Unterhaltsklage, Umgang und der arme kranke Ex-Mann

  • Ich poste in der Hoffnung, jemand hat einen Tipp für mich.... Und auch um meinen ganzen Kröll gegen diesen Mann einmal los zu werden.


    Kurz zu meiner Geschichte: Seit 2 Jahren bin ich von dem Erzeuger der Kinder getrennt. Die beiden sind mittlerweile 3 und 6 Jahre jung. Ich habe damals gerichtlich den Umgang klären lassen, weil sich der Vater alles so zurechtlegt wie es ihm in den Kram passt.


    Bisher lief es überhaupt nicht mit dem Umgang, bis ein gemeinsamer Termin beim Jugendamt, den er in Leben gerufen hatte, ihm vor Augen hielt, dass er überhaupt keine Ansprüche zu stellen hat solange er sich nicht daran hält.
    Naja..... Das war letztes Jahr im Oktober und immer noch gibt es Diskussionen.
    Er bezahlt keinen Unterhalt und ich habe den Eindruck, dass sich das Jugendamt schon seit 2 Jahren hinhalten lässt. Ich habe dann über meinen Anwalt Unterhaltsklage eingereicht und seither ist der Vater so "krank", dass er nicht mehr arbeiten kann, bzw nur noch soviel arbeitet, dass er die Pfändungsgrenze nicht mehr überschreitet.. Parallel schreibt er mir, dass er nichts für die Kinder zahlen wird und das in den nächsten 15 Jahren.


    Nach Silvester hat er dann ein Fax an Amtsgericht, Anwälte, Jugendamt und an seine Psychotherapeuten geschickt in dem er die elterliche Sorge komplett an mich abgibt, weil er ja so krank ist und diesen Krieg nicht ertragen kann.
    Ich muss zugeben ich mich habe mich innerlich gefreut. Sorry!!!!
    Doch zu früh gefreut.... Einen Tag später hat er alles widerrufen, jedoch mit der Aussage, dass er sich von den Kindern zurück zieht bis er wieder gesund ist.


    Genau 4 Wochen war jetzt Ruhe und da meldet er sich für das Umgangswochenende als wäre nichts gewesen 8|
    Ich habe ihm nie den Umgang zu den Kinder verwehrt, aber ich habe es so satt, dass er scheinbar tun und lassen kann wie er will.
    Termin beim Anwalt habe ich gemacht, aber ich fürchte, dass ich wieder ergebnislos raus gehe. Ich bin doch kein Pingpong und die Kinder erst Recht nicht.


    Was kann passieren, wenn ich mch einmal nicht an das Umgangswochenende halte?


    Muss ich mir wirklich alles von ihm gefallen lassen?


    Vielen Dank für Antworten.... Falls es etwas verwirrend ist, bitte fragt ruhig nach.


    Lg

  • hi,


    er hat das alles ans AG, JA und Anwälte geschickt?? Auch den Widerruf? Ihr habt keinen Beschluss zum Umgang, nur eine Vereinbarung beim JA?


    Prima!


    Dann soll er klagen! Dann muss er das mal erklären. Und mit dem Kindeswohl in Einklang bringen.


    Nein, dass braucht kein Mensch und am wenigsten Kinder, die ihren Vater lieb haben.


    mmm

    Egal, was passiert - weitertanzen!!! :tanz

  • Nee, es ist gerichtlich fest gelegt, dass er jedes dritte we die Kinder von Samstag bis Sonntag holen kann. Aber wie bereits beschrieben, er hat allen schriftlich mitgeteilt, dass er sich den Kindern zu Liebe und wegen seiner Gesundheit zurück zieht.
    Jetzt halber es sich anders überlegt und will doch wieder die Kinder haben.... Ein ewiges hin und her..... :nudelholz

  • Was kann passieren, wenn ich mch einmal nicht an das Umgangswochenende halte?


    Lass das bitte bleiben.


    1. Stellst du dich damit mit ihm genau auf eine Stufe und
    2. Leiden die Kinder darunter, nicht ihr Erwachsenen. Und die Kinder können nun mal am wenigsten dafür.

