Steuerentlastung für Alleinerziehende

  • Die werden bestimmt nicht so hektisch machen, wie bei der Mütterrente/Rente ab 45? Beitragsjahren, wir gehören ja nicht zu der umschmeichelten Gruppe der Seniorenwähler in spe.


    Soll aber wohl erst 2016 kommen. Hab ich irgendwo gelesen, aber vergessen wo.

  • Hallo,


    ich hatte das große Glück eine der 40 AEs zu sein, die vergangenen Samstag von der SPD zum Bürgerdialog mit Frau Schwesig und Frau Fahimi nach Berlin eingeladen wurden. Das was ihr oben schreibt wurde so oder so ähnlich alles diskutiert, ja, auch die Anerkennung und das gesellschaftliche Bild von AEs. Ich kann nur sagen, dass die beiden wirklich mit offenen Ohren dabei waren und alle unsere Themen mit zum Parteikonvent in der letzten Woche genommen haben. Es wird sich noch viel bewegen. Klar, es ist nicht alles machbar (z.B. Stkl. III für AES). Die Begründung schmeckt nicht, ist aber einleuchtend. Bei dem Bürgerdialog waren im übrigen AE-Mütter, AE-Väter und sogar Umgangselternteile dabei.


    Ich bin auf jeden Fall gespannt was da alles noch kommt.


    LG

  • Die Begründung war die, dass viele auf das System Ehe und Stkl. III/IV vertrauen, damit geplant und ihr Leben aufgebaut haben.
    Wir hatten nämlich auch vorgeschlagen, diesen Vorteil all denen zu geben, die Kinder großziehen, dafür nicht an kinderlose Paare. Dabei haben wir natürlich hinterfragt warum DINKs diesen Steuervorteil bekommen (Dann wäre auch die Frage der gleichgeschlechtlichen Ehe eigentlich nicht mehr brisant, geht es doch auch hier ganz klar um Ehegattensplitting). Wenn man da jetzt dran rütteln würde, müsste man eine sehr lange Übergangszeit einräumen, weil man nicht denen, die damit gerechnet und ihr Lebensmodell aufgebaut haben, dies jetzt so einfach entziehen kann.
    Frau Schwesig hat dies irgndwie noch besser formuliert. Sie selbst hat Steuerrecht studiert und meinte, dass es wahnsinnig kompliziert sei daran überhaupt etwas zu ändern, denn wenn man an einem Schräubchen dreht, verstellen sich gleich fünf andere.


    Die SPD hat diese Problematik aber erkannt und wird weiter daran arbeiten unsere Situation zu verbessern. Der Entlastungsbetrag war nur ein Anfang, sagen sie. Wer sich für das Thema interessiert, hier der Link

  • AEs sind eine gesellschaftspolitisch viel zu kleine Gruppe und zu häufig eine "Lebensform auf Zeit", als dass irgendeine Partei nur einen Finger rührt. Ohne dich zu sehr frusten zu wollen, Birka, so Feigenblattveranstaltungen hat es schon in den Siebzigerjahren gegeben. Und so Sprüche wie: "Wenn man an einer Schraube dreht, verstellen sich fünf andere", gelten anscheinend nicht, wenn man Steuern für Hoteliers ändert oder den Höchststeuersatz deckelt.
    Ich befürchte, als AE muss man sich damit abfinden, keine Lobby zu haben.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Die Begründung war die, dass viele auf das System Ehe und Stkl. III/IV vertrauen, damit geplant und ihr Leben aufgebaut haben.

    Haben das vor allem die geschiedenen nicht auch :hae:

    denn wenn man an einem Schräubchen dreht, verstellen sich gleich fünf andere.

