Es tut halt doch oft weh - andere Familien

Zitat von Scary

Ihr habt einmal "falsch" gewählt, oder zweimal, wie ich auch. Das macht einen nicht zum Versager

Auf keinen Fall. Aber ich hoffe zumindest für mich persönlich, dass ich aus diesem Umstand gelernt habe. Ich möchte das gar nicht als Fehler bezeichnen, denn ohne diese Wahl würde es meine zwei wunderbaren Kinder nicht geben. Ich hoffe, dass ich das nie vergesse.

Zitat von Antje77

"Die perfekte Familie scheint NICHT das "Lebensglück" zu sein. Dazu gehört anscheinend was anderes.

Vielleicht zunächst einmal, sich selbst zu lieben bzw. annehmen zu können? In der Beziehung bzw. Familie nicht die Erfüllung des Lebens zu sehen, sondern eine Bereicherung?

Zitat von Nicole39

Letztendlich stehen wir doch ein wenig "Abseits" vom normalen deutschen Familienleben.

Empfindest Du das so?

Ich fühle mich gar nicht so, sondern eher "mitten drin"....auch AE ist Familie! :daumen

Zitat von Nicole39

Letztendlich stehen wir doch ein wenig "Abseits" vom normalen deutschen Familienleben.

Ich empfinde das gar nicht so. Die z. B. durch die Werbung suggerierte "Heile-Welt-Familie" erscheint mir eher Wunschdenken zu sein. Das ist ein Abstraktum, was mir persönlich gar nicht weiterhilft. Für mich persönlich ist es eher wichtig, ein Leben führen zu können, bei dem sowohl meine Kinder als auch ich ein vernünftiges soziales Umfeld haben (Freunde, Bekannte, Kirchengemeinde, ...) und ich mich entsprechend meiner Fähigkeiten und Verfügbarkeiten in meinem direkten Umfeld engagieren kann. Deshalb ist für mich Normalität für mich nicht mehr als eine statistische, quantifizierbare Größe, die zwar interessant, letztlich aber nicht sehr relevant ist. "Normal" in unserer Gesellschaft ist schließlich auch, nicht an Gott zu glauben. Und da bin ich gerne nicht normal.

Zitat von Scary

Aber wie kommt man von diesem Gefühl wieder weg? Einmal im Leben falsch wählen aber zwei Mal? Wer hat da nicht Angst ein drittes Mal zu scheitern.

Ich finde bei sowas hilft ein (vielleicht) schmerzhafter Blick auf sich selbst.
Wuddel hat es für sich erkannt: Macho, nix gut :nanana.
Der 2. Schritt wäre jetzt: Warum sucht sich die Wuddel Machos aus?

Ich habe mir auch grundsätzlich das nicht Optimale gegriffen, nicht Machos, sondern eher (zu) jungenhaft. Nicht weil ich ein Kontrollfreak bin, der jemanden unterbuttern müsste oder sich dran hochzieht, wenn jemand zwar nicht doof ist, aber "lebensunschlau". Woran es eben doch immer gescheitert ist, weil irgendwann nervt mich genau das: Das die sich in dumme Situationen reinreiten, zwischenmenschlich, beruflich, wobei ich ihnen das hätte vorher sagen können :rolleyes2:. Es aber meist nicht gemacht habe, weil ich "Partnerin" sein sollte, nicht "Mutti".
Ne, meine Befürchtung war eher, das wenn eine Beziehung mit Optimum scheitert, das wäre wohl ein Mann auf Augenhöhe, ich wirklich voll im Eimer wäre. Und normalerweise ist schon die Kennenlernphase ein Streitgespräch und ein Ringen! um die Vorherrschaft. Aber vielleicht macht genau das den Unterschied.
Das letzte vermeintliche Optimum war auch nicht "Sympathie auf den 1. Blick", wir konnten uns nicht ausstehen :lach.

Ja, nicht schmeichelhaft für mich. Erst Vermeider, dann schrullig :pfeif. Aber Selbsterkenntnis ist ja bekanntlich der erste Schritt zur Besserung.

Zitat

Und ganz ehrlich ich habe das Gefühl meinen kleinen gegenüber versagt zu haben.Weil ich es nicht geschafft habe die Familie zu erhalten.
Mein Mann hat einmal auf der Homepage unseres Sohnes geschrieben und ihm eine wunderschöne Kindheit gewünscht.Im hier und jetzt kann ich sagen das wir alle beide dafür verantwortlich sind unserem Sohn seine glückliche Kindheit zerstört zu haben.Eine Kindheit mit beiden Eltern.

Vielleicht definiere ich Versagen anders. Ich war/bin auch sehr traurig für meinen Sohn und habe mich über mich selbst geärgert. Aber menschliche Beziehungen sind keine Multiple-Choice-Tests bei denen man bestehen kann oder nicht. Das ist keine Frage des Könnens, sondern Töpfchen und Deckelchen.

.... Freunde habe ich auch einige, aber mit den verheirateten Pärchen habe ich seit meiner Trennung vor fast 4 Jahren im Laufe der Zeit kaum noch Kontakt, weil Leben so anders und alle meine Freundinnen die auch eine Trennung hinter sich haben, sind mittlerweile wieder in einer neuen Beziehung. Im Alltag fällt es mir nicht so auf, aber am WE bin ich immer allein mit meinen Kids und wenn sie bei Daddys sind, bin ich auch immer allein, allein im Urlaub, an Silvester.... Die letzten Jahr hat mir das nicht so viel ausgemacht, inzwischen kann ich schon keine Pärchen mehr sehen ohne total die Krise zu bekommen. Herzlichen Glückwunsch an alle, die wieder eine Beziehung führen... irgendwie klappt das bei mir nicht..