Kind soll getauft werden

  • @ rote Zora:


    Am Religions- oder Ethikunterricht dar man auf Antrag auch ohne getauft zu sein teilnehmen.


    Auch die Angebote der großen Kirchen und der Freikrichen sind nicht daran gebunden, dass die Kinder getauft sind oder zu dieser Kirchengemeinde gehören. Sie sind offen für alle. Z.B: bei uns gibt es in den Jugendgruppen auch Kinder muslimischen Glaubens. Kalr bekommen sie unseren christlichen Glauben "ab!, aber sie werde nicht weggeschickt, weil die nicht getauft sind.


    Wirkliche Nachteile hat heutzutage kein Kind mehr. Und mir war und ist es wichtig, das meine Kinder ihre Entscheidung ganz bewusst treffen und dann auch durch die Taufe sichtbar machen. Ich möchte nicht in ihrem Namen ein Versprechen abgegeben haben, das sie vielleicht gar nicht leben wollen.


    Tina

  • Und mir war und ist es wichtig, das meine Kinder ihre Entscheidung ganz bewusst treffen und dann auch durch die Taufe sichtbar machen.


    Das kann ich verstehen. Nun ist ja die Konfirmation bzw. Firmung dazu da, eine ganz bewusste Entscheidung treffen zu können, man mag andererseits aber sagen, dass man auch dann noch vielleicht zu jung ist, um eine (definitive?) Entscheidung zu treffen. Entscheidungen können ja auch mehrfach im Leben getroffen und ebenso revidiert werden - und so ist es mir persönlich nicht so wichtig, wann meine Kinder getauft werden. Deshalb konnte und kann ich auch ohne Not zustimmen, dass nach der Tochter nun auch der Sohn in absehbarer Zeit getauft wird. Zwar hat das die KM auch weitgehend ohne mich geplant (inkl. Auswahl der Paten), aber dies heißt für mich auch, dass sie diese Planung auch ohne mich zu Ende führen sollte. Das liegt aber auch daran, dass ich verstanden habe, dass gemeinsame Planungen mit der KM nicht möglich sind. Anders als beim TS ist aber ein grundsätzliches Einverständnis vorhanden, dass das Kind im christl. Glauben erzogen werden soll und werden kann. Das werde ich - Taufe hin oder her - auch entsprechend meinen Möglichkeiten tun. Wenn man sich wünscht, dass seine Kinder getauft werden, dann kann man das auch tun, indem man sie im christlichen Glauben erzieht und sie somit zu dieser (späteren) Entscheidung hinführt. Ich kenne aber auch Fälle, wo Kinder so "fromm" erzogen wurden, dass sie sich später ganz bewusst von der Frömmigkeit ihrer Eltern bzw. Großeltern abgewandt hatten und nun mit Religion nichts mehr zu tun haben wollen.


    Die Taufe an sich hat jedenfalls nichts Magisches an sich, welche aus dem Getauften einen anderen Menschen machen würde. Deren Zeitpunkt ist für mich entsprechend nebensächlich.


  • Das geht in der Regel auch ohne Taufe. Ich kenne keine kirchliche Gruppierungen, bei der man vorher gefragt wird, ob man getauft ist oder nicht. Wie wahrscheinlich wird es wohl sein, dass ein Kind sich einer kirchlichen Gruppe anschließt, wenn die Eltern keinen regelmäßigen Bezug zur Kirche haben? Ich kenne einige Fälle von Jugendlichen, die sich kurz vor der Konfirmation haben taufen lassen - weil es ihre eigene Entscheidung war, dies tun zu wollen. Es würde mich wundern, wenn sie wegen ihrer Eigenschaft als nicht getaufter Mensch ausgegrenzt worden wären. Im Übrigen ist Sinn und Zweck der christlichen Taufe ein anderer, als "nur" zu einer Gruppe gehören zu wollen.

    danke fuer deine antwort,
    ich hab das noch zitiert..........
    weil ich dazu schreiben moechte das es stimmt, meine kinder werden/wollen erst vor der konfirmation getauft werden und waren sehr viele jahre vorher bei der kinderkirche und bei allem dabei das dazu gehoert und immer willkommen.........