    Klar bei einer Bevölkerungsgruppe die Steuern mindern bedeutet bei fünf anderen die Steuern zu erhöhen damit der Haushalt wieder stimmt

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • Ihr meint sicher Stkl. III/V - und das ja nur wenn beide arbeiten. Wenn nur einer von beiden arbeitet wird mit Stkl. III besteuert,
    verstehe nicht warum man das nicht auf AE umsetzen kann. Die Begründung das Familien ihre Planung darauf gesetzt haben lasse ich nicht gelten, das haben
    wir wohl alle.
    Und dann ist es auch noch so, wenn ein/e AE dann nicht mehr alleine lebt wird sie/er gleich mit Stkl I besteuert - Dann sind beide Elternteile in Stkl. I :kopf


    colli

  • Ihr meint sicher Stkl. III/V - und das ja nur wenn beide arbeiten. Wenn nur einer von beiden arbeitet wird mit Stkl. III besteuert,
    verstehe nicht warum man das nicht auf AE umsetzen kann. Die Begründung das Familien ihre Planung darauf gesetzt haben lasse ich nicht gelten, das haben
    wir wohl alle.
    Und dann ist es auch noch so, wenn ein/e AE dann nicht mehr alleine lebt wird sie/er gleich mit Stkl I besteuert - Dann sind beide Elternteile in Stkl. I :kopf


    colli


    Deshalb wäre ein Familiensteuerrecht umso vieles besser. Allein abhängig davon wieviel Unterhaltspflichten ein Arbeitnehmer tatsächlich hat. Unter der Prämisse das ein Partner weitaus eher arbeiten und für seinen Lebensunterhalt mitsorgen kann. Bei Kindern und Jugendlichen ist das immer ein wenig schwierig, seit der Landflucht und dank Kinderschutzrecht. Ich habe leider kein Kartoffelfeld....

    Einmal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Die meisten von uns kennen ja die Situation, trotzdem interessant: Arm gemacht - Allein erziehen in Deutschland. Sehr "frauenlastig" natürlich.
    Ich habe es noch nicht zu Ende geguckt (bin gerade an der Stelle wo die eine sagt, das sie sich ver*t fühlt, und das ist so meine Meinung). Steuerfreibetrag 40,- im Monat für AE, 400,-! Euro wäre sie verheiratet. Ne, kann mir keiner sagen, das das so richtig ist.


    Edit: Wenn das schon gepostet wurde irgendwo, sorry.
    Edit2: Übrigens traut sich keiner mehr mir den Satz: "Du bist doch alleinerziehend (und bekommst "mehr" Geld)" zu sagen, das zieht für gewöhnlich ein fünfminütiges Donnerwetter nach sich....

    2 Mal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Bei aller Kritik am Ehegattensplitting sollte man nicht vergessen, dass mit dem Eingehen einer Ehe auch Versorgungspflichten für den jeweiligen Ehegatten entstehen. Streicht der Staat diese Steuervorteile und legt sie einzig auf die Förderung von Eltern mit Kind um, wird er über kurz oder lang im Sinne der Gleichstellung verpflichtet sein, auch innerhalb einer Ehe finanzielle Unterstützung zu leisten, wenn ein Partner zB in der Ausbildung/im Studium ist, krank oder arbeitslos oder im Alter in ein Pflegeheim etc. muss. Derzeit steht da zuerst der Ehepartner im Senkel.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Bei aller Kritik am Ehegattensplitting sollte man nicht vergessen, dass mit dem Eingehen einer Ehe auch Versorgungspflichten für den jeweiligen Ehegatten entstehen. Streicht der Staat diese Steuervorteile und legt sie einzig auf die Förderung von Eltern mit Kind um, wird er über kurz oder lang im Sinne der Gleichstellung verpflichtet sein, auch innerhalb einer Ehe finanzielle Unterstützung zu leisten, wenn ein Partner zB in der Ausbildung/im Studium ist, krank oder arbeitslos oder im Alter in ein Pflegeheim etc. muss. Derzeit steht da zuerst der Ehepartner im Senkel.


    Gut, aber wie lösen andere Länder das? Meines Wissens ist z.B. in Frankreich ein Familiensteuerrecht gegeben. Meiner Meinung nach kann man aufgrund einer etwaigen Versorgungsituationen nicht eine "ehelange" Steuerminderung begründen, denn vordergründig ist eine Partnerschaft immer erstmal ein Gewinn, dahingehend das man besser wirtschaften kann als ein Single und 2 Leute arbeiten gehen können.
    Dann könnte man auch sagen, nur weil viele Unterhaltspflichtige ihren Pflichten nicht nachkommen, geben wir allen AE eine Steuerminderung. Stattdessen wird mit dem UVG gehandelt, welches es nur unter bestimmten Auflagen und zeitlich begrenzt gibt.
    Das Unterhaltsrecht in Sachen Scheidung wurde im letzten naja, Jahrzehnt auch aufgeweicht, soll heißen man kann sich als Ex-Ehe(meist)frau nicht mehr so ohne weiteres dauerhaft auf die faule Haut legen.
    Das mit der Gleichstellung verstehe ich nicht ganz. Gleichstellung in Bezug auf wen?


