Öhm, also ich kenn das so, daß man in einer festen Partnerschaft kein Kondom mehr benutzt. Wenn man Krankheiten abgeklärt hat und sich des Pearl-Index bewusst ist, sehe ich da auch kein Problem. Auch Kondome haben einen Pearlindex.
Also jemandem in einer Beziehung vorzuwerfen, daß er zur Pille nicht auch noch ein Kondom benutzt find ich schon komisch.
Eigentlich wollte ich niemand etwas vorwerfen, sondern nur darauf hinweisen, dass zum Kinderzeugen immer zwei gehören und der Vorwurf "Samenraub" sehr schnell in der Welt ist, ohne dass man die genauen Umstände kennt. Aber danke für den Hinweis, dass sie in einer Beziehung waren, hatte ich völlig überlesen! Heimlich und absichtlich die Pille nicht zu nehmen, ist natürlich ein krasser Vertrauensbruch. Nur ist dieser Fall wirklich so häufig, dass er als Beleg dafür angeführt werden kann, dass ein Kind in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft tatsächlich mithife einer Beziehung zu einem Mann gezeugt worden sein könnte, der von dem Doppelleben und der Schwangerschaft seiner Freundin gar nichts mitbekommt? Wie wahrscheinlich wäre das denn? Und wenn ja, müsste man doch in der Konsequenz die automatische Vaterschaft von Ehemännern abschaffen, oder nicht?
In den anderen Punkten waren wir glaube ich nicht so weit auseinander. In dem Fall dass Mann nicht freiwillig gespendet hat, sondern unfreiwilliges und ahnungsloses Werkzeug war, sehe ich durchaus sein Recht, dass er Kenntnis von dem Kind und auch Umgangsrecht erhält. Nur fände ich es auch dann schwierig, das Recht der sozialen Mutter seinem Recht auf GSR unterzuordnen, denn dann hinge ihre Mutterschaft völlig von der leiblichen Mutter ab. Es geht a um das Kindeswohl. Welche Bindung hat denn das Kind zu dem Mann, der es erzeugt hat? Wenn der leiblichen Mutter etwas zustößt, soll dann das Kind mit einem Schlag beide Mütter und sein Zuhause verlieren? Es ist, wie gesagt, eine Güterabwägung.
Edit: Oh, ich sehe, da hat sich ein Beitrag dazwischengeschoben. Auch wenn wir zu verschiedenen Ansichten kommen, Frau Rausteiger, danke für deine wertschätzende Argumentation, die mir einleuchtend erscheint, auch wenn ich sie nicht schlucken mag - einfach, weil ich keine glücklicheren Kinder kenne als die, die so entstanden sind und in solchen Beziehungen als Wunschkinder aufwachsen dürfen. Ich stoße mich daran, dass die Gene den Vorzug haben sollen vor dem Nest (eigentlich eine gerichtlich angeordnete Kuckuckskinderei), aber mit dieser Einstellung komme ich wohl 20 Jahre zu spät.Aber das mit dem Präzedenzfall ist leider ein gewichtiges Argument. Die offiziellen Wege sind halt sehr bürokratisch und teuer, darum fürchte ich, dass viele homosexuelle Paare dann auf Kinder verzichten müssen. Ob ich die Kröte schlucke, die du mir da vorsetzt oder auf die du mich hinweist, darüber werde ich nachdenken.