Bärenumarmung bei Trotz

  • Ich befinde es als sehr befremdlich, wenn ein 5 jähriger nicht auch mal noch trotzen darf...


    Man kann natürlich auch den Willen eines Kindes brechen, was m. E. bei mir ankommt wenn man nuchts als Strenge und Härte vorzuweisen hat, wie eine Userin hier in zig Beiträgen anmahnt.


    vieles hier geht schlicht ans Thema vorbei. :kopf
    Ich finde gerade gut das der Junge oft genug sein eigenes Programm fährt. Er hat Phantasie und lebt diese auch aus.
    Dumpfe Mitläufer gibt es mehr als genug und er scheint ein "Macher" zu werden. :thumbsup:
    Er darf durchaus auch wütend werden und die Türen knallen-- das ist absolut sein gutes Recht. Aber das ging so einfach nicht.
    Aber das ist eben meine Sorge. Diese Bärenumarmung wünscht er sich ja aber ich möchte ihn eben NICHT brechen. :kopf
    Und es hat sein Verhalten noch gesteigert gehabt. Ja er geht zum Sportverein etc… Er hat Gelegenheiten sich auszupowern. :nixwieweg
    Diese Situation war jetzt einfach ein Machtspielchen und das erste mal TV Verbot …er hat es "verkraftet". :D
    Er hat genug Freiräume und manchmal muss er eben auch mitziehen. Er kann das durchaus und es geht auch schlicht nicht anders. :strahlen
    Nur ich für mich stelle es mir schrecklich vor wenn ich wütend bin und jemand hält mich fest ! :kopf
    Deswegen nochmal ganz konkret meine Frage ?-(


    Wer hat noch Erfahrung mit ( nein nicht aus dem Lehrbuch oder in der Theorie ) solchen Wutanfällen und was macht ihr?

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

    Einmal editiert, zuletzt von Antje77 ()

  • Hier hat doch gar keiner aus dem Lehrbuch oder der Theorie geantwortet????? Jeder sagt, was er macht und warum.


    Die Erklärung, warum man so handelt kam aus der Theorie. Und die ist sehr hilfreich, um zu verstehen, was gerade in den Lütten vorgeht und wenn das Verständnis da ist, denkt man auch nicht über Massnahmen nach, die von einer gewissen Dame empfohlen


    Und letztendlich geht es dir ja auf längere Sicht auch darum, dass er dass ohne deine Hilfe steuern kann. Daher finde ich auch, da läuft jetzt nichts neben dem Thema, da ja die Gesamte Reaktion deiner Seite dies mit beeinflusst.


    Daher nochmal, wen du die Umarmung nicht möchtest, verständlich, versuch es mal mit schieben. Das kann man überall machen, dazu nehmt ihr euch an den Händen und er darf schieben, und du hälst dagegen.


    Oder du könntest ihn direkt fragen "Bärenumarmung" und wen er das dann konkret möchte, dann wird da auch nichts passieren, wen du es tust, da du ihm diese Entscheidung ja überlassen hast und es nicht gegen seinen Willen machst.

  • Falls das falsch angekommen ist... ich meinte damit nicht dich.


    Wenn meine dreijährige mal trotzt und das ist sehr selten weil ich die Anzeichen mittlerweile gut erjenne und gegensteuere dann gehe ich mit ihr nach paar Minuten in Körperkontakt und wenn ich sie einfach nur streichel. Diese Baerenumarmung habe ich so noch nicht probiert allein streicheln oder Hand halten hilft bei meiner Tochter sehr schnell.


    Einmal hab ich sie einfach durchgekitzelt und da mussten wir beide lachen...


    Hast du es schon mal mit sofortiger Ablenkung probiert?


    Vg

  • Da hilft nur ganz strenge Erziehung und knallharte Konsequenz. Kinder mit 5 Jahren machen derartiges nicht mehr, dass ist ehr Verhalten eines Kleinkindes von 1-2 Jahren. Du solltest sehr streng mit ihm reden und wenn es nicht umgehend eingestellt wird, sofort nach Hause gehen und dort die Strafen konsequent und sinnvoll verteilen. Die nächste Zeit diese Strafen weiter aufrecht erhalten - ein paar Tage Fernsehverbot und Stubenarrest zum nachdenken sind manchmal sehr lehrreich. Bei Schimpfworten direkt reagieren und unter Umständen den Freundeskreis von Kindern säubern die schlechter Umgang sind.


    Du könntest mit meinem Ex verwandt sein.......der hat das Spielzeug seiner Söhne in die Tonne gekloppt, weil sie damit reparieren gespielt haben und eben mal bisschen fester herum gekloppt haben.