    Aber gut wir können hier toben und wüten. Ich glaube so lang der Schäuble dran ist, ist jede Diskussion müßig. Ist ja im allgemeinen so, das Vater Staat verstärkt Steuern abgreift, um in seinen Sinne zu verfahren.
    Das die Erhöhung des Freibetrags lediglich 100 Millionen im Haushalt ausmachen wird, ich glaube, das würde schon im Film gesagt: Ist eher zum kaputtlachen. Und dann als Erfolg verkaufen (ähnlich wie die 4+2 Euro Kindergeld, super damit kann ich die Erhöhung der ÖPNV-Marke von Sohn "auffangen", aber nur im 1. Jahr).


    Vielleicht kommt ja irgendwas bei diese Verfassungsklage raus, ach, nicht soviel Hoffnung drauf setzen. Ich erinnere mich dunkel, das in meinen Steuerprogramm irgendeine Formvorlage für AE dabei war.

    Einmal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Mit Gleichstellung ist gemeint: Derzeit bürdet der Gesetzgeber der Ehe Pflichten auf (Ehe als Solidargemeinschaft), aber auch finanzielle Ausgleichzahlungen (Steuerklasse 3). Würde der Steuervorteil gestrichten, würden Ehepartner mit Sicherheit klagen, wenn sie zur finanziellen Verantwortung für den Partner herangezogen werden. Denn dann wären sie schlechter gestellt als Singles oder unverheiratete Partnerschaften. Die müssen nicht für einen anderen voll und ganz einstehen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Mir erscheint die Argumentation trotzdem recht dünne. Man sagt ja, man könne nicht die Allgemeinheit für sein Lebensmodell bezahlen lassen. Mit anderen Worten: heirate ich, muss ich u.U. damit rechnen auch für meinen Partner mitaufkommen zu müssen. Will ich das nicht, spare ich mir die 10-Minuten Show beim Standesamt. Das eine ist eine eventuelle Verpflichtung, meist aber eine wirtschaftliche Erleichterung (Partner), dass andere eine klar vorhandene, wenn auch garantiert zeitlich begrenzte (Kinder).
    Aber wie du? schon sagtest, AE haben keine Lobby in der Gesellschaft. Im Gegensatz zu, k.a. homosexuelle Partnerschaften, da machen sich ja viele wenigstens vordergründig für stark, weil es "hipp" ist und man modern und aufgeschlossen wirken will. Wer mag sich schon mit AE gleichtun, so ein armutsbedrohtes Häufchen? Scharlachrote Buchstaben, 2 Stück.

  • Da muss man die Sache historisch bzw. der Geschichte nachbetrachten. Zuerst war die christliche Ehe. Dann die staatliche, der im Nachschlag die Ehepartner füreinander verantwortlich gemacht hat (haben vorher sicherlich die meisten freiwillig eh schon getan). Damit hat sich der Staat schon ein bisschen aus der Solidargemeinschaft zurück gezogen.
    Groß prickelnd sind die staatlichen Ehevorteile übrigens einzig, wenn einer die Klasse 3 hat und der andere nicht arbeitet und meinetwegen die Kids großzieht. (Was dem Staat lange Jahre Kindergartenplätze eingespart hat, wenigstens in Westdeutschland). Hat man 3/5 oder 4/4 sind keine berauschenden Summen mehr zu erzielen.


    Die Versorgung des anderen Partners jedoch, da fließen schon andere Summen. Wie viele Ehen beginnen damit, dass der eine dem anderen die Ausbildung mitfinanziert? Arbeitslosigkeit und Krankengeldzahlung/Hartz etc. tauchen statistisch in jeder dritten Ehe auf. Im Alter der Pflegefall.
    Es gibt Sozialpolitiker, die das ganze Sozialsystem zusammenbrechen sehen, wenn die zahlende Solidargemeinschaft staatliche Ehe aufgelöst werden würde. Es wäre nicht mehr finanzierbar.


