Probleme beim Umgang

  • Hallo,
    Seit über einem Jahr bin ich von meinem Mann getrennt, bisher lief alles gut was den Umgang angeht. Doch seit kurz nach Weihnachten muss unser 2,5 jähriger Sohn alle 2 Wochen am WE eine Nacht beim Papa schlafen.
    Seitdem hat mein Sohn ziemliche Anpassungsprobleme. Schreikrämpfe in der Nacht (was sich etwas gebessert hat), seitdem schläft er auch gar nicht mehr in seinem Bett und fragt ständig ob ich dableibe. Man merkt das ihm die Übernachtung nicht gut tut. Er ist seitdem er 2 ist tags und nachts trocken, seit einer woche macht er wieder in die Hose....kenn ich gar nicht von ihm. Er sagt auch immer er möchte nicht beim Papa schlafen und gestern wollte er mit dem Papa gar nicht mitgehen obwohl er nach dem Abendessen wieder heim gekommen wäre.
    Habt ihr tipps für mich?
    Ich kann ihn doch nicht zwingen mitzugehen. Ich rede sehr viel mit ihm drüber, aber bringt nichts.

  • Hat Dein Sohn irgendetwas geäußert, warum er nicht zu seinem Vater möchte?


    Hast Du Deinen Ex mal gefragt, ob aus seiner Sicht irgendetwas vorgefallen ist, warum Dein Sohn sich so dagegen sträubt?


    Ohne weitere detaillierte Infos würde ich momentan behaupten, dass es sich um Umstellungsschwierigkeiten handelt, die auch wieder verschwinden.

  • ohje, das ist immer schwer dazu was zu raten, weil man ja nie richtg bescheid weiß.


    wie ist den sonst der umgang mit papa zu seinem kind?
    haben sie ein gutes verhältniss zueinander?


    aber was du viellelicht mal für dich bedenken kannst, wäre das es einfach noch früh ist. er ist 2,5 jahre, steckt vermutlich gerade in einem entwicklungsschub.
    da steht die welt der kinder eh schon kopf, ohne wirkung von aussen. sie sind ständig damit beschäftigt sich zu entwickeln und zu finden.
    sie überschreiten und suchen nach grenzen, um sicherheit zu haben.
    das macht es natürlich nicht leichter, wenn man dann noch solche lebenssituatinen meistern muss.
    diese veränderungen brauchen einfach viel zeit. es braucht klare struktur und regelmäßigkeit.
    dann wird er sich da auch reinfinden.
    du darfst auch nicht zuviel mit ihm reden, eher kurze knappe antworten. ein kind in dem alter ist schlichtweg überfordert, mit zuvielen fragen und erklärungen.


    eine frage ist eben was du ein gefühl dabei hast?!?
    wie stehst du zu der situation. viel überträgt sich auf das kind, die haben einfach ganz feine antennen.
    das macht es nicht leicht, wenn man selbst viel frust, wut, ärger usw, empfindet. da kenne ich von mir.

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink

  • Doch seit kurz nach Weihnachten muss unser 2,5 jähriger Sohn alle 2 Wochen am WE eine Nacht beim Papa schlafen.


    Warum "muss" er beim Papa schlafen? Weil der das so möchte? Oder gibt es ein gerichtliches Urteil?


    Wie häufig war der Kontakt zwischen Kind und Vater vorher? Kannst Du ein bisschen konkretisieren, was Du damit meinst, dass "bisher alles gut" lief im Umgang?


    Könnt Ihr als Eltern miteinander reden und ggf. vereinbaren, Übernachtungen auszusetzen? Ich würde nicht empfehlen, diese zu erzwingen, wenn diese Auffälligkeiten andauern ... soll ja (für Kind und Vater) ein positives Erlebnis sein.


    Warum ist die Übernachtung des Kindes beim Vater so wichtig?

  • muss unser 2,5 jähriger Sohn alle 2 Wochen am WE eine Nacht beim Papa schlafen.


    Ich glaube dieses kleine Wort "muss" sagt in diesem Zusammenhang viel aus. Mein Kind darf seit es 18 Monate ist regelmäßig bei Oma oder Tanten schlafen.


    Nach meiner Erfahrung haben besonder kleine Kinder ganz sensible Antennen und reagieren auf Stimmungen und Gefühle, die wir als Eltern noch gar nicht wissen, dass wir sie haben.


    Also warum muss er? Gibt es dazu ein Gerichtsurteil, mit Zwangsgeldern? Die meisten gerichtlichen Umgangsregeln, die ich kenne, haben Übernachtungen erst ab Ende Kindergarten/ Beginn Volksschule - zumindest wenn die Eltern schon seit Geburt oder Babyalter getrennt sind. Alles andere ist rechtlich gesehen, dass Papier nicht wert auf dem es geschrieben ist.

