Konflikt bei Umgangsregelung

  • Guten Abend,



    ich würde heute gerne mich noch ein bisschen weiter vorstellen und auch gleich um eure Einschätzung /euren Rat bitten.


    Ich bin jetzt seit der Trennung von meinem Mann im letzten September "alleinerziehend".
    Ich schreibe dies bewusst in Anführungsstrichen, weil es sich für mich noch seltsam anfühlt und irgendwie nicht zu passen scheint.


    Mein Nochmann und ich haben das gemeinsame Sorgerecht. Er ist ein liebevoller Vater, auf seine Art, die nicht die meine ist, aber das muss ja auch nicht. Als letzten Sommer die Trennung im Raum stand, war klar, dass mein Sohn M., inzwischen 7 Jahre alt, bei mir bleibt. Ich hätte mir nichts anderes vorstellen können, und in den Alltag meines Nochmannes hätte es auch nicht anders gepasst. Mein Nochmann arbeitet schon während der gesamten Ehe nicht in der Stadt, in der wir wohnen, sondern ist regelmäßig jede Woche für 3 bis 5 Tage, meistens 4, nicht da. So dass er schon immer eher ein „Wochenend-Papa“ war. Durch diese Situation hat sich eigentlich immer der Familienalltag seiner beruflichen Situation angepasst.


    Seit der Trennung ist einer der ungelösten Konflikte zwischen uns (wie sicherlich bei vielen anderen getrennten Paaren) die Umgangsregelung mit dem Kind. Wir hatten eigentlich, glaube ich, beide gehofft, dieses Thema miteinander regeln zu können, und nur die finanziellen Sachen den Anwälten zu übergeben. Aber es ist fortwährend ein Konflikt, ein Kampf, der Kraft kostet und zermürbt, zumal wir unseren Sohn M. so wenig wie möglich davon spüren lassen wollen. M’s Vater würde am liebsten jedes Wochenende M. bei sich haben, zumindest aber zwei von drei Wochenenden. Das ist mir aber zuviel Papa- umd zu wenig Mama-Wochenende, weil ich das Gefühl habe, M. und ich brauchen auch regelmäßig die ruhige Zeit des Wochenendes und nicht nur den Alltag mit (Vor-)schule, Hort und Arbeit. Ich habe das ganze letzte Jahr immer eher nachgegeben, aus verschiedenen Gründen. Schuldgefühle wegen der gescheiterten Ehe und meinem Anteil daran, geringes Selbstwertgefühl in der Ehe, Mitgefühl mit Nochmann, weil M. jetzt nicht mehr in seinem Haus wohnt, auch Angst vor seiner, Nochmanns Aggressivität, wenn ihm Widerstand entgegengebracht wird, ach, alles Mögliche zusammengemischt in einen Gefühlsbrei, der mich nicht hat so handeln lassen, wie ich es eigentlich gewollt hätte. Wir hatten also keine klare Regelung, sondern haben immer für einige Wochen im Voraus per Mail die Wochenenden „verteilt“.


    Letzte Woche habe ich ihm also wieder eine Mail geschrieben und habe die Wochenenden bis zu den Herbstferien immer abwechselnd verteilt und ihn gebeten zu prüfen, ob er an den „Papa-Wochenenden“ auch Zeit hat, oder ob noch etwas getauscht werden sollte. Ich schrieb auch, dass es an den Mama-Wochenenden in der Regel möglich ist, eine Verabredung für eine gemeinsame Papa-Sohn Unternehmung zu treffen. Außerdem könnten selbstverständlich weitere Papa-Zeiten unter der Woche (also von Montag bis Freitag) verabredet werden. (Dies hatte ich ihm bereits vor Monaten schon einmal nahegelegt, sich da Zeiten zu schaffen, worauf er damals schriftlich entgegnete, „Das soll wohl ein Witz sein“ – seine Arbeitszeiten unter der Woche stehen also demnach felsenfest).