    Beide Söhne wurden halbnackt im Winter in den Hof gestellt, weil sie sich nicht anziehen lassen wollten.


    Sie mussten ja "die Konsequenzen tragen".


    Meine Güte, es sind Kinder !!!


    Und wegen Schimpfwörtern gleich den Freundeskreis zu säubern, aber hallo ?!?! Wo lebst Du denn bitte ???


    Kinder schnappen überall irgendwelche Wörter auf...die sie dann teilweise im unbedachten Moment (und ein Wutanfall ist in meinen Augen ein solcher, denn die Kleinen haben sich dann nicht mehr unter Kontrolle) raus lassen.


    Kann grade nur den Kopf schütteln.....

  • Die "Bärenumarmung" kann sehr gut funktionieren ... kostet aber, wie Kopf-Salat schon schrieb, Ausdauer und Kraft.


    Ich habe damit gute Erfahrungen in meinem Job mit einem autistischen Jungen gemacht. Er hat teilweise "Anfälle" die gefährlich für sein Umfeld werden können.
    Bärenumarmung und "Schschsch..." wirken Wunder. Aber jedes Kind ist anders.


    Wenn du das Gefühl hast, dass es primär Machtspielchen sind, mußt du ihm klare Grenzen aufzeigen. Wütend darf man sein, aber nicht grenzenlos.

  • hmmm....okay, also du schreibst, daß dein Sohnemann ohne Grund Wutanfälle bekommt. Das scheint für dich vielleicht so, aber er hat sicher einen Grund für seine Wut. Wenn sich mal wieder so ein Wutanfall anbahnt, stell dich doch einfach mal vor ihn hin und sag ihm, dass du merkst, daß er gerade wütend wird, aber daß du nicht weißt warum. Das versteht auch ein 5jähriger.
    Wutanfälle passieren (zumindest bei meinen Kindern) nicht einfach so, sondern aus einem Bedürfnis des Kindes heraus, das nicht erfüllt wird. Vielleicht lag gerade ein Stein auf der Straße, den dein Sohn aufheben wollte, weil er so schön ist, und du bist einfach weitergelaufen. Ist für meine 4jährige schon ein Grund, loszuheulen :-D . In dem Fall hat mir geholfen, kurz mit dem Kind zurückzulaufen, den Stein aufzuheben und gut war.
    Bleibt einfach im Gespräch, so erfährst du, wo seine Bedürfnisse und Grenzen liegen und er bekommt raus, wo deine Bedürfnisse und Grenzen liegen. Du darfst ruhig zu ihm sagen, bis hierher und nicht weiter.
    Ich beziehe mich mal wieder auf die vielgeliebten Ich-Botschaften. z.B. einfach mal sagen nach so einem Wutanfall: Ich fand das jetzt total schade, daß du dich so aufgeregt hast, weil ich bei der ganzen Toberei und dem Geschrei gar nicht mitbekommen habe, worüber du dich so aufgeregt hast. Ich hätte das Problem gern mit dir zusammen aus der Welt geschafft.....


  • bescheidene Zwischenfrage
    Wieso hast du dich nicht zwischen ex und Kinder gestellt ? Ganz klar oft steht man zwischen 2 Stühlen
    aber das sind Vorfälle die deutlich Grenzüberschreitend sind !


    Prinzipiell denke ich das bei Kindern bestimmte Regeln gelten sollten. Mein Sohn hat wenige Genzen aber an die hat er sich auch zu halten.
    Diese 5 Minuten in einer Bank sind sicher schrecklich langweilig für solch einen Powerkrümel aber auch sowas MUSS er lernen abzukönnen.


    Immerhin hätte mir vorher die Phantasie gefehlt was man mit Drehsesseln alles so noch machen kann. Pflanzengranulat fand ich vorher auch noch nie wirklich interessant und das diese beleuchteten Reklametafeln Fernseher sind wusste ich vorher auch nicht.… :D
    Auch wir lernen ja alle noch dazu :hae::thumbsup:


    Auf jeden Fall ist der Keks sehr kreativ :dribbel:respekt?-(:radab:cursing::wand:D:thumbsup: und :aetsch

    Uralt Song
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  • bescheidene Zwischenfrage
    Wieso hast du dich nicht zwischen ex und Kinder gestellt ? Ganz klar oft steht man zwischen 2 Stühlen
    aber das sind Vorfälle die deutlich Grenzüberschreitend sind !


    Wenn Du meine Geschichte kennen würdest, wüsstest Du, was ich alles unternommen hatte damals.


    Ich selbst habe versucht, zu vermitteln, meinem damaligen Freund klar zu machen, dass es so nicht weiter gehen kann. Kam bei ihm nicht an.


    Habe ihn zur Erziehungsberatung geschleppt, zu Kinderpsychologen, etc. hat auch nicht gefruchtet.


    Ich habe alles mögliche versucht.......bis zu dem Tag, an dem er auf meine Tochter los ging, wegen einer Lappalie......da musste ich in erster Linie an meine Tochter denken, bin geflüchtet.


    Hätte ich die Möglichkeit gehabt, die beiden Jungs mitzunehmen, hätte ich dies getan. Aber mir waren die Hände gebunden, da ich nicht die leibliche Mutter war. Allerdings hatte ich das Jugendamt informiert, das leider keinen Handlungsbedarf gesehen hatte.


    Ich denke heute noch an die beiden Knirpse, weil ich ihnen nicht helfen konnte, zumindest nicht in dem Maße, wie ich es gerne getan hätte.


    Mittlerweile habe ich aus einer verlässlichen Quelle erfahren, dass die beiden in der Zwischenzeit mal bei Pflegeeltern untergebracht waren, nachdem der Kindergarten Auffälligkeiten gemeldet hatte. Allerdings kamen die Jungs leider, leider wieder zum Vater zurück. Der Älteste lebt aber mittlerweile seit ein paar Jahren im Heim (der war für seinen Vater eh immer der Sündenbock), der Jüngere lebt bei seinem Vater und dessen neuer Frau (sorry, für den Ausdruck, aber Thai-Import) und die beiden haben auch schon wieder Nachwuchs.


    Traurig sowas !!!

  • Ist die Bärenumarmung, das Kind solange ganz fest zu halten, bis es sich wieder beruhigt hat?
    Wenn ja, dann habe ich damit positive Erfahrungen gemacht. Es ist physisch und psychisch sehr anstrengend. Meines Erachtens hat das nichts mit Willen brechen zu tun. Man gibt dem Kind das Gefühl es auch mit diesen Wutausbrüchen "auszuhalten", man ist trotzdem für das Kind da, gibt ihm körperliche Nähe und Sicherheit. So wurde es mir erklärt und es hat geholfen. Der Erfolg zeigt sich nach und nach.
    Ich spreche hier von richtigen Wutanfällen, nicht vom normalen Trotzverhalten von Kindern. Bei richtigen Wutanfällen kommt man mit gut zureden, auf das Verständis der Erklärungen hoffend und Durchkitzeln etc. nicht weiter. Da kommt man mit nichts mehr zum Kind durch. Bevor das Kind dann sich selbst überlassen wird mit seiner Wut und es hilflos dieser ausgeliefert ist, kann man ihm durch das Festhalten helfen.

  • Ich schätze mal, die Bärenumarmung leitet sich aus der Festhaltetherapie von Jirina Prekop ab. An sich ist das eine gute Sache, aber man sollte sich da einlesen um es richtig anzuwenden... ;-)
    Da gibt es zum Beispiel das Buch "Hättest du mich festgehalten" oder "Der kleine Tyrann". Sind beides Bücher von Jirian Prekop und beide ziemlich gut, wie ich finde. :)
    Ich selbst habe das bei meinem Sohn nicht angewendet, aber ich weiß noch, dass meine Mutter das bei meinem Bruder immer wieder gemacht hat. Mit der Zeit ist er dann auf sie zugekommen, wenn er merkte, dass ein Wutanfall kam, und hat sie gebeten, ihn festzuhalten.
    Allerdings ist das auch nicht für jedes Kind das Richtige... ich würde mich da einfach mal informieren. :thumbsup:

  • Hallo,



    An sich ist es eine gute Idee.....kaputt machen kannst du damit ja nicht viel, weil du brichst ja nicht seinen Willen. Wenn er von sich aus den Wunsch äußert, hat er vielleicht erlebt, dass es ihm in einer Wut gut tut......Vielleicht sucht er selbst aber auch eine Alternative, wie er mit seiner Wut umgehen kann...



    Gerade in der Situation mit Wut kann helfen, über den Körper Kontakt aufzunehmen, da ja ein Kind in dem Moment oft kognitiv nicht mehr erreichbar ist.


    Aber da er ja schon 5 ist, kannst du auch direkt mit ihm besprechen, wie es ihm in der Situation ging, warum er wütend war oder wenn es wieder so weit ist, verschiedene Möglichkeiten mit ihm zusammen überlegen, wie er damit umgehen kann.....


    Bei meinem Sohn hat es nicht funktioniert, er lehnte Körperkontakt komplett ab. Er geht jetzt meist ins sein Zimmer wenn er wütend ist.



    lg


    Aramee