  • Mein Ex wollte schon kurz nach der Trennung das er bei ihm schläft. Das hab ich aber nicht zugelassen da er Alkoholiker war/ist. Dann kam nie wieder die Frage diesbezüglich und dann kurz vor Weihnachten ist er gleich übers Gericht gegangen zwecks den Übernachtungen. Das Gericht hat das jetzt so angeordnet obwohl ich schon meinte das das schwierig ist bei unserem Kind. Er hängt halt total an mir. Das letzte Jahr lief der Umgang regelmässig alle 2 We`s einen tag und unter der woche einen nachmittag (aber eher sporadisch). Er hat halt jetzt Verlustängste, ich kann überhaupt nicht mehr weggehen von ihm. Vorher war es auch mal möglich das ich Spätdienst machen konnte und meine Eltern ihn ins Bett brachten. Geht gar nicht mehr.

  • Ich hatte anfangs Bedenken das er ihn über Nacht bekommt, aber ich seh es halt jetzt so das ich dann auch mal "kindfrei" hab....nur wenn es ihm so schwer fällt bin ich natürlich nicht davon begeistert. Ich bereite ihn auf die Treffen mit Papa vor, aber nicht negativ. Aber mittlerweile kommt nur noch "nee möchte hier bleiben, nicht beim papa schlafen"

  • Ich hatte phasenweise ein ähnliches Problem..... allerdings war mein Kleiner damals 5.


    Ich habe versucht, seine Gefühle / Bedürfnisse wahr zu nehmen, zu benennen. Bin trotzdem, mit einer einzigen Ausnahme, nicht drauf eingegangen. Zumal ich ihm versucht habe, zu vermitteln, dass sich Papa freut auf die Zeit mit ihm und auch ein Recht drauf hat.


    In den Gesprächen mit meinem Sprössling kam raus, dass es nicht ganz stimmt, dass er nicht zu Papa möchte..... sein Problem lag darin, dass er nicht von mir weg wollte. Auch da habe ich ihm gegenüber Verständnis gezeigt, ihn Ernst genommen, habe ihm erklärt, dass es traurig ist, dass wir Eltern uns getrennt haben und dass es dadurch diese Wechsel gibt.... aber..... dass sich das nicht ändern läßt und wir alle zusammen nun diesen Weg gehen müssen.... ( Na ja, so ähnlich halt)


    Zwischenzeitlich.... nach eineinhalb Jahren, klappt der Wechsel diesbezüglich ganz gut.... ich bin froh, diesen Weg so gegangen zu sein...


    Ich hatte einen Vorteil.... der mir mein schlechtes GewIssen minimierte.... ich musste immer zur Arbeit. Meine Kinder sind in 99.9% nur bei ihrem Vater, wenn ich arbeiten muss..... Nachtdienst oder S/ F- Wechsel.....



    (Und STOP... Bevor jetzt UET' s hier das Gefühl bekommen, ich manipuliere oder lasse nicht zu, dass meine Kinder mehr oder ausserhalb dieser Zeiten zum KV dürfen.... DOCH..... Dürften sie, jederzeit..... mehr möcht ich dazu nicht sagen... ;) )








    Ich würde versuchen, rauszufinden, worin der Grund liegt ( gut, bei einem 2 1/2 j.etwas schwieriger...)... gibt es keine Gründe, die in der Person des KV liegen, würde ich denken, da muss der Kleine durch..... ich weiss, das Anhänglichsein verstärkt sich dadurch ( haben wir jetzt noch :ohnmacht: ).....
    Ich sehe die Gefahr, dass wenn man sich auf das Wunschdenken einläßt und So handelt, dass unsere Knirpse es bald raus haben, mit welchen Mitteln sie ihren Wunsch durchsetzen können. Und das ist nicht bös gemeint. Aber unsere Kinder müSeen lernen, dass es diesen Wechsel gibt.
    Mal ganz davon abgesehen, dass es bei dir eine gerichtliche Anordnung gibt, die es einzuhalten gilt.

  • Aber mittlerweile kommt nur noch "nee möchte hier bleiben, nicht beim papa schlafen"


    Was sagt denn der KV dazu? Könnt Ihr Euch dazu vielleicht bei der Eziehungsberatung / Jugendamt beraten? Die Auffälligkeiten des Sohns waren ja nun nicht unbedingt vorhersehbar, deswegen halte ich es für wichtig, dies noch einmal gemeinsam zu überdenken unter dem Gesichtspunkt Kindeswohl.

