Test auf Hochbegabung ja oder nein?

  • Auch wenns im Grunde OT ist, nochmal zum vorzeitigen Einschulen - wir bekamen im Januar, da war Tochterkind Nr. 2 noch 4! Jahre alt eine Einladung zur Schulanmeldung, da sie Kann-Kind wäre - bei der Einschulung wäre sie gerade mal 5einhalb gewesen. Das finde ich schon arg früh. Ist das heute echt normal ? Im Kindergarten sagte man uns auch, dass immer eher eingeschult wird. Dann dürfte es ja generell nicht so schwer sein, Kinder vorzeitig einzuschulen?

  • Im Kindergarten sagte man uns auch, dass immer eher eingeschult wird. Dann dürfte es ja generell nicht so schwer sein, Kinder vorzeitig einzuschulen?


    Kann ich so nicht bestätigen. Im Kindergarten meiner Tochter wurden die Kinder tendenziell eher mit sieben als mit fünf eingeschult bzw. es wurde den Eltern eine entsprechende Empfehlung gegeben, Kann-Kinder kenne ich dort gar nicht (außer meiner Tochter). Ich denke, dass die Eltern sich da selbst Gedanken machen sollten, inwieweit auch soziale und emotionale Kompetenz entwickelt sind, und ob ein Kind in der Lage und willig ist, auf Autoritätspersonen zu hören, gerade wenn der Kindergarten ein sogenanntes "offenes Konzept" gelebt bzw. umgesetzt hat.

  • Bei uns kann man gar nicht zurück stellen. Mein Kleiner war kein Kann Kind, aber eben immer sehr verspielt. Bei der Untersuchung ließ er sich gerne von vorbei fahrenden Treckern ablenken und war dann auch erstmal nicht ansprechbar für die Ärztin.


    Sie meinte zu uns, sie würde ihn gerne ein Jahr zurück stellen, aber das geht ja nun leider nicht mehr. Entscheiden darf man hier nur bei Kann Kindern.


    Zumindest war es vor 8 Jahren so. Vllt hat sich das auch schon wieder geändert. Im Schulsystem ändert sich ja dauernd was

  • Wegen Einschulung:


    In Bayern kannst Du eingeschult werden, wenn Du im laufenden Kalenderjahr 6 wirst, kenne aber auch Fälle, da waren die Kinder erst 5,5 Jahre.
    Falls diese Kinder dann in Bayern auch wirlich aufs Gymnasium gehen, machen sie mit 17 Abitur und fangen mit 17 zu studieren an.


    Da kenne ich einige, die dann (Abitur mit 17) erst einmal ein Jahr zum Rumgammeln gebraucht haben - :hae: ne logische Konsequenz :frag ?


    Ich sehe ein allzu frühes Einschulen kritisch, man sollte sich dann vorallem die Vorteile überlegen...


    LG Jona

  • Hallo,


    ein herzliches Dankeschoen an alle, die sich die Zeit genommen haben, mir zu raten.


    Ich werde mir Gedanken dazu machen und dann fuer mein Kind und mich entscheiden.


    Habt eine gute Zeit
    verdi

  • Also: Ich habe zwei Jungs. Nr. 1 war in der Kita auffällig, weil er schon dort seine Erzieher in Grund und Boden diskutierte und auch andere Auffälligkeiten zeigte. Er konnte vor Einschulungsbeginn lesen, rechnete uns schwindelig und hatte ein ungeimliches Allgemeinwissen. Dafür sass er auf Spielplätzen nur rum, beschäftigte sich zu Hause mit den Fahnen aller Nationen und anderem seltsamen Zeugs und war alles in allem ein etwas merkwürdiges Kind. Damals fand ich ihn total normal.
    Als er Schwierigkeiten in der Schule bekam habe ich ihn testen lassen. Sein IQ lag laut Test bei 135. Hochbegabt.
    Er fand Schule Zeitverschwendung, Lesen total doof, Schreiben auch. Er brauchte bis zur 4. Klasse nichts tun. Ab der 5. ging er in den Schnelläuferzug eines Gymnasiums, was bedeutete, dass er sein Abitur schon mit 16, bzw. kurz vor seinem 17. Geburtstag ( er hat im Juli Gebirtstag und war bei der Einschulung gerade 6 geworden), machen sollte. Er hatte nie gelernt zu lernen. Und er hatte auch keine Lust dazu, ging nur aufs Schnelläufer, weils eben schneller ging...
    Ein paar mal haben sie ihn mit durchgezogen, sonst wäre er sitzen geblieben und raus aus dem Schnelläuferzug. Ich hatte die Lehrerin angefleht, ihn doch sitzen bleiben zu lassen, wenn er die Leistung nicht bringt, aber er hat auf wundersame Weise das Klassenziel immer wieder erreicht. In diesem Jahr hat er nun sein Abi gemacht. Mit 3,3. Also gerade so. Weil er das mit dem Lernen nicht eingesehen hat.
    Mein Kleiner geht jetzt in die 2. Klasse. Er hat Adhs, bekommt KEINE Medis, hat in dem Adhs Testverfahren einen IQ Test gemacht, ist gut begabt aber nicht HB,nichtmal überdurchschnittlich. Ein ganz normales Kind halt. Er lernt gerade zu lernen, denn seit Beginn der 2.Klasse hat die Schule ganz schön angezogen.
    Wir üben so jeden 2. Tag, vor allem lesen und Lernwörter schreiben, er schreibt mehrere Tests in der Woche und sieht die Erfolge, es hagelt 1er..
    Was ich mit meiner Geschichte sagen will? Hochbegabung ist nicht unbedingt ein Segen und wenn es nicht erforderlich wäre und das Kind keine Schwierigkeiten in der Schule und/ oder mit seinen sozialen Kontakten hat, würde ich nicht testen.
    Im Grunde nutzt der Test nicht wirklich was. Das man ein kluges Kind hat, merkt man auch ohne Test, und ein getesteter IQ ist auch nur ne Zahl auf einem Stück Papier.

    Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für unsere Augen unsichtbar...