    dazu muss man nicht getauft sein.


    allerdings gab es in der schule probleme, es gab bis zur 4 klasse gemeinsamen religionsunterricht, ab der 5klasse dann getrennt. die schule wollte nicht erlauben das meine tochter ungetauft bei dem evang. unterricht teilnimmt. trotz ihrem eigenen wunsch und der tatigkeit in der kinderkirche, erst nach dem gespraech mit der pastorin ging das.
    mich hat das echt wuetend gemacht, denn DAS ist ausgrenzung. allerdings von der schule......... :kopf

    Kinder die geliebt werden, werden erwachsene die liebe schenken koennen.


    [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'] "In meinem Leben habe ich unzählige Katastrophen erlitten. Die meisten davon sind nie eingetreten."

  • Die Taufe an sich hat jedenfalls nichts Magisches an sich, welche aus dem Getauften einen anderen Menschen machen würde. Deren Zeitpunkt ist für mich entsprechend nebensächlich.


    Sehr richtig und darum braucht der TS nun auch nicht so eine Welle zu machen, wie ich finde.
    Ich wurde mit 10 auf eigenen Wunsch getauft, war von selbst oft im Kindergottesdienst (Dorfkind halt), habe mich mit 14 konfirmieren lassen und bin letztlich mit 34 ausgetreten, weil mir die (evan.) Kirche als Institution einfach auf den Zeiger ging. Also insofern hat musicafides auch wieder Recht, als dass die Entscheidung, selbst wenn sie im Kindesalter getroffen wird, wieder rückgängig zu machen ist. Und wir leben im christlichen Europa, sind christlich geprägt in unseren Moralvorstellungen... so what? ;-)
    Meine Tochter wurde auch nicht getauft, sie dürfte aber, wenn sie sich bewusst dafür entscheidet. Ich denke, christliche Werte vermittel ich.


    Was ich total anstrengend finde, ist das hier:

    Zitat

    Ich wies dann darauf hin, dass die Paten nicht ansatzweise regelmäßigen Kontakt zur Tochter haben. Sie meinte nur, dass sie guten Kontakt haben und sich oft sehen. Frage mich nur, wenn die Paten selber erst Eltern geworden sind und das Kind ohnehin jede Woche bei mir ist und trotz Arbeit der Paten in der Woche noch Zeit gefunden wird.


    An den Haaren herbeigezogene Argumentation... wenn wenn wenn... es besteht doch Kontakt. Aber man kann natürlich alles runterreden.


    Zitat

    Meine Frage: Geht sie denn in die Kirche? Einmal im Monat kam die Antwort und der Kindergarten wäre ja auch evangelisch. Das sollen Gründe sein?


    Ja. Spätestens an der Stelle hast du verloren: Einmal im Monat ist mehr als vermutlich 90% aller Christen in D. Und auch dass der Kiga evangelisch ist, heißt, dass sie in einem christlichen Umfeld aufgewächst.


    Zitat

    Meiner Meinung nach geht es der Mutter rein symbolisch garnicht um die Taufe, sondern ein weiteres Mittel, um "mehr" Recht zu erhalten, Macht!


    Sieht eher so aus, als wolltest du mit seltsamen Argumenten, die keine sind, RECHT haben...


    Zitat

    Am alten Jugendamt hat sie sich damals darüber aufgeregt, weil ich mit Töchterchen und Freundin bei einer kirchlichen Veranstaltung war, um dies einfach kennenzulernen und jetzt durch den neuen Partner, nur weil der gläubig ist (hinterlässt eigenartige Töne nach dem Beten lt. Aussage der KM) und das soll meiner Tochter beigebracht werden? Das hier ist schon eine Frechheit, dass so fern man mit der Kirche zu tun hat, dies durch die "Töne" aus bestimmten Öffnungen so herabzieht.


    Nicht dass ich das ansatzweise checken würde mit den Tönen, aber das ist einfach nur noch haarsträubend, was du da vorbringst.


    Tatsache: Kind im ev. Kiga, Mutter in der Kirche, sogar 1x aktiv, neuer Partner christlich aktiv, vermutlich wird das Geschwisterkind auch mitgetauft. So was nennt sich christliches Umfeld.