  • yves, ich würde das nicht unbedingt als "verlustängste" einstufen. er ist 2,5 jahre. er hat und wird immer wieder diese phasen haben, wo er an dir wie ein äffechen hängt.


    auch sein verhalten, spricht eben auch dafür, das er sicherheit sucht und die wirst du nur schaffen können, in dem du ihm grenzen und rahmen bietest und regelmäßigkeit.
    was sagt den dir dein bauchgefühl?
    du scheinst dir einfach unsicher zu sein, was ich auch verstehen kann.
    man ist gerade selbst so beschäftigt und will fürs kind nur das beste und dabei eben aufzupassen nichts fehlzuinterpretieren.


    gerade das problem alkohol und Krank sein, kann ich wirklich sehr gut nachvollziehen und verstehen (ist bei mir genauso).
    dadurch fehlt das vertrauen und die basis, um miteinander einen guten weg zu finden.
    ich stecke da gerade auch drin. und es fällt mir alles andere als leicht.


    aber die kinder brauchen ihren papa und sollen einen guten kontakt haben.
    es ist schon eine gradwanderung und ich bin auch noch recht unsicher auf meinen (noch) dünnen drahtseil.

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink

  • aber die kinder brauchen ihren papa und sollen einen guten kontakt haben.
    es ist schon eine gradwanderung und ich bin auch noch recht unsicher auf meinen (noch) dünnen drahtseil.


    Es scheint mir wichtig, zumindest den Versuch zu unternehmen, mit dem KV zu sprechen. Ihr werdet noch für 15,5 Jahre gemeinsam Verantwortung für Euer Kind tragen, da ist es gut, alles zu versuchen, um auf Elternebene miteinander kommunizieren zu können. Sonst macht sich jeder so seine Gedanken, und diese werden wohl eher wenig miteinander zu tun haben.

  • Ihr habt schon recht und danke für die vielen Antworten und Ratschläge.
    Ich hab mit meinem Anwalt telefoniert und ihm gefällt das Verhalten meines Sohnes und die Reaktion vom Vater nicht. Ich soll jetzt mal sehen wie es am WE läuft bei der Übergabe und dann mal weiter sehen. Am Dienstag haben wir ein Beratungsgespräch bei der AWO und da werd ich das bei meinem EX mal alles ansprechen. Ich wollte die ganze Zeit das er öfters den Kontakt zu unserem Kind hat, aber das möchte er so ja nicht. Sondern unbedingt die Übernachtungen. Mal sehen wie er sich äußert nach dem Beratungsgespräch.

  • Hallo,


    und oh ja, bitte geht den Weg über die Beratung!! Ein Anwalt muss von etwas leben, und das kann er nicht, wenn ihr euch friedlich einigt. Außerdem: Ist dein Anwalt Kleinkind psychologisch geschult bzw. hat er in die Richtung Erfahrung/Ausbildung(en) vorzuweisen? :brille


    Gruß

  • Wenn ich mich jetzt nicht verzählt habe, habt ihr jetzt also erst zwei Wochenenden mit je einer Übernachtung gehabt?


    Gerade wenn Dein Sohn an Dir hängt wird es nicht von jetzt auf gleich problemlos klappen, gerade in dem Alter.... Nach zwei Versuchen schon zu sagen "Das klappt nicht" ist meiner Meinung nach etwas früh. Vielleicht wäre es sinnvoll, erst mal noch 1-2 Monate zu schauen, wie es sich denn entwickelt?


    Dann könnt ihr immer noch die "große" Runde mit Beratungen, Anwalt und dem ganzen Pipapo drehen.

  • was sagt den dir dein bauchgefühl?


    Nun, das Bauchgefühl sagt wohl, dass die Übernachtungen schwierig sind für das Kind, das es jetzt garnicht mehr zum Umgang will und ohne die Mutter nicht mehr einschlafen kann.


    aber die kinder brauchen ihren papa und sollen einen guten kontakt haben.


    Das ist richtig. Hier erschweren die Übernachtungen jetzt den Kontakt (Kind möchte nicht mehr zum Papa).


    Liebe Yves,
    ich kann dir nur empfehlen auf dein Bauchgefühl zu hören und das auffällige Verhalten deutlich zur Sprache zu bringen.
    Ich drück´die Daumen für ein hilfreiches Gespräch

  • Nun, das Bauchgefühl sagt wohl, dass die Übernachtungen schwierig sind für das Kind, das es jetzt garnicht mehr zum Umgang will und ohne die Mutter nicht mehr einschlafen kann.



    Das ist richtig. Hier erschweren die Übernachtungen jetzt den Kontakt (Kind möchte nicht mehr zum Papa).


