmern.
    Gibt es hier ähnliche Erfahrungen?
    Bin über jeden Rat dankbar!

  • Das ist natürlich alles gar nicht so einfach zu entscheiden, schon gar nicht alleine. Mir haben damals Gespräche beim Kinderschutzbund geholfen, einfach weil ich das Gefühl hatte, ich will das alles nicht alleine entscheiden und kann das auch gar nicht. Die bieten auch betreuten Umgang an. Vielleicht wäre das eine Option für euch?

    LG Campusmami



    Sonne muss von Innen scheinen :sonne


    Das Leben findet draußen statt :rainbow: .

  • Vielen Dank für den Tipp! Bin echt immer hin- und hergerissen. Möchte einerseits, dass der Kontakt bleibt aber andererseits habe ich kein großes Vertrauen mehr in den Vater, im Moment. Also nicht um jeden Preis, dafür ist mir mein Kind zu wichtig!

  • oh je, das thema kenne ich! leider.


    wenn du da ein schlechtes gefühl hast - dann lass dein kind nicht alleine dort!
    das er dich immer wieder angräbt geht aber auch gar nicht. insofern ist es auch keine option, dass du "dabei bleibst".


    ausser erstmal umgang aussetzen und gespräch mit dem JA wegen begleitetem umgang fällt mir aber leider auch nichts ein.


    wie alt ist denn dein sohn?


    fühl dich gedrückt, du bist nicht alleine!
    frucade

  • Du musst das Kind überhaupt nicht "dort hinbringen". Der UET MUSS das Kind zum Umgang abholen und wieder bringen.


    Hallo!


    Mein Sohn ist fast 9. Ich bringe ihn zu seinem Vater, da der Vater kein Auto hat (sind mit Auto keine 3 min.). Ich tu es dem Jungen zuliebe, da er den Vater sehen möchte. Für mich ist es aber jedes Mal eine fast unerträglich belastende Situation. Der Vater schreibt mir auch häufig, es gab sogar schon einen Brief von meiner Anwältin, dass er das unterlassen soll. Leider Fehlanzeige. Habe einfach Angst, es zum Äußersten kommen zu lassen, dem Kind zuliebe. Befinde mich in einer schlimmen Zwickmühle. Kind liebt den Vater. Aber ich denke, es belastet ihn dort auch, die depressive Stimmung schon alleine.

  • Hallo Lilly,

    Habe einfach Angst, es zum Äußersten kommen zu lassen, dem Kind zuliebe.

    wahrscheinlich weißt du es, aber mir hat es geholfen (in Bezug auf meine Mutter), mir noch einmal bewusst zu machen (oder eher machen zu lassen), dass ich, wenn sie es wirklich tun wollen würde, sowieso nichts daran hätte ändern können. Das tut erst mal weh, auch sich den (wahrscheinlich kommenden) Vorwurf zu vergegenwärtigen, der einem hinterlassen werden würde.
    Ich trage diese Verantwortung nicht mehr und mir geht es damit besser! Dass es für dich eine andere und verschärfte Situation ist, da deinem Kind dann der Vater fehlt, ist mir bewusst. Aber trotzdem kannst du nicht die Verantwortung für ein anderes Menschenleben tragen, dass du nicht 24 Stunden am Tag unter deiner Kontrolle hast ...


    Hast du konkrete Angst, dass er sich UND eurem Sohn etwas antut? Waren die zwei Versuche während eurer Beziehung? Waren diese so, dass sie hätten glücken können? Ist es eine Option, dass Vater und Sohn sich in der "Öffentlichkeit" treffen? Bzw. ginge es dir damit besser? Also schwimmen oder im Park Fußball spielen oder so? Inwieweit weiß denn dein Sohn bescheid? Hast du mit ihm über die Krankheit seines Vaters schon sprechen können?


    Hast du selber Hilfe?



    Ich wünsche dir ganz viel Kraft!!


    Liebe Grüße
    Jul

  • Hallo Jul,
    danke für die lieben Worte! Ich habe leider selber keine Hilfe. Ich weiß, dass ich wahrscheinlich auch schon lange welche bräuchte. Aber als alleinerziehende Vollzeit-arbeitende Mama hat man ja auch nicht so viel Zeit.


    Ich meinte mit "Zum Äußersten kommen", dass ich ihm das Besuchsrecht verweigere und dass sie so keinen Kontakt mehr haben.
    Er hat die beiden Selbstmordversuche nach der Trennung gemacht. Er hat eine Therapie angefangen, aber es war nur ein Gruppentherapie, die nichts gebracht hat. Ich hoffe sehr, dass die neue Einzeltherapie was bringt. Er sieht sich übrigens nicht als krank an, akzeptiert den Zustand nicht als Krankheit. Angeblich wäre das nur durch die Trennung und Einsamkeit..


    Unterschwellig werden mir ständig Schuldgefühle gemacht, dass ICH seinen Zustand nur ändern könnte und somit ICh dann auch für seinen Tod dann verantwortlich wäre. Ich weiß, dass das völliger Quatsch ist. Aber trotzdem ist es natürlich belastend.


    Ich werde meinen Sohn aber vorerst nicht zu ihm geben, da er es im Moment auch gar nicht möchte. Er möchte nicht zu einem Papa, der immer so "komisch traurig" ist. Und das muss er auch nicht. Notfalls muss er sich dann eben umbringen, ich kann es nicht ändern. Kind ist wichtiger! Kann ihm momentan nicht vertrauen.


    Öffentlicher Platz kommt momentan auch nicht infrage. Er sagt mir, er sei nicht in der Lage, sich um sich selber zu kümmern. Und ICH kann und möchte nicht bei einem Treffen dabei sein.


    Vielen Dank nochmal für die lieben Aufmunterungen! :-)