    Wollen wir eine Wette machen, wie das Familiengericht entscheidet? Es gibt ähnliche Urteile.
    https://openjur.de/u/491484.html
    http://www.iww.de/fk/archiv/de…treit-um-die-taufe-f13788


    Tu mir einen Gefallen, finde dich damit ab und lass den Familiengerichte Zeit für Wichtigeres.


  • Das kann ich verstehen. Nun ist ja die Konfirmation bzw. Firmung dazu da, eine ganz bewusste Entscheidung treffen zu können, man mag andererseits aber sagen, dass man auch dann noch vielleicht zu jung ist, um eine (definitive?) Entscheidung zu treffen.


    Wenn ich mich in den Klassen meiner Kinder umgehört habe, dann haben 90% der Kinder auf die Frage, warum sie konfirmiert werden wollen die Antwort gegeben "weil man da ne schöne Feier hat, jede Menge Geld kriegt, das erste mal Alk trinken darf und nen Tag Schulfrei bekommt :radab


    Und ja für mich ist Taufe eine weitreichende und auch einmalige Entscheidung

  • Am Religions- oder Ethikunterricht dar man auf Antrag auch ohne getauft zu sein teilnehmen.


    Bei uns sogar ohne Antrag. Ich hab einfach angekreuzt, das ich möchte, das Tochter am ev. Reliunterricht teilnimmt. Bei der
    Großen wurde ich noch gefragt, ob das ein Versehen sei, bei der Kleinen war es gar kein Thema mehr.


    Meine Große ist seit Oktober 14. Sie hat sich jetzt Ende März taufen lassen auf eigenen Wunsch. Nix mit peinlich etc, sie hat den
    Glauben kennengelernt, war vorher bei den Kinderbibeltagen, beim Kinder- und Jugendgottesdienst. Weihnachten gehört für mich
    einfach der Familiengottesdienst dazu. So konnte sie ganz frei ihre Entscheidung treffen. Ende Mai geht sie zur Konfi.



    Ich bin als Baby getauft worden, zur Konfi bin ich gegangen, weil es sich eben so gehörte. Meine Oma hätte es wohl nicht verstanden,
    hätte ich das abgelehnt. Zu meiner Konfi war meine Oma allerdings auch schon 83 Jahre alt.


    Also nur damit mein Kind "dabei ist", würde ich es nie taufen. Es gibt doch mittlerweile auch soviele Moslems und Ungetaufte in den
    Schulen. Das fällt doch nicht mehr auf.......ja, es wird manchmal erstaunt gefragt: Waaas?! Du bist nicht getauft?! Meine Kinder sagen
    dann: Nö. Aber ich darf mich taufen lassen, wenn ich will.


    Finden die anderen Kinder auch eher interessant. Ganz oft kommen sie dann zu mir und fragen, ob das stimmt etc....und später dann:
    Wenn die F. sich taufen lässt, darf ich dann auch kommen? :lach


  • Die von Dir zitierten Urteile widersprechen aber inhaltlich deiner Argumentation. Das fängt zuerst damit an, dass das Verwaltungsgericht Augsburg der Taufe als Sakrament (hier ging es um einen "katholischen" Fall) eine erhebliche religiöse Bedeutung zumisst. Um dann allerdings zu sagen, dass es als Verwaltungsgericht nicht eine erfolgte Taufe rückgängig machen kann, da das innerkirchliche Angelegenheit wäre. Das Verwaltungsgericht artikuliert allerdings deutlich, dass hier vorher das Familiengericht gefragt gewesen wäre. Nicht eingehen tut das Verwaltungsgericht auf die eigentlich wesentlichen Konkordatsabsprachen bzw. rettet sich mit dem Hinweis, dass dem taufenden Pfarrer glaubhaft versichert worden sei, die Taufbeantragende Person hätte das alleinige Sorgerecht. Heißt deutlich: TS-Starter hier muss sich vor der Taufe wehren ...
    Gleicher Tenor in den Juristen-Ausführungen des Anwaltes: Ganz eindeutig und deshalb von ihm expressis verbis nicht mehr erwähnt: Taufe betrifft das gemeinsame Sorgerecht. Um eine Taufe gegen den Willen des anderen Elternteiles durchsetzen zu können, muss zwingend das alleinige Sorgerecht eingeklagt werden oder aber das Sorgerecht in dieser Einzelfrage. Und hierbei ist dem Gericht darzulegen, dass und wie dies dem Kindeswohl förderlich ist. Will sagen: So sehr ich die Aufregung des TS für Kokolores halte, so sehr ist hier das Verhalten der Mutter am geltenden Recht vorbei. Und das ist genauso wenig eine Basis für ein einigermaßen gutes Zusammenarbeiten der Eltern. Da ist beiden nur zu empfehlen, sich am Riemen zu reißen und nicht auf dem Rücken des Kindes ihre gegenseitigen Animositäten auszutragen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.