    Ja, und nach dem Absenden der Mail habe ich regelrecht gezittert. Die Tage danach immer mal in meine Inbox geschaut, ob von ihm schon eine Antwort gekommen war. Am Mittwoch war dann eine da: Er schrieb „NEIN, ich bin nach wie vor nicht damit einverstanden, dass M. nur jedes zweite Wochenende bei mir ist“. – Mehr nicht.


    Dieses ist jetzt „Papa-Wochenende“, und Nochmann hat M. verabredungsgemäß um 10 Uhr (die Schule fängt erst nächste Woche an) abgeholt. Er war wortkarg, hat mich nicht angesehen, ich habe versucht, M. die Spannung nicht spüren zu lassen. Mir jedoch schlug eine negative Gefühlswelle entgegen.


    Mir ist klar, dass ich dieses Thema versuchen muss zu regeln, so dass es nicht immer wieder neu verhandelt werden muss. Wenn wir es in den letzten 12 Monaten nicht geschafft haben, dann ist es vielleicht wirklich Zeit, eine externe Beratung dazuzuholen. Ich hatte bereits einmal im Jugendamt angerufen, und der Mitarbeiter ließ mich so ein bisschen lapidar wissen, dass es für den Umgang keine Regeln gäbe und die Eltern eine individuelle Regelung finden müssten, wobei der Jugendamtsmitarbeiter als Mediator bei einem gemeinsamen Gespräch dabei sein würde. Hm.


    Ich habe auch Angst vor dem nächsten Wochenende, wo ich M. bei mir behalten will. Was mache ich, wenn Nochmann vor der Tür steht und M. mitnehmen will? Ich habe nicht ausreichend Vertrauen in ihn, dass er nicht eine solche Situation herbeiführt, ohne Rücksicht auf M.


    Ich weiss, das ist sehr lang geworden, aber vielleicht gibt’s ja dennoch Meinungen oder Hinweise für mich hierzu.



    Wie schätzt ihr denn aus euren Erfahrungen meinen Vorschlag des Umgangs ein?


    Kann man sowas eigentlich auch über die Anwälte Regeln, und wie sieht das konkret aus?


    Ich hab so viele Fragen und. Unsicherheiten. Danke für jegliche Hilfe oder Gedanken hierzu.


    Grüße,
    Marijke

  • Ich kann beide Seiten ein bisschen verstehen ....


    Versuche doch bitte mal in die Sichtweise von M's Vater zu schlüpfen. Könntest Du Dir vorstellen M. nur jedes zweite Wochenende zu sehen ?

  • Das klingt doch, als wäre eure Problem vorwiegend organisatorischer Natur. Natürlich will auch der Vater möglichst viel Zeit mit dem Kind verbringen, kann berufsbedingt aber nunmal nur Wochenenden umsetzen und das ist dann bei der Umgangsplanung etwas kniffliger.


    Lösungsansätze könnten sein:


    - die Wochenenden erweitern z.Bsp. auf Freitag ab Feierabend beim Vater (vielleicht früher Feierabend machen?) bis Montag Schulbeginn, er setzt ihn dort dann ab. Vielleicht ist dann die Verhandlungsbasis bez. der Anzahl der Wochenenden etwas flexibler..


    - über erweiterte Feiertage kompensieren, also eine Art ungleiche Ferienregelung, bei der lange Wochenenden zu 60%+ das Kind bei ihm ist


    - Wie sind denn Ferien und Feiertage überhaupt geregelt? Kann man da nicht was schieben?

  • Versuche doch bitte mal in die Sichtweise von M's Vater zu schlüpfen. Könntest Du Dir vorstellen M. nur jedes zweite Wochenende zu sehen ?


    Ich schlüpf mal in die Sichtweise der Mutter, die kein einziges Wochende mit Kind hat. Zeit mit Kind verbringen ist von ca. 16 bis 20 Uhr möglich? Ausfllüge z.B. unmöglich.
    Nein, jedes WE ist keine Lösung, die allen gerecht wird.



