Vorab der Link zu meinem anderen Thread, der nun rund 4 Monate alt ist und in dem ich unsere Situation vor der Umgangsvereinbarung schilderte. Gerichtliche Umgangsregelung, Elternkonsens Teil 1
Heute empfinde ich die Vereinbarung als gescheitert. Das erste Umgangswochenende, Ende Mai, fand wie besprochen statt-Pfingstmontag ließ der Kindsvater, ohne Bescheid zu geben, ausfallen-das zweite Umgangswochenende, Anfang Juli, verschob mein Ex um eine Woche und verlängerte es um eine Stunde, weil er keine Zeit hatte, L. heimzufahren. Das war es dann auch schon.
In diesem Zeitraum telefonierten die beiden zweimal kurz, jeweils am Tag vor den Treffen. Gelegentliche SMS oder WhatsApp-Nachrichten kommen für meinen Ex weiterhin nicht in Frage, seine E-Mail-Adresse teilt er weder L., noch mir mit. Diverse Schul-und Vereinstermine (Sommerfeste, Konzert, Tag der offenen Tür usw.) sprach ich meinem Ex auf die Mobilmailbox-leider nahm er an keiner Veranstaltung teil.
Ende Juli rief L. seinen Vater an und erklärte diesem, dass er die letzten beiden Sommerferienwochen nicht bei ihm verbringen wird. L. wünschte bereits bei Gericht eine unverbindliche Ferienregelung und keine festgesetzte Zeit-leider wurde dieser Wunsch ignoriert. Mein Ex gab sich L. gegenüber einverstanden und rief mich eine Stunde später an, um mir seine Enttäuschung und sein Unverständnis mitzuteilen. Wir verabredeten eine Verlängerung des August und des Septemberumgangs, um die beiden Ferienwochen zu reduzieren und zu splitten.
Am regulären Umgangswe August glänzte der KV dann mit Abwesenheit, war telefonisch nicht erreichbar, rief mich stattdessen eine Woche später an und forderte seinen ihm zustehenden Umgang. L. befand sich allerdings zu diesem Zeitpunkt auf einem Wochenendausflug mit seinem besten Freund und so fiel der August aus. Das selbe Spiel wiederholte sich Anfang September: der verabredete Umgang fiel aus. Dieses mal telefonierte ich meinem Ex nicht hinterher, denn L. verkündete, keinen Kontakt zu seinem Vater haben zu wollen.
Letzte Woche rief mein Ex, nach mittlerweile 7 Wochen, zweimal bei L. an, aber L. nahm die Anrufe nicht an und rief auch nicht zurück. Daraufhin setzte sein Vater sich mit mir in Verbindung und wir führten ein langes Telefongespräch. Ich berichtete ihm, dass L. äußerst verärgert ist und keinen Kontakt wünscht. L. fühlt sich vera***** und nicht ernst genommen. Die Gerichtssache steht mehr denn je zwischen den beiden, weil ungeklärt und unverdaut. L. sagt, es habe sich nichts verändert. Sein Vater sei gleichbleibend desinteressiert und unzuverlässig (wie vor der Umgangsfestsetzung) und erwarte weiterhin, L. steht parat, sobald sein Vater es wünscht. Mein Ex konnte diese Begründung weder nachvollziehen, noch akzeptieren und forderte mich auf, härter durchzugreifen und L. notfalls zum Umgang zu zwingen, denn es sei sein Recht als Vater-immerhin sorgt er ja auch für ihn (in Form von Unterhalt). Ich gab zurück, dass ich L. gut zurede (bezüglich der beiden nicht angenommenen Anrufe bekamen L. und ich uns bspw. richtig in die Haare. Ich hieß und heiße es nicht gut, wenn er sich "tot stellt". Er begründete seine Vogel-Strauß-Methode damit, dass er ohnehin nicht gegen seinen Vater ankäme...dieser würde ihn nicht verstehen, ihm ständig das Wort im Mund verdrehen und ihn schlussendlich mit Vorwürfen überhäufen), ihn allerdings nicht zu weiteren Treffen zwingen werde. Ich gab meinem Ex den Ratschlag, einfach mal präsenter zu sein. Er musste arbeiten, als L. sein letztes Konzert hatte-kein Thema. Aber weshalb rief er nicht einfach am nächsten Tag an und erkundigte sich, wie der Abend war? Ich sagte meinem Ex, ich würde an seiner Stelle wöchentlich anrufen. Aktuell verweigert sich L.-wahrscheinlich gäbe er seine Verweigerungshaltung auf, sobald er bemerken würde, dass es seinem Vater ernst ist. Solche Gespräche führen mein Ex und ich seit 12 Jahren regelmäßig einmal im Jahr. Wie auch schon in der Vergangenheit stimmte er mir teilweise zu, gab an, sich in den nächsten Tagen zu melden und erklärte mir am Ende des Telefonats mit autoritärer Stimmlage, er lässt L. diesen Monat seinen Willen. Im Oktober erwartet er den vereinbarten Umgang, ohne Theater und ohne Diskussionen.
Das Telefongespräch liegt jetzt 10 Tage zurück. Natürlich rief er nicht an. Wahrscheinlich meldet er sich in 2 Wochen und erwartet einen umgangsbereiten L. ...nur fürchte ich, dass L. auch in 2 Wochen nicht bereit sein wird, mit seinem Vater zu reden, geschweige denn ihn zu treffen.
Ich weiß nicht mehr weiter!
In mir sträubt sich alles, L. gegen seinen Willen zum Umgang zu zwingen!
Wahrscheinlich hätte ich schon längst "unseren" Jugendamtsmitarbeiter anrufen müssen-hab ich nicht. L.s Reaktion mach dem JA-Gespräch im Mai sitzt mir noch in den Knochen und ich habe Angst, den Herren mit ins Boot zu holen.
Hat jemand vielleicht eine Idee?