  • Auch wenn ich seit 15 Jahren aus der Schule raus bin. Als "nicht-getaufter" durfte ich am Ethikunterricht teilnehmen, habe es aber nicht, weil ich davon nichts verstanden habe, bzw. es war sehr schwer zu verstehen.


    Es gibt leider "Gottes" Pfarrer, die juckt es wenig, mal nach GSR zu fragen, auch wenn schon auffällig ist, dass KM und Tochter unterschiedliche Nachnamen tragen. Die KM hat eine neue Ehe begonnen (auch wiederum nur standesamtlich geheiratet) und möchte heile Familie spielen und da ihr Mann ev. ist und sie auch, muss natürlich durch das Vorspielen der heilen Familie die Kleine das auch.


  • Tue du mir lieber den Gefallen und lies aufmerksam! Die KM will den familienrechtlichen Weg einschlagen, nicht ich. Und bitte bleib neutral.

  • Die KM hat eine neue Ehe begonnen (auch wiederum nur standesamtlich geheiratet) und möchte heile Familie spielen und da ihr Mann ev. ist und sie auch, muss natürlich durch das Vorspielen der heilen Familie die Kleine das auch.


    Aha, nun kommen wir langsam der Ursache deiner Weigerung auf den Grund: du gönnst der Ex ihr Glück, die Gründung der neuen Familie, ihre Pläne und die neue Ehe nicht und deiner Tochter nicht, dass sie Teil einer neuen Familie ist. Wie hättest du es denn gerne? KM und Kind kreuzunglücklich?
    Geht es um die Taufe?


  • Aha, nun kommen wir langsam der Ursache deiner Weigerung auf den Grund: du gönnst der Ex ihr Glück, die Gründung der neuen Familie, ihre Pläne und die neue Ehe nicht und deiner Tochter nicht, dass sie Teil einer neuen Familie ist. Wie hättest du es denn gerne? KM und Kind kreuzunglücklich?
    Geht es um die Taufe?


    Deine "falsche" Einschätzung.


    Was interessiert mich ihr Glück? Kannst du das irgendwo lesen? Ich bitte dich, das Einzige, was mich interessiert, ist unsere Tochter. Der andere Kram, was Ex aus ihrem Leben macht, interessiert mich einen feuchten Kuhmist.

  • Also wegen der Taufe würde ich wirklich keinen Fass aufmachen. Geschadet hat es noch niemanden, Kind hat eine schöne Feier, Geschenke, die Paten die dann eventuell auch später Geschenke machen, also eigentlich nur Vorteile fürs Kind :D und dann vergisst man es wieder zumindest bis zum Eintritt ins Arbeitsleben. An der Stelle treten viele wieder aus um keine Steuern zu zahlen.
    Für mich wäre es wirklich ne Kleinigkeit, und ganz sicher würde ich da keine Grundsatzdiskussion lostreten. Lass sie doch.
    Ich selbst würde mit 16 getauft, weil man es bei uns endlich dürfte und meine Mutter meinte es muss jetzt sein. So what? :frag Nach der ersten Kirchensteuerzahlung bin ich wieder ausgetreten.
    Bei der Gelegenheit fällt mir ein, ich muss ja mein Kind auch mal taufen lassen. Für mich ist es eher eine kulturelle und traditionelle Angelegenheit als eine religiöse. Das gehört einfach dazu und schaden tut es wirklich nicht. Dadurch ändert sich gar nichts im Leben.