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


  • Blöde Situation. Vieles was du tun kannst hast du schon getan. Wenn es einen Gerichtsbeschluss gibt musst du dich daran halten, welche Konsequenzen einen Nichteinhaltung hat, sollte im Urteil stehen.


    Was sagt denn dein Anwalt?

  • Seit 2 Jahren bin ich von dem Erzeuger der Kinder getrennt.


    Es nennt sich Vater. Meinetwegen auch KV.... aber nicht Erzeuger.
    Du willst sicherlich auch weder als Legehenne noch als Brutmaschine bezeichnet werden.


    Sich mal den Frust von der Seele schreiben ist ok, muss aber so trotzdem nicht sein...


    Muss ich mir wirklich alles von ihm gefallen lassen?


    Nein musst Du nicht.
    Du entscheidest ob ihr Krieg führt oder nicht.


    Ich muss zugeben ich mich habe mich innerlich gefreut. Sorry!!!!


    Die Kinder fragen überhaupt nicht nach ihm....


    Was sicherlich niemanden verwundern wird :ohnmacht:



    Also mal klein und vorne anfangen:
    Warum ist der Umgang gerichtlich geregelt?
    Weil Du und das ist ja auch im Sinne der Kinder Kontinuität wolltest?
    Über was für eine Krankheit reden wir?
    Seit ihr Euch in der Ehe/Beziehung schon irgendwo mal einig gewesen, wenn es um Kontinuität oder ähnliche Themen geht?


    overtherainbow :rainbow:

  • Oha.... In meinen Augen ist er nur noch der Erzeuger, sorry aber ein Vater benimmt sich anders in meinen Augen.


    Gerichtlich geregelt deshalb, weil er bis zum heutigen Tage denkt, dass ich nach seiner Nase tanzen muss. Er ist ein Freak und nicht zuletzt passt da seine Erkrankung dazu => Depression!


    Ich führe keinen Krieg,.... 2 Jahre lang bin ich Ihm Entgegen gekommen, wenn er mal nicht könnte oder besser gesagt keinen Bock hatte. DEN KINDERN ZU LIEBE :)
    Aber wenn ich Ihn gebraucht habe, wurde mir 2 Tage vorher abgesagt. Ich habe keine Lust mehr darauf.


    Ich bin kein Biest, dass dem "Vater" die Kinder vorenthalten will, ganz im Gegenteil und klar immer im Sinne der Kinder handeln. Aber Leute wo bleibt denn die Mutter????


    Ich habe bisher viele Väter kennen gelernt, die Kinder nicht sehen dürfen, was mit Sicherheit nicht gut ist. Aber seit der neuen Rechtsprechung zu Gunsten der Väter sind Frauen wie mir, die niemanden etwas böses wollen die Hände gebunden.
    Selbst die Dame vom Jugendamt meinte, das sie sehr viele Mütter in meiner Situation hat. Sind wir nicht in fast allem schon benachteiligt??? Jetzt kommt das auch noch dazu....

  • hallo Shyva,
    deine Wut, deinen Frust kann ich nachfühlen...
    Zu meinen schlimmsten Zeiten, mit diversen Gerichtsverfahren, fühlte ich oft ähnlich wie Du: hilflos und missverstanden.
    Das ist schlimm.
    Damals plante ich sogar umzuziehen, noch weiter weg vom KV. 400 KM Distanz waren ein Segen, schienen aber nicht genug. Und hätte er im gleichen Ort gewohnt, ich bin sicher, das hätte ich nicht überstanden.
    Einen konkreten Rat habe ich Dir nicht. Ich weiß nur, frau muss sich letztendlich selbst helfen. Vielleicht ist 'eine größere räumliche Distanz schaffen' eine Option für Dich.

    _________________________________________________________________________
    keks3


    life is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing (shakespeare)
    'Does anybody remember laughter?' (R.P.)

    Einmal editiert, zuletzt von keks3 ()

  • Die neue Rechtsprechung bezüglich des gemeinsamen Sorgerechts hat nichts mit dem Umgangsrecht zu tun...