    Liebe Yves,
    ich kann dir nur empfehlen auf dein Bauchgefühl zu hören und das auffällige Verhalten deutlich zur Sprache zu bringen.
    Ich drück´die Daumen für ein hilfreiches Gespräch



    ich denke, das es unter der jetzigen situation einfach verdammt schwer ist sein bauchgefühl auch zu erkennen und auch richtig zu deuten.
    klar, ist das es schwierig für das kind, weil es ja auch noch keine regelmäßigkeit hat, so etwas muss sich erstmal einspielen und vertrauen muss sich aufbauen.
    dazu kommt noch eine große unsicherheit, mache ich alles richtig, was ist gut für mein kind? wie gut kann ich selbst meine gefühle kontrollieren und auch aussen vor lassen.
    das alles ist gerade wirklich schwer einen guten mittelweg zu finden, der passt und für alle beteiligten, insbesondere das kind gut ist.


    und hier die meinungen aller sind dazu da, eben sich auch mal selbst reflektieren zu können, bevor man sich in einer sackgasse verennt.
    mir bringt das jedenfalls immer sehr viel, auch mal den blickwinkel von anderen zu lesen und zu schauen, wo ich für mich stehe.


    das thema alkoholismus wäre für mich (ist bei uns ja auch so) in meiner situation der punkt, der mich sehr unsicher macht. aber selbst hier würde ich für uns eine lösung finden, z.b. das er übernachtungen nur im hause seiner eltern hat mit den kinder (und das war jetzt nur mal beispiel/möglichkeit, die ich überdenken kann).


    und das verhalten des kindes ist natürlich ernst zu nehmen, aber bei aller schwierigkeit, sollte man bedenken, das kinder in diesem alter (eigentlich in jedem alter) immer wieder entwicklungsphase/findungsphasen durchmachen, die man durchaus in einer solchen situation auch mal fehlinterpretieren kann (ich schließe mich da nicht aus).


    für mich ist es für meine kinder einfach wichtig, grenzen, regeln und strukturen zu setzen. das gibt ihnen sicherheit und geborgenheit.
    und sie wissen immer wo ihr sicherer hafen ist, der sie bestärkt und auffängt.

    ^^ superkalifragelistischexpialigetsich ^^


    "ich bin gerade wie ich bin, weil ich mich jetzt genauso brauche"


    lg chia :wink

  • Am Dienstag haben wir ein Beratungsgespräch bei der AWO und da werd ich das bei meinem EX mal alles ansprechen.


    Gut, dass Ihr den Weg der Beratung sucht - es kann sinnvoll sein, dass Du Dir vorher überlegst, was Du (im gegebenen Zeitrahmen) mit welcher Priorität ansprechen möchtest - vielleicht hat der KV ja auch Themen - damit Ihr dann nicht aus dem Gespräch herausgeht und Du musst erkennen, dass Ihr die für Dich wichtigen Punkte gar nicht besprochen habt!

  • ich frage mich eigentlich, warum er soooo auf der Übernachtung besteht.


    Verstehe ich auch nicht. Der Mutter meiner Kinder ist das wohl auch extrem wichtig, zur Zeit aber (noch) kein Thema. Für mich passt das nicht damit zusammen, dass er sein Kind (so habe ich verstanden) nicht öfter tagsüber sehen möchte.


    Ich würde dann erst versuchen, den Umgang tagsüber auszuweiten, gerade wenn die KM das ja auch befürwortet. So weit wäre ich ja nun auch schon gerne ...

  • Vielleicht weil man mehr das Gefühl hat Elternteil zu sein,
    wenn man sein Kind nicht , wie ein Fremdbeteruer , abends wieder abgeben muss?



    Also ich kann die negativen Gefühle der TS verstehen,
    aber über die beweggründe des Vaters hat sie nichts weiter gesagt
    als - will/wollte er.


    Warum ist es "komisch" das ein Elternteil eben auch die Zeit,
    die allgemeinhin am Ritaulstärksten ist, nämlich das ins Bett gehen,
    mit seinem Kind verbringen möchte?


    @TS
    wenn dein Ex alkoholiker ist, dann schliese dich einer Selbsthilfegruppe
    für Angehörige von Alkoholkranken an, dort kannst Du vielleicht
    umsetztbare Ratschläge für deine besondere Situation erhalten,
    und ich denke das Du dich dort auch Relektieren kannst, denn dein "muss"
    klingt schon sehr verunsichert.


    lg

    Wenn ich in die Hölle komme, verlässt der Teufel seinen Thron und flüstert:


    "Willkommen zurück Meisterin!"