    Selbst hier im Forum hatten wir ja schon die Threads, wo Patchworker hin- und hergehirnt haben, weil ihnen beim Heiraten auf einmal der Unterhaltsvorschuss wegbrechen würde.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Na ja, so ganz unwichtig sind wir ja nicht. Es werden ja immer mehr AE´s. Wenn wir mehr zusammenhalten würden z.B. beim Thema Steuern, dann würde sich auch etwas bewegen. Ich erinnere mich, dass ich genau letztes Jahr hier gepostet habe, dass der Verband der alleinerziehenden eine Unterschriftensammlung für einen besseren Steuerausgleich durchführt.


    Da wurde ich doch tatsächlich gefragt, warum ich denn der Meinung wäre, dass die Allgemeinheit für mein AE sein bezahlen müsste.
    Ich glaube, viel gebracht hat mein Aufruf nicht. Viele haben es vielleicht auch gar nicht verstanden.
    Damals habe ich mich dann raus gezogen und war sehr enttäuscht, dass hier kein besserer Zusammenhalt da ist.


    Dieses Jahr sind jetzt wenigstens 600 € gekommen. Nichts im Vergleich zu der Summe zum Ehegattensplitting, aber immer hin. Man hat uns kurz mal bemerkt. Nur sind wir viel zu leise und daher wird es halt nur der Tropfen auf dem heißen Stein bleiben!

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

  • :tuedelue


    Warum muss Klasse 3 abgeschafft werden :hae:


    Warum kann man aus Ehe nicht Familie und Lebenspartnerschaften machen
    damit sind alle Varianten abgedeckt
    dafür dann bei Steuerklasse 3 paar Prozent weniger
    mit mehr Netto einkommen fallen ja auch viele aus aufstockend ALG II heraus was auch wieder Sozialausgaben mindert


    :idee Ach ja ALG II geht ja über Kommunen hat der Bund nichts davon

    Probiers mal mit Gemütlichkeit mit Ruhe und Gemütlichkeit

    jagst du den Alltag und die Sorgen weg

  • der im Nachschlag die Ehepartner füreinander verantwortlich gemacht hat


    dies trifft aber inzwischen auch dann zu, wenn man nicht verheiratet ist :brille


    Ich persönlich kann es drehen und wenden....


    Ich komme nicht damit klar, dass ich als AE ohne Kindsunterhalt mit zwei Kindern etwa 600 Euro/Monat weniger habe, als der Kollege, der sich eine "Hausfrau" mit 450 Euro Job leistet :rotwerd


    Ich muss mit meinem Einkommen (und ca. 50 Euro Steuerentlastung durch StKl II) drei Personen ernähren- und für Wohnung, Ausbildung, Essen etc. sorgen-


    Er bekommt täglich die Häppchen schön fein geschnitten, hat noch nie eingekauft, oder geputzt-


    manchmal- ja, manchmal könnt ich da laut schreien


    (vor allem, wenn man bedenkt, dass er ja nur noch minimal nachehelichen Untehalt zahlen muss, sollten sie sich mal scheiden lassen... da Frau einfach nur in Urlaub ohne Lohn mit unbefr. Vollzeitarbeitsvertrag)-


    neeeeeeeeeeeeee richtig ist das nicht

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)


  • (vor allem, wenn man bedenkt, dass er ja nur noch minimal nachehelichen Untehalt zahlen muss, sollten sie sich mal scheiden lassen... da Frau einfach nur in Urlaub ohne Lohn mit unbefr. Vollzeitarbeitsvertrag)


