Hallo Zusammen!
Ich lese seit einigen Wochen mit und lerne peu a peu Dinge, von denen ich gehofft hatte niemals mit in Berührung zu kommen. Bin noch recht frisch getrennt und Mutter zweier Kinder (1,5j & 2m).
Was mich bisher immer verwundert hat, ist die mehrheitlich völlig politisch bzw. rechtlich korrekte Einstellung zum Umgang der Kinder mit Vater/Mutter. Hat niemand von Euch jemals den Gedanken gehegt, dem Vater/der Mutter den Umgang zu verweigern (jaja, ich weiß, geht nicht)? Es geht mir dabei um die Gedanken.
Wenn ich es mir aussuchen könnte würde der KV keine Rolle im Leben meiner Kinder mehr spielen. Interessanterweise kümmert er sich auch erst seit der Trennung wirklich, in Beziehungszeiten hat er es eher wenig aktiv getan.
Wie habt ihr zu dieser polotical correctness gefunden? Kommt das mit der Zeit?
Den Gedanken, den Umgang zu verweigern hatte ich nie, da es leider bei uns der KV war, der versucht hat zu verweigern. Er wollte mir auf Biegen und Brechen die Kinder wegnehmen und es war und ist ein zäher Kampf.
Ich hatte aber den Gedanken, dass es alles viel einfacher gewesen wäre, wenn ich mich nicht getrennt hätte. Und - ja so schlimm es klingt, macht es aber vielleicht ein bisschen meine Verzweiflung klar - ich hatte oft den Gedanken aufzugeben und die Kinder dem KV zu überlassen, weil ich es einfach nicht mehr ertragen konnte.
Die Wut verblasst mit der Zeit und weicht Gleichgültigkeit, dem Ex gegenüber. Man nimmt sich nicht mehr jedes Wort zu Herzen und gewöhnt sich an die Situation als Teilzeitmama. Und dann schleicht sich ganz langsam die Objektivität ein, die Dinge mit Abstand und Vernunft zu bewerten.
Ich würde sagen, es ist die Zeit in Verbindung mit abkühlenden Emotionen, einer guten Portion Arbeit an sich selbst und bestenfalls ein bisschen Hilfe vom Profi (Psychologen, Mediator...), die die Elternebene politisch korrekt werden lassen.