    2 Mal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • Ich sehe keine Vorteile für eine Taufe und keine Nachteile, wenn sie nicht getauft wird.


    Du sagst es: Es geht dir nicht darum, ob das Kind getauft ist.


    Mir ist wichtig, das unsere Tochter in einen normalen Bereich aufwächst und nicht in irgendwelche Dinge reingezogen wird, die selbst die Kindesmutter nicht ansatzweise versteht


    Es ist eigentlich sehr "normal" ein Kind taufen zu lassen. Der überwiegende Teil der Kinder ist getauft. Hast du auch ein Problem damit, dass dein Kind Weihnachten feiert?


    Meiner Meinung nach geht es der Mutter rein symbolisch garnicht um die Taufe, sondern ein weiteres Mittel, um "mehr" Recht zu erhalten, Macht!


    TS, meiner Meinung nach geht es dir darum, auf deinem Recht zu bestehen.
    :kopf


    Wenn die Taufe, die in deinen Augen weder Vor- und Nachteile bringt, schon ein derartiges Problem für dich darstellt, frage ich mich, wie Entscheidungen zur Schulwahl u.ä. möglich sein sollen.
    Vermutlich ist die Mutter für eine Schule und du deshalb dann dagegen?



  • Es geht ja um die Taufe, nicht um die Schule. Es kann doch nicht sein, dass KM macht, was sie will. Man soll das Kind doch erst mal heranwachsen lassen und nicht jedes Jahr irgendwas anderes reinziehen. Ich habe wie gesagt, nichts gegen eine Taufe, nur sollte Töchterchen selbst die Entscheidung treffen und nicht KM, nur weil es schön ist. Recht haben und bekommen, sind 2 Paar Schuhe, darum geht es auch nicht. Wie gesagt, man konnte zwar mit der KM darüber reden, aber umso mehr wir darüber gesprochen haben umso mehr wird klar, dass der KM die Gedankenfolge und welches Ausmaß das nimmt, nicht ganz klar ist. Wie gesagt, ich habe es ihr angeboten, das Jugendamt als Vermittlung, aber auch Beratung heranzuziehen, vll. können die helfen. Mehr wie anbieten kann ich auch nicht, Geschenke hin, Geschenke her, das gibt es auch zum Geburtstag. Und Weihnachten kann man auch, ohne getauft zu werden, feiern.

  • Hallo edit-gb,


    ich verfolge interessiert diese Diskussion und mag nun auch ein paar Gedanken beisteuern.


    Vorab:
    Wenn einem Elternteil die Taufe wichtig ist, findet sich auch ein Pfarrer, der tauft. So geschehen in unserer Familie vor einigen Jahren. Für das damals 7jährige Kind war es ein enorm wichtiger Schritt, der es in der Entwicklung voran gebracht hat. Der Pfarrer war ein Priester der alten Schule, in dessen Kirche allein die Gesetze Gottes gelten. Das da lautet: "Lasset die Kindlein zu mir kommen".


    Darum geht es bei Euch aber gar nicht. Die Kindesmutter möchte diese Zeremonie feierlich und störungsfrei gestalten, hat Dich also informiert und auch eingeladen. Sie geht absolut rechtssicher vor.


    Normalerweise würde ich sagen: Falls Du die Taufe verhindern möchtest, hättest Du recht gute Chancen.
    Ihr wart nicht christlich verheiratet und dem Kind entsteht nicht wirklich ein Schaden, wenn es dann eben später getauft würde oder gar nicht. Zudem wird offenbar eine evangelische Taufe gewünscht, da ist die Taufe nicht so richtungsweisend wie bei den Katholiken, bei denen ja das Seelenheil mit diesem Sakrament verbunden wird.