    Liebe TS, wenn der KV sich zu keinem Gespräch mit dir bereit zeigt, bitte das JA um Vermittlung, mach´also einen Termin dort aus.


    Grüße,
    Romi

  • Vielen Dank für die Rückmeldungen zu später Stunde.


    Lieber Löwe, nein, ich könnte mir nicht vorstellen, mein Kind nur jedes zweite Wochenende zu sehen. Ich hätte mir aber auch nicht vorstellen können, mein Kind fast nur am Wochenende zu sehen, so wie er es in der Ehe aus eigener freier Entscheidung seiner Karriere zuliebe gemacht hat.


    Aber ich habe ihm ja auch angeboten, an den Mama-Wochenenden seinen Sohn zu treffen.


    Das Wochenende siehst derzeit den Zeitraum von. Freitag Mittag bis Sonntag Abend vor. Ich würde es sogar sehr begrüßen, wenn der Montag morgen noch dazu käme, aber auch das kann der KV nicht mit seiner Arbeit vereinbaren.


    Ich denke, es ist zwar ein organisatorisches Problem, aber nicht so sehr meines... Und es ist emotional sehr aufgeladen, leider.


    Danke euch nochmals für die Denkanstöße!
    Marijke

  • Ein Mediationsgespräch beim Jugendamt wäre da wohl sehr sinnvoll eine Regelung zu finden, mit der beide Leben können.


    Ein Möglichkeit wäre, jedes 2. Wochenende, und dann in der umgangsfreien Woche z.B. einen Tag mit Übernachtung, meinentwegen von Freitags mittags bis Samstags mittags. Weitere Zeit könnte er in seinem Urlaub haben (die ihm auch so oder so zusteht) und dann den ein oder anderen Feiertag. Dann hättest du auch was vom Kind an deinen Wochenenden und er hätte etwas mehr Zeit mit dem Kind.

    Nicht Fleisch und Blut,

    das Herz macht uns zu Vätern.


    Friedrich Schiller


  • Es ist absolut nachvollziehbar, dass man als BET nicht nur die arbeitsreiche Woche mit all dem Stress und dem reinen "Versorgen" haben will, sondern auch entspannte Zeiten mit dem Kind, schöne Erlebnisse und einfach Zeit.


    Es ist Aufgabe des Jugendamtes, da bei Konflikten zu vermitteln. Es ist bei Emotionsgeladenheit anzustreben, die Regelung extern abzugeben und Verbindlichkeit herzustellen. Extern kann auch heißen, eine Familienberatungsstelle anzurufen (das ist dann nicht so behördlich) und im Zweifelsfall bei Gericht Antrag auf Umgangsregelung zu stellen. Das eskaliert zwar erstmal, aber wenn das dann durch ist, kann Ruhe einkehren.


    Hast Du Deinem Mann denn begründet, warum Du das so regeln möchtest? Was sagt er dazu, außer, dass er es nicht akzeptiert?


    Ich finde Huckys Vorschlag gut.

  • Mein Nochmann arbeitet schon während der gesamten Ehe nicht in der Stadt, in der wir wohnen, sondern ist regelmäßig jede Woche für 3 bis 5 Tage, meistens 4, nicht da. So dass er schon immer eher ein „Wochenend-Papa“ war. Durch diese Situation hat sich eigentlich immer der Familienalltag seiner beruflichen Situation angepasst.


    Das Wochenende siehst derzeit den Zeitraum von. Freitag Mittag bis Sonntag Abend vor. Ich würde es sogar sehr begrüßen, wenn der Montag morgen noch dazu käme, aber auch das kann der KV nicht mit seiner Arbeit vereinbaren.


    Ich denke, es ist zwar ein organisatorisches Problem, aber nicht so sehr meines... Und es ist emotional sehr aufgeladen, leider.