    ebend. Ich erinnere mich dunkel, das die Unterhaltsrechtssprechung diesbezüglich geändert wurde, das Kinder unverheirateter AE denen ehemals verheirateter gleichgestellt werden sollten. "Zu meiner Zeit" war das noch so, das AE ohne Ex, max. 3 Jahre Betreuungsunterhalt einfordern konnten und sich danach selbst versorgen mussten. Für Ex'en galt wenigstens 6 Jahre.
    Wer als junge Frau (oder moderner junger Mann) nicht total mit dem Klammerbeutel gepudert ist, tut also gut dran beruflich am Ball zu bleiben. Find ich auch gut so, bin ja unter 80 Jahre :rolleyes2:.
    Früher, ja, solche Ehen kenne ich auch noch, wo Frau max. TZ gearbeitet um mal "aus dem Haus zu kommen, wenn die Kinder aus dem Gröbsten raus sind", war das vielleicht noch anders. Da war es auch legitim, das wenn eine Frau 30 Jahre Kind&Haus&Mann versorgt hat, ihr entsprechend Unterhalt zu leisten ist.
    Aber heute? Das Bild das damit vermittelt wird, ist einfach urwaldlich. Und nicht nur ziemlich Chauvi-lastig, sondern durch die Aufweichung des Ex-Unterhalt auch noch verschärft. Jetzt kann man ganz toll
    a) den einen für sich zuhause schuften lassen
    b) nur zeitlich begrenzt noch zur Kasse gebeten werden, wenn man sich eine taufrische Äffin/Affe anlacht, statt den/die olle ausgelaugte Putze und Brotkleinschneider/inund
    c) wenn es um Unterhalt geht, fällt es ohnehin unter Kavaliersdelikt, wenn man sich davor drückt.
    Urwald.
    Furchtbar.

  • [quote='Volleybap','index.php?page=Thread&postID=1977180#post1977180']
    neeeeeeeeeeeeee richtig ist das nicht


    Nein, richtig ist das nicht. Aber der "Fehler" ist nicht die Steuerentlastung für Verheiratete. Die ist nämlich in der Form berechtigt. "Fehler" ist die mangelnde staatliche Beteiligung an der Kinderfinanzierung. Hier müssten, und zwar losgelöst von der derzeitigen Struktur, ganz andere Ansätze gefunden werden.


    Wir haben eine gesellschaftliche Veränderung erlebt und erleben sie noch. Unsere Solidargemeinschaft ist darauf aufgebaut, dass die Allgemeinheit den einzelnen mitträgt und stützt, wenn es denn notwendig sein sollte. Delegiert hat das die Solidargemeinschaft in Teilen auf die Familie (Kindererziehung) und in Teilen auf die Generationen (Generationenvertrag Rente u.ä.). In Teilen macht sich der Staat direkt verantwortlich.


    Nun haben "wir" aber teils bewusst, teils hat es sich so ergeben, an den Stellschrauben gedreht. "Familie mit Kindern" ist nicht mehr das allgemeine, für die ganz breite Masse erstrebenswerte Lebensbild. Es wird nicht mehr in der Größenordnung praktiziert, um das System der Solidargemeinschaft aufrecht zu erhalten. Die Lasten werden ungleich verteilt auf die "Familien" und im Besonderen auf die "Teilfamilien", also die Alleinerziehenden, die (sowohl die Freuden) aber vor allem die finanziellen Belastungen zu ertragen haben: Zuerst die Kosten für die Kinder und am Ende bestraft werden durch die niedrigeren Renten.


    Hier muss also eine Systemänderung her. Sonst fahren wir das alles an die Wand und unsere Kinder stehen vor einem großen Scherbenhaufen. Problem ist allerdings, dass die Vorteile aus diesem derzeit laufenden System eindeutig jene ziehen, die keine Kinder haben. Und die haben dann sogar noch Zeit, sich politisch zu engagieren (ich komme gerade auf eine Handvoll AE-Politiker ... Gibt es einen in der Bundespolitik?).


    Den dringend notwendigen Rundumschlag - eine Neuorganisierung des Rentensystems, eine Neuorganisierung des Steuersystems, eine Neuorganisierung der Krankenversicherungen - packt keiner an. Auf absehbare Zeit wird unser System deshalb an der Wand landen. Letztlich macht Griechenland uns gerade vor, was passiert, wenn ein Land über Jahrzehnte einen Reformstau vor sich herschiebt. Irgendwann ist die Situation so verfahren, dass es keine kurz- oder mittelfristige Lösung mehr gibt.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.