    Aber:
    Deine Haltung zum Glauben als Solchem ist indifferent. Dir ist die Taufe egal, sie hat keinerlei Bedeutung für Dich. So finde ich in Deinen Schilderungen kein einziges Argument, das sich mit dem Inhalt der Glaubenslehre auseinandersetzt, mit dem Sinn der Taufe. Ich finde keinen einzigen religiös hergleiteten Grund, warum Du die Taufe des Kindes ablehnen möchtest. Du bist nicht einmal überzeugter Atheist, es ist Dir schlicht egal.
    Stattdessen argumentierst Du mit der Mutter: mit den falschen Paten, die bereits während der Ehe schädlichen Einfluss auf die Frau gehabt haben sollen. Dann ist Dein Grund, sie wolle nur die Heile-Welt-Familie leben und wäre seicht in ihren Intentionen. Im Grunde genommen hast Du nicht einmal etwas einzuwenden gegen das Sakrament, nur die Mutter könne das nicht einschätzen und solle das nicht eigenmächtig entscheiden.


    Offengestanden sehe ich hier ein Patt. Aber da die Mutter nicht tief gläubig scheint, würde wohl eine gerichtliche Anhörung normalerweise (!) damit enden, dass keinem Elternteil die religiöse Sorge alleine übertragen würde. Wenn sich die Eltern nicht einigen, wird eben nicht getauft. Es entsteht dadurch dem Kinde keinen Schaden. Beiden Eltern ist der Glaube gar nicht wichtig.


    Sobald die Mutter aber ein einziges Argument vorbringt im Sinne von "ich wünsche die Einschulung auf der evangelischen Mädchenschule weil die besonders gut auf hörgeschädigte Kinder ausgerichtet sind" wirst Du Schiffbruch erleiden. Sind die religiösen Gründe einmal abgehakt (wie bei Euch) werden ja auch andere Gründe beleuchtet, die nicht mit dem Glauben wohl aber mit dem Kindeswohl zusammenhängen.


    Meiner Familie wurde übrigens einige Jahre nach der eigenmächtigen Taufe des Kindes von einer Familienrichterin beschieden "hätte ich diesen Fall zur Anhörung gehabt, hätte ich den sozialen Eltern das Recht eingeräumt, diese Taufe auch gegen den Willen des sorgeberechtigten Umgangselternteils durchzuführen." Grund wäre die damals vorliegende ärztliche Prognose "positive psychosoziale Entwicklung" gewesen.


    Dann möchte ich noch zu bedenken geben, dass Du und die Kindesmutter eine einzigartige Historie voller Streitbereitschaft hinter Euch habt: Angefangen hat es mit Streit mit Baby auf dem Arm, Alkohol, Handgreiflichkeiten, Flucht, Frauenhaus. Dann war da der Streit um das ABR (hat jetzt die Mutter), Streit um die medizinische Versorgung der behinderten Tochter im Zuge dessen die Gesundheitsfürsoge der Mutter übertragen wurde (Du hattest noch nicht ausdiskutiert, wolltest Dich noch informieren). Zudem gab es wohl jahrelange Umgangsstreitigkeiten, der Unterhalt war wohl auch lange Zeit ein Thema.
    (Ich habe nicht extra nachgelesen, habe Nachsicht, falls ich das eine oder andere Detail nicht korrekt wiedergegeben habe)


    Zusammengefasst und auf den Punkt gebracht:
    Der Streit ist absurd weil die Taufe für Dich keine Bedeutung hat. Es gibt keine Glaubensgrundsätze, die verletzt würden. Zudem ist der Anwalt der Mutter sehr gut, er hat in der Vergangenheit noch immer die richtigen Argumente gefunden und seine Mandantin gut vertreten.


    Wäre ich also an Deiner Stelle, wäre meine größte Sorge, dass es den Richtern irgendwann zu bunt wird mit Euch.
    Irgendwann ist nicht mehr der eigentliche Streit das Hauptthema in derartigen Auseinandersetzungen, sondern dann haben die Richter das übergeordnete Anliegen "Ruhe reinzubringen."


    In Eurem speziellen Fall wäre meiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Mutter die alleinige religiöse Sorge wahlweise das ASR übertragen würde.