    Meiner Meinung nach liegt hier des Pudels Kern: Dein Ex vermeidet einfach die unbequeme Organisation von Arbeit und Kind in der Woche - und wahrscheinlich nicht mal bewußt, weil es war ja auch nie Thema. Solange ihr flexibel seid, ist bei "3-5 Tage, in der Regel 4" immer mal ein Tag zwischendurch machbar, das wäre verbunden mit einem langen WE (ab Fr-Mo ggf. nur bis So abend) eine naheliegende Lösung. Jedes WE Umgang wäre Dir gegenüber unfair, jedes zweite WE Umgang ist ihm gegenüber unfair. Ihr müßt versuchen, Euch in der Mitte zu treffen. Tüftels hat da schon eine gute Richtung gewiesen, falls er unter der Woche nocht organisieren kann.


    Davor steht, dass Dein Ex aktzeptieren muß, dass er unter der Woche auch sein Leben mehr planen muß. Das ist das eigentliche Problem, ich glaube wenn er das schnallt kann der Rest von allein laufen. Dazu muß Dein Ex wirklich verstehen, wie schlecht seine Ausgangsposition als UET in der deutschen Rechtsprechung ist: Es gibt nur den gütlichen und den gerichtlichen Weg, bei letzterem wird es sicher nicht auf jedes WE, sondern auf die verdammte "übliche Regelung rauslaufen. Du bist aber nicht diejenige, der er das glauben wird. Ihr benötigt dafür eine außenstehende, neutrale Person. Das JA als "offizielle" Institution könnte von ihm auch als Affront gewertet werden und das ist sicher rnicht der richtige Weg. Ich würde Dir empfehlen, mit ihm zusammen eine Familienberatungsstelle (Diakonie etc) für gemeinsame Gespräche mit dem Ziel einer Umgangsregelung zu suchen.

  • Also ich finde Deinen Vorschlag mehr als fair.


    Jedes zweite Wochenende ganz, an Deinem Wochenende ggf. eine bestimmte Zeit und auch noch unter der Woche, wenn er es einrichten kann (wenn er das dann beruflich nicht organisieren kann, ist das nicht Dein Problem.... mag ja nicht immer möglich sein, aber gelegentlich).


    Wie schon geschrieben... auch als BET hat man ein Recht auf regelmäßige Wochenenden mit Kind und nicht nur auf Alltag.


    Wenn Ihr Euch so nicht einigen könnt, dann sucht Euch eine Mediation. Gibt es nicht nur beim Jugendamt, sondern auch Caritas o.ä.

  • Hallo,


    wir hatten das Problem auch.


    Jetzt haben wir es so geregelt: Kv sieht unseren Sohn jedes Wochenende. Einmal Freitag nachmittag (nach dem Kindergarten) bis Freitag abend. Dann von Freitag nachmittag bis Samstag abend. Dies im Wechsel.
    Ich finde zwei Wochen Abstand schon auch eine sehr lange Zeit. Bei uns hat jeder an jedem Wochenende Zeit für sich und auch Zeit mit unserem Sohn.


    Gruß
    Gwen

  • Hallo allerseits,


    Ich danke euch sehr für die Beiträge, die mir sehr helfen, eine eigene Haltung zu der Situation zu entwickeln.


    Ich bin im übrigen richtig "platt", wieviel Feedback ich als komplett Neue zu meiner Frage bekommen habe.


    Danke!