    Aber ich verstehe dich! Unser KV hat sich vor einem Jahr das GSR eingeklagt, letztendlich habe ich mehr oder minder zugestimmt - aber das ABR blieb bei mir.
    Jetzt 1 Jahr später kümmert er sich nicht mehr ....


    Und ich hatte echt geglaubt, das er durch das GSR Einen höheren Ansporn hat sich um sein Kind zu kümmern (so sagte er es)
    Und nun bin ich die gear***** die ihm je nach Situation hinterherrennen muss. Mach das mal bei einer Wand. Die redet nicht. Und man rennt knallhart dagegen...

    Einmal editiert, zuletzt von celin91 ()

  • Hallo Shyva,
    wenn ich es richtig vertehe, hat der Umgang wochenlang nicht stattgefunden, davor unregelmäßig.
    Und jetzt hat der KV mitgeteilt, dass er für das kommende WE zum Umgang erscheint.
    Unter den Umständen, würde ich davon ausgehen, bist du nicht gezwungen, dass der Umgang jetzt am WE stattfindet.
    Nach dem, wie der bisherige Umgang verlaufen ist, war es ja wahrscheinlich, dass er auch jetzt wieder ausfallen würde und du vielleicht auch schon andere Verabredungen für das WE getroffen hast.
    Natürlich solltest du dem KV zu verstehen geben, dass du jetzt, wo du weißt, dass er wieder die Umgänge wahrnehmen will auch die Termine für ihn freihälst.


    Wenn du also meinst, dass es u.U. eine gute Signalwirkung auf den KV haben kann, den kommenden Umgang abzusagen und ihm damit vielleicht klar zu machen, dass er über die Zeit der Kinder nicht so verfügen kann, wie es ihm gerade gefällt, die Kinder mit dem ausgefallenden Umgang keine Probleme haben, darfst du das tun, denke ich.
    Ohnehin schreibst du, hat auch das Jugendamt mitbekommen, dass der KV bisher unzuverlässig war.
    Aber dein Rechtsanwalt wird dir ja dazu Auskunft geben können.
    Mir ist eine Mutter bekannt, der es gelungengen ist, den KV ihres Kindes zu ein bißchen mehr Regelmäßigkeit zu bringen, in dem sie sich auf sehr spontane und kurzfristige Termine (eine Stunde vorher erfolgte der Anruf des KV, dass er das Kind zum Umgang abholen wolle) eben nicht mehr eingelassen hat. Immerhin.
    Ich gehe davon aus, dass es auch für Kiinder wichtig ist nicht immer auf Abruf bereitstehen zu müssen.

  • Liebe Shyva,


    recht oder unrecht, hin- oder her, wünschen oder wollen...
    mein Mitgefühl und meine Anerkennung für das, was Du dabei alles trägst.
    Es scheint ein schwieriger Balanceakt zu sein zwischen "keine Eskalation betreiben wollen" und "die eigene Achtung und Grenzen wahren und vertreten".
    Es scheint, als bemühtest Du Dich sehr, es im menschlichen Sinne und nicht zuletzt für Eure Kinder gut zu machen.


    Was mir kürzlich am meisten geholfen hat, war, für einen Moment aus dem "was kann ich jetzt TUN" auszusteigen, mich bei Freundinnen anzulehnen, deren Mitgefühl zu merken, zu weinen, zu betrauern.... gut zu atmen...


    und dann mit kleinen, aber konkreten Regelungen mehr Klarheit in die Situation zu bringen.


    Ich weiß nicht, ob das jetzt hilfreich war..


    Herzlichen Gruß!

  • Er ist ein Freak und nicht zuletzt passt da seine Erkrankung dazu => Depression!


    Um so mehr ehrt es Dich, dass Du aus Deiner Sicht alles versucht hast, vielleicht sogar alles richtig gemacht hast.


    Ich führe keinen Krieg,.... 2 Jahre lang bin ich Ihm Entgegen gekommen, wenn er mal nicht könnte oder besser gesagt keinen Bock hatte. DEN KINDERN ZU LIEBE
    Aber wenn ich Ihn gebraucht habe, wurde mir 2 Tage vorher abgesagt. Ich habe keine Lust mehr darauf


    Dann mach es auch nicht mehr.
    Du konntest Dich bisher nicht auf den Vater verlassen und wirst es auch in Zukunft nicht können.