    Beste Grüße
    FrauRausteiger

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    •» Cave quicquam dicas, nisi quod scieris optime. :rauchen «•
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    Einmal editiert, zuletzt von FrauRausteiger ()

  • Der Streit ist absurd weil die Taufe für Dich keine Bedeutung hat. Es gibt keine Glaubensgrundsätze, die verletzt würden.


    Worum geht es TS tatsächlich? Ich verstehe es so, dass ihn die eigenmächtige Entscheidung zur Taufe des Kindes entgegen früherer Absprachen stört. Und jede andere eigenmächtige Entscheidung würde ihn vermutlich auch stören.


    Mein Eindruck: TS befürchtet, dass durch solche eigenmächtigen Entscheidungen ihm nach und nach die Kontrolle entgleitet, indem zwischen KM, neuem Partner und Kind sukzessive Gemeinsamkeiten geschaffen werden, bei denen er dann ausgeschlossen ist. Dass sie die nicht mehr in dieser Form vorhandene "alte" Familie durch ihre "neue" Familie ersetzt und den Partner zum "neuen" Papa macht. Dass er dann irgendwann gar nichts mehr zu sagen hat.


    Ich habe der KM damals, als ich erfahren habe, dass sie die Taufe unseres Sohnes eigenmächtig entscheidet, ganz klar gesagt, dass ich dies nicht gut finde und mir wünsche, dass zukünftige Entscheidungen dieser Art gemeinsam getroffen werden. Ob sie freilich willens ist, diesem Wunsch auch zu entsprechen, weiß ich nicht.


    Soll man sich eigenmächtige Entscheidungen, noch dazu wenn sie hier Prinzip haben, so ohne weiteres tolerieren? Wenn Versuche einer Mediation nicht erfolgreich waren, so ist davon auszugehen, dass mindestens ein Elternteil einfach keine Elternebene möchte. Dann hilft nur eins: sich auf die Beziehung zum Kind zu konzentrieren, ohne dabei zu versuchen, der "bessere" Elternteil zu sein. Alles andere lenkt ab, ärgert und führt zu nichts.

  • Nordlicht, vielen Dank für den Link! Den Satz aus dem Urteil, elterliche Sorgerecht nicht absolut sei, sondern seine Rechtfertigung allein in dem Bedürfnis des Kindes nach Schutz und Hilfe erhalte, ist wunderbar! Allerdings bezog sich das Urteil darauf, dass in diesem Fall geschaffene Tatsachen nicht rückgängig gemacht werden können, weil der Kindeswohl-Anlass dafür fehlt. Also die Rechthaberei das Taufgegners kann nach der Taufe nichts mehr an der Taufe ändern. Das heisst mitnichten, dass die Rechthaberei des Taufbefürworters vor der Taufe über dem Willen des Taufgegners stünde.


    Bei allen guten Gründen pro oder contra Taufe möchte ich nochmal anmerken, dass diese letztendlich persönlich sind und uns kein Urteil darüber zusteht. Weder können wir der Mutter einfach absprechen, ob es ihr ernst damit ist, noch dem Vater unerstellen, dass seine Gründe in Wahrheit nur vorgeschoben seien. So, wie der Vater sie sieht, hält er es offenbar für notwendig, dass jeder Mensch selbst entscheiden sollte, ob er getauft werden will oder nicht. Dies ist zu respektieren, auch wenn wir dazu einen anderen Standpunkt haben mögen.


    Die negative Religionsfreiheit ist genau so wichtig wie die positive. Es ist nicht so, dass anstelle von etwas nichts stünde, und dass darum immer das Recht des Gläubigen, sein Kind taufen zu lassen, vor dem Recht stünde, sein Kind nicht taufen zu lassen.


    Nun muss aber eine Entscheidung her. Gerade stehen sich beide (ja oder nein) unversöhnlich gegenüber. Ein Kompromiss könnte sein, sich auf eine Verschiebung auf 2 - 5 Jahre zu verständigen abzwarten. Edit, welches Alter wäre für dich denn akzeptabel? Würdest du es akzeptieren, wenn sie mit 6 oder 9 Jahren getauft würde? Da können sie ja schon recht deutlich ja oder nein sagen.