    Marijke

  • Hallo.
    Ich habe folgendes Problem, was mich fast in den Wahnsinn treibt... mein Ex ist zu keinem Gespräch bereit was die Regelung des Umgangs mit unserem Sohn betrifft. Jedes mal wenn ich versuche mit ihm darüber zu reden geht er mir aus dem weg, haut gleich ab oder wird stink sauer, was ich nicht ganz nachvollziehen kann da es ja darum geht wann er sein kind sehen kann.
    Da er zu keinem Gespräch bereit ist habe ich überlegt eine schriftliche Umgangsvereinbarung zu machen, was haltet ihr davon? Ich erhoffe mir Außerdem davon das er dann selbst eine klare Struktur findet... er möchte ihn gern dienstags und mittwochs wenn ich lange arbeiten muss nehmen. Vom Wochenende hat er bisher keinen wunschtag geäußert.
    Heute war zb so eine Situation, er hatte ihn gestern von 17 bis 20 uhr, fuhr wie ne angestochene sau an uns vorbei, hielt an und meinte zu mir oder passt dir das nicht, worauf ich nur mit den schultern gezuckt habe und meinte wenns sein muss...klingt vielleicht hart aber ich denke dabei an den kleinen, denn er ist dann immer so verletzt. Denn papa meinte nach meiner reaktion auf seine Frage dann leck mich doch jnd fuhr mit quietschenden reifen davon.... was soll ich nun davon halten? Wie soll ich mich zukünftig verhalten? Ich finde das krass, jedes mal wenn ich mit dem kleinen eine gute Situation habe kommt der papa unangemeldet vorbej und lässt sich blicken ohne den kleinen wirklich zu beachten. Das is psychisch auch belastend für den kleinen und auch für mich wenn ich ehrlich bin weil ich Beziehung eigentlich abhaken möchte, ich weis das das nie ganz gehen wird aber im moment fühle ich mich sehr bedrängt durch den kv und habe den eindruck das er uns auflauert...

  • dann belasse es bei den zwei tagen unter der woche wenn du länger arbeiten musst. wenn kv keine wochenenden wahr nehmen möchte, dann ist das sein problem und du kannst es nicht ändern. fahre die kommunikation auf 0 runter und schließ die tür wenn er unangemeldet vor der tür steht. oder geh einfach weiter wenn er plötzlich auftaucht um dich zu beschimpfen. wenn er keine umgangsvereinbarung will, dann wird es nichts bringen.

  • ich weiß das is nicht leicht, aber es wird erträglicher. irgendwann hast du den punkt erreicht wo es easy ist den anderen einfach gekonnt zu ignorieren. wenn du willst schick ihm doch eine umgangsvereinbarung zu, wie du sie dir vorstellst und erfrage schriftlich ob er eine einigung in form einer mediation wünscht. vielleicht hilft auch vorübergehend eine übergabe durch freunde oder bekannte, so dass ihr zwei euch garnicht erst begegnet?

  • Das mit der umgangsvereinbarung werde ich wohl auch so machen. Aber wenn er den kleinen sehen will bzw holen will muss er das machen wenn ich da bin. Wenn ich mich ihm nicht stelle werde ich ihn nie los.

  • Zuerst: vielleicht kannst Du einen Moderator bitten, Deinen Thread abzutrennen und ein eigenes Thema für Dich zu erstellen, denn eigentlich ist das hier Marijkes Thema.


    Es ist doch schonmal prima, dass der KV Dich insoweit unterstützt, dass er Euren Sohn betreut, wenn Du lange arbeiten musst. Damit ist doch eine Kuh vom Eis, oder? Wenn er ihn an diesen beiden Tagen nehmen will und Dir das gut passt, dann habt Ihr doch eine Umgangsregelung? Ich würde das so lassen.


    Was will er denn, wenn er unangemeldet auftaucht? Er kommt ja dann nicht, um seinen Sohn zu sehen, oder? Da würde ich ihn gar nicht hereinbitten: Entschuldigung, keine Zeit.

  • Hallo nochmal,


    Jetzt würd ich gerne nochmal aktualisieren und erneut um Meinungen oder auch Ratschläge bitten.


    Ich habe heute folgende Mail an den KV geschrieben.