    Aber seit der neuen Rechtsprechung zu Gunsten der Väter sind Frauen wie mir, die niemanden etwas böses wollen die Hände gebunden.


    :hae: was wäre denn Dein Wunsch, wenn deine Hände frei wären?


    Und mal ganz ehrlich? Es würde überhaupt gar nichts ändern. :-)
    Auch vor 30 Jahren wäre Deine Situation keine andere im Bezug auf Dein Problem.



    Du hast mehr getan und eingebracht, als DU im nach hinein richtig findest.
    Du wirst es nicht wieder bekommen und bist enttäuscht und wütend.


    Aber da kann ja sonst keiner was für, nich?
    Er nicht, Eure Kinder nich....


    Musst Du denn von einem Extrem ins andere fallen?


    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Sorry, ich versteh nicht so ganz weshalb es so schwierig für dich sein sollte, dieses eine WE im Monat frei zu halten und warum du dich als Ping Pony siehst.


    Klare Kiste. Es gibt ein WE im Monat, an dem er die Kinder holen kann, tut er dies regelmäßig, könnte man den Umgang noch ausweiten. Tut er das nicht, sein Pech. Die restlichen 28 bzw 29 Tage im Monat brauchst du dir doch gar keinen Kopf um ihn zu machen.

  • Du arme, ich wette der blöde Erzeuger hat mit Absicht eine Depression bekommen nur um keinen Unterhalt zu zahlen und dich zu ärgern.



    :hae: na ob ihr Zynismus hilft?


    Wobei ich aber grundsätzlich denke, das da eh nichts mehr kommt, weil der Paradigmenwechsel nach dem verstehen auch seine Zeit braucht.
    Wenn man das denn will..... :rolleyes2:


    Für das gemeinsame Kind wäre es schon besser.



    lg von overtherainbow :rainbow:

  • Ich habe bisher viele Väter kennen gelernt, die Kinder nicht sehen dürfen, was mit Sicherheit nicht gut ist. Aber seit der neuen Rechtsprechung zu Gunsten der Väter sind Frauen wie mir, die niemanden etwas böses wollen die Hände gebunden.
    Selbst die Dame vom Jugendamt meinte, das sie sehr viele Mütter in meiner Situation hat. Sind wir nicht in fast allem schon benachteiligt??? Jetzt kommt das auch noch dazu....

    Nach wie vor hat sich nichts geändert an der sogenannten Rechtsprechung. Wenn eine Mutter das GSR nicht will, dann kann sie es, wenn sie sich schlau anstellt, endlos lange hinauszögern. Und wie gesagt, der Umgang ist unabhängig davon. Aber auch den kann man für den Vater bis ins Unerträgliche gestalten.


    Also:



    Lasst den Umgang gerichtlich klären, dann muss sich keiner mehr einen Kopf machen, wann eure Kinder ihren Vater sehen und wann nicht. Die Konsequenzen kommen dann schon von ganz alleine. Mit einem Unterhaltstitel schaffst du mit Sicherheit noch mal mehr Distanz zwischen euch.
    Frauen wie du, die niemandem etwas böses wollen haben doch mehr als genug Mittel und Ressourcen zur Verfügung, institutioneller und verfahrensstrategischer Natur, ihre Interessen durchzusetzen.


    Warum du dich mit diesem Mann eingelassen bzw. ihn als Vater auserkoren hast, frage ich lieber erst gar nicht..


    :winken:

  • Ich hatte einfach nicht den Eindruck das es möglich ist Mitgefühl für den Vater zu wecken, oder Bewusstsein für seine Krankheit und das es ihm dadurch gar nicht möglich sein könnte zuverlässig zu sein oder Arbeit zu haben. Die Wortwahl der Themenstarterin spricht ja Bände..


    Da half der Zynismus wohl in aller erster Linie mir selbst meine Gefühle zu diesem Threat auszudrücken..