    Wenn nach Ansicht eines Elternteils partout jetzt eine Entscheidung ansteht, sehe ich nicht, warum sie für Taufe getroffen werden müsste. Ich sehe auch nicht, warum jemand, der wirklich dagegen ist (dies vorausgesetzt), jetzt ja sagen sollte, wenn er nein meint. Wenn die Mutter tief gläubig katholisch wäre und Angst hätte, Kind könnte ungetauft nicht in den Himmel kommen, stünde ihre Angst über einem gleichgültigen Nein, dann wäre es sozusagen eine Nottaufe. Aber das ist es ja hier nicht. Es ist für beide relativ egal, es ist keine Impfung oder sonst etwas dringend anstehendes, das Kindeswohl ist eigentlich weder in die eine noch in die andere Richtung betroffen. In einem solchen Fall gilt meiner Meinung nach das Vetorecht.


    Sollte es aber für dich, Edit, tatsächlich hauptsächlich der Ärger über das eigenmächtige Vorgehen der KM sein und die Gründe gegen Taufe nur gesucht sein, dann kannst du am besten Größe dadurch beweisen, indem du lächelnd zustimmst. Es wäre dann der Punkt, an dem du Kooperationsbereitschaft zeigst. Aber das kannst nur du mit dir abmachen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Maunzelberta ()

  • Es wäre dann der Punkt, an dem du Kooperationsbereitschaft zeigst.


    Was ist aber, wenn man ständig in der Situation ist, einseitig Kooperationsbereitschaft zeigen zu müssen? Wenn der betreuende Elternteil alles eigenmächtig entscheidet, egal ob das von erheblicher Bedeutung ist (wie z. B. Impfung) oder nicht? Dann würde ich vermutlich nur aktiv intervenieren, wenn ich das Wohl des Kindes in Gefahr sehe und mich anderen Dingen (regelmäßiger Umgang, so oft wie möglich) widmen. Wenn man irgendwann zum Schluss kommt, dass die KM eigentlich nur einen Erzeuger und einen Ernährer gesucht hat, ist das bitter, aber dann kann man sich trotzdem immer wieder daran erinnern, dass erstens das Kind nichts für seine zerstrittenen Eltern kann, zweitens dass es das Kind ohne diesen anderen Elternteil nicht geben würde.

  • Es kann doch nicht sein, dass KM macht, was sie will


    Das ist das Problem: Die KM macht in deinen Augen, was sie will. Dabei möchtest du doch gern bestimmen. Warum ist das so? Geht es einfach darum die Kontrolle und Einfluss zu haben? Bestimmen um des Bestimmens willen?
    Der KM sollte man eigentlich raten, darauf zu bestehen, dass das Kind nicht getauft wird. Dann gäbe es vermutlich die Gegenreaktion, dass das Kind unbedingt getauft werden sollte?


    Um die Tochter geht es hier jedenfalls nicht.


    Man soll das Kind doch erst mal heranwachsen lassen und nicht jedes Jahr irgendwas anderes reinziehen


    Getauft wird bekanntlich nur einmal.


    Wie gesagt, man konnte zwar mit der KM darüber reden, aber umso mehr wir darüber gesprochen haben umso mehr wird klar, dass der KM die Gedankenfolge und welches Ausmaß das nimmt, nicht ganz klar ist.


    Hallo edit-gb,
    Welches Ausmaß nimmt deiner Meinung nach eine Taufe an?
    die Gründe gegen die Taufe sind offensichtlich an den Haaren herbeigezogen. Für die KM tut es mir leid, dass sie in Gesprächen immer wieder überzeugen muss, warum ihr die Taufe wichtig ist, und jetzt ein erneutes Gespräch zu diesem Thema beim Jugendamt stattfinden soll. Sie könnte ihre Energie sicherlich sinnvoller für die Kinder einsetzen.


    Meiner Meinung zeigt die ganze Geschichte, wie schlecht das GSR ist, wenn`s dem einen Elternteil garnicht um die Sache geht, und blockiert wird, wenn´s irgend geht.
    Das Sorgerecht sollte eigentlich dazu dienen, dass beide Elternteile zum Besten des Kindes handeln. Das Recht ist nicht Selbtzweck.