    Zitat, leicht verfremdet
    Nach dem Telefonat heute schicke ich dir noch einmal meine Mail von letzter Woche. Inklusive der darin gestellten und von dir noch nicht beantworteten Frage(n). Bitte lass mich wissen, zu welchen der genannten Papa-Termine nicht mit dir rechnen kann.



    Ich bitte dich sehr, bei gemeinsamen Telefonaten nicht die Wochenendplanung zum Thema zu machen. Ich wollte dich heute am Telefon lediglich bitten, dich zum kommenden Wochenende noch (per Email) zu äußern, wenn du eine Verabredung treffen willst.



    Du fragtest am Telefon, warum dieses Wochenende keine Übernachtung von M. bei dir von mir eingeplant worden ist.



    Ich erkläre dir das gerne noch einmal. Ich habe es in der Vergangenheit da sicherlich an Klarheit vermissen lassen - um dem Konflikt aus dem Wege zu gehen. Aber du weißt ja schon, dass ich es für wichtig und richtig halte, dass M. jedes zweite Wochenende zu Hause bei mir ist. Daher möchte ich das jetzt auch so handhaben. Ich betone ja auch immer wieder, dass ich mir für M. wünsche, dass er dich nicht nur alle zwei Wochen sieht, so dass ich auch bereit bin, an "meinen" Wochenenden in der Regel Papa-Verabredungen zu ermöglichen. Außerdem spricht für mich nichts dagegen, auch unter der Woche Termine für Papa-Umgang zu vereinbaren. Im Gegenteil. (Hierzu fragtest du mich einmal, ob ich "Witze mache" - nein, mache ich nicht, aber ich kann und will nicht mehr dafür kompensieren, wie du dir deinen Alltag gestaltest.)



    (...) es ist (mir) sehr wichtig, dass wir dieses Thema einer Lösung zuführen, die in M.'s' Interesse ist und mit der wir beide leben können.



    Wenn du möchtest, bin ich gerne bereit, an einer Familienberatung hierzu teilzunehmen. Es gibt auch private Träger, die einen guten Ruf haben, zB. dieser hier:



    http://Adresse einer Stiftung.html




    Zu allem anderen melde dich bitte bis zum Wochenende."



    Ende meiner Mail.



    Keine Stunde später kam ein Zweizeiler per Mail zurück, sinngemäß des Inhalts, er sei nicht einverstanden, dass ich M. seinen Vater und ihm seinen Sohn vorenthielte. Er wolle M. nicht nur alle zwei Wochen sehen. Und M. wolle das auch nicht.


    Und nun?


    Liegt's an mir, oder ist das wenig konstruktiv. Ich bin gerade so frustriert, weil ich mir die Mühe gemacht habe, in dieser Form an ihn zu schreiben, und dann kommt sowas zurück.


    Was soll ich denn nun machen?


    Wenn ich mich an so manchen Rat von. Einigen von euch aus der letzten Woche erinnere, vermutlich gar nichts, oder?


    Danke für eure Geduld.


    Marijke

  • Oje, das klingt nach dem klassischen Problem, vor dem viele Väter stehen. Sie fühlen sich als Bittsteller und auf das Wohlwollen der Mutter angewiesen, ihm den "Umgang" mit dem eigenen Kind zu "gewähren"
    Wobei du ja nun wirklich offen für Kompromisse bist. Aber wenn man erst mal in der Situation ist wie viele Väter, dann fühlt man sich einfach nunmal unterlegen. Ich kann euch beide gut verstehen und schließe mich gerne den Ratschlägen an, zur Beratung zu gehen. Lasst, so lange es geht, Anwälte aus dem Spiel. Soll der Vater doch mal einen Plan erstellen, gerne über zwei, drei Monate und dann guckt ihr, was bei rauskommt und ob das so gerecht ist für alle..


    Ich weiß auch nicht so richtig, was man mit dem Ungleichgewicht an Alltagszeit und Freizeit machen soll. :hae: